Das Hauptziel des Projektes ist es, die Grundlage für ein Set reproduzierbarer Indikatoren zu erarbeiten, das zuverlässig und ohne invasive Eingriffe die Beurteilung des Welfare-Status’ eines Fischbestandes auf Schweizer Betrieben zulässt.
Auf ihre Eignung untersucht werden:
a) Verhaltensindikatoren
- Schwimmverhalten (Fluchtverhalten/Schreckhaftigkeit, Schwarmbildung)
- Aggressionshäufigkeit
- Körperfärbung
- Fressverhalten
b) Konditionsindikatoren (Morphometrie/Morphologie)
- Flossen- und Schuppenbild
- Gesundheitsstatus
Validiert wird gegen:
c) Physiologische Indikatoren
- Plasma-Kortisol
- Glukosekonzentration im Serum
Die Arbeitshypothese I lautet demnach:
„Es gibt nicht invasive Möglichkeiten um das Wohlbefinden von Fischen im Praxisbetrieb zu erkennen.“
Sie stützen sich auf ethologische und morphologische Erkenntnisse und können durch physiologische und/oder histologische Erkenntnisse validiert werden.
Ein weiteres Projektziel ist die Klärung der Frage, in wie weit übliche Praxisbedingungen in der Schweiz Einfluss auf Tierwohl, Tiergesundheit und Produktqualität bei Regenbogenforellen in Abhängigkeit von der Produktionsintensität haben und ob Verbesserungspotential besteht. Vereinfachend wird eine extensive Produktionssituation in ihrer Gesamtheit mit einer intensiven Produktionssituation verglichen.
Das Modell „Extensiv“ zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Besatzdichte max. 20kg
- Natur- oder Kiesboden
- Ruhezonen durch Strömungshindernisse
- Schattenzonen durch Sonnensegel
Das Model „Intensiv“ zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Besatzdichte bis 60 kg
- Fliesskanal ohne Struktur
- Fliesskanal ohne natürlichem Boden
Die Arbeitshypothese II lautet:
„Es gibt erkennbare und messbare Unterschiede hinsichtlich der Welfare der Fische zwischen extensiven und intensiven Produktionssituationen, und dies wirkt sich letztendlich auf die Produktqualität aus.“
Dieses Wohlbefinden ist erfassbar durch herkömmliche und neue Welfare-Indikatoren.