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Forschungsstelle
ACW (ina)
Projektnummer
01.13.03.19
Projekttitel
Ökotoxikologie und Umweltindikatoren in der Landwirtschaft (Vorschlag O. Daniel) (Ökotoxikologie von PSM und Agrarumweltindikatoren)
Projekttitel Englisch
Ecotoxicology and Environmental Indicators in Agriculture
Kurztitel
Ökotoxikologie

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
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Kunden/Berichterstattung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
pesticide, ecotoxicology, risk assessment, sustainable land use
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Chemische Pflanzenschutzmittel (PSM) werden dazu eingesetzt, landwirtschaftliche Kulturen vor mikrobiellen, pflanzlichen und tierischen Schädlingen zu schützen. Die PSM werden im Feld (in-crop) appliziert, können aber durch Drift, Drainage, Abschwemmung oder unsachgemässe Handhabung in aquatische und terrestrische Ökosysteme ausserhalb der behandelten Kultur (off-crop) gelangen. Sowohl in-crop als auch off-crop können Nebenwirkungen auftreten, d.h. Lebewesen und ökologische Prozesse durch PSM gefährdet werden, d.h. es besteht ein ökotoxikologisches Risiko. Durch die Bearbeitung der folgenden Aspekte können die Risiken minimiert und die Anwendung von PSM optimiert werden:

1. Im Rahmen des Zulassungsverfahrens der Schweiz werden ökotoxikologische Risiken analysiert und allenfalls entsprechende Auflagen definiert. Charakteristisch für die Beurteilungen ist, dass das Risiko a) in einer Parzelle und b) am Feldrand beurteilt wird.

2. In der EU wurden im Rahmen der Wirkstoff Re-Evaluation von den Firmen neue Dossiers beigebracht und von den Behörden neu beurteilt. Basierend auf den neuen Dossiers und den vorliegenden Beurteilungen müssen in der Schweiz die schon bewilligten PSM-Produkte und Indikationen für eine Anwendung gezielt überprüft werden.

3. Der Zulassungsprozess von PSM ist auf die laufende Unterstützung durch die Experten angewiesen. Weil bei vielen Produkten und ihren Anwendungen sogenannte „areas of concern“ bestehen, müssen geeignete Risikoreduktionsmassnahmen definiert werden. Dabei müssen ökotoxikologische Aspekte und die landwirtschaftliche Realität berücksichtigt werden. Der methodische und inhaltliche Abgleich mit der EU und den wichtigsten Mitgliedstaaten erfordert ein „networking“ und die Zusammenarbeit mit anderen Zulassungsbehörden und der EFSA. Ein weiteres unterstützendes Element ist der Wissenstransfer und die Mitarbeit in der FEG PSM der Schweiz.

4. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsverordnung (SR 919.118) müssen die Agrar-Umweltindikatoren (AUI) „PSM-Verbrauch“ und „Aquatische Risiken von PSM“ berechnet werden. Im Kontext der Zusammenarbeit mit der EU sind auch die Nachhaltigkeitsrichtlinie (2009/128/EG) und die Statistikverordnung (1185/2009) relevant, welche bezüglich der Umweltindikatoren einen Informationsaustausch zwischen den Staaten vorsehen.
AUI erlauben Analysen auf einer höherer Ebene als die Zulassung, nämlich auf den Ebenen Betrieb, Region, ganze Schweiz oder auch für ganze Wirkstoffgruppen. Die AUI sind daher komplementär zu den Risikoanalysen der Zulassung und ermöglichen es potentielle Umweltprobleme zu erkennen.

