ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
ASTRA2010/001
Projekttitel
Forschungspaket Güterverkehr: Strategien zum wesensgerechten Einsatz der Verkehrsmittel im Güterverkehr der Schweiz: Teilprojekt B3: Güterverkehr mit Lieferwagen: Entwicklungen und Massnahmen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Projektbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
Anzeigen
-
-
-
Methoden
Anzeigen
-
-
-
Allgemeiner Stand der Forschung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Forschungsplan
Anzeigen
-
-
-
Umsetzung und Anwendungen
Anzeigen
-
-
-
Berichtsnummer
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Literatur
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)

Güterverkehr, Logistik, Lieferwagen, Distribution, Verkehrssicherheit, Umwelt

Schlüsselwörter
(Englisch)

Freight Transport, Logistics, Lorries, Distribution, Traffic Safety, Environment

Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Im vorliegenden Projekt werden spezifische Aspekte des Lieferwagenverkehrs untersucht, welche in bisherigen oder laufenden Projekten nicht untersucht wurden und werden. Insbesondere geht es darum,

· die Rolle der Lieferwagen in der Transportlogistik und im Güterverkehr sowie die Entwicklungen der letzten 20 Jahre zu analysieren und zu beurteilen (Sicht Logistik- und Transportdienstleister, Verlader mit Werkverkehr).

· die Entwicklungstrends und Einflussfaktoren der Logistik sowie der verkehrspolitischen Rahmenbedingungen auf die Lieferwagennutzung zu identifizieren.

· die Rolle und Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit und Umweltwirkungen und die Entwicklung der letzten 20 Jahre zu analysieren und zu beurteilen. (Sicht Infrastrukturbetreiber und Behörden)

· die Schlüsselprobleme und den Handlungsbedarf bezüglich Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit und Umweltwirkungen zu erkennen.

· strategische Stossrichtungen und Massnahmen vorzuschlagen die Schlüsselprobleme zu lösen.

· die Umsetzung der Massnahmen unter Berücksichtigung der Akzeptanz aufzuzeigen.

Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage, um die Rahmenbedingungen für die Lieferwagen­nutzung zu beurteilen und anzupassen.

Kurzbeschreibung
(Englisch)

Within the project specific aspects of the lorry traffic are to be investigated, which so far and now have not yet looked at. The project has the purpose

· to analyse and assess the role of lorries in transport logistics and freight transport including the developments within the last 20 years (viewpoint of logistics und transport service provider, shipper with transport on own account).

· to identify development trends and influencing factors of logistics and political framework conditions on the use of lorries.

· to analyse and assess the role and importance of lorries for the traffic volumes, transport safety and environmental impact including the development of the last 20 years (viewpoint of infrastructure manager and authorities).

· to derive the key problems and the need for action related to transport volumes, transport safety and environment.

· to propose strategic directions and measures to solve the key problems .

· to present the implementation of measures considering the acceptance by the involved actors.

The results play an important role in assessing the framework conditions for the use of lorries and in proposing changes.

Projektbeschreibung
(Deutsch)

Mit dem Projekt sollen für Lieferwagen Wissenslücken bezüglich Logistik-, Güterverkehrs-, Verkehrssicherheits- und Umweltaspekten geschlossen werden. Das Projekt umfasst 3 Phasen.

Die Phase I hat einerseits zum Ziel, den Einsatz des Lieferwagens in der Transportlogistik der Marktakteure zu beleuchten (rückblickend und künftig, Sicht Logistik- und Transportwirtschaft und Verlader mit Werkverkehr). Andererseits soll die Rolle des Lieferwagens in Bezug auf die Verkehrs­belastung, Verkehrssicherheit und Umwelt analysiert werden (Sicht Infrastrukturbetreiber). Ergebnis der Phase I sind die massgebenden Entwicklungen, Trends, die Schlüsselprobleme und der Handlungsbedarf.

In der Phase II werden auf der Basis der Ziele und Anforderungen Strategien und Massnahmen zu Lösung der Schlüsselprobleme erarbeitet, die in Bezug auf die Ziele evaluiert werden.

In der Phase III werden die notwendigen Umsetzungsschritte für die im Vordergrund stehenden Massnahmen aufgezeigt und die Schlussfolgerungen und Empfehlungen hergeleitet.
Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
(Deutsch)

Erwartete Resultate

Mit dem Projekt können folgende Leitfragen beantwortet werden:

· Welche Rolle spielt der Lieferwagen in der Transportlogistik und im Güterverkehr? Wie hat sich diese Rolle in den letzten 20 Jahren entwickelt? Welches sind die Ursachen für die Entwicklung?

· Welche massgebenden Entwicklungstrends und Einflussfaktoren in der Logistik bestehen und was sind die Auswirkungen auf die Lieferwagennutzung?

· Welche Rolle spielt der Lieferwagen in Bezug auf Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit, Umweltwirkungen? Wie hat sich diese Rolle in den letzten 20 Jahren entwickelt? Was sind die Gründe und Ursachen? Was ist aufgrund der Entwicklungstrends zu erwarten? Gibt es räum­liche Unterschiede (Stadt, Agglomeration, ausserhalb urbaner Räume)?

· Welche Schlüsselprobleme ergeben sich und welcher Handlungsbedarf lässt sich draus ableiten?

· Welche strategischen Stossrichtungen bieten sich an? Welche Massnahmen sind zweckmässig um die Schlüsselprobleme zu lösen?

· Wie können die Strategien und Massnahmen umgesetzt werden? Welchen Akzeptanzproblemen gilt es Rechnung zu tragen und welche Win-Win-Situationen können genutzt werden? Wie organisieren sich die beteiligten Akteure, damit nachhaltige Lösungen realisiert werden können?

Nutzen der Forschungsarbeit

· Bestehende grosse Wissenslücken zur Lieferwagenthematik können geschlossen werden, insbesondere

o Rolle Lieferwagen in der Güterversorgung und Entwicklungstrends

o Belastungen der Infrastruktur, der Umwelt und der Verkehrssicherheit durch Lieferwagen und Entwicklungstrends

· Neue Lösungsansätze werden entwickelt durch eine umfassende Sichtweise, welche die Blickwinkel und Interessen aller Akteure einbezieht.

· Strategische Stossrichtungen und konkrete, umsetzbare Massnahmenvorschläge

· Die Untersuchung dient auch dazu die Akteure und ihre Interessen besser kennenzulernen. Die Akteure können damit auch für die Problematik sensibilisiert werden.

Nutzniesser der Resultate sind sowohl die Verwaltung auf Bundesebene, auf Kantonsebene und auf städtischer Ebene als auch die Logistik- und Transportwirtschaft und letztlich die Endkunden und die betroffene Bevölkerung.

