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Research unit
FEDRO RBT
Project number
VSS2010/202_OBF
Project title
Reduction of the consequences of accidents by fire in road tunnels by means of compartments by using flexible mechanical devices

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
Key words
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Short description
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Project description
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Expected findings/ usefulness, beneficiaries
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Methods
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Special tools and infrastructure
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Overview of research activities
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Project aims
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Research agenda
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Transfer and application
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Berichtsnummer
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Literature
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Inserted texts


CategoryText
Key words
(German)
Strassentunnel, Sicherheit, Brand, Abschnittsbildung, Kontrolle der Rauchausbreitung
Key words
(English)
Road tunnel, safety, fire, compartment, smoke confinement
Short description
(German)

Zur Abtrennung von Brandabschnitten werden im Hochbau seit mehreren Jahren mit grossem Erfolg flexible Brandvorhänge unterschiedlicher Ausprägung eingesetzt. In der vorliegenden Forschung soll ermittelt werden ob, wo, wie und unter welchen Voraussetzungen ähnliche Methoden, Technologien und/oder Vorrichtungen auch bei Strassentunneln eingesetzt werden können.

Ein Nutzen von trennbaren Abschnitten und/oder Brand- bzw. Rauchhemmnissen in Strassentunneln bestünde dann, wenn dadurch die Schadensfolgen von Bränden auf Menschen, Sachen, die Umwelt und die Volkswirtschaft verringert werden könnten.

Tunnel sind in der Regel komplexe Gebilde mit unterschiedlichen Charakteristiken wie: Geometrie, Länge, Neigung, Verzweigungen, Fluchtwegen, Anzahl Röhren, Nutzungsart, Verkehrsaufkommen, Belüftungssystemen, Ausbaustandard. Daraus resultieren unterschiedliche Anforderungen an Konzepte für mögliche Abschnittsbildungen und deren Vorrichtungen.

In der beantragten Forschung werden von den oben genannten Verfahren und Technologien Modelle in Varianten gebildet, die den verschiedenen Tunnelcharakteristiken gegenübergestellt werden. Daraus sollen sich sicherheitsmässig, technisch, baulich, logistisch und wirtschaftlich machbare Lösungsansätze heraus kristallisieren. Das Ergebnis wird in Form eines groben Clusters dargestellt. Dabei wird auch zwischen bestehenden Tunneln und Neubauten unterschieden.

Für die Machbarkeit werden vor allem folgende Kriterien berücksichtigt: Systeme der Abschnittbildung, Formen der Trennvorrichtungen und/oder Hemmnisse, Einbaumöglichkeit bauseitig, Anforderung an die technischen Ausrüstungen und deren Betriebsweise – vor allem: Lüftung, gefahrlose Fluchtmöglichkeit der betroffenen Personen, ungehinderter Zugang für die Rettungs- und Brandbekämpfungskräfte, Einfluss auf Sekundärunfälle (z.Bsp. Auffahrt auf Hindernisse), Lebenszykluskosten (Investitionen, Betriebskosten, Einsparungen), Nachhaltigkeitskriterien.

Abschliessend wird aufgezeigt, ob weiterer Handlungsbedarf besteht und wenn ja, in welcher Form – zum Beispiel erweiterte oder vertiefende Forschung
Short description
(English)

Different kinds of flexible solid curtains are successfully used for realizing fire compartments in buildings. The main goal of the proposed research to verify if, where, how and under what conditions similar methods, technologies and/or devices could be used in road tunnels.

Important benefit arising from building compartments or realizing obstacles for preventing fire and/or smoke propagation could be obtained, if this could allow for a reduction of fire consequences on human beings, tunnel equipment and structure as well as economic damages.

Tunnels are usually complex structures with a wide range of characteristics, such as: geometry, length, slope, bifurcations, escape ways, number of tunnel tubes, exploitation characteristics, traffic, ventilation, equipment. This results in different requirements and characteristics for the realization of compartments and the devices to be used.

