Forschung sollte objektive Ergebnisse hervorbringen; daher stellt die Entwicklung von Arbeitshilfen keinen subjektiv zu gestaltenden Prozess dar, sondern muss im Umfeld des zu entwickelnden Prozesses objektiv eingebunden werden. Um die Inhalte der Arbeitshilfen zu objektivieren und so die Anwendbarkeit zu gewährleisten, wird ein Forschungsablauf in vier Arbeitsschritten vorgeschlagen:
(Tabelle siehe link unten)
Arbeitsschritt 1: Grundlagen
Zur Bildung von Grundlagen wird ein Literaturstudium durchgeführt, das sich einerseits der Theorie und den Prinzipien der wirkungsorientierten Verwaltungsführung (New Public Management) und andererseits den auf den politischen Prozess einflussnehmenden Randbedingungen widmet.
Arbeitsschritt 2: Interviews
In einem zweiten Arbeitsschritt werden offene, halbstandardisierte, qualitative Interviews in Form von problemzentrierten Interviews bei Verwaltungseinheiten durchgeführt, die den politischen Prozess der Strassenwerterhaltung im Rahmen einer wirkungsorientierten Verwaltungsführung steuern. Das problemzentrierte Interview ist eine Erhebungsmethode der qualitativen Sozialforschung, bei der die Erfahrungen, Wahrnehmungen und Reflexionen der Befragten zu einem bestimmten Thema (Problem) erfragt werden. Dies geschieht auf Basis offener Fragen, die bei der Interviewvorbereitung entwickelt und in einem Leitfaden festgehalten werden. Die Auswertung erfolgt gemäss den aktuellen Prinzipien der Sozialforschung aufgrund der kleinen Fallzahl anhand von Einzelfallanalysen und einer darauf aufbauenden Analyse von Ähnlichkeiten mit ggf. Typenbildung.
Geplante Teilnehmer (noch anzufragen):
- Wettingen: Herr Urs Heimgartner
- Moosseedorf: Herr Martin Meyer
- Wil: Herr Max Forster
- Pully: Herr Laurent Balsiger
Ziel ist es, kleine und mittlere Gemeinden einzubinden, um die Handlungsleitfäden auf die Bedürfnisse von Gemeinden dieser Grössen entwickeln zu können.
Arbeitsschritt 3: Prozessentwicklung
Die einzelnen Prozessschritte der Teilprozesse im politischen Strassenwerterhaltungsprozess werden basierend auf den Ergebnissen der vorgelagerten Arbeitsschritte entwickelt. Dabei leisten die drei erzeugten Vorergebnisse drei unterschiedliche Beiträge für die Prozessentwicklung zur Sicherung der Objektivität der Forschungsergebnisse. So erfolgt die Prozessentwicklung:
- theoriegeleitet: anhand Prinzipien der wirkungsorientierten Verwaltungsführung
- systemisch: abgestimmt auf Randbedingungen (Optimierung Gesamtsystem, langfristiger Horizont, Koordination)
- empirisch: basierend auf Ergebnisse, Interviews
Als Ergebnis liegt ein inhaltlich ausgestalteter und somit anwendbarer politischer Prozess für Werterhaltungsmanagement Strassen vor. Durch Vorstellung der entwickelten Prozesse in den Fachgremien des VSS und durch eine angestrebte Fachdiskussion werden die Forschungsergebnisse auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft und somit validiert.
Arbeitsschritt 4: Arbeitshilfen
Auf Basis der entwickelten Prozesse werden konkrete Arbeitshilfen formuliert, welche aufgrund von Expertenmeinungen erzeugt und unter Hinzuziehen der Theorie der wirkungsorientierten Verwaltungsführung in die speziellen systemischen Randbedingungen eingepasst werden.