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Forschungsstelle
BWO
Projektnummer
F-8466
Projekttitel
Nutzung von Vorsorgegeldern zur Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Methoden
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Projektziele
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Zielerreichung
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Abstract
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Weiteres Vorgehen
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Wohneigentumsförderung
Mittel der beruflichen Vorsorge
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Im Rahmen der Wohneigentumsförderung (WEF) können für die Finanzierung von selbstgenutztem privatem Wohneigentum Mittel aus der 2. Säule und aus der Säule 3a verwendet werden. Damit soll Wohneigentum einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Es gibt jedoch keine neuere Untersuchungen dazu, in welcher Form und durch wen WEF-Gelder tatsächlich beansprucht werden. Das Projekt will mit verschiedenen Methoden entsprechende Daten erheben und Erkenntnisse für die Politik und die Wirtschaftspartner dieses KTI-Projektes gewinnen.
Methoden
(Deutsch)
Online basierte schriftliche Umfrage
Telefonische Umfrage
Datenanalyse
Entwicklung von Prognosetools
Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen
Projektziele
(Deutsch)
Ziel des Projektes ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, in welcher Höhe und in welcher Form Gelder im Rahmen der Wohneigentumsförderung für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum beansprucht werden und wie das sozio-demographische Profil der Beansprucher aussieht. Von Interesse sind diese Kenntnisse sowohl aus ökonomischer wie auch aus politischer Sicht. Aus einem ökonomischen Blickwinkel ist insbesondere von Interesse, wie sich eine Beanspruchung der Vorsorgegelder auf die zukünftige finanzielle Lage der Benutzer auswirkt. Gerade nach einer Tiefzinsphase, wie sie seit einigen Jahren herrscht, kann sich eine Zinserhöhung bereits während des erwerbsfähigen Alters, oder auch erst im Rentenalter, empfindlich auf die finanzielle Lage der Beansprucher auswirken. Aus politischer Sicht ist von Wichtigkeit, ob mit der Wohneigentumsförderung das gewünschte Ziel erreicht worden ist, d.h. ob das angestrebte Zielpublikum auch gefördert werden konnte und/oder ob zusätzliche Massnahmen dafür notwendig sind, um die Allokation knapper öffentlicher Gelder effektiv zu gestalten.
Weiter soll auch ein Erkenntnisgewinn über die Nutzung alternativer Finanzquellen zur Finanzierung von Wohneigentum resultieren
Ein weiteres Ziel ist die Erarbeitung von Grundlagen, um kundenspezifische Beratungs- und Betreuungsangebote sowie Versicherungsinstrumente aufbauen zu können.
Daneben soll die Diskussion rund ums Thema WEF versachlicht werden und es sollen objektive Grundlagen als Basis für die Beurteilung politischer Vorstösse und Massnahmen bereitgestellt werden.
Ein weiteres Ziel ist die Konstruktion von Prognosetools zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, mit der WEF-Gelder beansprucht werden (für PKs) und zur auf Szenario-Analysen basierenden Schätzung der künftigen finanziellen Lage der WEF-Beansprucher (finanz- und sozialpolitische Relevanz).
Zielerreichung
(Deutsch)
Im Rahmen dieses Projekts wurde untersucht, in welcher Höhe und in welcher Form Vorsorgegelder im Rahmen der Wohneigentumsförderung für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum in der Schweiz beansprucht werden und wie das soziodemografische Profil der Beansprucher aussieht. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit 27 Wirtschaftspartnern eine umfangreiche Datenerhebung bei Wohneigentumsbesitzern durchgeführt. Dieser Datensatz hat es erlaubt, Unterschiede zwischen Beanspruchern und Nicht-Beanspruchern von Vorsorgegeldern aufzuzeigen. Erst die Kenntnis dieser Unterschiede erlaubt es, Aussagen bezüglich der Zielerreichung der Wohneigentumsförderung mit Vorsorgegeldern zu machen.
Abstract
(Deutsch)