Methoden
(Deutsch)

Um die Leitfragen beantworten zu können, sehen wir ein Vorgehen in 3 Phasen und 8 Arbeitspaketen vor:


Die Phase I hat einerseits zum Ziel, den Einsatz des Lieferwagens in der Transportlogistik der Marktakteure zu beleuchten (rückblickend und künftig, Sicht Logistik- und Transportwirtschaft und Verlader mit Werkverkehr). Andererseits soll die Rolle des Lieferwagens in Bezug auf die Verkehrsbe­lastung, Verkehrssicherheit und Umwelt analysiert werden (Sicht Infrastrukturbetreiber). Ergebnis der Phase I sind die massgebenden Entwicklungen, Trends, die Schlüsselprobleme und der Handlungs­bedarf.

In der Phase II werden auf der Basis der Ziele und Anforderungen Strategien und Massnahmen zu Lösung der Schlüsselprobleme erarbeitet, die in Bezug auf die Ziele evaluiert werden.

In der Phase III werden die notwendigen Umsetzungsschritte für die im Vordergrund stehenden Massnahmen aufgezeigt und die Schlussfolgerungen und Empfehlungen hergeleitet.

Nachfolgend werden pro Arbeitspaket die Ziele, Leistungen, Methoden, die Rolle der Begleitkommission und die erwarteten Resultate näher beschrieben.

Arbeitspaket 1: Analyse der Rolle des Lieferwagens in Transportlogistik und Güterverkehr (Sicht der Logistik- und Transportwirtschaft und der Verlader mit Werkverkehr)

Ziele

· Analyse der Entwicklung der Lieferwagennutzung in den letzten 20 Jahren

· Identifizierung der Gründe und Ursachen für die Entwicklungen

Leistungen Forschungsstelle

· Zusammenstellung von bereits verfügbaren statistischen Kennzahlen zum Thema Lieferwagen (Zusammensetzung Fahrzeugpark, Fahrleistungen etc.) (ohne Spezialauswertungen à AP 3)

· Erstellung Interviewleitfaden, Durchführung von 9 Interviews bei Verladern, Logistik- und Transportdienstleistern zum Lieferwageneinsatz und zu Problemen (kombiniert mit AP2)

· Erstellung Fallstudienleitfaden und Durchführung von 5 Fallstudien aus für Logistikmarktsegment wo der Lieferwagen eine wesentliche Rolle spielt (die Fallstudien werden kombiniert mit den Interviews, das heisst mit 5 Interviewpartnern werden Fallstudien durchgeführt).

· Auswertung der Interviews und der Fallstudien

· Beurteilung der Entwicklung

Methoden

· Literaturrecherche (BFS, etc.)

· Leitfadeninterviews mit relevanten Akteurgruppen (Verlader, Logistik- und Transportdienstleister)

· Fallstudien für relevante Logistikmarktsegmente bei welchen der Lieferwagen eine wesentliche Rolle spielt (Stückgutlogistik, KEP-Dienste sowie Post- und Briefdienste, etc.)

Input Begleit-kommission

· Stellungnahme zu Interviewleitfaden (inkl. Fragebogen)

· Stellungnahme zu Ergebnissen

Erwartetes Resultat

· Entwicklung der Lieferwagennutzung und der Ursachen/Gründe für die Entwicklung

· Einflussfaktoren und Probleme aus der Sicht der Logistik- und -transportwirtschaft


Neben der Zusammenstellung von bereits verfügbaren Kennwerten (aus Statistiken, Untersuchungen) liegt der Schwerpunkt des Arbeitspaketes 1 bei der Durchführung von Befragungen in der Form von Leitfadeninterviews und Fallstudien. Dabei geht es unter anderem auch darum, die Entscheidungsfaktoren für die Fahrzeugtypenwahl und die Fahrzeugeinsatzprofile zu beleuchten. Solche Entscheidungsfaktoren sind unter anderem Sendungsstruktur und -aufkommen, Nachtfahrverbot, Anlieferbedingungen, Chauffeurkosten, Chauffeuranforderungen, etc.). Wesentlich sind schlussendlich die Wirtschaftlichkeit und die Faktoren, welche diese bestimmen. Neben den Transporten mit Lieferwagen werden in den Interviews und Fallstudien auch Transporte mit Personenwagen betrachtet. Diese haben insbesondere bei den KEP-Diensten eine relativ grosse Bedeutung erlangt.

Leitfadeninterviews zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben standardisierten Fragen auch narrative, nicht vorstrukturierte Phasen aufweisen. Dies ermöglicht, das Wissen und die Einschätzungen der Befragten optimal zu erfassen. Die Befragten sind dabei in unserem Fall immer auch als Experten ihres spezifischen Tätigkeitsfeldes zu verstehen, die Interviews haben daher immer auch eine explorative Funktion. Die Offenheit der Befragung räumt den Befragten weitgehende Artikulationschancen ein und ermöglicht es ihnen eigene Situationsdeutungen, Einschätzungen und Erfahren zu äussern. In unserem Fall ist darüber hinaus bedeutsam, dass durch die Interviewsituation die Betroffenen zu Beteiligten des Forschungsprozesses werden. Dies ist im Hinblick auf eine spätere Umsetzung allfälliger Massnahmen­pakete durch ebendiese Akteure von grosser Bedeutung. Um die relevanten Akteure (Verlader, Logistik- und Transportdienstleister) gut abbilden zu können, planen wir je 3 Leitfadeninterviews (insgesamt also 9). Schriftliche und internetbasierte Befragungen haben sich in dieser, vom oft hektischen Tagesgeschäft geprägten, Branche nicht bewährt. Die Rücklaufraten wären zu klein und Verzerrungen der Aussagen dadurch zu erwarten. Verbindliche persönliche Gesprächstermine und der bindende Rahmen eines Gruppengesprächs sind deshalb aus unserer Sicht eindeutig vorzuziehen.

Im Rahmen von 5 Fallstudien, welche die relevanten Logistikmärkte mit Lieferwageneinsatz abdecken (Stückgutlogistik, KEP-Dienste, Post- und Briefdienste, branchenspezifische Querschnittsmärkte, etc.), werden die Transportketten und der Lieferwageneinsatz näher untersucht und Einsatzprofile der Lieferwagen abgeleitet (Fahrzeugtypen, Mengen, Warengruppen, Tourenzahl, Be- und Entladepunkte, Anzahl Stop’s etc.). Die Einflussfaktoren und Entwicklungstrends aus den Interviews werden in den Fallstudien auf Mikro-Ebene (Unternehmen) vertieft. Die Fallstudienpartner werden auf der Basis der Logistikmarktstudie identifiziert und im Rahmen der Interviews rekrutiert. Aufgrund der guten Kontakte zu Verladern, Logistik- und Transportdienstleistern erscheint uns die Durchführung der Fallstudien nicht kritisch. Zudem ist die ASTAG in die Begleitkommission eingebunden.