Several realization variants of the methods and technologies discussed above will be investigated in the proposed project and their applicability for different tunnel types will be assessed. This will result in the determination of solutions which are feasible form the point of view of safety, technology, realization, logistic and cost. The results will be represented as a rough cluster. The differences between existing and new tunnels will be accounted for.

The feasibility study will account for the following criteria: technology for compartment building, kinds of devices used, practical possibilities for realization, requirements on equipment and on their operation – mainly: ventilation, safe escape of the tunnel users, accessibility for rescue and fire-fighting teams, risk of subsequent accidents (e.g. vehicle hitting the curtains), life cycle costs (realization costs, operational costs, possible cost reductions on other equipments), criteria related to sustainable development.

It will be finally shown, whether further need for investigations is necessary and, if this is the case, in what form – for example through extended or more in-deep research efforts.
Project description
(German)

Ausgangslage und Ansatz

Seit den verheerenden Brandunglücken Ende des letzten/ Anfang dieses Jahrhunderts mit vielen Todesopfern wurden national und international viele weitere, erfolgreiche Massnahmen zur Erhöhung der aktiven und passiven Sicherheit in Strassentunneln umgesetzt. Neben den Schäden an Leib und Leben haben solche Brände auch erhebliche Sachschäden an den Tunnelobjekten zur Folge sowie erhebliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaft durch den Ausfall des Tunnels sowie Umleitungsfahrten und damit auch direkt auf die Umwelt. Es bleibt deshalb ein permanentes Ziel, die Tunnelbenutzer durch sinnvolle und wirtschaftliche Sicherheitsmassnahmen vor den Folgen grosser Brände zu schützen und die Folgekosten auf ein unvermeidliches Minimum zu reduzieren.

In diesem Zusammenhang ist für Strassentunnel auch die Abschnittsbildung im Brandfall mit Wirkungen auf die Ausbreitung der Brände und insbesondere der Rauchgase prüfenswert.

Im Schiffsbau und im Hochbau sind Abschnittsbildungen seit langem „state of the art“. Im Hochbau werden starre Brandtore zunehmend durch flexible Vorhangsysteme ersetzt, vor allem bei grossen Hallen, Spitälern, Schulen und öffentlichen Gebäuden. Der Markt bietet dazu ganz unter­schiedliche Systeme von einfachen Rauchgashemmnissen bis zu komplexen doppelwandigen, inwendig mit Wasser gekühlten Brandvorhängen an.

Gegenstand der Forschung und Nutzen

Tunnel sind komplexe Gebilde mit unterschiedlichen Charakteristiken wie: Geometrie, Länge, Neigung, Verzweigungen, Fluchtwegen, Anzahl Röhren, Nutzungsart, Verkehrsaufkommen, Belüftungssystemen, Ausbaustandard usw. Daraus resultieren vielschichtige Anforderungen an Konzepte für mögliche Abschnittsbildungen im Brandfall durch Systeme und Vorrichtungen.

Die vorliegende Forschung soll ermitteln, ob unter den gegebenen Rahmenbedingungen ähnliche Systeme, Technologien und/oder Vorrichtungen zur Abschnittsbildung auch bei Strassentunneln eingesetzt werden könnten. Es wird untersucht, ob und - wenn ja - in welchen Fällen und unter welchen Voraussetzungen welche Systeme der Abschnittsbildung und Abgrenzung für welche Art von Tunneln sinnvoll und auch wirtschaftlich sind. Es ist anzunehmen, dass sich je nach Eigenschaften des Tunnels unterschiedliche Verfahren und/oder Vorrichtungen als sinnvoll erweisen. Beispielsweise von ein- oder beidseitigen Vorrichtungen an den Tunneleingängen, über unterschiedliche Formen von Rauchgas­bremsen zur Verhinderungen der Durchströmung (Kamineffekt) bis zu geschlossenen Brandabschnitten mit flexiblen Vorhängen, die in bestimmten Abständen installiert sind.

Die Forschungsidee beschränkt sich auf Verfahren mit flexiblen Vorrichtungen. Andere denkbare Ansätze mit flüssigen und gasförmigen Medien oder mit starren Hemmnissen im inneren des Tunnels werden hier nicht berücksichtigt.

