ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
ART
Projektnummer
12.33.01.02
Projekttitel
Ökologischer Ausgleich in der Landwirtschaft – Ziele, Management und Funktionen
Projekttitel Englisch
Ecological Compensation in Agriculture: Aims, Management and Functions
Kurztitel
Ökologischer Ausgleich: Biodiversität und Funktionen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
-
-
-
Anzeigen
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Kunden/Berichterstattung
Anzeigen
-
-
-
Publikationen / Ergebnisse
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
Farmland biodiversity, ecological compensation areas, functional biodiversity
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Am EU-Gipfel in Göteborg 2001 wurde das Ziel festgelegt den Verlust an Biodiversität bis ins Jahr 2010 zu stoppen (European Council, 2001) und seitens der Vertragsparteien der Biodiversitätskonvention für die Zeitperiode von 2011-2020 bekräftigt (UNEP, 2010). Seit 1993 wird mit agrarpolitischen Massnahmen im Rahmen des ökologischen Ausgleich (öA) dem Verlust an Biodiversität auf landwirtschaftlich genutzten Flächen entgegengewirkt. Die Massnahmen zeigen in Tallagen eine moderat positive Wirkung (Herzog & Walter, 2005). Im Vergleich zum Potenzial verharren die Arten- und Lebensraumvielfalt hier auf tiefen Niveau und nur ein geringer Teil der ökologischen Ausgleichsflächen erfüllen die Kriterien für Qualität gemäss Ökoqualitätsverordnung. In den Berggebieten ist die Arten- und Lebensraumvielfalt im Vergleich zum Potenzial auf einem deutlich höheren Niveau als in den Tallagen. Der Rückgang konnte hier jedoch nur gebremst, aber nicht gestoppt werden. Hauptgründe dafür sind die Aufgabe der Bewirtschaftung an Grenzertragsstandorten einerseits und die Nutzungsintensivierung auf den weiterhin bewirtschafteten Flächen andererseits (Walter et al. 2010). Die Forschung unterstützt die politischen Prozesse durch Ziel- und Handlungswissen.
Der ökologische Ausgleich und die ökologischen Ausgleichsflächen sind keine statischen Politikinstrumente. Sie müssen stetig weiterentwickelt werden und den sich ändernden Anforderungen aus der landwirtschaftlichen Praxis einerseits und den neuen Erkenntnissen über ihre Wirksamkeit zur Förderung der Biodiversität andererseits angepasst werden. Die Forschung liefert Grundlagen für diesen Prozess.
Mit dem zunehmenden Rückgang der landwirtschaftlichen Biodiversität stellt sich vermehrt die Frage nach ihren Funktionen wie Bestäubung, Nützlingsförderung, Bodenfruchtbarkeit, Ertragsbildung. Die landwirtschaftliche Produktion ist darauf angewiesen, dass diese Funktionen auch in Zukunft erbracht werden. Voraussetzung dafür, dass die Funktionen der Biodiversität gefördert werden können ist, dass bekannt ist, welche Organismen welche Funktionen erbringen und wie sie gefördert bzw. gehemmt werden. Dazu muss sowohl Grundlagen- als auch anwendungsorientierte Forschung geleistet werden.
Dieses Projektfeld soll Grundlagen dafür liefern, dass die von den Bundesämtern für Landwirtschaft und für Umwelt beschlossenen Ziele für Arten und Lebensräume in der Landwirtschaft erfüllt werden können, dass die Funktionen der Biodiversität besser verstanden und gefördert werden und dass den relevanten Skalen und Entscheidungsebenen Rechnung getragen wird.
Konkrete Forschungsthemen sind zum Beispiel:
- Expertise von ART für Politik, Praxis und Forschung im Zusammenhang mit der Operationalisierung der Umweltziele Landwirtschaft.
- Untersuchungen zur Langzeitwirkung von Grasrefugien auf Ökowiesen auf die Fauna und des Heublasens auf die Flora. Wirkung verschiedener Weideregime auf Fauna und Flora von Weiden. Testen unterschiedlicher Schnittverfahren von Säumen.
- Weiterentwicklung des Öko-Elementes Ackerschonstreifen und Suche nach weiteren Möglichkeiten der in Situ-Erhaltung der Ackerbegleitflorau um die Akzeptanz bei den Bewirtschaftenden für den ÖA im Ackerbau zu verbessern.
- Untersuchung und Förderung funktioneller Aspekte der ÖAF wie z.B. ihre Wirkung auf landwirtschaftliche Nützlinge und Schädlinge (z.B. Blattlausfeinde) und auf die Bestäubung. Abschätzung des Einflusses des landschaftlichen Kontextes auf diese Funktionen.
- Beurteilung des Versuchsbetriebes Tänikon im Rahmen der Neuorientierung, aufzeigen von Potenzial für eine ökologische Aufwertung.
- Abschätzung des Potenzials von agroforstlichen Systemen für die Diversifizierung von Produktion und Agrarlandschaft.
Projektziele
(Deutsch)
1. Unterstützung der Weiterentwicklung und der Umsetzung der Agrarpolitik im Bereich der landwirtschaftlichen Biodiversität:
o Die Kompetenz im Bereich „Arten und Lebensräume" im landwirtschaftlich genutzten Gebiet als Grundlage für die Beratung von Politik, Praxis und Wissenschaft wurde erhalten. Qualitative und quantitative Ziele für die Erhaltung der Arten und Lebensräume in Grossregionen der CH sind bekannt.
2. Weiterentwicklung des ökologischen Ausgleichs:
o Erarbeitung von Empfehlungen zur Pflege von Wiesen und Weiden des ökologischen Ausgleichs; z.B. bezüglich des Heublasens
o Erarbeitung von Grundlagen für eine effektivere Förderung der ackerbau-spezifischen Artenvielfalt. z.B. zu Schnittverfahren bei Säumen
3. Erforschung und Förderung der Funktionen der Biodiversität:
o Förderung von landwirtschaftlichen Nützlingen im Rahmen des ökologischen Ausgleichs; z.B. Schwebfliegen und Marienkäfer
o Untersuchung der Wirkung des Landschaftskontextes auf verschiedene Funktionen z.B. Bestäubung und Räuber-Beute-Beziehungen.
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
Forschung und Wissenschaft: Wissenschaftliche Publikationen in Peer-reviewed Journals, Vorträge an wissenschaftlichen Tagungen;
Beratung und Schulen: Unterstützung des Wissenstransfers durch Erstellung von ART-Berichten und die Mitarbeit an Faltblättern (AGRIDEA, kantonale Beratung), Vorträge an Kursen und Beratertagungen;
Behörden: Expertisen auf Anfrage, Erstellung von Berichten, Vorträge;
Politik, NGOs: Vorträge auf Anfrage;
Produzenten: Vorträge, Mitarbeit an Schulungstagen;
Presse und Öffentlichkeit: Medienmitteilungen
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)