Arbeitspaket 2: Analyse der Entwicklungstrends und der Auswirkungen auf die Lieferwagennutzung

Ziele

· Aufzeigen der Entwicklungstrends in der Logistik/Transportwirtschaft

· Aufzeigen der Entwicklungstrends bei den verkehrspolitischen Rahmenbedingungen

· Identifizierung der Auswirkungen der Entwicklungstrends und der Rahmenbedingungen auf die Lieferwagennutzung

Leistungen Forschungsstelle

· Auswertung von Forschungsarbeiten zu Entwicklungstrends in der Logistik- und Transportwirtschaft und zu veränderten Rahmenbe­dingungen / Regulierungen (aus EU-Projekten und aus Teilprojekte B1 und D des FP Güterverkehr sowie Logistikmarktstudie)

· Formulierung von Hypothesen für die Veränderung der Lieferwagen­nutzung aufgrund der Logistiktrends und möglicher veränderter Rahmen­bedingungen

· Fokusgruppen-Veranstaltung (8 Teilnehmer)

· Durchführung Expertenworkshop

· Beurteilung und Stützung/Verwerfung der Hypothesen

Methoden

· Literaturrecherche in Bezug auf Logistiktrends und verkehrspolitische Rahmenbedingungen und Regulierungen

· Fokusgruppen

· Expertenworkshop für Prüfung der Hypothesen (vgl. auch AP4)

Input Begleit­kommission

· Stellungnahme zu Hypothesen

· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen

Erwartetes Resultat

· Entwicklungstrends in der Logistik/Transportwirtschaft und Rahmenbedingungen

· Auswirkungen auf die Lieferwagennutzung


Die Analyse der Entwicklungstrends dient zur Vorbereitung der Einschätzung des Handlungsbedarfs (AP4). Es stellen sich dabei Fragen nach der internationalen Entwicklung in der Wirtschaft im Allgemeinen und in der Logistikbranche im Besonderen. Es ist abzuleiten, welche Funktion der Lieferwagenverkehr unter diesen Rahmenbedingungen spielen wird. Gefragt werden soll aber auch nach dem Einfluss veränderter schweizerischer verkehrspolitischer Rahmenbedingungen auf die Lieferwagen­nutzung.

Methodisch geht es dabei einerseits um typischen desk research. Die im AP1 dargestellten Befragungen bringen einen weiteren Input und in einer Fokusgruppenveranstaltung werden die Schlüsselent­wicklungen analysiert und diskutiert werden. Im Rahmen der Fokusgruppen sollen auch die Hypothesen formuliert und diskutiert werden.

Fokusgruppen sind moderierte Gruppensitzungen und bieten als bewährte Methode der Sozialforschung bei einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis eine hervorragende Ergänzung zu anderen Befragungs­formen. Gruppendynamische Prozesse führen zu einer intensiveren Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der interessierenden Thematik, da die Mitglieder einer Fokusgruppe einerseits ihre eigenen Meinungen gegenüber anderen Teilnehmern begründen müssen, beziehungsweise sich andererseits durch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Wahrnehmungen und Ansichten gegenseitig befruchten können. Dieser gegenseitige Austausch führt zu einer Vertiefung der individuellen Über­legungen, wichtige zentrale Aspekte treten daher klarer und deutlicher zu Tage als es in Einzelinterviews der Fall sein kann.

Die Ergebnisse dieser Analysen und die vom Forschungsteam daraus abgeleiteten Hypothesen sollen zum Abschluss dieses APs in einem Expertenworkshop diskutiert und verfeinert werden. Am Workshop sollen etwa 8-12 Personen aus Wissenschaft und Wirtschaft (Logistikexperten, Vertreter grosser Verlader und grosser Logistikunternehmen). Es sollen auch Experten aus dem Ausland beigezogen werden, um einen möglichst umfassenden Blickwinkel garantieren zu können. Die Experten sollen im Workshop in einem kurzen Statement auf die Hypothesen des Forschungsteams reagieren. Für diese Leistung sind sie angemessen zu entschädigen. Im Expertenworkshop werden auch Fragen zu Schlüsselproblemen und Handlungsbedarf thematisiert (AP4). Als Experten werden unter anderem vorgesehen: Prof. W. Stölzle (Log HSG), Dr. S. Rommerskirchen (ProgTrans), R. Bisig (DHL Freight) oder M. Jutzi (DHL Express), Hans Hoesli (Camion Transport AG), Peter Spörri (Amt für Verkehr, Kanton Zürich), Thomas Zaugg (Coop, Logistik/Transporte) oder Peter Geiger (Migros, Logsitik, Transporte) sowie interessierte Mitglieder der Begleitkommission . Aufgrund der Bedeutung des Themas, der persönlichen Kontakte und der vorgesehenen Entschädigung kann die Durchführung des Expertenworkshops garantiert werden.

Sowohl Leitfadeninterviews als auch Fokusgruppen werden auch Fragen zu Entwicklungstrends thematisieren (AP 2).

Arbeitspaket 3: Analyse der Rolle des Lieferwagens in Bezug auf Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit und Umwelt (aus der Sicht des Infrastrukturbetreibers und der Öffentlichkeit)

Ziele

· Klärung der Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Verkehrsbelastung und Probleme

· Klärung der Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Verkehrssicherheit und Probleme

· Klärung der Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Umwelt und Probleme

Leistungen Forschungsstelle

· Auswertung vorhandener Literatur und Statistiken und Interpretation Ergebnisse von AP 1 und AP 2

· Auswertung der Schweizerischen Strassenverkehrszählung SSVZ mit Differenzierung nach Fahrzeugklassen 1990-2009 (UNO-Zählungen, Swiss 10, 2005 bis 2009) mit Fokus auf den Lieferwagenverkehr, Vergleich der Entwicklung mit Schwerverkehr und Personenverkehr, Identifizierung allfälliger räumlicher Unterschiede

· Auswertung der immatrikulierten Fahrzeuge mit Fokus Sachentransport­fahrzeuge und insbesondere Lieferwagen 1990 bis 2009 (Fahrzeugklassen, Gesamtgewicht, Nutzlast, Alter, Treibstoff, Aufbauarten, etc.), Identifizierung allfälliger räumlicher Unterschiede

· Auswertung der Strassenverkehrsunfallstatistik des BFS 1990 bis 2009 mit Analyse der Unfälle mit Lieferwagen, Ermittlung der Unfall- und Verunfalltenraten sowie Unfalltypen etc. (Vergleich mit Unfällen mit schweren Sachentransportfahrzeugen und mit Personenwagen), Identifizierung allfälliger räumlicher Unterschiede