Der Nutzen der Abschnittsbildung mit Brand- bzw. Rauchhemmnissen in Strassentunneln ergibt sich, wenn die Ausbreitung und die Entwicklung des Brandes sowie der giftigen Rauchgase verhindert, erschwert oder. verringert werden. Dadurch können die Schadensfolgen von Bränden für die Tunnelbenutzer, Sachwerte (insbes. die Tunnelinfrastruktur), die Umwelt und die Volkswirtschaft reduziert werden.

Berücksichtigung besonderer Schwierigkeiten

Da bei einer unterirdischen Verkehrsanlage grundsätzlich schwierigere Bedingungen als bei einem frei­stehenden Gebäude herrschen, wird in der Forschung folgenden Aspekten besondere Aufmerksamkeit geschenkt:

- Vielfältige Charakteristika der Tunnel (z.B. nach Grösse, Länge, Geometrie, Längsneigung und Ausrüstung)

- Anzahl der Röhren, Verkehrsaufkommen, Unfallgeschehen, Lüftungskonzept

- Fluchtmöglichkeiten aus gefährdeten Bereichen

- Zugangsmöglichkeiten der Rettungs- und Interventionskräfte (Feuerwehr, Sanität, Polizei usw.)

- Bauliche Anforderungen im Tunnel (Konstruktive Anpassungen, Sicherheitszonen, Umgehungen, Zufahrten usw.)

Inhalt der Forschung

In der beantragten Forschung werden auf Grund der möglichen Verfahren und Vorrichtungen zur Abschnittsbegrenzung Modellvarianten skizziert und den verschiedenen Tunnelcharakteristiken gegenübergestellt. Daraus werden die Machbarkeit und der mögliche Nutzen (Schadensminderungen an Opfern, Umwelt, Sachen und Volkswirtschaft) von Abschnittsbildungen unter Berücksichtigung der sicherheitsrelevanten, technischen, baulichen, logistischen und wirtschaftlichen Anforderungen erkennbar. Das Ergebnis wird in Form einer Klassierung der Tunnel dargestellt, die aufzeigt bei welchen Tunnelcharakteristiken eine Abschnittsbildung machbar und sinnvoll ist, unter Berücksichtigung möglicher technischer Ausführungen. Die Bewertung soll auch zwischen bestehenden Tunneln und Neubauten unterscheiden.

Die Forschungsarbeit versteht sich als Grobanalyse, enthaltend ein konkretes Fallbeispiel. Im Falle positiver Beurteilungen und Ergebnisse dient sie als Initialprojekt für vertiefende Forschungen und Abklärungen.

Methodischer Ansatz

Das Forschungsteam setzt sich zusammen aus Spezialisten des Tunnel Engineering – vor allem aus den Bereichen Lüftung und Sicherheit sowie aus Experten des Risk Engineering, der Ökonomie, des Physical Asset Management und des Systems Management. Die Begleitkommission wird gebildet auf der Basis der VSS-EK 2.11, ergänzt durch einschlägige Experten der Tunnellüftung, des Tunnelbaus, der Interventionskräfte (Feuerwehr, Polizei) und der Betreiber.

Die Forschung selbst bildet eine Grundlagenanalyse basierend auf:

- Aktuellen Sicherheits-, Lüftungs- und Baukonzepten von Strassentunneln

- Erfahrungen der Abschnittsbildung mit flexiblen Vorrichtungen aus anderen Bereichen (Hochbau u.a.)

- Literaturstudien und Erfahrungen mit verwandten Ansätzen im Tunnelbau

Berücksichtigt werden vor allem folgende Kriterien: Systeme der Abschnittbildung, Formen der Trennvorrichtungen und/oder Hemmnisse, Einbaumöglichkeit bauseitig, Anforderung an die technischen Ausrüstungen und deren Betriebsweise – vor allem: Lüftung, gefahrlose Fluchtmöglichkeit der betroffenen Personen, ungehinderter Zugang für die Rettungs- und Brandbekämpfungskräfte, Einfluss auf Sekundärunfälle (z.B. Auffahrt auf Hindernisse), Lebenszykluskosten (Investitionen, Betriebskosten, Einsparungen), Sicherheits- und Nachhaltigkeitskriterien.

