ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
UTF 324.04.10
Projekttitel
Chemikalien-Contracting (Potenzialabklärung des Chemikalien-Contracting in der Schweiz)

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
-
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Ergebnisse gemäss Vertrag
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Beschreibung der Resultate
Anzeigen
-
-
-
Umsetzung und Anwendungen
Anzeigen
-
-
-
Weiteres Vorgehen
Anzeigen
-
-
-
Publikationen / Ergebnisse
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)

Chemikalieneinsatz, Ressourceneffizienz, Abfall-/Emissionsreduktion, Risikomanagement, Herstellungskosten, Bezahlung nach Nutzung, Chemikalien-Leasing, Chemical Management Services, Pay-on-Production, Cost-per-Unit-Business-Model, Prozessoptimierung, Schweiz

Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Chemikalien-Contracting ist ein innovatives Geschäftsmodell zur Förderung des nachhaltigen Managements von Chemikalien. Dabei offeriert der Hersteller dem Kunden eine Chemikaliendienstleistung und verkauft nicht ausschliesslich den Rohstoff. Dieser Ansatz führt einerseits zu Umweltvorteilen durch geringeren Rohstoffeinsatz, Reduktion von Emissionen und Abwasser sowie nachhaltige Verwendung chemischer Substanzen und andererseits zu wirtschaftlichen Vorteilen sowohl für den Hersteller wie auch für den Anwender von Chemikalien.
Chemikalien-Contracting umfasst sowohl Geschäftsmodelle des Chemikalien-Leasing als auch weitere Modelle wie Chemical Management Services, Pay-on-Production und das Cost-per-Unit-Business-Model.
Durch den Wechsel vom klassischen Geschäftsmodell (Bezahlung nach Menge) zum Geschäftsmodell des Chemikalien-Contracting (Bezahlung nach Nutzung) wird der Hersteller motiviert, zusammen mit dem Anwender Prozessoptimierungsmassnahmen einzuleiten und die Effizienz des Chemikalieneinsatzes zu erhöhen. Chemikalien-Contracting schafft somit eine "win-win- Situation".
Es sind gegenwärtig keine verlässlichen Angaben zum Potenzial von Chemikalien-Contracting in der Schweiz erhältlich, und die Praktikabilität eines solchen Modells wurde in Schweizer Unternehmen noch nicht geprüft. 

 

Ergebnisse gemäss Vertrag
(Deutsch)
1. Evaluation bereits verfügbarer Erkenntnisse aus ausländischen Chemikalien-Contracting Anwendungen (Meilenstein 1)

2. Potentialabklärung des Chemikalien-Contracting für ausgewählte Industriesektoren und industrielle Prozesse in der Schweiz mit Angaben zum Potential für den Umwelt- und Ressourcenschutz (Meilenstein 2)

3. Darstellung der erforderlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Chemikalien-Contracting in der Schweiz (Rechtsfragen, Eigentumsrechte Qualitätssicherung, Sicherheit usw.) (Meilenstein 3)

4. Erarbeitung von Vorschlägen für konkrete Anwendungsfälle des Chemikalien-Contracting mit Vorteilen sowohl für den Umwelt- und Ressourcenschutz als auch für die Wirtschaft (Meilenstein 4)

5. Redaktion eines Schlussberichtes mit Darstellung der Ergebnisse aus 1. bis 4.

6. Bereitstellung von Textbausteinen und Illustrationen für die Erstellung eines Publikums-Factsheets.

7. Präsentation der Ergebnisse an einem wissenschaftlichen Kolloquium beim BAFU mit entsprechender Power-Point Darstellung.
Projektziele
(Deutsch)
Durchführung einer Potenzialabklärung des Chemikalien-Contracting für ausgewählte Industriesektoren und industrielle Prozesse in der Schweiz und Erarbeitung einer Informationsbasis für die Identifikation konkreter Anwendungsfälle, die sowohl für den Umwelt- und Ressourcenschutz als auch für die Wirtschaft Vorteile bringen.
Beschreibung der Resultate
(Deutsch)

Die Potenzialabklärung zum Chemikalien-Contracting in der Schweiz identifiziert Wirtschaftsabteilungen und Anwendungen, in welchen die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells wirtschaftlich und ökologisch vorteilhaft sein kann. Dabei handelt es sich insbesondere um Verarbeitungsprozesse, welche nicht zum Kerngeschäft des Chemikalienanwenders gehören.