5. Eine standortgerechte und bezüglich Biodiversität und Stoffflüssen optimierte Landnutzung kann mit einer Reduktion des PSM-Einsatzes einhergehen. Es soll möglich sein gleichzeitig a) die Umwelt- und Biodiversitätsziele zu erreichen, b) die Konkurrenzfähigkeit unter liberalisierten Marktbedingungen zu stärken und c) das gegenwärtige Niveau der Selbstversorgung beizubehalten. Auch agrarpolitische Massnahmen wie die Direktzahlungen sind wichtige Rahmenbedingungen für die landwirtschaftlichen Betriebe. Dieser Gesamtkontext ist zu beachten, wenn die Risiken des Einsatzes von PSM so gering wie möglich gehalten werden sollen. Geeignete Konzepte und Beratung könnten den landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen, ihre Ausrichtung auch unter sich ändernden Bedingungen optimal in den Dimensionen Ökonomie, Soziales, Stoffflüsse und Biodiversität zu positionieren (Win4).
Projektziele
(Deutsch)
1. Die ökotoxikologischen Risiken der PSM sind im Rahmen des Zulassungsverfahrens wissenschaftlich beurteilt und die Gutachten sind der Zulassungsstelle PSM des BLW termingerecht und in optimaler Qualität zugestellt worden.

2. Die ökotoxikologischen Risiken der PSM-Produkte sind basierend auf den Wirkstoff-Dossiers gezielt überprüft, d.h.wissenschaftlich beurteilt, und die Gutachten sind der Zulassungsstelle PSM des BLW termingerecht und in optimaler Qualität zugestellt worden.

3. Der Zulassungsprozess von PSM wird laufend wissenschaftlich und strategisch unterstützt durch die Erarbeitung von Konzepten zu Massnahmen der Risikominderung, die Involvierung in das Zulassungsverfahren der EU und die Mitarbeit in der FEG PSM.

4. Die Agrar-Umweltindikatoren (AUI) „PSM-Verbrauch“ und „Aquatische Risiken von PSM“ sind methodisch auf einem guten Niveau und werden Rahmen des Agrar-Umweltmonitorings termingerecht berechnet und interpretiert.

5. Eine standortgerechte Landnutzung, welche Biodiversität und Stoffflüsse optimiert und die Risiken des PSM-Einsatzes reduziert, wird durch die Entwicklung von Konzepten und die Unterstützung von geeigneten Projekten gefördert (Win4).
Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
Verordnung über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSMV), SR916.161. Mai, 2010.
Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (DZV), SR910.13, Dezember 1999.
Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, SR 919.118, Dezember 1998.
Umweltziele Landwirtschaft. Hergeleitet aus bestehenden rechtlichen Grundlagen. Umwelt-Wissen. Bern, Bundesamt für Umwelt. 2008.
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
(Deutsch)
1. Ökotoxikologische Risikoabschätzung: Zulassung
1.1 Administration,
1.2 Check of Completeness der Dossiers inklusive Kontextanalyse (Anwendungsbedingungen, vorhandene Informationen aus der EU),
1.3 Risikoanalyse für a) Aquatik, b) Terrestrik (Boden und Arthropoden) und c) Vögel und Säuger,
1.4 GA Erstellung und interne Qualitätskontrolle,
1.5 Wartung und Ergänzung der Datenbank Pieris
1.6 Integration neuer Beurteilungskonzepte

2. Ökotoxikologische Risikoabschätzung: Gezielte Ueberpruefung
2.1 Administration,
2.2 Check of Completeness der Dossiers inklusive Kontextanalyse (Anwendungsbedingungen, vorhandene Informationen aus der EU),
2.3 Risikoanalyse für a) Aquatik, b) Terrestrik (Boden und Arthropoden) und c) Vögel und Säuger,
2.4 GA Erstellung und interne Qualitätskontrolle,
2.5 Wartung und Ergänzung der Datenbank Pieris
2.6 Integration neuer Beurteilungskonzepte

3. Wissenschaftliche Unterstützung des Zulassungsprozesses
3.1 Arbeitsgruppe Risikoreduzierende Massnahmen
3.2 PRAPeR-Meetings der EFSA
3.3 FEG PSM

4. Methodische Entwicklung und Berechnung von Agrar-Umweltindikatoren
4.1 Indikator PSM-Einsatz
4.2 Indikator Aquatische Risiken

5. Optimierung der ökologischen Nachhaltigkeit durch standortgerechte Landnutzung
5.1 Projekt Win4
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
berücksichtigt: Diskussionsrunden mit BLW;


nicht berücksichtigt: requete 12 der FRAG -> Requête à abandonner selon la séance du 9.12.10.
Kontakt mit Kündig aufgenommen (Angebot für Besprechung).