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Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
VSS2010/501
Projekttitel
Einfluss der Veränderung der Verdichtungsenergie auf die Wasserempfindlichkeit
Projekttitel Englisch
Influence of changing compaction energy on water sensitivity

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektbeschreibung
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Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
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Methoden
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Spezielle Geräte und Installationen
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Allgemeiner Stand der Forschung
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Projektziele
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Forschungsplan
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Umsetzung und Anwendungen
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Berichtsnummer
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Literatur
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Wasserempfindlichkeit, Spaltzugfestigkeit, ITSR, Verdichtungsenergie, Hohlraumgehalt, EN 12697-12, SN 670 412
Schlüsselwörter
(Englisch)
Water sensitivity, Indirect tensile strength, ITSR, Compaction energy, Air voids level, EN 12697-12, SN 670 412
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Um die Prüfkörper an denen die Wasserempfindlichkeit geprüft wird herzustellen, war in der Version 2005 der EN 12697-12 eine Marshall-Verdichtungsenergie von 2x25 Schlägen oder eine Gyratorverdichtung von 40 Drehungen vorgeschrieben. Entsprechend wurden in der SN 640 431-1b Anforderungen an das Verhältnis indirekter Zugfestigkeiten ITSR festgelegt. In der Version 2008 der EN 12697-12 wurde nun die Verdichtungsenergie von 2x25 auf 2x35 Schlägen oder von 40 auf 50 Drehungen erhöht. Da der Einfluss dieser erhöhten Verdichtungsenergie auf die Wasserempfindlichkeit zurzeit nicht bekannt ist, hat die Expertenkommission EK 5.09 „Mischgut, Prüfverfahren“ beschlossen, die revidierte EN 12697-12: 2008 nicht ohne Erfahrungswerte einzuführen.

Im Forschungsprojekt sollen Paralleluntersuchungen mit den beiden Verdichtungsenergien den Einfluss der Verdichtungsenergie auf die ITSR-Werte aufzeigen. Das Laborprogramm sieht Prüfungen an 20 Mischgutsorten - die sich bzgl. Bindemittel und Provenienz der Gesteinskörnung unterscheiden - vor. Diese Untersuchung bildet die Basis zu möglichen Anpassungen der bisherigen Anforderungen an das Mischgut (Erstprüfung).

Kurzbeschreibung
(Englisch)

In a previous version of EN 12697-12 test specimens for the determination of water sensitivity had to be compacted in laboratory either by 2x25 blows or by 40 gyrations. Accordingly, national ITSR specifications have been included in SN 640 431-1 to evaluate the results of the test. In a most recent version of EN 12697-12 the compaction energy has been increased to 2x35 blows and to 50 gyrations. This higher compaction energy may have an influence on the water sensitivity. The expert group EK 5.09 “Bituminous mixtures, test methods” thus decided not to give the status of a national standard to the revised EN 12697-12: 2008 as long as proper test values are not available.

In this study the influence of the compaction energy on ITSR will be investigated by both gyratory and impact compaction. It involves 20 bituminous mixtures with focus on binder grade and provenance of aggregates. The study will provide the basis knowledge to possible changes of the present specifications for the type testing of bituminous mixtures.
Projektbeschreibung
(Deutsch)

Ausgangslage

Die EN 12697-12 wurde im Januar 2005 als SN 670 412 in der Schweiz eingeführt. Die in dieser Norm beschriebene Prüfung der Wasserempfindlichkeit von Asphaltprüfkörpern beruht auf den Vergleich der Spaltzugfestigkeit von Prüfkörpern welche einerseits an der Luft andererseits im Wasser gelagert wurden. Um den Einfluss der Wasserlagerung optimal anzusprechen werden Prüfkörper mit einem relativ hohen Hohlraumgehalt hergestellt. Somit kann das Wasser in die Prüfkörper eindringen, was zu einer sehr grossen Kontaktfläche Wasser-Bindemittel führt. Der Einfluss des Hohlraumgehaltes auf das Prüfergebnis ist entsprechend gross. Um diese hohen Hohlraumgehalte zu erreichen legt die EN 12697-12 eine Verdichtungsenergie fest welche mit 2x25 Schlägen wesentlich tiefer liegt als dies bei der Marshallverdichtung üblich ist (2x50 Schläge).

