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Forschungsstelle
BFE
Projektnummer
SI/500258
Projekttitel
Geothermische Ressourcenanalyse im Bereich KGZ Davos

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Schlussbericht
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Hydraulische Tests, Aroser Dolomiten, Geothermie, Borehole Logging, Reservoireiegenschaften
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Nach erfolgreichem Abschluss der Bohrung auf eine Tiefe von 400 m für die Wärmeversorgung des Kongresszentrums / Hallenbad Davos, werden mit Tests Bohrloch-Logs die hydraulischen und geothermischen Eigenschaften der Aroser Dolomiten, dem Reservoir für die geothermische Nutzung des Davoser Kongresszentrum, bestimmt. Die Ergebnisse dienen der Auslegung der zukünftigen Nutzung und dienen dem Kanton als Grundlage für die Bewilligung.
Schlussbericht
(Deutsch)
Im Rahmen der 2. und 3. Projektphase der geothermischen Ressourcenanalyse KGZ Davos wurden eine 400 m tiefe Erkundungsbohrung abgeteuft sowie bohrlochgeophysikalische Messungen und Versuche ausgeführt. Die Bohrung schliesst bis in eine Tiefe von 100 m quartäre Lockergesteine und danach den Aroser Dolomit auf. Die Basis des Dolomits wurde nicht erreicht. Das dominante Einfallen der Schichtung im Dolomit beträgt 130°/35°. Die Klüftung fällt mit 55 bis 65° deutlich steiler ein mit einer Einfallsrichtung nach NNE, NNW und nach E. Der optische Bohrlochscan visualisiert den Aroser Dolomit im erbohrten Tiefenbereich als Kluftaquifer. Die Bohrlochmessungen dokumentieren einen artesisch gespannten Kluftaquifer mit einem Wasserdruck am Bohrstandort von rund 2.6 bar, einer Mischwassertemperatur von 11.4 °C und einem geothermischen Gradienten von rund 2.7 °C/100 m. Die berechnete Transmissivität für den Grundwasser führenden Bereich des Aroser Dolomits in einer Tiefe zwischen 100 bis 270 m beträgt rund 2 bis 3 * 10-3 m2/s. Die rasche Reaktion des Druckspiegels auf Änderungen in der Versuchsanordnung beim Auslauf- und Pumpversuch dokumentiert die hohe Konnektivität der Klüfte. Die Proben aus unterschiedlicher Tiefe dokumentieren ein Ca – Mg – Na – SO4 – Wasser mit einer verhältnismässig geringen Gesamtmineralisation von < 600 mg/l. Das Wasser besteht aus einer Tritium-freien und einer Tritium-führenden Jungwasserkomponente. Aufgrund der Kohlenstoffisotopensignatur ergibt sich in erster Näherung ein Wasseralter von ca. 5'000 bis 10'000 Jahren. Die hauptsächliche Grundwasserneubildung erfolgt aufgrund der gemessenen stabilen Isotope in einer Höhe zwischen 2300 und 2600 m ü. M. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse dokumentieren, dass der Aroser Dolomit im Raum Davos ein nutzbarer und ergiebiger Grundwasserleiter ist. Hinsichtlich der Beurteilung von Nutzungsmöglichkeiten bestehen noch offene Fragen bezüglich Mächtigkeit und Ausdehnung des Aroser Dolomits unterhalb der Silvretta-Decke, der Hydrogeologie der Quellen im Aroser Dolomit der weiteren Umgebung, dem natürlichen, unbeeinflussten Grundwasserfliessfeld im Aroser Dolomit und der Auswirkungen auf bestehende Anlagen bei langandauernden, grossen Entnahmeraten. Eine erste Grobbeurteilung zeigt die Vor- und Nachteile verschiedener Anlagekonfigurationen unter der Voraussetzung der Nutzung der Erkundungsbohrung als Entnahmebrunnen auf. Eine Nutzung ohne Rückführung in den Aroser Dolomit kann bei einer noch zu definierenden Entnahmerate nachhaltig betrieben werden. Hinsichtlich der Optimierung der geothermischen Nutzung des (mitteltiefen) Untergrundes im Raum Davos wird vorgeschlagen, die noch offenen Fragen im Hinblick auf die Erstellung eines hydraulisch-thermischen Modells für den Dolomit-Aquifer anzugehen und die bestehende Erkundungsbohrung im Aroser Dolomit zu nutzen.

Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor:
GEOTEST AG

Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors:
Regli,Ch.
Kleboth,P.
Bolay,St.
Zugehörige Dokumente