Um die Leitfragen beantworten zu können, sehen wir ein Vorgehen in 3 Phasen und 8 Arbeitspaketen vor:
Die Phase I hat einerseits zum Ziel, den Einsatz des Lieferwagens in der Transportlogistik der Marktakteure zu beleuchten (rückblickend und künftig, Sicht Logistik- und Transportwirtschaft und Verlader mit Werkverkehr). Andererseits soll die Rolle des Lieferwagens in Bezug auf die Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit und Umwelt analysiert werden (Sicht Infrastrukturbetreiber). Ergebnis der Phase I sind die massgebenden Entwicklungen, Trends, die Schlüsselprobleme und der Handlungsbedarf.
In der Phase II werden auf der Basis der Ziele und Anforderungen Strategien und Massnahmen zu Lösung der Schlüsselprobleme erarbeitet, die in Bezug auf die Ziele evaluiert werden.
In der Phase III werden die notwendigen Umsetzungsschritte für die im Vordergrund stehenden Massnahmen aufgezeigt und die Schlussfolgerungen und Empfehlungen hergeleitet.
Nachfolgend werden pro Arbeitspaket die Ziele, Leistungen, Methoden, die Rolle der Begleitkommission und die erwarteten Resultate näher beschrieben.
Arbeitspaket 1: Analyse der Rolle des Lieferwagens in Transportlogistik und Güterverkehr (Sicht der Logistik- und Transportwirtschaft und der Verlader mit Werkverkehr)
Ziele |
· Analyse der Entwicklung der Lieferwagennutzung in den letzten 20 Jahren
· Identifizierung der Gründe und Ursachen für die Entwicklungen |
Leistungen Forschungsstelle |
· Zusammenstellung von bereits verfügbaren statistischen Kennzahlen zum Thema Lieferwagen (Zusammensetzung Fahrzeugpark, Fahrleistungen etc.) (ohne Spezialauswertungen à AP 3)
· Erstellung Interviewleitfaden, Durchführung von 9 Interviews bei Verladern, Logistik- und Transportdienstleistern zum Lieferwageneinsatz und zu Problemen (kombiniert mit AP2)
· Erstellung Fallstudienleitfaden und Durchführung von 5 Fallstudien aus für Logistikmarktsegment wo der Lieferwagen eine wesentliche Rolle spielt (die Fallstudien werden kombiniert mit den Interviews, das heisst mit 5 Interviewpartnern werden Fallstudien durchgeführt).
· Auswertung der Interviews und der Fallstudien
· Beurteilung der Entwicklung |
Methoden |
· Literaturrecherche (BFS, etc.)
· Leitfadeninterviews mit relevanten Akteurgruppen (Verlader, Logistik- und Transportdienstleister)
· Fallstudien für relevante Logistikmarktsegmente bei welchen der Lieferwagen eine wesentliche Rolle spielt (Stückgutlogistik, KEP-Dienste sowie Post- und Briefdienste, etc.) |
Input Begleit-kommission |
· Stellungnahme zu Interviewleitfaden (inkl. Fragebogen)
· Stellungnahme zu Ergebnissen |
Erwartetes Resultat |
· Entwicklung der Lieferwagennutzung und der Ursachen/Gründe für die Entwicklung
· Einflussfaktoren und Probleme aus der Sicht der Logistik- und -transportwirtschaft |
Neben der Zusammenstellung von bereits verfügbaren Kennwerten (aus Statistiken, Untersuchungen) liegt der Schwerpunkt des Arbeitspaketes 1 bei der Durchführung von Befragungen in der Form von Leitfadeninterviews und Fallstudien. Dabei geht es unter anderem auch darum, die Entscheidungsfaktoren für die Fahrzeugtypenwahl und die Fahrzeugeinsatzprofile zu beleuchten. Solche Entscheidungsfaktoren sind unter anderem Sendungsstruktur und -aufkommen, Nachtfahrverbot, Anlieferbedingungen, Chauffeurkosten, Chauffeuranforderungen, etc.). Wesentlich sind schlussendlich die Wirtschaftlichkeit und die Faktoren, welche diese bestimmen. Neben den Transporten mit Lieferwagen werden in den Interviews und Fallstudien auch Transporte mit Personenwagen betrachtet. Diese haben insbesondere bei den KEP-Diensten eine relativ grosse Bedeutung erlangt.
