Das FOP gliedert sich in drei Themenbereiche:
- Messtechnik: die vergleichende Untersuchung der Sensoren im Fahrraum,
- die Untersuchung der Messwertbildung und
- die praktischen Untersuchungen in Tunneln.
Messtechnik
Die verschiedenen Messprinzipien werden dargestellt und verglichen.
Zwei prinzipiell unterschiedliche Messprinzipien werden im Detail untersucht:
· die Staudruckrohre und
· die Ultraschallmessgeräte.
Zudem werden bei den Ultraschallgeräten zwei Installationsanordnungen untersucht:
· die Punktmessung und
· die Querschnittmessung.
Messwertbildung
Die Rohwerte der Messsonden müssen in stabile und zuverlässige Messwerte als Input für die Steueralgorithmen gewandelt werden. Untersucht werden:
· die Kalibrierung der örtlichen Messung im Labor und im Tunnel;
· der Einfluss von Störgrössen wie Temperatur, Feuchtigkeit etc.;
· die Mittelwertbildung bei Punktmessungen;
· Hochrechnung der Messwerte auf eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit über den ganzen Fahrraumquerschnitt unter Berücksichtigung der Lage der Messsonden im Tunnelprofil und der massgebenden Verkehrszustände (ohne Verkehr, fliessender Verkehr, stehender Verkehr);
· Optimale Integrationszeit der Messwerte und Integrationsmethode im Messgerät oder in der Auswerteeinheit;
· Erkennen und Ausscheiden von Messwertfehlern (Plausibilisierung der Einzelresultate und Vergleich mit weiteren Messungen, Luftmengenbilanz, z.B. mit Volumenstrommessung an den Abluftventilatoren);
· Messwertglättung und Glättungsmethode auf Leitebene nach den spezifischen Bedürfnissen;
· Nutzen und Notwendigkeit der Parametrierbarkeit ab Leitebene bei der Inbetriebnahme und Abgleichung an das Tunnelprofil;
· Methodik zur Inbetriebsetzung einer neuen Anlage zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit ohne aufwendige Netzmessung;
· Langzeitverhalten der Anlage, Nachkontrolle der Plausibilität der Windmessung, allgemeine und besondere Wartungserfordernisse (z.B. zusätzliche Reinigung bei Streusalzeinfluss).
Praktische Umsetzung
Es sind Untersuchungen in zwei typischen Tunnelprofilen vorgesehen. Hufeisenprofil ohne Zwischendecke und Rechteckprofil in Tunnel mit Zwischendecke oder in Tagbautunneln. Betrachtet werden sowohl Gegenverkehr wie Richtungsverkehr. Projektbezogene Messungen sehen wir vor in den Tunneln:
· Gotthard-Strassentunnel, Rechteckprofil und Gegenverkehr mit einer vorhandenen, neuen Windmessung mit punktuellen Staudruckrohren;
· Kirchenwaldtunnel, Rechteckprofil und Richtungsverkehr mit einer vorhandenen, neuen Windmessung mit punktuellen Ultraschallmessungen;
· Bareggtunnel, Hufeisenprofil und Richtungsverkehr mit einer vorhandenen, neuen Windmessung mit neuen Ultraschall Querschnittsmessungen;
Alternative Tunnel A13, Hufeisenprofil und Gegenverkehr.
Die Rohwerte werden mit Datenloggern aufgezeichnet und danach mit unterschiedlichen Methoden integriert, gemittelt und geglättet. Es ist vorgesehen in den betrachteten Tunneln für die Untersuchungen die beiden Messsysteme Staurohr und Ultraschall (punktweise oder Querschnitt) zu installieren.
Parallel wird mit CFD-Berechnungen der erforderliche Tunnelabschnitt modelliert und die Resultate mit den konsolidierten Messdaten verglichen. Anpassung und Abstimmung des Berechnungsmodells folgen. Dabei werden die lokalen Effekte von folgenden Verkehrszuständen betrachtet:
· fliessender Verkehr
· stehendes Fahrzeug (PW, LW)
leerer Tunnel (wie bei Abnahmemessung)