ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BASPO
Projektnummer
FG10-11
Projekttitel
Personale Ressourcen im Sportverein - Analyse von organisationalen und individuellen Entscheidungsprozessen im Zusammenhang mit ehrenamtlicher Mitarbeit

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Abstract
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Sportverein. Freiwilligenarbeit
Projektziele
(Deutsch)

Weitere Infos:

http://www.baspo.admin.ch/internet/baspo/de/home/themen/forschung/forschungskonzept.html

Spezifizierung auf begründete Rückfragen.

Abstract
(Deutsch)

Ausgangslage

Sportvereine sind für eine adäquate Sportversorgung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung, denn sie übernehmen eine wichtige Trägerfunktion für die Bereiche des Leistungs-, Freizeit- und Gesundheitssports. Jedoch stehen Sportvereine im Zusammenhang mit der Res-surfe Personal vor einer Vielzahl an Herausforderungen, so dass spezifisches Steuerungs- und Handlungswissen notwendig ist. Hierbei stellt sich folgende zentrale Frage: Wie gelingt es Sportvereinen, eine angemessene Zahl an entsprechend kompetenten Mitgliedern für frei-willige Tätigkeiten im Verein zu gewinnen und möglichst dauerhaft zu binden? Zur Beantwortung dieser Fragestellung wird der Fokus auf Entscheidungsprozesse auf der organisationalen wie auch auf der individuellen Ebene gerichtet: (1) Einerseits werden organisationale personalbezogene Entscheidungsprozesse in ihrer Komplexität beleuchtet. Dies umfasst Entscheidungsprozesse zur Personalplanung ebenso wie zum Leistungserhalt und zur Leistungsförderung. (2) Andererseits lassen sich diese organisationalen Fragen nicht losgelöst von der individuellen Ebene beantworten, denn es stellt sich die Frage nach den Auswirkungen des ver-einsbezogenen Handelns auf das einzelne (potenziell) ehrenamtlich tätige Mitglied.

 

Theoretisch-methodisches Vorgehen

Zur adäquaten Bearbeitung und Verknüpfung der beiden Perspektiven wurden Sportvereine gemäss der akteurtheoretischen Grundannahme als Interessenorganisationen und korporative Akteure konzeptualisiert. Für die weitere Analyse wurde auf der Basis des strukturell-individualistischen Erklärungsschemas ein spezifisches Mehrebenen-Modell erarbeitet. Mit Blick auf die individuelle Entscheidung hinsichtlich der freiwilligen Mitarbeit in Sportvereinen wurde auf der Grundlage des Konzepts der Frame-Selektion ein spezifischen Modell entwickelt. Die Mitarbeitsentscheidung wird unter Berücksichtigung unterschiedlicher Modellparameter, wie der spezifischen Eingebundenheit in den Sportverein, der subjektiven Bewertung von Kosten und Nutzen unter konsequenter Bezugnahme auf die vereinsspezifischen Mitarbeitsbedingungen, der situativen und strukturellen Gegebenheiten sowie des Nutzens möglicher Alternativen formalisiert. Zur Analyse personalbezogener Entscheidungsprozesse in Sportvereinen wurde auf Konzepte der verhaltensorientierten Entscheidungstheorie zurückgegriffen. Von der begrenzten Rationalität von Entscheidungsprozessen in Sportvereinen ausgehend, wurden die prozessualen Komponenten personalbezogener Entscheidungen in Sportvereinen anhand des Papierkorb-Modells spezifiziert, wonach Entscheidungsprozesse in Sportvereinen aus vier mehr oder weniger zufällig zusammenfliessenden Strömen – Probleme, Entscheidungsgelegenheiten, Teilnehmer, Lösungen – bestehen.

 

Im Rahmen der Studie wurden für ausgewählte Sportvereine Mitglieder- und Vereinsdaten erhoben, wobei ein Sample von n = 1.717 Vereinsmitgliedern aus 63 Sportvereinen generiert wurde. Für die Vereinsmitglieder wurden Informationen zur Vereinskarriere, zu vereinsbezogenen Interessen und Handlungsorientierungen sowie Erwartungen an die Mitarbeit erfasst. Für die Sportvereine waren neben situativen Merkmalen wie Alter, Vereinsgrösse auch bestimmte strukturelle Rahmenbedingungen, wie Ziele, Förderung des Ehrenamtes oder personalbezogene Anreizstrukturen zu analysieren. Für die Untersuchung von personalbezogenen organisationalen Entscheidungsprozessen kamen qualitative Verfahren (Experteninterviews) zur Anwendung. Im Rahmen von Fallstudien wurden in zehn ausgewählten Sportvereinen spezifische personalbezogene Entscheidungskomplexe in den Blick genommen und sowohl hinsichtlich ihres Verlaufs als auch bezüglich der zugrunde liegenden Bedingungen und Mechanismen vertiefend analysiert.