Die Potenzialabklärung zum Chemikalien-Contracting in der Schweiz identifiziert Wirtschaftsabteilungen und Anwendungen, in welchen die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells wirtschaftlich und ökologisch vorteilhaft sein kann. Dabei handelt es sich insbesondere um Verarbeitungsprozesse, welche nicht zum Kerngeschäft des Chemikalienanwenders gehören.
Insbesondere in den Wirtschaftsabteilungen Maschinenbau, Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und Uhren, Herstellung von Metallerzeugnissen, Hoch- und Tiefbau, Beherbergung&Gastronomie sowie Heime ist die Anwendung von Chemikalien-Contracting aussichtsreich.
Die Auswertung internationaler Chemikalien-Contracting Projekte ergab Einsparungen beim Ressourcenverbrauch von durchschnittlich 30%. Durch die konsequente Anwendung von Chemikalien-Contracting in einem industrialisierten Land wie der Schweiz lassen sich Reduktionen von typischerweise bis zu 20% des Chemikalienverbrauchs erzielen. Im Einzelfall können beim Einsatz neuer Technologien auch wesentlich höhere Reduktionsraten erzielt werden. Insgesamt resultiert für die Schweiz ein maximales jährliches Reduktionspotenzial von 2'300 Tonnen.
Insbesondere die Luftreinhaltung, durch reduzierte VOC-Emissionen und der Gewässerschutz, durch Minimierung der Stofffracht im Abwasser, können durch Chemikalien-Contracting verbessert werden. Rückstände aus der Abwasserbehandlung sowie toxische Abfallprodukte werden zudem reduziert und führen zu geringerem Deponiebedarf dieser Stoffe. Die Erfahrung mit internationalen Fallbeispielen zeigt, dass in der Umsetzung zunächst die Luftreinhaltung im Vordergrund steht, da sich Prozesse mit VOC-Anwendungen vergleichsweise gut mit Chemikalien-Contracting steuern lassen.