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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
UTF 400.34.11
Projekttitel
Entwicklung eines modularen Geodatenlogger-Systems für die Erforschung der Zugrouten von Kleinvögeln – Phase 4 (Kurztitel: Vogel-Geodatenlogger Phase 4)

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Ergebnisse gemäss Vertrag
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Projektziele
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Beschreibung der Resultate
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Umsetzung und Anwendungen
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Weiteres Vorgehen
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Zugvögel, Migration, Positionsbestimmung, Geodaten, Artenschutz
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Gefährdungspotentiale für Zugvögel beschränken sich nicht auf die Brutgebiete. Damit Artenschutzmassnahmen für Zugvögel erfolgreich sein können, müssen deshalb neben den Brutgebieten auch die Zugrouten sowie die Rast- und Über­winterungs­gebiete bekannt sein. Geodatenlogger liefern die entsprechenden Daten. Im Rahmen des Projekts UTF 254.08.08 wurde ein Geodaten­logger von 1 g Gewicht entwickelt, der für Vögel ab 20 g Körpergewicht eingesetzt werden kann. 70% der in der Schweiz brütenden Singvögel sind jedoch leichter als 20 g. In den Projekten UTF 332.12.10 und UTF 363.43.10 wurden eine funktionsfähige Minimalvariante eines Geodatenloggers mit einem reduzierten Gewicht von 0.5 g sowie modulare Erweiterungen für die Aktivitätsmessung mittels Luftdrucksensor und Beschleunigungssensor, für eine exaktere Positionsbestimmung sowie für die solare Stromversorgung entwickelt. Mit diesen modularen Erweiterungen kann der Geodatenlogger optimal an spezifische Forschungsfragen angepasst werden. Nun sollen die letzten Entwicklungsschritte bis zur Nullserie des modularen Geodatenloggers durchgeführt werden, damit diese ab Juni 2012 für erste Tests an Zugvögeln zur Verfügung steht.
Ergebnisse gemäss Vertrag
(Deutsch)
  • Nullserie der modularen Version mit Aktivitätssensoren und Magnetfeldsensor zur Verbesserung der geografischen Positionsbestimmung aufgrund des Inklinations­winkels
  • Nullserie des Photovoltaikmoduls
Projektziele
(Deutsch)
Im vorliegenden Projekt sollen die Entwicklungsarbeiten für das modulare Geodatenlogger-System abgeschlossen werden.
Beschreibung der Resultate
(Deutsch)

In diesem Projekt wurde das modulare Geodatenlogger-System für die Erforschung der Zugrouten und Überwinterungsgebiete von Kleinvögeln weiter entwickelt.

Für die Vogelwarte von Interesse ist zusätzlich zur Positionsbestimmung auch die Aufzeichnung der Aktivität der Vögel, um Aussagen über die Zugphasen und das Verhalten im Überwinterungsgebiet zu machen. Um die Aktivitätsdaten aufzuzeichnen wurde in dieser Projektphase 4 die Nullserie einer neuen Geodatenlogger-Version (GDL3pam) entwickelt, welche die Aktivität mit Hilfe von Luftdruck- und Beschleunigungs-Sensoren misst. Diese Version beinhaltet ebenfalls einen Magnetfeldsensor, welcher eine Verbesserung der geografischen Positionsbestimmung aufgrund des Inklinationswinkels ermöglicht. Für zukünftige Forschungsprojekte soll der Magnetfeldsensor auch Antworten auf die Frage geben, wie sich Vögel mit Hilfe des Erdmagnetfeldes orientieren.

Für die Speisung der heutigen Geodatenlogger werden kleine Batterien eingesetzt. In dieser Projektphase wurden nun zwei Varianten von Photovoltaik-Modulen entwickelt. Die erste Variante kann als Batterieersatz verwendet werden und ist deshalb für alle bisherigen Logger einsetzbar. Die Photovoltaik-Fläche und die Grösse des Akkus können den Anforderungen des entsprechenden Loggers angepasst werden. Die zweite Variante wurde in einen Logger integriert (GDL3s), dieser hat eine Photovoltaik-Fläche von 1.2 cm2 und ein Gewicht von 700mg (ohne Vergussmasse).

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Um ziehende Kleinvögel auch ausserhalb ihrer Brutgebiete wirkungsvoll schützen zu können, ist es unabdingbar, ihre Zugrouten und Überwinterungsgebiete zu kennen. Diverse Studien mit den in Vorgängerprojekten entwickelten Geodatenloggern (Phase 1 bis 3) haben bereits viele neue Erkenntnisse über Zugvögel geliefert. So hat eine 2012 ausgewertete Studie mit Rauchschwalben aus der Magadinoebene ergeben, dass die Schwalben in der Region Gabun und Kamerun überwintern. Eine weitere Studie wurde mit Alpenseglern durchgeführt. Diese ziehen über die Strasse von Gibraltar und überwintern im Gebiet der Elfenbeinküste. Einer der Alpensegler hat dabei an einem Tag eine Distanz von ca. 1500 km zurückgelegt.

 

Die in dieser Projektphase 4 entwickelten Aktivitätslogger und die PV-Variante werden im Sommer 2013 erste Resultate mit Zugvögeln liefern.

 

Die Geodatenlogger ermöglichen der Vogelwarte auch neue und interessante Kooperationen mit internationalen Partnern.

Weiteres Vorgehen
(Deutsch)

Im Sommer 2012 werden Pilotprojekte mit dem GDL3pam zur Erfassung von Aktivitätsdaten auf Wiedehopf und Alpenseglern durchgeführt. Diese Daten werden wir anschliessend auswerten und die Algorithmen zur Aktivitätsbestimmung überprüfen und optimieren.

Von Herbst 2012 bis Frühling 2013 sind Projekte zur Aktivitätsbestimmung auf diversen Zugvögeln geplant.

Bereits gestartet haben wir im Juni 2012 ein Pilotprojekt mit der PV-Variante (GDL3s) auf Alpenseglern. Die Ergebnisse sollen zeigen, mit welchem Solar-Ertrag wir auf den Vögeln unter realen Bedingungen (Abdeckung durch Gefieder, Schatten usw.) rechnen können.

Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)

Lisovski, S., C.M. Hewson, R.H.G. Klaassen, F. Korner-Nievergelt, M.W. Kristensen & S. Hahn 2012: Geolocation by light, accuracy and precision affected by environmental factors. Methods in Ecology and Evolution 3 (3): 603–612