· Weitere Datengrundlagen zu Umwelt. Luft: Emissionsfaktoren des Strassenverkehrs (HBEFA) (BAFU) Jahresmittelwertkarten für einzelne Luftschadstoffe (BAFU). Lärm: Lärmbelastung in der Schweiz, Ergebnisse des nationalen Lärmmonitorings, Klima: v.a. verschiedene Publikationen zu externen Kosten des Verkehrs

Methoden

· Literaturrecherche (Ausland, Schweiz)

· Datenanalysen (vgl. Bemerkungen oben)

Input Begleit-kommission

· Stellungnahme zu Erhebungs-/Auswertungskonzepten

· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen

Erwartetes Resultat

· Bedeutung der Lieferwagen und Probleme in Bezug auf die Verkehrsbelastung

· Bedeutung der Lieferwagen und Probleme in Bezug auf die Verkehrssicherheit

· Bedeutung der Lieferwagen und Probleme in Bezug auf die Umwelt


Neben einer kurzen Literaturrecherche werden insbesondere Verkehrsdaten, Fahrzeugdaten und die Strassenverkehrsunfallstatistik mit Fokus Lieferwagen ausgewertet, wobei jedoch Vergleich mit dem Personenwagenverkehr und dem Schwerverkehr möglich gemacht werden. Bezüglich Umwelt stützen wir uns auf aktuelle Grundlagen des BAFU ab.

Arbeitspaket 4: Beurteilung Ist-Zustand, Entwicklung und Trends, Identifizierung Schlüsselprobleme, Handlungsbedarf

Ziele

· Beurteilung Ist-Zustand und Trends

· Identifizierung Schlüsselprobleme und Handlungsbedarf

Leistungen Forschungsstelle

· Entwicklung Wirkungszusammenhänge im Lieferverkehr mit Einflussfaktoren auf die Lieferwagennutzung

· Beurteilung Ergebnisse der AP 1 bis 3

· Identifizierung Schlüsselprobleme

· Analyse und Beurteilung Handlungsbedarf

Methoden

· Wirkungskettenanalyse mit Akteuren (Politik, Gesellschaft, Verlader, Logistik- und Transportwirtschaft) und Kenngrössen (Fahrleistungen, Emissionen, Energieverbrauch, Unfälle etc.) auf der Basis der Überlegungen im NFP54 Projekt

· Für die Beurteilung des Handlungsbedarfs wird der im NFP54 entwickelte Evaluationsrahmen (allenfalls mit Anpassungen ) eingesetzt

Input Begleit-kommission

· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen

· Verifizierung Handlungsbedarf

Erwartetes Resultat

· Beurteilung Ist-Zustand, Entwicklung und Trends, Identifizierung Schlüsselprobleme, Handlungsbedarf

· Wirkungszusammenhänge


Mit diesem vierten AP wird die Analysephase des Projekts abgeschlossen. Ziel ist eine schlüssige Darstellung von Schlüsselproblemen und Handlungsbedarf in Zusammenhang mit dem Lieferwagen­verkehr. Damit soll eine tragfähige Grundlage für die Strategie- und Massnahmenplanung geschaffen werden. Die Probleme werden aus der Sicht der verschiedenen Akteurgruppen analysiert (Infrastrukturbetreiber, Logistik- und Transportwirtschaft, Verlader, Planungs- und Umweltbehörden, betroffene Anwohner, Endkunden etc.).

Die Beurteilung des Handlungsbedarfs erfolgt nicht aus der Optik einzelner Branchen oder Betriebe sondern aus einer volkswirtschaftlichen Perspektive. Als methodische Grundlage dient der im NFP 54 vom Forschungsteam entwickelte Evaluationsraster für eine nachhaltige Güterverkehrsentwicklung. Dieser deckt die folgenden fünf Bereiche ab und formuliert dazu Wirkungsziele und Indikatoren.

· Verkehrsqualität (zeigt, inwieweit die wirtschaftlichen Ziele im Güterverkehr erreicht werden)

· Verkehrssicherheit (deckt die negativen Nebenwirkungen des Güterverkehrs im Bereich der Sicherheit ab)

· Umweltqualität (deckt die negativen Nebenwirkungen des Güterverkehrs im Bereich der Umwelt ab)

· Siedlungsqualität (deckt die Wirkungen und die negativen Nebenwirkungen des Güterverkehrs im Bereich der Siedlungsqualität ab)

· Prozessqualität (Qualitätskontrolle der Verfahrensregeln und ihrer Umsetzung in der Güterverkehrspolitik)

Die Bewertung erfolgt grundsätzlich qualitativ, wobei verfügbare quantitative Grundlagen aus Statistiken, Fallstudien und Interviews herangezogen werden.

Arbeitspaket 5: Ziele und Anforderungen, Entwicklung von Strategien und Massnahmen

Ziele

· Ziele und Anforderungen für Probleme und Lösungen formulieren

· Strategische Stossrichtung formulieren

· Massnahmen und Strategien erarbeiten

Leistungen Forschungsstelle

· Erstellung eines Zielkataloges auf der Basis der Ergebnisse der Arbeitspakete 1 bis 4

· Herleitung strategischer Stossrichtungen

· Zusammenstellung von Massnahmen welche einen Beitrag zur Problemlösung leisten (insgesamt ca. 15 Massnahmen)

· Grobevaluation der Massnahmen

Methoden

· Erstellung eines Beurteilungsraster mit Indikatoren auf der Basis der Anforderungen/Ziele (auf Basis NFP54 Evaluationsraster)

· Sichtung Massnahmenkataloge aus europäischen und schweizerischen Projekten

· Zusammenstellung Massnahmenkatalog und Ergänzung mit neuen Massnahmen (mit Verbesserungspotential Nutzung der Infrastruktur, Erhöhung der Verkehrssicherheit, Reduktion der Umweltwirkungen, etc.)

· Grobevaluation aufgrund Vor- und Nachteile (qualitativ) und Rangsummenbewertung

Input Begleit­kommission

· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen

Erwartetes Resultat

· Ziel- und Anforderungskatalog

· Strategische Stossrichtungen

· Massnahmenkatalog für die weitere Bearbeitung (ca. 7 bis 10 Massnahmen)


Auf der Basis der Ergebnisse der Arbeitspakete, 1 bis 4 wird in einem ersten Schritt ein Zielkatalog formuliert. Die einzelnen Ziele werden dabei aus den identifizierten herausgearbeiteten Schlüssel­problemen abgeleitet und priorisiert. Dabei werden die Ergebnisse des NFP54 Projektes berücksichtigt.

In einem zweiten Schritt werden verschiedene strategische Stossrichtungen entwickelt. Solche Stossrichtungen könnten sein: Verminderung der Emissionen von Lieferwagen durch technische Massnahmen, Verbesserung von Wissensstand und Fähigkeiten der Chauffeure, Optimierung der Anlieferbedingungen in Innenstädten usw. Es wird aufgezeigt, welche Teile des Zielkatalogs mit den einzelnen Stossrichtungen abgedeckt werden.