Leitfadeninterviews zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben standardisierten Fragen auch narrative, nicht vorstrukturierte Phasen aufweisen. Dies ermöglicht, das Wissen und die Einschätzungen der Befragten optimal zu erfassen. Die Befragten sind dabei in unserem Fall immer auch als Experten ihres spezifischen Tätigkeitsfeldes zu verstehen, die Interviews haben daher immer auch eine explorative Funktion. Die Offenheit der Befragung räumt den Befragten weitgehende Artikulationschancen ein und ermöglicht es ihnen eigene Situationsdeutungen, Einschätzungen und Erfahren zu äussern. In unserem Fall ist darüber hinaus bedeutsam, dass durch die Interviewsituation die Betroffenen zu Beteiligten des Forschungsprozesses werden. Dies ist im Hinblick auf eine spätere Umsetzung allfälliger Massnahmenpakete durch ebendiese Akteure von grosser Bedeutung. Um die relevanten Akteure (Verlader, Logistik- und Transportdienstleister) gut abbilden zu können, planen wir je 3 Leitfadeninterviews (insgesamt also 9). Schriftliche und internetbasierte Befragungen haben sich in dieser, vom oft hektischen Tagesgeschäft geprägten, Branche nicht bewährt. Die Rücklaufraten wären zu klein und Verzerrungen der Aussagen dadurch zu erwarten. Verbindliche persönliche Gesprächstermine und der bindende Rahmen eines Gruppengesprächs sind deshalb aus unserer Sicht eindeutig vorzuziehen.
Im Rahmen von 5 Fallstudien, welche die relevanten Logistikmärkte mit Lieferwageneinsatz abdecken (Stückgutlogistik, KEP-Dienste, Post- und Briefdienste, branchenspezifische Querschnittsmärkte, etc.), werden die Transportketten und der Lieferwageneinsatz näher untersucht und Einsatzprofile der Lieferwagen abgeleitet (Fahrzeugtypen, Mengen, Warengruppen, Tourenzahl, Be- und Entladepunkte, Anzahl Stop’s etc.). Die Einflussfaktoren und Entwicklungstrends aus den Interviews werden in den Fallstudien auf Mikro-Ebene (Unternehmen) vertieft. Die Fallstudienpartner werden auf der Basis der Logistikmarktstudie identifiziert und im Rahmen der Interviews rekrutiert. Aufgrund der guten Kontakte zu Verladern, Logistik- und Transportdienstleistern erscheint uns die Durchführung der Fallstudien nicht kritisch. Zudem ist die ASTAG in die Begleitkommission eingebunden.
