Wird ein Industriebbetrieb angetroffen, der eine Belastungssituation mit Nanosilber oder anderen Silberformen im Abwasser zu lösen hat, sind zunächst die chemischen und physikalischen Randbedingungen im Abwasser zu klären. Sind die vorgefundenen Bedingungen vergleichbar zur Verfahrensentwicklung, kann eine technische Behandlung realisiert werden. Dabei ist zu bedenken, dass die Tuchfiltration aufgrund der ausgezeichneten Flockbarkeit von Silberpartikeln vermutlich nicht immer erforderlich ist. Der Einsatz dürfte allenfalls im Rahmen einer Dosierungsoptimierung berücksichtigt werden.
Voraussetzung der erfolgreichen Flockung war, dass das Abwasser über mehrere Stunden gestapelt wird. Diese Bedingung führt in abwasserintensiven industriellen Anwendungen zu zusätzlichem Platzbedarf (Bau von Stapelbecken) und zu einer um einen Faktor 2-3 höheren Schlammenge. Daher ist die verfahrenstechnische Planung für jeden industriellen Belastungsfall gesondert auszulegen. Die Projektpartner sind nun strategisch aufgestellt, technische Lösungen zur Abwasserbehandlung mit Silber rasch und zielgerichtet umzusetzen, vor allem weil die relevanten Prozessmechanismen bekannt sind.