Als dritter Schritt werden Massnahmen erarbeitet. Dabei stützen wir uns einerseits auf Massnahmen­kataloge von durchgeführten und laufenden Projekten ab und andererseits werden problemspezifisch neue Massnahmen entwickelt. Wir gehen für die Bearbeitung von ca. 15 Massnahmen aus, die analog zum NF54 in Massnahmenblättern dokumentiert werden. Im Vordergrund stehen Massnahmen, welche den Lieferwageneinsatz ökologischer, effizienter, aber auch sicherer machen. Es zeichnen sich folgende Massnahmenbereiche ab, welche je nach identifiziertem Handlungsbedarf eine geringere oder stärkere Bedeutung erhalten:
1) Aus- und Weiterbildung Chauffeure
2) Fahrzeugtechnik (emissionsarme Antriebe, lärmarme Umschlagmittel, etc.)
3) Betrieb/Organisation des Strassenraums bzw. Verkehrsmanagement (Be- und Entladezonen, Beschränkung Be- und Entladezeiten, Reservierungssysteme, Zutrittslizenzen)
4) ökonomische Massnahmen (Ausweitung LSVA auf Lieferwagen, etc.)
5) E-Commerce/Heimlieferdienste (Rahmenbedingungen aus der Sicht öffentliche Hand)
6) Kooperative Massnahmen (Zusammenarbeit Akteure, gemeinsame Lieferplattformen, Frachtenbörsen, etc.)

Auf der Basis des im NFP54 entwickelten Ziel- und Indikatorensystems (mit Anpassungen) werden die Massnahmen mit einem einfachen Bewertungsverfahren evaluiert. Ziel ist eine Reduktion von 7 bis 10 Massnahmen, die dann im Arbeitspaket 7 noch weiter vertieft werden. Der Massnahmenmix wird abhängig sein von den Prioritäten beim Handlungsbedarf und der Wirksamkeit und Kosten der Massnahmen.

Arbeitspaket 6: Evaluation von Strategien und Massnahmen

Ziele

· Beurteilung und Bewertung der weiterverfolgten Massnahmen und Strategien

· Bildung eines Massnahmenpaketes für Verbesserungen im Lieferwagenverkehr

Leistungen Forschungsstelle

· Erarbeitung eines Wirkungsmodells für alle weiterverfolgten Massnahmen (ca. 8 bis 10 Massnahmen)

· Abschätzung der Auswirkungen auf der Basis des Wirkungsmodells (qualitativ, und quantitativ für die in den Fallstudien betrachteten Fälle)

· Bewertung der Massnahmen im Hinblick auf die Wirksamkeit, Realisierbarkeit und Akzeptanz

· Zusammenstellung eines geeigneten Massnahmenbündels

Methoden

· Wirkungsmodell und Analogieschlüsse

· Fallstudien (Bei den Fallstudien aus AP1 wird analysiert wie sich die Massnahmen auf die Einsatzprofile der Lieferwagen auswirken würden).

· Akzeptanzanalyse

Input Begleit­kommission

· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen

Erwartetes Resultat

· Positive und negative Wirkungen der Massnahmen, Realisierbarkeit und Akzeptanz

· Beurteilung der Zweckmässigkeit der Massnahmen

· Massnahmenbündel für Verbesserungen im Lieferwagenverkehr


Die Beurteilung der Strategien und Massnahmen erfolgt qualitativ und quantitativ (Fallstudien) auf der Basis von folgenden Grundlagen:

Wirkungsmodelle dienen dazu komplexe Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Einflussfaktoren transparent zu machen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass alle wichtigen Einflussfaktoren angemessen berücksichtigt werden und ein Vergleich verschiedener Strategien und Massnahmen möglich wird.

Wirkungsziele und Indikatoren: Im Rahmen des NFP-54-Projekts wurde wie bereits erwähnt ein Evaluationsraster entwickelt. Dieser enthält auch ein Set von 21 Wirkungszielen und 15 Indikatoren, welches (mit leichten Anpassungen) als Grundlage zur qualitativen Beurteilung der Strategien und Massnahmen dienen kann (vgl. AP5).

Nachhaltigkeitsbeurteilung auf Basis einer Nutzwertanalyse. Die Nachhaltigkeitsrosette ist eine einfache und leicht verständliche grafische Darstellungsform zur Darstellungen des Einflusses bestimmter Strategien und Massnahmen auf bestimmte Bereiche der Nachhaltigkeit.

Als letzter Schritt erfolgt eine politologische Akzeptanzanalyse in Zusammenarbeit Vertretern der Begleitkommission. Bei welchen Zielgruppen ist die Akzeptanz für welche Strategien und Massnahmen am grössten? Wo gibt es Win-Win-Situationen mit weiteren verkehrspolitischen Programmen (Emissionsvorschriften, Chaffeurausbildungen, Mobility Pricing usw.)?

Aufgrund der Resultate wird ein Masssnahmenbündel vorgeschlagen.

Arbeitspaket 7: Umsetzungsschritte

Ziele

· Konkretisierung und Vorbereitung der Umsetzung

Leistungen Forschungsstelle

· Erstellung Umsetzungsplan (Massnahmen, Zuständigkeiten, Fristigkeiten, Koordinationsbedarf, Prioritäten, etc.)

Methoden

· Keine spezifischen Methoden

Input Begleit-kommission

· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen

Erwartetes Resultat

· Umsetzungsplan und Prioritäten


In einem Umsetzungsplan werden die Zuständigkeiten und Fristigkeiten der Massnahmen sowie der Koordinationsbedarf und die Prioritäten aufgezeigt. Es wird dabei auch auf die Rolle der verschiedenen Akteure eingegangen. Insbesondere wird aufgezeigt, wo die Handlungsspielräume aus einer akteurorientierten Sichtweise am grössten sind und wie eine nachhaltige Kooperation der verschiedenen Akteure im Netzwerk sichergestellt werden könnte.

Arbeitspaket 8: Dokumentation, Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Ziele

· Dokumentation der Forschungsarbeit mit Schlussfolgerungen und Empfehlungen

· Verbreitung der Ergebnisse

Leistungen Forschungsstelle

· Erstellung Zwischenberichte

· Erstellung Schlussbericht und Zusammenfassung

· Übersetzung der Zusammenfassung ins Französische und Englische

Methoden

· Synthese AP1 bis AP7

· Öffentliche Veranstaltung (Tagung, Workshop)

Input Begleit-kommission

· Stellungnahme zu Zwischen- und Schlussberichtsentwürfen

· Genehmigung Schlussbericht

Erwartetes Resultat

· Genehmigter, druckreifer Schlussbericht

· Ergebnisse sind via Tagung/Workshop verbreitet


Im Arbeitspaket 8 wird die Forschungsarbeit dokumentiert. Dabei wird grosser Wert auf Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Transparenz gelegt. Die Vorgaben des ASTRA zur Berichterstattung werden berücksichtigt.