Der Ablauf erfolgt in vier Phasen mit selektivem Charakter und jeweils abschliessender Präsentation vor der Begleitkommission (siehe Kap.: Vorgehen / Methoden ab Seite 9):

Phase I – „Rahmenbedingungen zur Abschnittsbildung“

Phase II – „Selektion nach Nicht-monetären Kriterien“

Phase III – „Tunnelportfolio (Clusterung) mit gesamtwirtschaftlichem Nutzen“

Phase IV – „Fallbeispiel und Empfehlungen“ mit Bericht

Darin wird aufgezeigt, ob Handlungsbedarf für erweiterte oder vertiefende Forschungen besteht.
Expected findings/ usefulness, beneficiaries
(German)

Die beantragte Forschung soll aufzeigen, ob durch Abschnittsbildung mit flexiblen Vorrichtungen in Strassentunneln die Auswirkungen von Bränden auf Leben und Gesundheit der betroffenen Personen sowie die Kostenfolgen auf Sachen und die Umwelt reduziert werden können (Schadensminderung). Falls dies grundsätzlich der Fall ist, soll die Forschung aufzeigen, ob und in welchen Kategorien von Strassentunneln Brandabschnitte sinnvoll und machbar sind. Zudem soll gezeigt werden ob durch solche Massnahmen allenfalls andere Sicherheitsmassnahmen - wie z.B. Lüftungsanlagen - kleiner dimensioniert oder gar ersetzt werden können

Nutzniesser sind im positiven Fall sind Betroffenen in einem Brandfall inkl. der Interventionskräfte, der Betreiber des Tunnels sowie die Volkswirtschaft und die Umwelt.
Methods
(German)

Die Forschung soll aufzeigen, ob eine Abschnittsbildung mit mechanischen Vorrichtungen bei Schweizer Strassentunneln generell oder partiell machbar und sinnvoll ist oder nicht. Beurteilungskriterien dafür sind die baulich-technischen Möglichkeiten, die Selbstrettung, der uneingeschränkte Zugang der Lösch- und Rettungskräfte sowie der gesamtwirtschaftliche Nutzen in Relation zu den entstehenden Kosten.

Die Methodik erfolgt auf Grund eingehender Analysen nach dem Prinzip der kontinuierlichen Eingrenzung der Machbarkeit (Abbildung 3). Das Ergebnis wird in Form eines Katalogs möglicher Einsatzschwerpunkte aufgezeigt (Cluster) –sofern vorhanden - und mit einem vertieft dokumentierten Fallbeispiel untermauert. Es ermöglicht die Entscheidung ob es sich lohnt in Abschnittsbildungen von Strassentunneln weiter und vertiefend zu forschen. Wenn ja, bei welcher Art von Tunneln und mit welchen Randbedingungen. Es wird unterschieden zwischen bestehenden Tunneln und Neubauten.

Um die Eingrenzung der Machbarkeit zu ermöglichen, werden zunächst Nutzenkriterien formuliert und das Prinzip der Abschnittsbildung diskutiert.

Nutzenkriterien bedeuten weniger Schäden
an Opfern (Leib und Leben), an Betriebsmitteln (Bauwerken, technischen Einrichtungen), an der Umwelt (Gase, Vergiftungen, Abfälle), am volkswirtschaftlichen Aufkommen (Sperrungen, Umleitungen, Nutzerkosten usw.).
Die Nutzenkriterien werden definiert, (wo möglich) monetär quantifiziert und/oder qualifiziert.

Prinzip der Abschnittsbildung
Für die verschiedenen Tunnelsysteme werden „Prinzipskizzen“ erstellt, mit
- denkbaren Lösungsansätzen,
- Anforderungen für deren Realisierung,
- bestehenden Erfahrungen in Theorie und Praxis.
Es resultieren aufwandsorientierte Systembeschreibungen (ähnlich Pflichtenheften).

