Das Projekt hatte die Aktualisierung der Allokationsmethode zur Ermittlung der schwerverkehrsbedingten Kosten zum Ziel. Ein zentraler Punkt war die Aktualisierung der schwerverkehrsbedingten Faktoren und Allokationsschlüssel, denn der Schweizer Ansatz stützte sich bisher einseitig auf die gewichtsabhängigen Kosten ab, die Grundlagen waren nicht mehr aktuell und die Allokationsschlüssel wichen zum Teil von der gängigen Praxis ab.
Simulationen zeigten, dass die Schweizer Methode im Vergleich zum Ausland zu vergleichsweise tiefen Schwerverkehrsanteilen führt. Dies hat auch ein Hearing mit nationalen und internationalen Experten bestätigt.
Im Rahmen eines mehrstufigen Projekts sind deshalb die Faktoren zur Allokation der schwerverkehrsbedingten Kosten überarbeitet worden. Dies mit folgenden Eckpfeilern: Die Methode stützt sich auf einen Expertenansatz nach dem Konzept der sogenannten ‚minimalen Strasse‘ ab. Dieses ermittelt die Zusatzkosten, die der Schwerverkehr auslöst im Vergleich zu einer Strasse, die nur für den Leichtverkehr dimensioniert wird.
Die Ermittlung der gewichtsbedingten Kosten erfolgte auf Basis einer Analyse von 67 Fallbeispielen: Eine repräsentative Stichprobe mit verschiedenen Strassentypen, verschiedenen Projektkategorien aus verschiedenen Regionen ist von Ingenieur-Spezialisten detailliert ausgewertet worden, indem - nach einzelnen Kostenkategorien differenziert - der schwerverkehrsbedingte Anteil ermittelt worden ist. Anschliessend wurde ein solides Mengengerüst erstellt, um die Faktoren auf die Schweiz hochzurechnen und daraus die durchschnittlichen Schwerverkehrsanteile pro Strassentyp und Kostenkategorie zu ermitteln. Diese Hochrechnung beruht auf verschiedenen aktuellen Mengengerüsten (v.a. Datensatz Lärm ‚sonBase‘ des Bundesamtes für Umwelt, Datensatz MISTRA des Bundesamtes für Strassen). Die Arbeiten wurden durch einen Expertenpool, bestehend aus Schweizer Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis begleitet. Zudem ist die gewählte Methodik durch ausländische Experten validiert worden.
Die neue Allokationsmethode folgt der bisherigen Aufteilungslogik, es wurden aber die Anzahl Faktoren reduziert. Die Auswirkungen sind mit einem Simulationsmodell auf Basis der Zahlen der Ausgabenrechnung 2007 ermittelt worden. Mit den in dieser Studie neu ermittelten Faktoren für die Kostenanlastung stieg der Anteil des Schwerverkehrs um 240 Mio. CHF. Personenwagen wurden hingegen um gut 300 Mio. CHF entlastet, Lieferwagen um 36 Mio. CHF. Der Anteil des Schwerverkehrs an den Gesamtausgaben stiegt von 15.3% auf 18.6%. Auch der Anteil der Motorräder nahm um 1%-Punkt zu, während der Anteil der Personenwagen um 4.3%-Punkte sank.