Allgemeiner Stand der Forschung
(Deutsch)

Zwischen 1993 und 2008 hat die Fahrleistung der Sachentransportfahrzeuge in der Schweiz von 4.66 Mia. Fahrzeugkilometer auf 5.67 Mia. Fzkm (+22%) zugenommen (BFS). Gleichzeitig stieg der Anteil der Lieferwagen bei der Fahrleistung von 56 auf 61%, während der Anteil an der transportierten Tonnage von 8.4 auf 7.3 % sank (BFS). Ein wichtiges Ergebnis des Projektes „Nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen“ war, dass die Güterverkehrsintensität (Fahrten pro Einwohner + Arbeitsplatz) in den letzten 20 Jahren stark zugenommen hat und dass insbesondere der Lieferwagen­verkehr einer vertiefteren Untersuchung bedarf.

In der Schweiz gibt es nur wenige Untersuchungen, welche sich mit dem Thema Lieferwagenverkehr befassen. Diese wurden im Rahmen eines COST Projektes, im Rahmen von NFP54 oder der ASTRA/SVI-Forschung durchgeführt. Nachfolgend werden die wichtigsten aufgelistet:

Projekt

Wichtige Erkenntnisse zu

Relevanz für Projekt

COST 321 Städtischer Güterverkehr (1995-1998): Prüfung der Wirkung von Massnahmen zur Optimierung des städtischen Güterverkehrs (Massnahme stadtkonformer Fuhrpark)

Entwicklung Fahrzeugbestand für Sachentransportfahrzeuge bis 1996, Anforderungen und Potentiale eines Stadtlast­wagens, Wirkungsketten und Beurteilung

Entwicklungen bis 1996 aufgezeigt, Anforderungen Stadtlastwagen und Einflussgrössen Fahrzeugwahl, Konzept, Wirkungszusammen­hänge und Wirkungen Stadtlastwagen

Piloterhebung zum Dienst­leistungsverkehr und zum Gütertransport mit Personen­wagen (SVI 1999/327, 2001)

Abgrenzungen zum Dienst­leistungsverkehr und zum Gütertransport mit Personen­wagen, Bedeutung dieser Kategorien, Folgerungen für künftige Erhebungen

Bedeutung des Güterverkehrs mit Personenwagen und des Dienstleistungsverkehrs Ende der 90er Jahre

Kennzahlen des Strassen­güterverkehrs in Anlehnung an die Gütertransportstatistik (SVI 44/96)

Spezialauswertung der GTS 1993 zur Struktur des Strassengüterverkehrs in der Schweiz

Strassengüterverkehrsstruktur der Schweiz im Jahre 1993

Gesetzmässigkeiten des Anlieferverkehrs (SVI 1999/328, 2007)

Gesetzmässigkeiten des Anlieferverkehrs, Kenngrössen für die Planung von Bauob­jekten, Arealüberbauungen und Entwicklungsgebieten

Spartenbezogene Verkehrerzeugungsraten für den Strassengüterverkehr und ihre Anwendungsbereiche

Berücksichtigung des Güterverkehrs in der Verkehrsplanung in Agglomerationen (SVI 2003/002, 2007)

Generelle Entwicklung des Güterverkehrs in Agglo­merationen, Probleme, Ziele und Handlungsbedarf, Lösungsansätze

Grundlagenuntersuchung (keine spezifische Behandlung der Lieferwagen)

Nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen (2009) (NFP54)

Güterverkehrsanalyse, Nachhaltigkeitsindikatoren, Evaluationsrahmen für Mass­nahmen, Massnahmen und Strategien für eine nachhaltig­ere Güterversorgung und -transporte, Umsetzungsplan

Grundlagenuntersuchung zum Güterverkehr in Agglomerationen, wichtige Grundlagen für Bewertung von Massnahmen und Massnahmenkatalog (keine spezifische Behandlung der Lieferwagen)

Logistikmarktstudien 2008, 2009 und 2010 (Herausgeber GS1)

Überblick über den Schweizerischen Logistikmarkt nach Marktsegmenten, Entwicklungen und Trends

Segmentierung des Logistik­marktes, Marktbereiche mit hoher Affinität zum Liefer­wageneinsatz (KEP-Dienste, etc.), Logistikentwicklungen und Trends

Im nationalen Forschungsprogramm Verkehr und Umwelt (NFP41) wurde der Lieferwagenverkehr nicht thematisiert.

Auch im Ausland ist die Anzahl Projekte zum städtischen Güterverkehr und insbesondere zur Lieferwagenproblematik gering.

Projekt

Wichtige Erkenntnisse

Relevanz für Projekt

COST 321 Urban Goods Transport (1993 bis 1998)

Probleme, Kennzahlen, Modellierung, Massnahmenwirkungen

Grundlagenwerk zum städtischen Güterverkehr

BESTUFS: Best Urban Freight Solutions (2000 bis 2008)

Güterverkehrskennzahlen Europäischer Städte, Quanti­fizierung und Güterverkehrs­statistik, Probleme und Handlungsbedarf, Best Practices

Vergleichszahlen für Kenn­zahlen des Strassengüter­verkehrs, Sammlung von Best Practice Cases

NICHES, Part Innovative Approaches in City Logistics (2004-2007)

Innovative Ansätze für Lösungen im städtischen Güterverkehr (Nachbelieferung, Heimlieferdienste, Flächenbe­wirtschaftung)

Sammlung von Best Practice Cases

FIDEUS: Freight Intelligent Delivery of Goods in European Urban Spaces (2005 bis 2008)

Möglichkeiten der Fahrzeug­technik zur Verbesserung des städtischen Güterverkehrs

Fahrzeugtechnische Ansätze für die Lösung des Güterverkehrs­problems in Städten

Smartfreight (Smart Freight Transport in Urban areas) (7. Rahmenprogramm)

Problemanalyse im städtischen Güterverkehr, Benützeran­forderungen für Verkehrstele­matikanwendungen, Ausgestaltung von Verkehrstelematikanwendungen

Einsatz von Verkehrstelematik zur Verbesserung des städtischen Güterverkehrs

SUGAR (Sustainable Urban Goods Logistics) (7. Rahmen­programm)

Analyse des Management des städtischen Güterverkehrs und dessen Effizienz

Best Practice Beispiele im Bereich Verkehr, Umwelt und Raumplanung (Fallbeispiele aus London, Paris, Barcelona, Emilia Romagna Region)

