Wichtige Voraussetzungen eines erfolgreichen Tunnelvortriebs sind die Gewährleistung der Ortsbruststabilität und die Beschränkung der Geländesetzungen. Diese Fragestellungen sind für die zwei Grenzfälle von stark durchlässigen bzw. praktisch undurchlässigen Böden sehr gut erforscht. Allerdings befassen sich nur vereinzelte Forschungsarbeiten mit dem Verhalten von Böden mittlerer Durchlässigkeit. Das Verständnis und die Quantifizierung des Verhaltens solcher Böden unter den transienten Bedingungen im kritischen Ortsbrustbereich ist allerdings wichtig für die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit eines Tunnelvortriebs. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden praktische Fragestellungen wie der Einfluss von Vortriebsgeschwindigkeit auf die Ortsbruststabilität, die zeitliche Entwicklung von Oberflächensetzungen oder die Standzeit von Ortsbrust systematisch untersucht. Die Relevanz des Projektes bezüglich Wirtschaftlichkeit und Sicherheit ist durch die grosse Verbreitung von Böden mittlerer Durchlässigkeit im Schweizerischen Mittelland (Moränen und siltige Böden) und die zunehmende Intensite der Nutzung des Untergrunds für Verkehrsträger.
Im Zusammenhange mit der baulichen Sicherheit ist speziell zu erwähnen, dass mit dem beantragten Forschungsvorhaben sicherheitsrelevante Aspekte nicht nur des Tunnels allein, sondern auch der überbauten Umgebung besser beurteilt werden können (Setzungsverhalten, Tagbruchrisiko etc).