Arbeitspaket 2: Analyse der Entwicklungstrends und der Auswirkungen auf die Lieferwagennutzung
Ziele |
· Aufzeigen der Entwicklungstrends in der Logistik/Transportwirtschaft
· Aufzeigen der Entwicklungstrends bei den verkehrspolitischen Rahmenbedingungen
· Identifizierung der Auswirkungen der Entwicklungstrends und der Rahmenbedingungen auf die Lieferwagennutzung |
Leistungen Forschungsstelle |
· Auswertung von Forschungsarbeiten zu Entwicklungstrends in der Logistik- und Transportwirtschaft und zu veränderten Rahmenbedingungen / Regulierungen (aus EU-Projekten und aus Teilprojekte B1 und D des FP Güterverkehr sowie Logistikmarktstudie)
· Formulierung von Hypothesen für die Veränderung der Lieferwagennutzung aufgrund der Logistiktrends und möglicher veränderter Rahmenbedingungen
· Fokusgruppen-Veranstaltung (8 Teilnehmer)
· Durchführung Expertenworkshop
· Beurteilung und Stützung/Verwerfung der Hypothesen
|
Methoden |
· Literaturrecherche in Bezug auf Logistiktrends und verkehrspolitische Rahmenbedingungen und Regulierungen
· Fokusgruppen
· Expertenworkshop für Prüfung der Hypothesen (vgl. auch AP4) |
Input Begleitkommission |
· Stellungnahme zu Hypothesen
· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen |
Erwartetes Resultat |
· Entwicklungstrends in der Logistik/Transportwirtschaft und Rahmenbedingungen
· Auswirkungen auf die Lieferwagennutzung |
Die Analyse der Entwicklungstrends dient zur Vorbereitung der Einschätzung des Handlungsbedarfs (AP4). Es stellen sich dabei Fragen nach der internationalen Entwicklung in der Wirtschaft im Allgemeinen und in der Logistikbranche im Besonderen. Es ist abzuleiten, welche Funktion der Lieferwagenverkehr unter diesen Rahmenbedingungen spielen wird. Gefragt werden soll aber auch nach dem Einfluss veränderter schweizerischer verkehrspolitischer Rahmenbedingungen auf die Lieferwagennutzung.
Methodisch geht es dabei einerseits um typischen desk research. Die im AP1 dargestellten Befragungen bringen einen weiteren Input und in einer Fokusgruppenveranstaltung werden die Schlüsselentwicklungen analysiert und diskutiert werden. Im Rahmen der Fokusgruppen sollen auch die Hypothesen formuliert und diskutiert werden.
Fokusgruppen sind moderierte Gruppensitzungen und bieten als bewährte Methode der Sozialforschung bei einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis eine hervorragende Ergänzung zu anderen Befragungsformen. Gruppendynamische Prozesse führen zu einer intensiveren Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der interessierenden Thematik, da die Mitglieder einer Fokusgruppe einerseits ihre eigenen Meinungen gegenüber anderen Teilnehmern begründen müssen, beziehungsweise sich andererseits durch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Wahrnehmungen und Ansichten gegenseitig befruchten können. Dieser gegenseitige Austausch führt zu einer Vertiefung der individuellen Überlegungen, wichtige zentrale Aspekte treten daher klarer und deutlicher zu Tage als es in Einzelinterviews der Fall sein kann.
Die Ergebnisse dieser Analysen und die vom Forschungsteam daraus abgeleiteten Hypothesen sollen zum Abschluss dieses APs in einem Expertenworkshop diskutiert und verfeinert werden. Am Workshop sollen etwa 8-12 Personen aus Wissenschaft und Wirtschaft (Logistikexperten, Vertreter grosser Verlader und grosser Logistikunternehmen). Es sollen auch Experten aus dem Ausland beigezogen werden, um einen möglichst umfassenden Blickwinkel garantieren zu können. Die Experten sollen im Workshop in einem kurzen Statement auf die Hypothesen des Forschungsteams reagieren. Für diese Leistung sind sie angemessen zu entschädigen. Im Expertenworkshop werden auch Fragen zu Schlüsselproblemen und Handlungsbedarf thematisiert (AP4). Als Experten werden unter anderem vorgesehen: Prof. W. Stölzle (Log HSG), Dr. S. Rommerskirchen (ProgTrans), R. Bisig (DHL Freight) oder M. Jutzi (DHL Express), Hans Hoesli (Camion Transport AG), Peter Spörri (Amt für Verkehr, Kanton Zürich), Thomas Zaugg (Coop, Logistik/Transporte) oder Peter Geiger (Migros, Logsitik, Transporte) sowie interessierte Mitglieder der Begleitkommission . Aufgrund der Bedeutung des Themas, der persönlichen Kontakte und der vorgesehenen Entschädigung kann die Durchführung des Expertenworkshops garantiert werden.
Sowohl Leitfadeninterviews als auch Fokusgruppen werden auch Fragen zu Entwicklungstrends thematisieren (AP 2).