Insbesondere in den Wirtschaftsabteilungen Maschinenbau, Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und Uhren, Herstellung von Metallerzeugnissen, Hoch- und Tiefbau, Beherbergung&Gastronomie sowie Heime ist die Anwendung von Chemikalien-Contracting aussichtsreich.

Die Auswertung internationaler Chemikalien-Contracting Projekte ergab Einsparungen beim Ressourcenverbrauch von durchschnittlich 30%. Durch die konsequente Anwendung von Chemikalien-Contracting in einem industrialisierten Land wie der Schweiz lassen sich Reduktionen von typischerweise bis zu 20% des Chemikalienverbrauchs erzielen. Im Einzelfall können beim Einsatz neuer Technologien auch wesentlich höhere Reduktionsraten erzielt werden. Insgesamt resultiert für die Schweiz ein maximales jährliches Reduktionspotenzial von 2'300 Tonnen.

Insbesondere die Luftreinhaltung, durch reduzierte VOC-Emissionen und der Gewässerschutz, durch Minimierung der Stofffracht im Abwasser, können durch Chemikalien-Contracting verbessert werden. Rückstände aus der Abwasserbehandlung sowie toxische Abfallprodukte werden zudem reduziert und führen zu geringerem Deponiebedarf dieser Stoffe. Die Erfahrung mit internationalen Fallbeispielen zeigt, dass in der Umsetzung zunächst die Luftreinhaltung im Vordergrund steht, da sich Prozesse mit VOC-Anwendungen vergleichsweise gut mit Chemikalien-Contracting steuern lassen.

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Die Anwendung von Chemikalien-Contracting kann durch die Ausweitung der Produktverantwortung und Informationspflicht des Chemikalienanbieters zu erheblichen Verbesserungen der Arbeitssicherheit und zu geringerem Umweltrisiko bei Havarien und Transport führen. Die Auswertung internationaler Fallbeispiele konnte diese Annahme bestätigen.

Die Umsetzung des Chemikalien-Contracting soll definierten Qualitätskriterien entsprechen. Diese können, sofern über die gesamte Laufzeit eines Chemikalien-Contracting-Projektes angewandt und ihre Erfüllung sichergestellt wird, einen wichtigen Beitrag zur Steuerung des Projektes leisten. Mit diesen Kriterien können die mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Arbeitsbedingungen beeinflusst und ein hoher Standard des Geschäftsmodells erreicht werden:

1.     Reduktion der schädlichen Auswirkungen von Chemikalien und deren Anwendung sowie Verarbeitungsprozesse auf die Umwelt und Gesundheit

2.     Verbessertes Handling und Lagerung von Chemikalien zur Risikominimierung

3.     Keine Chemikaliensubstitution mit gefährlicheren Stoffen

4.     Wirtschaftlicher Nutzen und faire Aufteilung von Gewinnen zwischen den Partnern

5.     Monitoring der Verbesserungen aller Nachhaltigkeitskriterien

Weiteres Vorgehen
(Deutsch)

Das Geschäftsmodell Chemikalien-Contracting, welches in der Potenzialabklärung analysiert wurde, ist in der Schweiz grundsätzlich breit anwendbar. Aufgrund des Paradigmawechsels wird Chemikalien-Contracting aber nicht kurzfristig zum Selbstläufer werden. Die Durchführung von mehreren, staatlich geförderten Demonstrationsprojekten in den in der Potenzialstudie ausgewählten Wirtschaftsabteilungen wird deshalb empfohlen, um die Vorzüge des Modells aufzuzeigen. Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit und die gegenseitigen Rechte und Pflichten zwischen Chemikalienanbieter und Anwender in einem transparenten Vertrag festgelegt werden und die erzielten Einsparungen fair zwischen den Partnern aufgeteilt werden.

Weiter ist es angezeigt, die Umsetzung mit Arbeitshilfen und Informationskampagnen zu begleiten.

Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Bisher keine Publikationen.