Mots-clé
(Anglais)
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Environmental risk assessment, biodiversity, biosafety, pests, biological control, arthropods, non-target effects, invasive insects, endosymbionts
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Description succincte
(Allemand)
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Für die biologische Bekämpfung von Schädlingen werden in der Landwirtschaft Mikroorganismen (Pilze, Bakterien, Viren) sowie Makroorganismen (Parasitioiden, Prädatoren und Nematoden) eingesetzt. Diese Organismen unterliegen gemäss der Pflanzenschutzmittel-Verordnung einer Bewilligungspflicht wenn sie in den Handel gebracht werden. Im Rahmen dieses Bewilligungsverfahrens beurteilt die ART im Auftrag des BLW die ökologischen Risiken von Makroorganismen. Für die Verbesserung der Risikoanalyse von Makroorganismen wird von der ART an der Methodik und den internationalen Verfahren zur Regulierung von Organismen für den Pflanzenschutz gearbeitet. Als geeignetes Modell für die Weiterentwicklung der Methodik dient uns die Gallwespe der Esskastanie Dryocosmus kuriphilus und deren Parasitoid Torymus sinensis.
Die Fortpflanzung von Arthropoden wird häufig von mütterlich vererbten Endosymbionten (Bakterien wie zum Beispiel Wolbachia oder Cardinium) manipuliert, welche in den Zellen ihres Wirtes leben. Oft sind Nützlinge, welche in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden, von solchen Bakterien bewohnt, und sie können deren Vermehrung und Fitness beeinflussen. Diese Bakterien sind weit verbreitet in Arthropoden und könnten allenfalls sogar eingesetzt werden, um landwirtschaftliche Schädlinge zu vermindern. Die Eigenschaften des Zusammenlebens von Bakterium und Wirt könnte eine grosse Bedeutung für die biologische Schädlingsbekämpfung haben. Über die Auswirkungen dieser Bakterien bei Arthropoden ist im Allgemeinen wenig bekannt. Da der Zuchterfolg und die Eigenschaften (z.B. Kälteresistenz, Pestizidresistenz, Lebensdauer, Fruchtbarkeit) bei gezüchteten Nützlingen durch die Endosymbionten stark beeinflusst werden können, interessieren uns insbesondere die Auswirkungen dieser Bakterien auf die biologischen Eigenschaften der Nützlinge und dadurch auf die Umweltrisiken der in grossen Mengen gezüchteten und für die biologische Bekämpfung eingesetzten Makroorganismen.
Invasive Organismen haben global gesehen erhebliche negative Auswirkungen auf die Biodiversität. Nach der Habitatszerstörung stellen invasive Organismen den zweitwichtigsten Faktor für den Rückgang der Biodiversität dar. In der Konvention von Rio hat sich auch die Schweiz verpflichtet, ihre genetischen Ressourcen zu schützen und die Biodiversität zu erhalten. Die zunehmende Bedeutung der invasiven Arten spiegelt sich auch in der neuen Freisetzungsverordnung wider, die erstmalig explizit auch gebietsfremde Organismen regelt. Weltweiter Handel und Klimaveränderungen begünstigen die Verbreitung von Pflanzen und Tieren in der ganzen Welt. Wir versuchen Invasionsprozesse sowie ihre Mechanismen zu verstehen, um kommende Invasionen voraussagen zu können, die für die Bewilligung von Makroorganismen wichtig sein können. Bis anhin wurden die Einwanderungswege und die Prozesse, welche das Überleben und die Fortpflanzung von exotischen Arthropoden in neuen Verbreitungsgebieten möglich machen, wenig untersucht.
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Objectifs du projet
(Allemand)
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Die generellen Ziele sind die Beurteilung der Risiken und des Nutzens von Makroorganismen für den biologischen Pflanzenschutz, die Bedeutung von Endosymbionten für die Massenzucht von Nützlingen und die Entwicklung von Prognoseverfahren und Risikoabschätzungen für invasive Arthropoden, insbesondere Makroorganismen für den biologischen Pflanzenschutz. Konkrete Ziele sind:
1. Die Beurteilung möglicher ökologischer Risiken von Makroorganismen, die zur Bewilligung im Pflanzenschutz angemeldet werden.
2. Die Entwicklung von Methoden zur besseren Risikobeurteilung von Makroorganismen.
3. Die Beurteilung möglicher Mechanismen und Effekte von Endosymbionten auf Makroorganismen und auf deren biologischen Eigenschaften.
4. Die Entwicklung von Methoden für die Vorhersage von Invasionen von Arthropoden, insbesondere Nützlinge, und der Risikoabschätzung in der Schweiz und in Europa.
5. Beratung von Behörden bezüglich Nutzen und Risiken von Makroorganismen für den Pflanzenschutz, im Licht der neue Kenntnissen erworben in den laufenden Projekten.
6. Mitarbeit in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien und Organisationen zur aktuellen Regelung der Freisetzung von Makroorganismen im biologischen Pflanzenschutz.
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Destinataires/Diffusion des résultats
(Allemand)
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Der wichtigste Kundennutzen liegt bei den Bewilligungsbehörden (BLW, BAFU), die basierend auf den von uns erarbeiteten Ergebnissen ihre Entscheidungen treffen. Die erhobenen Daten sowie die erarbeiteten Konzepte sind sowohl für die Wissenschaft als auch für Regulierungsbehörden, die Nützlingsproduzenten in der Schweiz und im übrigen Europa sowie für die breite Öffentlichkeit interessant. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, die Risikobeurteilung von Organismen für den biologischen Pflanzenschutz zu verbessern.
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