ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
ACW (ina)
Projektnummer
01.16.06.48
Projekttitel
Bodengesundheit - Obst und Gemüse
Projekttitel Englisch
Replant problems and soil born diseases in horticulture
Kurztitel
Bodengesundheit - Obst und Gemüse

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
-
-
-
Anzeigen
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Neue Kenntnisse/Literatur
Anzeigen
-
-
-
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
Anzeigen
-
-
-
Kunden/Berichterstattung
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
tree fruits, vegetables, replant disease, soil borne pathogens
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
1. Im Obstbau treten Nachbauprobleme bei einer Wiederbepflanzung mit der gleichen Obstart auf. Man beobachtet ein schwaches Wachstum von Jungpflanzen, welches schliesslich zu Ertragsminderungen über die ganze Kulturdauer der Anlagen führt. Solche Symptome sind seit langem bekannt und können verschiedene Ursachen haben: Nematoden, Pilze, Bakterien, Bodenverdichtung etc. Die im Rahmen des Vorgängerprojekts 01.16.03 durchgeführte Umfrage bei kantonalen Obstfachstellen zeigte eine zunehmende Bedeutung von Nachbauproblemen, insbesondere im Apfelanbau. Felderhebungen in ausgewählten Parzellen belegten die Wuchsminderung und die Ertragseinbussen in der Praxis. Zwei neu gepflanzte Feldversuche liefern neue Erkenntnisse über Bodenverbesserungsmassnahmen und verschiedene Apfelunterlagen als mögliche Massnahmen. Im Drittmittel-Projekt ARDiag (COST-Aktion 864) konnte der Ursachenkomplex mit Treibhausversuchen und molekular-biologischen Methoden vertieft untersucht werden.

2. Nach den ACW zur Verfügung stehenden Daten sind in den intensiv genutzten Gemüsebauflächen bodenbürtige Krankheitserreger weit verbreitet. Diese gefährden mittelfristig die Produktion einzelner Kulturen oder den Anbau ganzer Pflanzenfamilien (Freiland- und Gewächshauskulturen). Die Bekämpfung bodenbürtiger Krankheitserreger ist von besonderer Bedeutung, da ein Einsatz von Fungiziden wegen ungenügender Wirkung aussichtslos ist und da eine physikalische Bekämpfung durch Dämpfe (selbst in Gewächshäusern) nur begrenzt sinnvoll ist. Als wichtige Beispiele können folgende Krankheitserreger aufgelistet werden: Plasmodiophora brassicae; Rhizomanie: Adern-Gelbfleckigkeits-Virus und Polymyxa betae bei Gänsefussgewächsen; Pythium sp.; Phytophthora sp.. Schliesslich sind Chalara elegans und C. thielavioides in vielen Böden als Wurzelfäule-Erreger bei Karotten, Leguminosen, Solanaceen, Nüssler, Salaten, Johannis- und Strauchbeeren in der ganzen Schweiz verbreitet. Weiter sind als Problem-Pathogene zu nennen: Fusarium, Pyrenochaeta lycopersici bei Tomate, Aubergine, Peperoni, Gurke, Salat; Rhizoctonia, Sclerotinia und Verticillium bei Nachtschattengewächsen und Salaten im gedeckten Anbau. Da gegen bodenbürtige Pathogene keine einfachen Strategien bekannt sind, wird die Entwicklung der notwendigen Bekämpfungsmassnahmen von angepassten Produktionssystemen intensive Entwicklungsarbeit erfordern.
Projektziele
(Deutsch)
Mussziele
1.1. Es steht eine Methode zur Diagnose von Nachbauproblemen vor der Wiederbepflanzung einer Apfelanlage zur Verfügung.
1.2. Laufende Versuche an den ACW-Betrieben und das Drittmittelprojekt BIO-INCROP liefern ausreichend Erkenntnisse, um eine praxistaugliche Strategie gegen Nachbauprobleme im Obstbau zu formulieren.
2.1. Weiter entwickelte Strategien senken die Dichte des Inokulums von Chalara-Pilzen in Böden auf ein Niveau, welches langfristig die Produktion von Spezialkulturen sichert.
Wunschziele
1. Drittmittelaquisition zur Entwicklung von quantitativen klassischen und molekular-biologischen Diagnose-Tools für bodenbürtige Krankheiten in Spezialkulturen.
2. Aufbau eines Agroscope-weiten Netzwerks zur Bearbeitung des Themas "Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit" im Rahmen des AP 2014-2018
Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
Indermaur D.: Bekämpfung von Chalara elegans mit Krabbenschalen und Trichoderma. Masterarbeit ZHAW 2011.
Naef A., Monney Ph. und Gasser, S. : Nachbauprobleme im Schweizer Apfelanbau. Agrarforschung 16 (9): 366-370, 2009.
Naef A. & Schanze M.: Elucidation of the causal agent complex of Apple Replant Disease. Wissenschaftlicher Abschlussbericht Projekt ARDiag, 2011.
Heller W.: Schwarzfleckenpilze: Unterschätzte Krankheitserreger der Karotte. Agrarforschung 7: 420-423, 2000.
Heller W., Bosshard E. und Baroffio C.A.: Aktuelle Situation bei den Schwarzflecken-Pilzen in der Schweiz. Der Gemüsebau/Le Maraîcher 3:7, 2005.
Punja Z.K., Chittaranjan S. and Gaye M.M.: Development of black root-rot caused by Chalara elegans on fresh- market carrots. Can. J. Plant Pathology 14, 299-309, 1992.
Punja Z.K. and Chittaranjan S.: Prevalence and inoculum density of Chalara elegans in soils in the Fraser valley of British-Columbia. Can. J. Plant Pathology 16, 21-24, 1994.
Schley N.: Bio-Tests und PCR-Diagnostik zur Untersuchung von Nachbauproblemen in Obstbauböden. Diplomarbeit FH Weihestephan, 2011.
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
(Deutsch)
zum Mussziel 1.1.:
Das im Rahmen von Studentenarbeiten (Bachelorarbeit M. Huber, Diplomarbeit N. Schley) getestete System mit in-vitro vermehrten Apfelpflanzen im künstlichen Substrat wird für die Diagnose von Nachbauproblemen in Obstbauböden weiterentwickelt. Das Tool wird mit Bodenproben und sterilisierten Kontrollen hinsichtlich Sensitivität und Verlässlichkeit evaluiert und mit Sämlingstests im Gewächshaus verglichen.