Den „Prinzipskizzen“ werden heute bekannte Vorrichtungen zur Abschnittsbildung und ein Katalog der wesentlichsten in der Schweiz gebräuchlichen Tunneltypen gegenübergestellt.

Vorrichtungen
Der Fokus liegt ausschliesslich auf mechanischen Vorrichtungen wie Brandvorhängen (einseitig, doppelseitig, mit/ohne Kühlung usw.), Rauchgasschürzen und ähnlichen.
Untersucht werden die Möglichkeiten zur Systembildung auf Grund von Charakteristiken, Funktionsprinzip, Technischen Daten, Brandeigenschaften und Wirkung, Kosten, bestehenden Erfahrungswerten.

Tunneltypen
Für die wesentlichen Tunneltypen (Einrohr/Mehrrohr, flach/steigend, kurz/lang usw.) mit den entsprechenden Lüftungssystemen werden die Charakteristiken für Brandfälle und deren Bekämpfung/Rettung aufgezeigt: Prinzip, heutige Lösungen bei Brandfällen, Stärken – Schwächen – Risiken, prinzipielle Verbesserungsmöglichkeiten, baulich-technische Anforderungen, logistische Anforderungen zur Rettung und Brandbekämpfung.

Die Anforderungskriterien der Tunneltypen werden mit den Möglichkeiten der Vorrichtungen auf der Basis der „Prinzipskizzen“ verglichen. Die Systemrelevanz wird eruiert. Die Ergebnisse bekannter ähnlicher Lösungen werden in den Vergleich einbezogen. Ungeeignete Lösungen werden ausgeschieden, geeignete in Form eines Portfolios dargestellt.

Die geeigneten Lösungen werden einem groben Nutzen-Kosten-Vergleich unterworfen. Dazu dienen einerseits die ermittelten Aufwendungen und andererseits die definierten Nutzenkriterien. Alle Varianten deren Nutzen-Kosten-Vergleich eindeutig negativ ausfällt, werden wiederum ausgeschieden.

Aus den verbleibenden Varianten wird ein typischer Tunneltyp als Fallbeispiel evaluiert.

(Abbildung siehe link unten)

Abbildung 3 Methodisches Ablaufschema

Beim Fallbeispiel
werden alle wesentlichen Einflussfaktoren vertieft betrachtet und kostenmässig beurteilt:
- Bauliche Anforderungen
- Technische Einflüsse und Anforderungen – besonders Lüftungstechnik
- Logistische Anforderungen der Rettung und Brandbekämpfung
Die Kosten werden in Form der Lebenszykluskosten (LCC) dargestellt. Dabei wird zwischen Neubau Nachrüstung unterschieden.

Den Aufwendungen wird der Nutzen in Form von Schadensminderungen in unterschiedlichem Ausmass (Betriebsunterbrüche, Opfer, Zerstörungen usw.) und Einsparungsmöglichkeiten gegenüber gestellt.

Auf Grund des Ergebnisses des Fallbeispiels kann das Portfolio der Systemrelevanz angepasst werden.

Die Forschung mündet in Empfehlungen an die Auftraggeber für:
- weitere, vertiefende Forschungen (wo, was, wie) – möglicherweise Forschungsbündel
- die erforderlichen Anforderungen an Daten und Informationen
- der zu erwartende Aufwand
- sinnvolle Simulationen und/oder Pilotprojekte

Die einzelnen Arbeitsschritte und Meilensteine sind aus den Abbildungen 1 und 2 – Seite 8 ersichtlich 

Related documents
Special tools and infrastructure
(German)
Keine.
Overview of research activities
(German)

Die Rauchausbreitung in Tunneln wird heute vorwiegend mittels geeigneter Lüftungssysteme beschränkt. Eine Übersicht wird z.B. in Bettelini (2008) für lange Tunnel und in Bettelini & Seifert (2010) für kurze Tunnel gegeben. Solche Massnahmen sind aus unterschiedlichen Gründen häufig problematisch: Es vergeht eine gewisse Zeit, bis die Lüftungssysteme wirksam werden. Dabei können sie die delikate Rauchschichtung ungünstig beeinflussen. Der Installationsaufwand ist zum Teil, insbesondere im Bereich der Bauwerkserhaltung, unverhältnismässig hoch usw. Eine Schlussfolgerung aus Bettelini & Seifert (2010) ist, dass die Lüftung in kurzen, steilen Strassentunnel kaum einsetzbar ist.