Arbeitspaket 3: Analyse der Rolle des Lieferwagens in Bezug auf Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit und Umwelt (aus der Sicht des Infrastrukturbetreibers und der Öffentlichkeit)
Ziele |
· Klärung der Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Verkehrsbelastung und Probleme
· Klärung der Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Verkehrssicherheit und Probleme
· Klärung der Bedeutung der Lieferwagen in Bezug auf die Umwelt und Probleme |
Leistungen Forschungsstelle |
· Auswertung vorhandener Literatur und Statistiken und Interpretation Ergebnisse von AP 1 und AP 2
· Auswertung der Schweizerischen Strassenverkehrszählung SSVZ mit Differenzierung nach Fahrzeugklassen 1990-2009 (UNO-Zählungen, Swiss 10, 2005 bis 2009) mit Fokus auf den Lieferwagenverkehr, Vergleich der Entwicklung mit Schwerverkehr und Personenverkehr, Identifizierung allfälliger räumlicher Unterschiede
· Auswertung der immatrikulierten Fahrzeuge mit Fokus Sachentransportfahrzeuge und insbesondere Lieferwagen 1990 bis 2009 (Fahrzeugklassen, Gesamtgewicht, Nutzlast, Alter, Treibstoff, Aufbauarten, etc.), Identifizierung allfälliger räumlicher Unterschiede
· Auswertung der Strassenverkehrsunfallstatistik des BFS 1990 bis 2009 mit Analyse der Unfälle mit Lieferwagen, Ermittlung der Unfall- und Verunfalltenraten sowie Unfalltypen etc. (Vergleich mit Unfällen mit schweren Sachentransportfahrzeugen und mit Personenwagen), Identifizierung allfälliger räumlicher Unterschiede
· Weitere Datengrundlagen zu Umwelt. Luft: Emissionsfaktoren des Strassenverkehrs (HBEFA) (BAFU) Jahresmittelwertkarten für einzelne Luftschadstoffe (BAFU). Lärm: Lärmbelastung in der Schweiz, Ergebnisse des nationalen Lärmmonitorings, Klima: v.a. verschiedene Publikationen zu externen Kosten des Verkehrs |
Methoden |
· Literaturrecherche (Ausland, Schweiz)
· Datenanalysen (vgl. Bemerkungen oben) |
Input Begleit-kommission |
· Stellungnahme zu Erhebungs-/Auswertungskonzepten
· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen |
Erwartetes Resultat |
· Bedeutung der Lieferwagen und Probleme in Bezug auf die Verkehrsbelastung
· Bedeutung der Lieferwagen und Probleme in Bezug auf die Verkehrssicherheit
· Bedeutung der Lieferwagen und Probleme in Bezug auf die Umwelt |
Neben einer kurzen Literaturrecherche werden insbesondere Verkehrsdaten, Fahrzeugdaten und die Strassenverkehrsunfallstatistik mit Fokus Lieferwagen ausgewertet, wobei jedoch Vergleich mit dem Personenwagenverkehr und dem Schwerverkehr möglich gemacht werden. Bezüglich Umwelt stützen wir uns auf aktuelle Grundlagen des BAFU ab.
