Ein Hauptanliegen der Raumplanung bzw. einer nachhaltigen räumlichen Entwicklung ist die Eindämmung oder Verhinderung der Zersiedelung. Dabei handelt es sich um ein sehr komplexes und mehrdimensionales Phänomen. Schon die Definitionsfrage (was ist „Zersiedelung“?) ist schwierig und in der Fachliteratur herrscht darüber kein Konsens.
Im Rahmen des NFP 54 wurde im Projekt „Landschaftszersiedelung“ versucht, Zersiedelung mit diversen Messgrössen zu quantifizieren. Nebst dem aktuellen Zustand wurde auch die Entwicklung über die Zeit (ab 1935) erfasst, indem alte Landeskarten digitalisiert und so für GIS-Auswertungen zugänglich gemacht wurden.
Das ARE ist an den Resultaten der Studie sehr interessiert und hat daher mit den Projektbearbeitern und mit finanzieller Zusatzunterstützung durch das NFP ein Projekt lanciert, um die Resultate im Detail anzuschauen. Im Vordergrund steht einerseits die Analyse der Zersiedelungswerte von Testregionen gemäss Methodik des NFP54-Projekts. Es soll auch geprüft werden, ob Anpassungen an der Methodik allenfalls zu schlüssigeren Resultaten führen können. Nebst diesem eher methodischen Aspekt spielt die politische Verwertbarkeit eine zentrale Rolle. Im Hinblick auf die verstärkten Diskussionen über Zersiedelung im Kontext der Landschaftsinitiative sollen anschauliche und intuitiv nachvollziehbare Fallbeispiele herausgearbeitet werden. Mit diesen kann aufgezeigt werden, was unter Zersiedelung aus raumplanerischer Sicht zu verstehen ist (und was nicht), indem anhand konkreter Beispiele auch auf Wirkungszusammenhänge eingegangen wird.