Aerodynamische Massnahmen zur Kontrolle der Längsgeschwindigkeit werden im Forschungsprojekt ASTRA 2007/002_OBF „Beeinflussung der Luftströmung in Strassentunneln im Brandfall“ untersucht.

Als mögliche Alternative bieten sich mechanische Vorrichtungen zur Bildung von Brandabschnitten an. Diese Anwendung gehört bei Gebäuden seit Jahren zum Stand der Technik. Für grosse Hallen konzipierte faltbare Vorhänge werden verschiedentlich zertifiziert und erfolgreich angewendet. Die Anwendung solcher Vorrichtungen im Tunnel strebt drei unterschiedliche aber komplementäre Ziele an:

Eine angemessene Reduktion der Längsgeschwindigkeit der Luft im Tunnel, als primäre Ursache einer raschen Rauchausbreitung.

Eine Verhinderung der Rauchausbreitung ausserhalb der Abschnittsgrenzen.

Eine Minderung der Sauerstoffzufuhr zum Brandherd (dadurch Behinderung der Brandentwicklung).

Die erste Zielsetzung wurde unter anderem im Katschberg Tunnel untersucht (Öttl et al. 2002). Die Analyse der weiteren Zielsetzungen basieren in erster Linie auf vorhandenen Grundlagen des technischen Brandschutzes (z.B. Handbücher der NFPA – National Fire Protection Association). Ein erster Modellversuch mit einem Rauchgasvorhang wird seit Ende 2009 im Roppenertunnel in Tirol/A durchgeführt.

Die technische Ausführung solcher Vorrichtungen zur Brandabschnittsbildung könnten ergänzt werden durch Konzepte zur rauchsicheren Abtrennung der Fluchtwege im Tunnel (z.B. GEPE-Konzept – Galerie d’Evacuation Parafumée Escamotable zur Bildung dynamischer Fluchtwege in Tunnel durch metallische Lamellenelemente,welche im Ereignisfall gesenkt werden können, um einen seitlichen Fluchtkanal im Tunnel zu bilden; van Sprolant 2004).

Project aims
(German)

1. Verringerung der Schadensfolgen und ihrer Kosten durch Brände in Strassentunneln mittels Abschnittsbildung
- auf Leib und Leben der Tunnelbenutzer, Rettungs- und Brandbekämpfungskräfte
- der Sachmittel am Tunnelobjekt und seiner Infrastruktur
- der volkswirtschaftlichen Auswirkungen durch Nichtverfügbarkeit und auf die Umwelt

2. Überprüfung der Machbarkeit der Abschnittsbildung mit flexiblen, mechanischen Vorrichtungen unter Berücksichtigung folgender Aspekte:
- Volks- und betriebswirtschaftlicher Nutzen
- Rettungsszenarien und Fluchtmöglichkeiten
- Anforderungen an technische Ausrüstungen und bauliche Massnahmen
- Betrieblichen Anforderungen
- Nachhaltigkeit
- Lebenszykluskosten

3. Entscheidungsmatrix von Einsatzschwerpunkten der machbaren Varianten nach Tunneltypen

4. Aufzeigen weiterer sinnvoller Entwicklungsschritte
Project aims
(English)

1. Reduction of damages arising from fires in road tunnels by means of compartments
- for life and health of tunnel users, rescue and firefighting teams
- tunnel structure and equipment
- economic and environmental damages because tunnel closure

2. Investigation of the feasibility of the realization of compartments for smoke confinement in the tunnel, by using flexible mechanical devices while accounting for the following aspects
- Economical benefits
- Rescue scenarios and escape possibilities
- Requirements on tunnel equipment and tunnel structure
- Operational requirements
- Sustainability
- Life cycle costs

3. Decision matrix with main fields of application and feasible variants depending on tunnel configuration

4. Propositions for subsequent development work
Research agenda
(German)

Für die Bearbeitung ist eine Gesamtdauer von 13 Monaten inkl. Berichterstattung vorgesehen. Die Arbeit ist in vier Phasen unterschiedlicher Dauer aufgegliedert. Es sind 4 Meilensteine vorgesehen, welche jeweils den Abschluss einer Phase bilden.