Arbeitspaket 4: Beurteilung Ist-Zustand, Entwicklung und Trends, Identifizierung Schlüsselprobleme, Handlungsbedarf
Ziele |
· Beurteilung Ist-Zustand und Trends
· Identifizierung Schlüsselprobleme und Handlungsbedarf |
Leistungen Forschungsstelle |
· Entwicklung Wirkungszusammenhänge im Lieferverkehr mit Einflussfaktoren auf die Lieferwagennutzung
· Beurteilung Ergebnisse der AP 1 bis 3
· Identifizierung Schlüsselprobleme
· Analyse und Beurteilung Handlungsbedarf |
Methoden |
· Wirkungskettenanalyse mit Akteuren (Politik, Gesellschaft, Verlader, Logistik- und Transportwirtschaft) und Kenngrössen (Fahrleistungen, Emissionen, Energieverbrauch, Unfälle etc.) auf der Basis der Überlegungen im NFP54 Projekt
· Für die Beurteilung des Handlungsbedarfs wird der im NFP54 entwickelte Evaluationsrahmen (allenfalls mit Anpassungen ) eingesetzt |
Input Begleit-kommission |
· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen
· Verifizierung Handlungsbedarf |
Erwartetes Resultat |
· Beurteilung Ist-Zustand, Entwicklung und Trends, Identifizierung Schlüsselprobleme, Handlungsbedarf
· Wirkungszusammenhänge |
Mit diesem vierten AP wird die Analysephase des Projekts abgeschlossen. Ziel ist eine schlüssige Darstellung von Schlüsselproblemen und Handlungsbedarf in Zusammenhang mit dem Lieferwagenverkehr. Damit soll eine tragfähige Grundlage für die Strategie- und Massnahmenplanung geschaffen werden. Die Probleme werden aus der Sicht der verschiedenen Akteurgruppen analysiert (Infrastrukturbetreiber, Logistik- und Transportwirtschaft, Verlader, Planungs- und Umweltbehörden, betroffene Anwohner, Endkunden etc.).
Die Beurteilung des Handlungsbedarfs erfolgt nicht aus der Optik einzelner Branchen oder Betriebe sondern aus einer volkswirtschaftlichen Perspektive. Als methodische Grundlage dient der im NFP 54 vom Forschungsteam entwickelte Evaluationsraster für eine nachhaltige Güterverkehrsentwicklung. Dieser deckt die folgenden fünf Bereiche ab und formuliert dazu Wirkungsziele und Indikatoren.
· Verkehrsqualität (zeigt, inwieweit die wirtschaftlichen Ziele im Güterverkehr erreicht werden)
· Verkehrssicherheit (deckt die negativen Nebenwirkungen des Güterverkehrs im Bereich der Sicherheit ab)
· Umweltqualität (deckt die negativen Nebenwirkungen des Güterverkehrs im Bereich der Umwelt ab)
· Siedlungsqualität (deckt die Wirkungen und die negativen Nebenwirkungen des Güterverkehrs im Bereich der Siedlungsqualität ab)
· Prozessqualität (Qualitätskontrolle der Verfahrensregeln und ihrer Umsetzung in der Güterverkehrspolitik)
Die Bewertung erfolgt grundsätzlich qualitativ, wobei verfügbare quantitative Grundlagen aus Statistiken, Fallstudien und Interviews herangezogen werden.
Arbeitspaket 5: Ziele und Anforderungen, Entwicklung von Strategien und Massnahmen
Ziele |
· Ziele und Anforderungen für Probleme und Lösungen formulieren
· Strategische Stossrichtung formulieren
· Massnahmen und Strategien erarbeiten |
Leistungen Forschungsstelle |
· Erstellung eines Zielkataloges auf der Basis der Ergebnisse der Arbeitspakete 1 bis 4
· Herleitung strategischer Stossrichtungen
· Zusammenstellung von Massnahmen welche einen Beitrag zur Problemlösung leisten (insgesamt ca. 15 Massnahmen)
· Grobevaluation der Massnahmen |
Methoden |
· Erstellung eines Beurteilungsraster mit Indikatoren auf der Basis der Anforderungen/Ziele (auf Basis NFP54 Evaluationsraster)
· Sichtung Massnahmenkataloge aus europäischen und schweizerischen Projekten
· Zusammenstellung Massnahmenkatalog und Ergänzung mit neuen Massnahmen (mit Verbesserungspotential Nutzung der Infrastruktur, Erhöhung der Verkehrssicherheit, Reduktion der Umweltwirkungen, etc.)
