Bei der Planung von Wildtierpassagen an bestehenden oder neuen Autobahnabschnitten zeigt es sich, dass bei überregional bedeutenden Wildtierkorridoren häufig einzig eine Unterführung bautechnisch realisierbar ist. Da diesbezüglich in der SN 640694 konkrete Vorgaben fehlen – hier wird in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Dimensionierung von Überführungen eingegangen – , besteht ein grosser Interpretationsspielraum. Dieser führt immer wieder zu Unstimmigkeiten und Reibungsverlusten.
Eine Umfrage bei Fachleuten im benachbarten Ausland sowie eine erste Literaturauswertung machen zudem deutlich, dass
- die vagen Dimensionierungsangaben der Norm nicht dem Stand der Technik entsprechen,
- auch im Ausland systematische und schlüssige Untersuchungen fehlen. Es besteht darum grundsätzlich ein hoher Forschungsbedarf.
Die Arbeit sieht folgende Arbeitsschritte vor:
1. Literaturrecherche
2. Analyse der Funktionalität von insgesamt 35 Wildtierunterführungen im In- und Ausland
a) Auswertung bestehender, vollständiger Wirkungskontrollen (15 Objekte)
b) zusätzliche Feldaufnahmen und deren Auswertung bei Bauwerken mit fehlender oder unvollständiger Wirkungskontrolle (20 Objekte).
Die Resultate werden innerhalb des Schlussberichts zusammengestellt, beschrieben und diskutiert. Die daraus Schlussfolgerungen werden im Hinblick auf die Revision der SN 640694 präzise ausformuliert.