zum Mussziel 1.2.:
In den 2009 und 2010 gepflanzten Apfelversuchen in Wädenswil und Fougères wird alljährlich Wuchs und Ertrag erfasst. Anhand dieser Daten wird die Wirkung der durchgeführten Bodenverbesserungsmassnahmen bzw. der Einfluss der verschiedenen Unterlagen bewertet. Im CORE-ORGANIC II Projekt BIO-INCROP werden, gemeinsam mit ausländischen Projektpartnern, BIO-kompatible Bodenverbesserungsmassnahmen in Gewächshausversuchen geprüft. Mit spezifischen Diagnosemethoden werden die Auswirkungen auf einzelne Schadorganismen untersucht. Aus den Versuchsergebnissen werden praxistaugliche Massnahmen abgeleitet.

zum Mussziel 2.1.:
In Feld- und Gewächshausversuchen werden verschiedene Massnahmen zur Reduktion der Chalara Dichte angewendet. Mit dem quantitativen Karottentest wird die Auswirkung auf die Dichte des Inokulums von Chalara-Pilzen verfolgt. Aus den Ergebnissen werden praxistaugliche Massnahmen abgeleitet, welche die Chalara Dichte auf ein Niveau senken, das langfristig die Produktion von Spezialkulturen sichert.

zum Wunschziel 1:
Ein quantitativer klassischer Test steht nur für Chalara zur Verfügung. Für diverse Bodenorganismen, welche an Apfelnachbau-Problemen beteiligt sind gibt es molekular-biologische Nachweismethoden, welche aber nicht quantitativ sind. Die Entwicklung quantitativer, klassischer und/oder molkular-biologischer Tests für weitere Bodenorganismen ist nur mit zusätzlichen Ressourcen möglich. Es wird an geeigneter Stelle ein Drittmittelantrag eingereicht. Falls keine zusätzlichen Drittmittel aquiriert werden können, beschränkt sich die Entwicklung neuer Diagnosetools auf ein Tool zur Diagnose von Nachbauproblemen in einer Obstbau-Bodenprobe ohne Quantifizierung spezifischer Schadorganismen. Im Gemüsebaurojekt wird auf Chalara fokussiert.

zum Wunschziel 2:
Es wird eine Agroscope-weite Tagung zum Thema "Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit" durchgeführt. Damit werden Kontakte zwischen Agroscope Mitarbeitern im Themenkreis Boden aufgebaut bzw. gepflegt. In diesem Netzwerk wird eine gemeinsame Strategie für das AP 2014-2018 ausgearbeitet.
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
Die Anregungen des Forums Obst wie internationale Zusammenarbeit und Prüfung diverser Bodenverbesserungsmassnahmen werden im Obst-Teilprojekt im Rahmen des Drittmittel Projekts BIO-INCROP umgesetzt. Eine kulturübergreifende Bearbeitung des Themas ist durch die Zusammenlegung der beiden Projekte im Gemüse- und Obstbau gewährleistet. Das Forum Gemüse regte einerseits die Ausweitung auf weitere Krankheiten und andererseits die Entwicklung nachhaltiger Strategien gegen Chalara an. Der Projektfokus liegt auf Letzterem. Die Ausweitung auf verschiedene Gemüsekrankheiten wäre nur mit zusätzlichen Ressourcen möglich.