· Grobevaluation aufgrund Vor- und Nachteile (qualitativ) und Rangsummenbewertung |
Input Begleitkommission |
· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen |
Erwartetes Resultat |
· Ziel- und Anforderungskatalog
· Strategische Stossrichtungen
· Massnahmenkatalog für die weitere Bearbeitung (ca. 7 bis 10 Massnahmen) |
Auf der Basis der Ergebnisse der Arbeitspakete, 1 bis 4 wird in einem ersten Schritt ein Zielkatalog formuliert. Die einzelnen Ziele werden dabei aus den identifizierten herausgearbeiteten Schlüsselproblemen abgeleitet und priorisiert. Dabei werden die Ergebnisse des NFP54 Projektes berücksichtigt.
In einem zweiten Schritt werden verschiedene strategische Stossrichtungen entwickelt. Solche Stossrichtungen könnten sein: Verminderung der Emissionen von Lieferwagen durch technische Massnahmen, Verbesserung von Wissensstand und Fähigkeiten der Chauffeure, Optimierung der Anlieferbedingungen in Innenstädten usw. Es wird aufgezeigt, welche Teile des Zielkatalogs mit den einzelnen Stossrichtungen abgedeckt werden.
Als dritter Schritt werden Massnahmen erarbeitet. Dabei stützen wir uns einerseits auf Massnahmenkataloge von durchgeführten und laufenden Projekten ab und andererseits werden problemspezifisch neue Massnahmen entwickelt. Wir gehen für die Bearbeitung von ca. 15 Massnahmen aus, die analog zum NF54 in Massnahmenblättern dokumentiert werden. Im Vordergrund stehen Massnahmen, welche den Lieferwageneinsatz ökologischer, effizienter, aber auch sicherer machen. Es zeichnen sich folgende Massnahmenbereiche ab, welche je nach identifiziertem Handlungsbedarf eine geringere oder stärkere Bedeutung erhalten:
1) Aus- und Weiterbildung Chauffeure
2) Fahrzeugtechnik (emissionsarme Antriebe, lärmarme Umschlagmittel, etc.)
3) Betrieb/Organisation des Strassenraums bzw. Verkehrsmanagement (Be- und Entladezonen, Beschränkung Be- und Entladezeiten, Reservierungssysteme, Zutrittslizenzen)
4) ökonomische Massnahmen (Ausweitung LSVA auf Lieferwagen, etc.)
5) E-Commerce/Heimlieferdienste (Rahmenbedingungen aus der Sicht öffentliche Hand)
6) Kooperative Massnahmen (Zusammenarbeit Akteure, gemeinsame Lieferplattformen, Frachtenbörsen, etc.)
Auf der Basis des im NFP54 entwickelten Ziel- und Indikatorensystems (mit Anpassungen) werden die Massnahmen mit einem einfachen Bewertungsverfahren evaluiert. Ziel ist eine Reduktion von 7 bis 10 Massnahmen, die dann im Arbeitspaket 7 noch weiter vertieft werden. Der Massnahmenmix wird abhängig sein von den Prioritäten beim Handlungsbedarf und der Wirksamkeit und Kosten der Massnahmen.
Arbeitspaket 6: Evaluation von Strategien und Massnahmen
Ziele |
· Beurteilung und Bewertung der weiterverfolgten Massnahmen und Strategien
· Bildung eines Massnahmenpaketes für Verbesserungen im Lieferwagenverkehr |
Leistungen Forschungsstelle |
· Erarbeitung eines Wirkungsmodells für alle weiterverfolgten Massnahmen (ca. 8 bis 10 Massnahmen)
· Abschätzung der Auswirkungen auf der Basis des Wirkungsmodells (qualitativ, und quantitativ für die in den Fallstudien betrachteten Fälle)
· Bewertung der Massnahmen im Hinblick auf die Wirksamkeit, Realisierbarkeit und Akzeptanz
· Zusammenstellung eines geeigneten Massnahmenbündels |
Methoden |
· Wirkungsmodell und Analogieschlüsse
· Fallstudien (Bei den Fallstudien aus AP1 wird analysiert wie sich die Massnahmen auf die Einsatzprofile der Lieferwagen auswirken würden).
