Für Trockengebiete, in denen kein Salz- oder Brackwasser zur Aufbereitung zur Verfügung steht, kann die Gewinnung von Trinkwasser mit sogenannten Luftbrunnen, d.h. durch Anreicherung der Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft mittels eines Sorbens eine interessante Alternative sein.
In einem ersten Schritt konnte messtechnisch die Langzeitstabilität des favorisierten Sorbens nachgewiesen werden.
Im zweiten Schritt wurden mit messtechnischen Methoden Aussagen zum Verhalten von 2 Sorbentien bei unterschiedlichen geometrischen Anordnungen, Luft-Feuchtigkeiten und Temperaturen erarbeitet.
Drittens wurde das thermische Verhalten von verschiedenen möglichen Wärmetauschern untersucht. Dies geschah einerseits über die messtechnische Erarbeitung der thermischen Bilanz eines Wärmetauschers mit Schwerpunkt auf der Temperaturregeneration über Nacht. Andererseits erfolgte die mathematische Modellierung verschiedener Wärmetauscher. Es zeigt sich eindeutig, dass preiswerte Wärmetauscher aufgebaut werden können, welche den Anforderungen genügen.
Im vierten Schritt erfolgten die mathematische Modellierung des Absorptions-, Desorptions-Kreislaufes und die Bestimmung einer möglichen Auslegung des Luftbrunnens. Das Resultat zeigt, dass das System in zwei Zuständen tags und nachts so betrieben werden kann, dass eine effiziente Gewinnung von Wasser möglich ist.
In einem fünften Schritt werden Anfang 2011 die Konstruktion und der Aufbau eines Funktionsmusters des Luftbrunnens zur Generierung von ca. 3 Liter Wasser pro Tag unter Sahara-Bedingungen stattfinden. Zum Abschluss werden mit diesem Funktionsmuster erste Messungen erfolgen.