Forschungsbedarf

Die eher begrenzte Anzahl bisheriger Forschungen konzentriert sich auf den städtischen Güterverkehr im Allgemeinen und nicht speziell auf Lieferwagen. Es fehlen Untersuchungen, welche die Rolle des Lieferwagens in der Transportlogistik, im Güterverkehr, im Gesamtverkehr sowie in Bezug auf Verkehrssicherheit und Umwelt beleuchten und die Probleme und die Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Dabei gibt es deutliche Zeichen für einen erheblichen und noch zunehmenden Problemdruck. Gestützt auf die Erkenntnisse des NFP54 Projektes „Nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen“ wird vermutet, dass der Lieferwagen aufgrund seiner spezifischen Rahmenbe­dingungen (keine Vorschriften bez. Lenk- und Ruhezeiten, geringe Ausbildungsanforderungen an die Chauffeure, ausgenommen vom Nachtfahrverbot, ausgenommen von der LSVA) eine dominante Rolle im Hinblick auf die Verkehrsbelastung auf Strassen und Plätzen, auf die Beteiligung an Verkehrsunfällen und in Bezug auf die Umweltbelastungen spielt. Verschiedene Trends (Just-in-Time, E-Commerce, etc.) weisen darauf hin, dass sich diese Rolle in Zukunft noch verstärken könnte. Diese Wissenslücken gilt es, im vorliegenden Projekt zu schliessen und Lösungsmöglichkeiten für den identifizierten Handlungsbedarf abzuleiten.

Abgrenzung zu laufenden und geplanten Forschungsprojekten des Forschungspaketes Güterverkehr

Das vorliegende Projekt ist eine direkte Nachfolgeforschung des NFP54-Projektes „Nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen“ mit Fokus auf den Lieferwagenverkehr. Es baut auf diesen Forschungsarbeiten auf und hat keine Doppelspurigkeiten.

Das im Jahre 2008 angelaufene Forschungspaket Güterverkehr befasst sich in erster Linie mit strate­gischen, übergeordneten Fragestellungen der Güterverkehrserfassung (TPA), der güterverkehrs­intensiven Branchen und ihrer Logistikkonzepte (TP B1 und B2), der Verkehrsnetzentwicklung und -bewirtschaftung aus der Sicht des Güterverkehrs (TPC und TPG), der Regulierung im Güterverkehr (TPD und TPF), der Anwendung von Verkehrstelematik im Güterverkehr (TPE) sowie ortsbezogenen Massnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkungen (TPH). Die spezifische Lieferwagenproblematik wird in diesen Projekten nicht oder nur am Rande behandelt.

Das Forschungsgesuch wurde mit dem Forschungspaketleiter Güterverkehr (Herr Christoph Stucki) anfangs Februar 2010 abgestimmt. Das Projekt wird auch vom Forschungspaketleiter Güterverkehr als bereichernde und wichtige Ergänzung der Projekte im Forschungspaket Güterverkehr angesehen.

Es ist vorgesehen, die Arbeiten mit ausgewählten Projekten des Forschungspaketes (insbesondere D, E, F, H) abzustimmen, um allfällige Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Es ist vereinbart, dass der Forschungspaketleiter Güterverkehr (Herr Christoph Stucki) in der Begleitkommission Einsitz nimmt (vgl. Zusammensetzung Begleitkommission).

Abgrenzung zu laufenden und geplanten Forschungsprojekten des SVI und des VSS

Eine Durchsicht der aktuellen Forschungsprogramme des SVI (Stand Januar 2010) und VSS (Stand Januar 2010) hat ergeben, dass das vorgeschlagene Forschungsthema nicht abgedeckt wird und damit keine Doppelspurigkeiten bestehen.

Projektziele
(Deutsch)

Mit dem Projekt sollen folgende 6 Leitfragen beantwortet werden:

1. Welche Rolle spielt der Lieferwagen in der Transportlogistik und im Güterverkehr? Wie hat sich diese Rolle in den letzten 20 Jahren entwickelt? Welches sind die Ursachen für die Entwicklung? (Sicht Logistik- und Transportdienstleister, Verlader mit Werkverkehr)

2. Welche massgebenden Entwicklungstrends und Einflussfaktoren in der Logistik bestehen und was sind die Auswirkungen auf die Lieferwagennutzung?

3. Welche Rolle spielt der Lieferwagen in Bezug auf Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit, Umweltwirkungen? Wie hat sich diese Rolle in den letzten 20 Jahren entwickelt? Was sind die Gründe und Ursachen? Was ist aufgrund der Entwicklungstrends zu erwarten? Gibt es räumliche Unterschiede (Stadt, Agglomeration, ausserhalb urbaner Räume)? (Sicht Infrastrukturbetreiber und weitere Fachstellen der öffentlichen Hand)

4. Welche Schlüsselprobleme ergeben sich und welcher Handlungsbedarf lässt sich draus ableiten?

5. Welche strategischen Stossrichtungen bieten sich an? Welche Massnahmen sind zweckmässig um die Schlüsselprobleme zu lösen?

6. Wie können die Strategien und Massnahmen umgesetzt werden? Welchen Akzeptanzproblemen gilt es Rechnung zu tragen und welche Win-Win-Situationen können genutzt werden? Wie organisieren sich die beteiligten Akteure, damit nachhaltige Lösungen realisiert werden können?

Projektziele
(Englisch)

The project will give answer to the following 6 key questions:

1. Which roles play lorries in transport logistics and in freight transport? How did the role change over the last 20 years? Which causes are relevant for the development? (viewpoint from the logistics and transport service providers and shippers with transport on own account)

2. Which development trends and influencing factors can be recognised in logistics and what is their impact on the use of lorries?

3. Which role play lorries relating to transport volumes, transport safety and environmental effects? How did this role change in the last 20 years? What are the reasons and causes? What can be expected based on the development trends? Are their spatial differences (City, conurbation, outside conurbation), (view point of infrastructure manager and other authority units)

4. What are the key problems and the need for action?

5. Which strategic directions should be followed? Which measures are suitable to solve the key problems?

6. How can the strategies and measures be implemented? Which acceptance problems have to be considered and which win-win situation can be used? How will the actors organise themselves to realize sustainable solutions?

Forschungsplan
(Deutsch)

Für die Bearbeitung schlagen wir folgenden Terminplan vor:

(siehe unten: Terminplan.pdf)

Wir rechnen mit einer Bearbeitungszeit von rund 24 Monaten (inkl. 2 Monate Reserve).

Die Arbeitspakete 1 und 2 laufen teilweise parallel, da die Interviews Ergebnisse für beide Arbeitspakete liefern. Die Datenauswertung in Arbeitspaket 3 findet auch parallel zu den Arbeitspaketen 1 und 2 statt. Die Ergebnisse bilden einen wichtigen Input für den Interviewleitfaden und die Fallstudien. Nach Arbeitspaket 3 erfolgt die Bearbeitung sequentiell. Die Meilensteine sind auf die Sitzungen der Begleitkommission ausgelegt.
Zugehörige Dokumente
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

· Die Erkenntnisse können in der Verkehrs- und Raumplanung direkt genutzt werden.

