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Forschungsstelle
BAG
Projektnummer
10.002500
Projekttitel
Auswertung der Sentinella Meldungen zu Depression 2009

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Umsetzung und Anwendungen
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Weiteres Vorgehen
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)

Depression, Hausarztmedizin, Diagnose, Behandlung

Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Auswertung der Sentinella-Meldungen Depression des Jahres 2009 analog der Auswertung von 2008 und Erstellung einer vergleichenden Analyse der Auswertung 2008/2009
Projektziele
(Deutsch)
Aufgrund der Relevanz depressiver Erkrankungen und der identifizierten Daten- und Wissenslücken führte das Sentinella-Meldesystem in den Jahren 2008 und 2009 ein Modul zu Depression. Die Ergebnisse sollen ein Bild der Relevanz der depressiven Erkrankungen in der Hausarztpraxis und der zentralen Rolle der Grundversorger in der Erkennung und Behandlung von Depressionen vermitteln.
Abstract
(Deutsch)
Das Sentinella-Meldesystem ist ein Co-Projekt engagierter Hausärzt/-innen, des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) sowie der Universitäten Bern und Lausanne und dient der Überwachung übertragbarer akuter Erkrankungen und der Forschung häufiger Erkrankungen der Hausarztmedizin.
Im Depressions-Modul wurden 2008/2009 soziodemografische Angaben zu den Patient/-innen mit Depressions-Symptomen, Spezifikationen zu den depressiven Erkrankungen und Angaben zur Intervention durch die meldenden Allgemeinärzt/-innen und Internist/-innen erfasst. Es wurden ausschliesslich Depressionen gemeldet, die auch als solche therapiert wurden.

Die Inzidenz von Depressionen unterscheidet sich in den beiden Jahren regional. Regionen mit städtischen Zentren scheinen eher höhere Raten zu haben als ländliche Regionen. Betrachtet man die Verteilung der Anzahl Meldungen pro Meldende/r nach Kantone, lässt sich bezüglich Stadt vs. Land jedoch kein eindeutiges Muster erkennen. Der Kanton Basel-Landschaft weist mit 43.7 Meldungen pro Meldende/r die höchste Zahl aus, Zug mit 3.0 die geringste. Die städtischen Zentren verteilen sich im Mittelfeld. 
Der hohe Anteil an Frauen mit depressiven Störungen und die starke Betroffenheit im mittleren Alter stimmen mit internationalen Befunden überein. Rund ein Drittel (30.8%) der wegen Depressionssymptomen gemeldeten Patient/-innen haben Erziehungspflichten inne. Dieser Anteil ist bei den Männern (33.3%) und bei den schweren Depressionen erhöht (34.4%). Bei Männern scheint der Zusammenhang zwischen Elternpflichten und (dem Schweregrad der) Depression eher stärker zu sein als bei Frauen. Und v.a. bei Männern, aber auch bei Frauen haben Personen mit schweren Depressionen vermehrt auch Elternpflichten als Personen mit leichten Depressionen. Darin zeigt sich möglicherweise die erhöhte Belastung durch Erziehungspflichten. Hohe Komorbiditätsraten bei depressiven Erkrankungen erschweren deren Erkennung und Behandlung zusätzlich.
Ein Grossteil der Patientinnen und Patienten suchte in den ersten 11 Wochen seit Symptombeginn Hilfe beim Hausarzt / bei der Hausärztin.
In den Hausarztpraxen wurden Depressionen 2009 am häufigsten mit Antidepressiva behandelt. Während bei leichten Depressionen Antidepressiva in erster Linie als einzige Therapie eingesetzt wurde, wurde bei schweren Depressionen vermehrt mit Psychotherapie ergänzt. Einen grossen Anteil der depressiven Klientel behandeln die Hausärzt/-innen und Hausärzte selbst.

Die Auswertungen der Meldejahre 2009 und 2008 geben einen Ein- und Überblick über die zentrale Rolle der Grundversorger in der Erkennung und Behandlung depressiver Erkrankungen. Die Ergebnisse widerspiegeln die Inanspruchnahme der Ärzt/-innen, die Konsultationen in der Hausarztpraxis können aber nicht mit der Häufigkeit des Problems in der Bevölkerung gleich gesetzt werden.
Mit der Erfassung der Depressionsmeldungen über zwei Meldejahre wurden eine Verbesserung der Datenqualität sowie eine Absicherung der Ergebnisse angestrebt. Ausserdem hatte die Erfassung 2009 zum Ziel die Jahresergebnisse miteinander zu vergleichen und damit gegebenenfalls Veränderungen sichtbar zu machen. Aus dem vorliegenden Bericht wird ersichtlich, dass gewisse Unterschiede zwischen den Jahren bestehen. Unklar ist, ob diese als Abbild realer Unterschiede (wären innert Jahresfrist eher nicht oder in sehr geringem Masse zu erwarten) oder als Folge der Meldequalität interpretiert werden müssen. Es ist zu empfehlen, in regelmässigen Abständen das Depressionsmodul für kommende Jahre (z.B. 2013 usw.) einzuplanen um so die Entwicklung mittel- und langfristig verfolgen zu können.
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Das Depressionsmodul sollte in regelmässigen Abständen im Sentinella-Meldesystem aufgenommen werden.
Weiteres Vorgehen
(Deutsch)
Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig die  lokalen und regionalen Programme für die Früherkennung und Behandlungsoptimierung „Bündnisse gegen Depression“ auf für die Schweiz sein können.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Diagnose Depression in der Hausarztmedizin. Auswertungen der Daten zum Thema Depression aus dem Sentinella-Meldesystem.
Schlussbericht 2009 im Auftrag des BAG und in Zusammenarbeit mit der Sentinella Programmkommission (PK)
Zugehörige Dokumente