Seit 1972 ist der Bund verfassungsmässig verpflichtet, Wohneigentum zu fördern. Durch die Wohneigentumsförderung soll der Erwerb von Wohneigentum einer breiten und hauptsächlich auch jungen Bevölkerung mit Familie zugänglich gemacht werden. Ein Förderungsinstrument sieht vor, Vorsorgegelder für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum zu verwenden. Als Vorsorgegelder gelten sowohl Mittel der 2. Säule als auch solche der Säule 3a. Gelder aus der Säule 3a können seit 1990 und solche aus der 2. Säule seit 1995 für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum eingesetzt werden.

Die Gelder können in Form eines Vorbezugs oder einer Verpfändung beansprucht werden. Mittel, welche in Form eines Vorbezugs verwendet werden, gelten bei hypothekarvergebenden Instituten im Unterschied zur Verpfändung als Eigenkapital. Durch den Vorbezug können somit die Belehnung und die Hypothekarzinskosten gesenkt werden. Nachteilig wirkt sich aus, dass der Vorbezug eine Rentenkürzung bewirkt, da das angesparte Vorsorgekapital um den vorbezogenen Betrag zuzüglich den aufgelaufenen Zinsen auf diesem Betrag geschmälert wird. Eine Verpfändung dagegen ermöglicht eine Belehnung des Wohneigentums bis zu 90%, da sie für das hypothekarvergebende Institut eine zusätzliche Sicherheit gibt. Ohne diese Zusatzsicherheit gewähren die meisten Institute eine Belehnung von höchstens 80%. Der Vorteil der Verpfändung liegt darin, dass das Vorsorgeguthaben
nicht reduziert wird, solange die Hypothekarforderungen bedient werden können und das Pfand nicht verwertet werden muss. Die Verpfändung führt jedoch aufgrund der höheren Verschuldung zu einem höheren Hypothekarzinsaufwand.

Im Rahmen des Projekts wurde untersucht, in welcher Höhe und in welcher Form Vorsorgegelder im Rahmen der Wohneigentumsförderung für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum in der Schweiz beansprucht werden und wie das soziodemografische Profil der Beansprucher aussieht. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit 27 Wirtschaftspartnern eine umfangreiche Datenerhebung bei Wohneigentumsbesitzern durchgeführt. Dieser Datensatz hat es erlaubt, Unterschiede zwischen Beanspruchern und Nicht-Beanspruchern von Vorsorgegeldern aufzuzeigen. Erst die Kenntnis dieser Unterschiede erlaubt es, Aussagen bezüglich der Zielerreichung der Wohneigentumsförderung mit Vorsorgegeldern zu machen.

Weiteres Vorgehen
(Deutsch)
Für allfällige weitere Berechnungen / Simulationen, auch im Zusammenhang mit einer allfälligen Modifikation des Instrumentes, steht ein umfangreicher Datensatz zur Verfügung.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Buchpublikation: "Nutzung von Vorsorgegeldern zur Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum. Eine deskriptive Analyse", Herausgegeben von der Hochschule Luzern - Wirtschaft. Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ.
ISBN 978-3-906488-29-5

Eine Zusammenfassung der deskriptiven Studie findet sich auf der Website des BWO: www.bwo.admin.ch (-> Dokumentation -> Publikationen -> Forschungsberichte -> Wohnungspolitik)

Im Rahmen der Freiburger Sozialrechtstage am 28./29. August 2014 wurde zudem ein Tagungsband veröffentlicht, in welchem der Artikel "Wohneigentum versus Vorsorge" von Y. Seiler Zimmermann abgedruckt ist: B. Cardinaux (Hrsg.): 20 Jahre Wohneigentumsförderung mit Mitteln der beruflichen Vorsorge, Bern, Stämpfli Verlag, s. 305-325. Der Artikel befindet sich zudem auf der Website des BWO: www.bwo.admin.ch (-> Dokumentation -> Publikationen -> Forschungsberichte -> Wohnungspolitik)