· Die Forschungsarbeit liefert konkrete Empfehlungen für Massnahmen in Bezug auf den Lieferwagenverkehr für den Bund, die Kantone und Gemeinden.

· Verlader, Logistik- und Transportdienstleister können die Erkenntnisse des Forschungsprojekts direkt anwenden.

Berichtsnummer
(Deutsch)
1433
Berichtsnummer
(Englisch)
1433
Literatur
(Deutsch)

Albrecht et al. (1998). Kennzahlen zum Strassengüterverkehr in Anlehnung an die GTS 1993. SVI-Forschungsauftrag 44/96.

Albrecht et al. (1997). Güterstruktur in Schweizerischen Ballungsräumen und Wirtschaftszentren 1993.

ARE (2004a). Instrumente der Nachhaltigkeitsbeurteilung: Bestandesaufnahme und Orientierungshilfe.

ASTRA (2006). Schweizerische Strassenverkehrszählung 2005.

BESTUFS II (2008). Quantification of Urban Freight Transport Effects I. 2006

BESTUFS II (2007). Praxisleitfaden für den städtischen Güterverkehr. 2007.

BESTUFS II (2008). D5.2 Quantification of Urban Freight Transport Effects II.2008.

BESTUFS II (2006). Report D 3.1 Urban Freight data collection – synthesis report. 31.8.2006.

Bundesamt für Strassenwesen (BAST) (2007). Städtischer Liefer- und Ladeverkehr. Heft V 151. 2007.

COST 321 (1998). Urban Goods Transport. Final Report.

Ernst Basler + Partner AG (1998). Nachhaltigkeit: Kriterien im Verkehr Bericht. C5 im NFP 41.

Ernst Basler + Partner AG (2000). Nachhaltigkeit im Verkehr: Planungs- und Prüfinstrumente. Bericht C6 im NFP 41.

Glücker C. und Ruesch M. (2000). BESTUFS. Best Urban Freight Solutions. Best Practice Handbook year 1: Statistical data, data acquisition and data analysis regarding urban freight.

Glücker, C., & Ruesch, M., BESTUFS (2001): Best Urban Freight Solutions, City Inquiry „European Survey on transport and delivery of goods in urban areas“. 5th Framework Program, DG TREN. February 2001.

Haefeli, Ueli (1999) Luftreinhaltepolitik im Strassenverkehr in den USA, in Deutschland und in der Schweiz. Ein Vergleich der Entwicklung nach 1945, in: Traverse - Zeitschrift für Geschichte 1999/2, 171-191.

Haefeli, Ueli (2000) Strategies for sustainable transport - Experience from the transdiciplinary research project in the framework of NFP41 Transport and Environment, in: Transdiciplinarity: Joint Problem-Solving among Science, Technology ans Society, Proceedings of the International Transdiciplinarity 2000 Conference, Workbook I, Zurich, 27.2.-1.3.2000, 384-387.

Haefeli, Ueli et al. (2004), Elektro-Zweiräder. Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten, Hg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Umwelt-Materialien Nr. 173, Bern.

Haefeli, Ueli (2005), Public Transport in Bielefeld (Germany) and Bern (Switzerland) since 1950: A comparative analysis of effiency, effectivenes and political background, European Journal for Transport and Infrastructure. Vol. 5, no. 3, 193-214.

Haefeli, Ueli, Daniel Matti (2005), Früherkennung von Entwicklungstrends zum Verkehrsangebot, Forschungsauftrag SVI 2000/378, Hg.: Bundesamt für Strassen, Luzern.

Haefeli, Ueli; Matti, Daniel; Maibach, Markus; Schreyer, Christoph (2006) Evaluation Car-Sharing, Hg.: Bundesamt für Energie, Bern.

Haefeli Ueli (2008), Verkehrspolitik und urbane Mobilität. Deutsche und Schweizer Städte im Vergleich 1950-1990, Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung Band 8, Stuttgart.

Infras/Progtrans (2004). Perspektiven des Schweizerischen Güterverkehrs bis 2030. Im Auftrag des ARE.

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie, Ernst Basler und Partner AG, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (2000), Strategie Nachhaltiger Verkehr, Schlussbericht C7 im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 41 Verkehr und Umwelt, Bern.

LOG HSG (2010). Logistikmarktstudien 2008, 2009, 2010.

LOG HSG und Roland Berger (in Bearbeitung). Switchpoints for the future of logistics). (in Bearbeitung)

Maibach, Markus; Haefeli Ueli et al. (2007), Akzeptanz von Mobility Pricing, Bundesamt für Strassen, Forschungsauftrag VSS 2005/911, Bern.

OECD (2003). Delivering the goods: 21 st Century challenges to urban goods transport.

Poschet et al. (2000). Plate-formes logistiques multimodales et multiservices. Bericht B9 des NFP 41.

Rapp Interface IRL ETHZ (2009). Nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen. Wissenschaftlicher Schlussbericht. (unveröffentlicht)

Rapp Trans AG, Interface IRL ETHZ (2009). Arbeitsberichte und -dokumente des Projektes nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen. 2009. (unveröffentlicht)

Rapp Trans AG (2003). Güterverkehr in der Agglomeration Zürich.

Rapp AG (2002). Heutige und künftige Transportketten im Güterverkehr: Analyse und Normierungsbedarf. VSS-Forschungsauftrag 1999/255.

Rapp AG / EBP (1998). Prüfung der Wirkung von Massnahmen zur Optimierung des Städtischen Güterverkehrs

Ruesch, Martin; Haefeli, Ueli et al. (2004) Verfahren von Technology Assessment im Verkehrswesen, Hg.: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation; Bundesamt für Strassen (ASTRA); Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Forschungsauftrag SVI 71/00, Bern.

Ruesch, M. & Egger, D., Road Pricing and Urban Freight Transport, Best Practice Handbook Year 3 (2002), BESTUFS-Project, 5th Framework Programme. February 2003.

Ruesch, Martin; Abel, Heiko (2004). Best Urban Freight Solutions. Best Practice Handbook. Final Report Thematic Network Project 5th FP.

Taniguchi, Eiichi and Thompson, Russel G. (2004) City Logistics III.

Verkehrsclub Deutschland (VCD). Leitfaden städtischer Güterverkehr. Berlin, 2006.

Weitere Dokumente und Materialen von EU-Projekten verfügbar auf:

www.bestufs.net (Best Urban Freight Solutions)

www.niches-transport.org (Teil City Logistik)

www.sugarlogistics.eu

http://ec.europa.eu/research/transport/projects/items/fideus_en.htm  (FIDEUS: Freight Innovative Delivery of Goods in European Urban Space)

http://cordis.europa.eu/projects/rcn/85574_en.html (smartfreight: Smart freight transport in urban areas)