Das Speed-YES-Konzept ist eine neue Testplattform aus dem Bereich wirkungsbasierte Analytik (WBA) und setzt sensitive Hefezellen ein, um Stoffe mit estrogener Wirkung (z.B. natürliche und künstliche Estrogene, Weichmacher, gewisse Pestizide…) in sehr tiefen Konzentrationen detektieren zu können. Damit soll eine neue Frühwarn-Plattform geschaffen werden, die es erlaubt, endokrine Disruptoren in Wasserproben einfacher und günstiger zu erkennen und Umwelt und Mensch dadurch besser zu schützen.
Mit dem Speed-YES-Konzept soll ein bestehender Biotest (Yeast Estrogen Screen YES) mittels Integration der Probenaufbereitung und Verknüpfung zur chemischen Analytik verbessert werden. Der YES-Test wird bereits heute zur ökotoxikologischen Untersuchung von wässrigen Proben auf estrogene Wirkung eingesetzt. Durch verschiedene Innovationen soll mit dem Speed-YES die Empfindlichkeit erhöht, die Testdauer verkürzt und ein breiteres Anwendungsspektrum ermöglicht werden. Im Projekt sollte die Machbarkeit des Konzepts gezeigt und gleichzeitig technische und rechtliche Fragen vor der Entwicklung eines Test Kits abgeklärt werden. Mögliche Wirtschaftspartner für ein Folgeprojekt sollten gefunden werden.
Die Funktionsfähigkeit des Speed-YES Konzepts konnte nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze (engl.: level of detection, LOD) für 17-beta-Estradiol-Standards liegt beim gegenwärtigen Stand der Entwicklung bei < 1 ng/l, gemessen in der nativen Probe ohne weitere Extraktion. Die Prozessparameter wurden so weit optimiert, dass der Stand des Wissens in Form einer SOP definiert werden konnte. Der Bioassay ist damit grundsätzlich einsetzbar. Die Situation in Bezug auf geistige Eigentumsrechte und die Marktsituation wurden untersucht.