Die Anforderungen an das Verhältnis der Spaltzugfestigkeit mit/ohne Wasserlagerung wurde in der SN 640 431-1-NA „Mischgutanforderungen: Teil 1 Asphaltbeton“ anfänglich als „provisorische Anforderung“ definiert da zuwenig Erfahrungen vorlagen. In der späteren Version der SN 640 431-1b-NA vom Februar 2008 wurde die Anforderung nicht mehr als „provisorisch“ bezeichnet da mittlerweile genügend Erfahrungen vorlagen.

In der Version 2008 der EN 12697-12 wurde nun die Verdichtungsenergie von 2x25 auf 2x35 Schlägen und von 40 auf 50 Gyrator-Drehungen erhöht. Da der Einfluss dieser Änderung auf das Untersuchungsergebnis zurzeit nicht bekannt ist, hat die Expertenkommission EK 5.09 „Mischgut, Prüfverfahren“ beschlossen, die revidierte EN 12697-12: 2008 nicht einzuführen solange keine Erfahrungswerte über den Einfluss der um 40% bzw. um 25% erhöhten Verdichtungsenergie vorliegen.

Stand des Wissens

In [2] wurde der Hohlraumgehalt in Abhängigkeit der Anzahl Schläge auf unterschiedlichen AC F Mischgutsorten untersucht. Die Schlagzahlen variierten zwischen 2x5 bis 2x50. Aus dieser Arbeit kann abgeleitet werden, dass die Zunahme von 2x25 auf 2x35 Schläge eine Reduktion des Hohlraumgehalts von 10% auf 8% bedeuten könnte.

Aus einer Gyrator-Verdichtungskurve eines AC EME 22 C1 ist zu entnehmen, dass sich der Hohlraumgehalt von 8,5% auf 7,7% nach 40 bzw. 50 Gyrator-Drehungen reduziert.

Beide Beispiele zeigen, dass durch die neu eingeführte Zunahme der Verdichtungsenergie, eine absolute Reduktion des Hohlraumgehalts von mindestens 1% zu erwarten ist; die relative Veränderung beträgt ca. 20%.

Theoretisch sollte ein dichteres Mischgut eine höhere ITSR aufweisen. In der Praxis aber ist ein solcher Zusammenhang nicht eindeutig nachgewiesen worden. Im SHRP Report [1] sind mehrere Untersuchungen zitiert, die sich zum Teil widersprechen. In [2] zeigt die untersuchte Mischgutsorte AC F mit einem variierenden Hohlraumgehalt zwischen 9 und 14 Vol.-% keine bedeutende Abhängigkeit der ITSR. Dieses Ergebnis könnte dadurch erklärt werden, dass bei hohen Hohlraumgehalten die Wasserempfindlichkeit in etwa konstant bleibt. Eine ähnliche Beobachtung gilt für Hohlraumgehalte kleiner 6% [1]. Somit ist eine deutliche Abhängigkeit der Wasserempfindlichkeit nur bei einem Hohlraumgehalt zwischen 6%...10% zu erwarten; also ganz besonders dann, wenn die Verdichtung schon einigermassen fortgeschritten aber noch nicht vollendet ist. Um diese Hypothese zu untermauern ist aus [3] zu entnehmen, dass die ITSR mit steigendem nominellem Hohlraumgehalt von 5%, 7% und 11% deutlich abnimmt. Die gleiche Feststellung kann aus den Daten aus [4] entnommen werden: eine Zunahme des Hohlraumgehalts von 6.3% auf 7.4% bewirkt eine Abnahme der ITSR von 67% auf 55%.

Allgemein betrachtet, lässt sich jedoch der Einfluss der hier vorgesehenen Veränderung der Verdichtungsenergie aus der Literatur nicht ableiten.

Vorgehen

Schritt 1

Um einen Überblick zu gewinnen, würde zu Beginn die Wasserempfindlichkeit in einer Versuchsreihe mit 6 unterschiedlichen Verdichtungsenergien (z.B. 10, 20, 40, 50, 70, 100 Gyrator-Drehungen) untersucht.

Schritt 2

Anschliessend sollen Paralleluntersuchungen mit den beiden Verdichtungsenergien (2x25 und 2x35 Schlägen; bzw. 40 und 50 Umdrehungen) den Einfluss der Veränderung bei unterschiedlichen Mischgutsorten aufzeigen. Diese Vergleichsuntersuchung dient als Basis für die Überprüfung der bisherigen Anforderungen an die Wasserempfindlichkeit von Asphaltprüfkörpern.

Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
(Deutsch)

Die Wasserempfindlichkeit ist eine wichtige Prüfung im Hinblick auf das Langzeitverhalten eines Asphaltbelages. Die Untersuchungen werden die Grundlagen liefern, um zu beurteilen ob es erforderlich ist die Anforderungen an die Wasserempfindlichkeit den veränderten Prüfbedingungen anzupassen.

Nutzniesser sind sowohl Bauherren als auch Produzenten, denn die heutige Anforderung basiert auf einem Prüfverfahren, welches nicht mehr EN-konform ist. Eine eindeutige Festlegung des Prüfverfahrens und die Abstimmung der Anforderungen führen zu klaren Spielregeln.
Methoden
(Deutsch)

Laborprogramm

- An einer Mischgutsorte (z.B. AC 11 S/H) werden ITS und ITSR in Abhängigkeit der Verdichtungsenergie ermittelt. Dafür wird zuerst eine Gyrator-Verdichtungskurve erstellt, und aufgrund dieser Kurve, sechs relevante Verdichtungsenergien ausgewählt. Anschliessend werden 2x3 Probekörper pro Verdichtungsenergie hergestellt, mittels Tauchwägen den Hohlraumgehalt bestimmt, entsprechend klimatisiert und geprüft.

Tabelle 3: Prüfungsaufwand für die Ermittlung von ITS in Abhängigkeit der Verdichtungskurve.

ITSw -, ITSd - und ITSR-Kurven werden dann Einzel ausgewertet und interpretiert.

- An 20 verschiedenen Mischgutsorten wird die Wasserempfindlichkeit mit den 2 unterschiedlichen Verdichtungsenergien durchgeführt. Für Mischungen mit Grösstkorn ≤ 22 werden Marshall-Prüfkörper getestet. Wenn das Grösstkorn > 22 wird der ITSR mit Gyrator-Prüfkörper bestimmt. Die Mischgutsorten unterscheiden sich bezüglich Bindemittel (Reinbitumen, PmB Typ C, PmB Typ E, harte Strassenbaubitumen) sowie in Bezug auf die Provenienz der Gesteinskörnungen. Die Auswahl der 20 zu prüfenden Mischgutsorten erfolgt auf der Basis der Tabelle 4.

Tabelle 4: Mögliche Mischgut-Kombinationen und entsprechende vorgesehene Verdichtung

Es wird kein Mischgut mit Recycling-Anteile untersucht.
Zugehörige Dokumente
Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)

Vollständig ausgerüstetes Institut für Materialprüfung.

Allgemeiner Stand der Forschung
(Deutsch)
Graphik 1
Zugehörige Dokumente
Projektziele
(Deutsch)
Ziele des Forschungsprojekts sind die Untersuchung der Auswirkung einer von der CEN neu vorgeschriebene Erhöhung der Verdichtungsenergie auf die Wasserempfindlichkeit und die Überprüfung der in der Schweizer Norm SN 640 431-1b bisher aufgeführten Anforderungen.
Projektziele
(Englisch)
The project aims at determining the influence of an increase in compaction energy - a lately introduced modification by CEN - on the water sensitivity. The main goal is to estimate if new national specifications for SN 640 431-1 are required and if so, to redefine them.
Forschungsplan
(Deutsch)
Tabelle 1 und 2
Zugehörige Dokumente
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Publikation der Ergebnisse in Materials&Structures da eine systematische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Luftporengehalt , IST und ITSR unseres Wissens in der internationalen Fachliteratur nicht vorhanden ist.

Berichtsnummer
(Deutsch)
1578
Berichtsnummer
(Englisch)
1578
Literatur
(Deutsch)

[1] R.L. Terrel, J.W. Shute, Summary report on water sensitivity, SHRP - A/IR - 89 -003 (1989)

[2] S. Gonzale Lakehal, M. N. Partl, Prüfung der Wasserempfindlichkeit von Heissmischfundationsschichten, ASTRA Bericht 458 (2000)

[3] R. Gubler et al., Influence of water and temperature on mechanical properties of selected asphalt pavements, Materials and Structures 38 pp.523-532 (2005)

[4] S. Vansteenkiste et al., Validation of the indirect tensile strength ratio (ITSR) as a performance indicator for water sensitivity of asphalt pavements, Proceedings of Eurasphalt & Eurobitume 4th Congress, 406-004, Copenhagen (2008)