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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
2001.C.10
Projekttitel
Projekt "Geotechnischer Umwelt-Atlas" der Schweiz

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Umsetzung und Anwendungen
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Umweltdaten
Geologische Strukturen
Geochemie
Hydrogeologie
Modellierung
Kartographie
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Schweizerische Geotechnische Kommission (SGTK) ist nach ihren Statuten und gemäss Bundesratsbeschluss vom 5. Februar 1975 verpflichtet, Untersuchungen zu unternehmen, die eine genaue Kenntnis des Bodens der Schweiz bezüglich einer industriellen Verwertung seiner Mineralien und Gesteine bezwecken. Dazu gehören - als wichtigste Aufgaben der SGTK - die Herausgabe von Geotechnischen Karten der Schweiz mit zugehörigen Erläuterungen sowie auch die Publikation von wissenschaftlichen Monographien (Mineralische Rohstoffe der Schweiz) und Serien (Beiträge zur Geologie der Schweiz, geotechnische Serie). In Bezug auf effiziente Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit erhält der Untergrund in Zukunft eine zunehmend wichtigere Bedeutung. In einer langfristigen Betrachtung kommt daher dem geologischen Untergrund als Ursprung der heutigen und Quelle der zukünftigen Böden sowie der Wasserzirkulation eine zentrale Bedeutung zu. Auch spielt der geologische Untergrund eine wichtige Rolle bei Freisetzung, Mobilisierung und Retension von Anionen und Kationen gegenüber der Biosphäre. Von dieser Betrachtung ausgehend, sollte der Gesteinsuntergrund in Bezug auf die langfristige Erhaltung der Lebensgrundlagen entsprechend berücksichtigt werden.

Die SGTK plant, eine dem heutigen Kommunikationsbedarf und dem heutigen technischen Kenntnisstand angepasste, interaktive und multimediale Atlasversion, den «Geotechnischen Umwelt-Atlas» der Schweiz, herauszugeben. In einem solchen Umwelt-Atlas werden keine Karten im konventionellen Sinn mehr enthalten sein; vielmehr wird er ein voll elektronisches, kartographisches Instrument darstellen, welches einen ähnlichen Funktionsinhalt wie der digitale «Atlas der Schweiz» des Instituts für Kartographie der ETH Zürich beinhaltet.

Pilotstudien der SGTK haben gezeigt, dass sich ein derartiger multimedialer Umwelt-Atlas technisch realisieren lässt. In einem ersten Schritt wird ein Geotechnisches Modul (Übersichtsmassstab 1:500'000) mit reduzierter Funktionalität erarbeitet, welches in der Folgeversion des Atlas der Schweiz (2002) erscheinen soll und mit den Themenebenen Geologie und Tektonik verknüpfbar ist. Parallel dazu findet die Entwicklung des eigentlichen Umwelt-Atlas im Massstab 1:100'000 statt, welcher mit der vollen Funktionalität ausgestattet sein wird.
Projektziele
(Deutsch)
Der Untergrund wird aus einer «lithologischen» Sichtweise erfasst und dargestellt. Die geologische Grundlage wird dazu neu attributiert und durch spezifische geochemische und physikalisch-technische Parameter charakterisiert. Geologische Struktu-ren (z.B. Brüche) sind ebenfalls als Parameter so zu erfassen, dass sie für Modellierungen verwendet werden können. Ein bedeutender Teil des Moduls wird der Hydrogeologie gewidmet sein (Durchlässigkeit in Bezug auf Petrographie, Grundwasserströme, Fliessrichtungen, Infiltration, Exfiltration, Quellen, Fassungen usw.).

Die Arbeiten am Geotechnischen Modul 1:500'000 erfolgen 2001 in vier verschiedenen Teiletappen:

Phase Ia (Jahr 2001)
· Arbeiten an der "Arbeitsgrundlage 500" auf ArcInfo-Ebene: Überprüfung und Neuattributierung der vorgegebenen Lithologien nach geotechnischen Kriterien.
· Evaluation verschiedener Datenbankstruktur-Modelle zur Verwaltung der numerischen Daten ausserhalb des GIS. Ziel: konfliktfreier Einbezug punktbezogener exakter Werte neben flächenbezogenen Wertebereichen sowie Vermeidung red-undanter Datensätze.
· Gewährleistung der langfristigen Datenweiterbenutzung (Einhaltung von Datenstandards).
· Entwicklung einer flexiblen und erweiterbaren Datenbankstruktur.

Meilensteine
Bereinigte Lithologien, Datenmodell mit flexibler und erweiterbarer Datenbankstruktur.

Phase Ib (Jahr 2001)
· Qualitätskontrolle geotechnischer Daten aus internen und externen Quellen zu den verschiedenen Themenbereichen hinsichtlich der Fragestellungen Datenqualität, Repräsentativität, Darstellungsgrenzen.
· Zusammenziehen der Daten aus den Fachbereichen Geotechnik, Rohstoffe und Hydrogeologie.
· EDV-Erfassung der numerischen Daten.
· Beginn der Datenintegration.
· Auswahl eines Referenzgebietes für das "Geotechnische Modul 500".
· Export der Basisdaten in die Multimedia (MM) -Umgebung.

Meilensteine
Festlegung und Test des Datenmodells, Attributierung eines Testgebietes.

Phase Ic (Jahr 2001)
· Vereinheitlichen der Daten aus den Fachbereichen Geotechnik, Rohstoffe und Hydrogeologie.
· Fortsetzung und Abschluss der Datenintegration.
· Import der Basisdaten der "Arbeitsgrundlage 500" aus ArcInfo in das Grafikprogramm "Freehand". Graphische Aufarbeitung der Grundlagedaten.
· Definition der internen Architektur des "Geotechnischen Moduls 500": Hierarchie der darstellbaren Themenbereiche und Datenebenen, Verknüpfung einzelner geotechnischer Datenebenen, Entwicklung der Benutzeroberfläche.
· Entwicklung und Anpassung der interaktiven Funktionalität zur Wiedergabe von Themen (Grafik und Text).
· Graphisches Design.
· Umsetzung des bisher entwickelten Gesamtkonzeptes auf das Testgebiet.
· Prüfung der Testversion.

Meilensteine
Darstellung einer geotechnischen Interpretationsebene aus den Basisflächen in der MM-Umgebung.
Grundfunktionen im Testgebiet.
Bereinigte Datenbankstrukturen.
Detaillierter Projektplan für das Jahr 2002, mit Vorschau auf das Jahr 2003, bezüglich des "Geotechnischen Umwelt-Atlas 100".

Phase Id (Jahr 2001)
· Endgestaltung des "Geotechnischen Moduls 500".
· Anwendung des Konzeptes auf die gesamte Schweiz.
· Übersetzung der Textbausteine des "Geotechnischen Moduls 500" (französisch, italienisch, englisch).
· Integration des "Geotechnischen Moduls 500" in den digitalen "Atlas der Schweiz - interaktiv".

Meilensteine
"Geotechnisches Modul 500" für die gesamte Schweiz als GIS-Grunddatensatz verfügbar. Grundlegende Teile davon sind in den digitalen "Atlas der Schweiz - interaktiv" eingebaut.
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Die arbeiten wurden mit einem Bericht abgeschlossen. Eine erste Übersicht (v.a. geotechnische Grundpolygone und geotechnische Basisinformation) kann im Frühjahr 2002 in die Betaversion des "Atlas der Schweiz - interaktiv" eingebaut werden.