· Akzeptanzanalyse |
Input Begleitkommission |
· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen |
Erwartetes Resultat |
· Positive und negative Wirkungen der Massnahmen, Realisierbarkeit und Akzeptanz
· Beurteilung der Zweckmässigkeit der Massnahmen
· Massnahmenbündel für Verbesserungen im Lieferwagenverkehr |
Die Beurteilung der Strategien und Massnahmen erfolgt qualitativ und quantitativ (Fallstudien) auf der Basis von folgenden Grundlagen:
Wirkungsmodelle dienen dazu komplexe Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Einflussfaktoren transparent zu machen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass alle wichtigen Einflussfaktoren angemessen berücksichtigt werden und ein Vergleich verschiedener Strategien und Massnahmen möglich wird.
Wirkungsziele und Indikatoren: Im Rahmen des NFP-54-Projekts wurde wie bereits erwähnt ein Evaluationsraster entwickelt. Dieser enthält auch ein Set von 21 Wirkungszielen und 15 Indikatoren, welches (mit leichten Anpassungen) als Grundlage zur qualitativen Beurteilung der Strategien und Massnahmen dienen kann (vgl. AP5).
Nachhaltigkeitsbeurteilung auf Basis einer Nutzwertanalyse. Die Nachhaltigkeitsrosette ist eine einfache und leicht verständliche grafische Darstellungsform zur Darstellungen des Einflusses bestimmter Strategien und Massnahmen auf bestimmte Bereiche der Nachhaltigkeit.
Als letzter Schritt erfolgt eine politologische Akzeptanzanalyse in Zusammenarbeit Vertretern der Begleitkommission. Bei welchen Zielgruppen ist die Akzeptanz für welche Strategien und Massnahmen am grössten? Wo gibt es Win-Win-Situationen mit weiteren verkehrspolitischen Programmen (Emissionsvorschriften, Chaffeurausbildungen, Mobility Pricing usw.)?
Aufgrund der Resultate wird ein Masssnahmenbündel vorgeschlagen.
Arbeitspaket 7: Umsetzungsschritte
Ziele |
· Konkretisierung und Vorbereitung der Umsetzung |
Leistungen Forschungsstelle |
· Erstellung Umsetzungsplan (Massnahmen, Zuständigkeiten, Fristigkeiten, Koordinationsbedarf, Prioritäten, etc.) |
Methoden |
· Keine spezifischen Methoden |
Input Begleit-kommission |
· Stellungnahme zu Zwischenergebnissen |
Erwartetes Resultat |
· Umsetzungsplan und Prioritäten |
In einem Umsetzungsplan werden die Zuständigkeiten und Fristigkeiten der Massnahmen sowie der Koordinationsbedarf und die Prioritäten aufgezeigt. Es wird dabei auch auf die Rolle der verschiedenen Akteure eingegangen. Insbesondere wird aufgezeigt, wo die Handlungsspielräume aus einer akteurorientierten Sichtweise am grössten sind und wie eine nachhaltige Kooperation der verschiedenen Akteure im Netzwerk sichergestellt werden könnte.
Arbeitspaket 8: Dokumentation, Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Ziele |
· Dokumentation der Forschungsarbeit mit Schlussfolgerungen und Empfehlungen
· Verbreitung der Ergebnisse |
Leistungen Forschungsstelle |
· Erstellung Zwischenberichte
· Erstellung Schlussbericht und Zusammenfassung
· Übersetzung der Zusammenfassung ins Französische und Englische |
Methoden |
· Synthese AP1 bis AP7
· Öffentliche Veranstaltung (Tagung, Workshop) |
Input Begleit-kommission |
· Stellungnahme zu Zwischen- und Schlussberichtsentwürfen
· Genehmigung Schlussbericht |
Erwartetes Resultat |
· Genehmigter, druckreifer Schlussbericht
· Ergebnisse sind via Tagung/Workshop verbreitet |
Im Arbeitspaket 8 wird die Forschungsarbeit dokumentiert. Dabei wird grosser Wert auf Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Transparenz gelegt. Die Vorgaben des ASTRA zur Berichterstattung werden berücksichtigt.