Fussgängerstreifenlose Ortszentren (FLOZ) zeichnen sich durch ein besonderes Betriebsregime und eine adäquate Gestaltung des Strassenraumes aus. Das flächige Queren steht anstelle des gebündelten Querens bei Fussgängerstreifen im Vordergrund. FLOZ sind umstrittene Lösungen, welche vor allem von den Behindertenverbänden kritisiert werden. Im Jahre 2007 wurde ein erstes Forschungsprojekt mit 5 FLOZ- Fallbeispielen in der Schweiz abgeschlossen. Es gilt nun zu untersuchen, ob der damalige positive Befund bei Beachtung der Randbedingungen nach längerer Betriebszeit noch Gültigkeit hat und sich günstige Effekte auch bei inzwischen neu gestalteten Strassenräumen eingestellt haben. Mit dieser Langzeitbeobachtung sollen die Eignung von FLOZ auf innerörtlichen Hauptverkehrsstrassen und die erforderlichen Rahmenbedingungen vertieft evaluiert werden. Einbezogen wird nach Möglichkeit auch ein Beispiel aus dem Ausland.
Bei der Untersuchung werden folgende Methoden zum Einsatz gelangen: Messungen verkehrstechnischer Parameter wie Menge, Geschwindigkeit und Verkehrsfluss; Messung des Blickverhaltens von LenkerInnen und FussgängerInnen; Beobachtungen des Verhaltens der Verkehrsteilnehmenden; Befragungen von VelofahrerInnen, MotorfahrzeuglenkerInnen und FussgängerInnen.
Der unmittelbare Nutzen des Projektes besteht darin, Projektierenden und Betreibenden von Strassenanlagen in Zentrumsbereichen eine Hilfe für den Entscheid zur Einführung neuer und den Betrieb bestehender FLOZ zur Verfügung zu stellen.