Aufwand und Kosten der jeweiligen Phasen sind detailliert aus Abbildung 1 und 2 zu entnehmen.

(Abbildung 1 und 2 siehe link unten)

Related documents
Transfer and application
(German)
Sofern sich aus der Forschung Kategorien von Strassentunneln ergeben, für die eine Abschnittsbildung sinnvoll machbar ist, empfehlen sich im Anschluss an diese Forschung, vertiefende Untersuchungen – auch auf internationaler Basis, Pilotversuche, Versuche im Grossmassstab und anschliessende Normungen.
Berichtsnummer
(German)
1410
Literature
(German)

Normen, Richtlinien und Forschungen:

[1] BUWAL, ASTRA: Leitfaden zum Vollzug der Störfallverordnung bei Nationalstrassen. 2000.

[2] NFPA 502 : Standard for Road Tunnels, Bridges and Other Limited Access Highways. 2008 Edition.

[3] Both, K.: “UPTUN: Cost effective sustainable and innovative Upgrading Methods for Fire Safety in existing Tunnels”, Enlightened Underground - Underground Space Challenges in Urban Development, Amsterdam, January 2008.

[4] UPTUN: Evaluation of Current Mitigation Technologies in Existing Tunnels, Work Package 2 of the Research Project UPTUN of the European Commission, Report 752, Document D231, July 2006.

[5] ASTRA 13 001, „Lüftung der Strassentunnel“, Ausgabe V2.01

Ferner werden alle relevanten SN-Normen und aktuellen Schweizer Forschungen berücksichtigt.

Internationale Empfehlungen:

[6] AIPCR/PIARC: Maîtrise des incendies et des fumées dans les tunnels routiers. Fire and Smoke Control in Road Tunnels. 1999.

[7] AIPCR/PIARC: Systems and equipment for fire and smoke control in road tunnels. 2004.

[8] AIPCR/PIARC: Road tunnels: An Assessment for fixed fire fighting systems, PIARC technical Committee C3.3 Road tunnel operations. 2008

Übersichten und allgemeine Grundlagen:

[9] M. Bettelini: “Managing the longitudinal air velocity in long road tunnels”. 13th Int. Symp. “Aerodynamics and Ventilation of Vehicle Tunnels”, BHR Group, New Brunswick, New Jersey, USA, 13-15 May 2009.

[10] M. Bettelini, N. Seifert: “On the Safety of Short Road tunnels”. 5th International Conference ‘Tunnel Safety and Ventilation’ 2010, Graz.

[11] F. Zumsteg, U. Steinemann (2006); Ventilation of short road tunnels in case of an incident; in International Conference Tunnel Safety and Ventilation, 2006, Graz.

[12] J. Albrecht: „Paradigmenwechsel bei öffentlichen Investitionen“ / „Lebenszykluskosten von öffentlichen Bauten Anlagen und Infrastrukturen“; SKR 4/2007

[13] J. Albrecht: „Management der Sachanlagen“ – Teile 1 bis 3; Object and FM – Solutions, 2008

[14] A.A. Rafi: Gesamtkostensystem; -Entscheidungsgrundlage für das Management der Strassenerhaltung; UVEK/ASTRA 12.2001

[15] M. Bettelini: "Tunnel Fires Active Risk Reduction", Post Graduate Course Risk & Safety, ETH Zurich, EPF Lausanne, University St. Gallen, September 2002.

[16] Lüdi, Hugues: Risk Management, Unveröffentlichte Fallbeispiele 1990 - 2008

[17] NFPA: „The SFPE Handbook of Fire Protection Engineering“.

