Die Schweiz ist als Vertragspartei des 2004 in Kraft getretenen Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe (POP-Konvention) verpflichtet, Massnahmen zur Elimination bzw. zur Reduktion der Emissionen von POP in die Umwelt zu treffen. Kürzlich durchgeführte Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass es in der Schweiz auch weiterhin beträchtliche primäre Emissionsquellen von POP gibt, beispielsweise von polychlorierten Biphenylen (PCB), obwohl diese bereits seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr verwendet werden. Die regelmässige Überwachung der Gehalte an PCB und weiteren POP in Böden des Nationalen Bodenbeobachtungsnetzes (NABO) zeigt eindeutig, dass diese Schadstoffe in Schweizer Böden gegenwärtig sind. Allerdings ist zur Zeit noch ungewiss, welche Mengen an POP in Schweizer Böden gespeichert sind und wie sich dieser Speicher längerfristig verhält.
Im Projekt konnten Grundlagen zu den Stoffeigenschaften von Chlorparaffinen (Anwendungsgebiete von Chlorparaffinen umfassen unter anderem Metall- und Lederverarbeitungsmittel, Dichtungsmassen, Anstrichfarben und Lacke) erarbeitet werden und es wurde ein Multimedia-Mehrbox-Modell für die Schweiz erstellt, mit welchem das Verhalten bzw. Vorkommen von Chemikalien abgeschätzt werden kann. Mit dem Modell (Inputparameter: Emissionen, Stoffeigenschaften, Umwelteigenschaften, meteorologische Daten) konnten die PCB-Konzentrationen in Böden des Nationalen Bodenbeobachtungsnetzes (NABO) gut wiedergegeben werden.