[18] NFPA: „Fire Protection Handbook“.

[19] A. Beard and R. Carvel: „The handbook of fire protection engineering“, Thomas Telford.

[20] D. Drysdale: „An Introduction to Fire Dynamics“, Wiley.

[21] T.K. Fannelöp: Fluid Mechanics for Industrial Safety and Environmental Protection. Elsevier, 1994.

Spezifische Grundlagen:

[22] Technische Dokumentationen der Anbieter von Brand- und Rauchgasvorhängen sowie ähnlicher Vorrichtungen

[23] D. Öttl, P. Sturm, R. Almbauer, W. Öttl, A. Thurner, G. Seitlinger: A new system to reduce the velocity of the air flow in the case of fire. International Conference “Tunnel Safety and Ventilation”, 8-10 April 2002, Graz.

[24] W. van Sprolant, „Folding anti-smoke escape gallery (GEPE system) in tunnel demonstration”, 2004.

[25] Tiefbauamt Graubünden, Info Nr. 73 Sept. 2006.

[26] J.P. Kunsch: Critical velocity and range of a fire-gas plume in a ventilated tunnel. Atmospheric Environment 33 (1999), pp. 13-24. Pergamon.

[27] J.P. Kunsch: Simple model for control of fire gases in a ventilated tunnel. Fire Safety Journal 37 (2002), pp. 67-81. Elsevier.

[28] W.D. Kennedy: Critical Velocity: Past, Present and Future. Seminar Smoke and Critical Velocity in Tunnels, London, UK, 2 April 1996.

[39] Liu, Z. G., Kashef, A., Lougheed, G. and A. K. Kim (2007), “Challenges for Use of Fixed Fire Suppression Systems in Road Tunnel Fire Protection”, Suppression and Detection Research Applications – A Technical Working Conference (SUPDET 2007), Orlando, Florida, March 5-8, 2007.

Brandversuche:

[30] A.G. Bendelius, A.S. Caserta: The Memorial Tunnel Fire Ventilation Test Program. PIARC World Congress 1999, Kuala Lumpur, October 1999.

[31] A. Haerter: Fire Tests in the Ofenegg Tunnel in 1965. International Conference on Fires in Tunnels, Borås (Sweden), 10-11 October 1994.

[32] EUREKA 499 (Firetun) Report: Fires in Transport tunnels – Report on full-scale tests. Edited by Studiengesellschaft Stahlanwendung e.V., Düsseldorf, April 1996.

[33] STUVA – Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V.: Brandversuche im Markusbergtunnel zur Überprüfung der Sicherheitseinrichtungen und der Lüftungsanlagen. April 2004.

Reelle Tunnelbrände:

[34] M. Marec, P. Cialdini, P. Duffé: Rapporto comune delle commissioni amministrative di inchiesta tecnica italiana e francese relativa alla catastrofe avvenuta il 24 marzo 1999 nel traforo del Monte Bianco - Rapport commun des missions administratives d’enquête technique française et italienne relatif à la catastrophe survenue le 24 mars 1999 dans le tunnel du Mont Blanc. 6 July 1999.

[35] G. Eberl: The Tauern Tunnel Incident. What happened and what has been learned. Safety in Road and Rail Tunnels. Madrid, 2-6- April 2001.

[36] K. Pucher: Fire in the Tauern Tunnel. Int. Tunnel Fire and Safety Conference. Rotterdam, 2-3 Dec. 1999.

[37] M. Borghi, A. Perugini: Management of a disaster and responsibility – Lessons and normative proposals derived from the accident of Actober 24 2001 in the St. gotthard road tunnel, 2002.

[38] N. Riley, A. Lelland: A Review of Incidents Involving Hazardous Materials in Road and Rail tunnels. Safety in Road and Rail Tunnels. Granada, 3-6- April 1995.

Tagungen und Kongresse:

BHR-Tagungen: „Aerodynamics and Ventilation of Vehicle Tunnels“

Tagungen Graz: „Tunnel Safety and Ventilation“

Weitere Tagungen, z.B. von ITC; VDI/VDEh; Swiss Engineering u.a.