Bei der Projektbearbeitung werden zunächst die grundlagenschaffenden Arbeitsschritte AP 1 bis AP 4 für die einzelnen Verkehrsträger getrennt durchgeführt. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten auf die Verkehrsträger Straße und Schiene (einschließlich des intermodalen Verkehrs), Luftverkehr und Binnenschifffahrt werden ergänzend betrachtet. Zur Erstellung eines vollständigen und umfassenden Bildes über das Gesamtverkehrssystem werden ein intensiver Informationsaustausch und eine enge Abstimmung zwischen den Projektpartnern gepflegt.
Das geplante Vorgehen gliedert sich in die nachfolgend dargestellten insgesamt 8 Arbeitsschritte, die um die Projektorganisation und -koordination ergänzt werden (eine weitere Differenzierung ist im Anhang dargestellt):
AP 1: Situationsanalyse
In AP 1 werden zunächst die gegenwärtigen IT-Systeme mit ihren Funktionalitäten erfasst und die beteiligten Akteure mit ihren Anforderungen identifiziert. Danach werden die grundsätzlichen Anwendungsmöglichkeiten der IT-gestützten Optimierung und effizienteren Nutzung der Infrastrukturen und Prozessketten dargestellt. Für diese Aufgaben werden Felderhebungen vorgenommen, die Fachliteratur studiert und relevante Projekte der Projektpartner und Dritter analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden darauf hin zusammengefasst, aufbereitet und dargestellt.
Ergebnis von AP 1 ist eine umfassende Sachstandsdarstellung in Bezug auf die heutigen IT-Systeme, die beteiligten Akteure und ihre Anforderungen. Zusätzlich werden die grundsätzlichen Anwendungsmöglichkeiten zur IT-gestützten Optimierung und effizienteren Nutzung der Infrastrukturen und Prozessketten aufgezeigt. Die Resultate werden dabei nach Verkehrsträgern differenziert.
AP 2: Sachstandsermittlung Trends
Im Rahmen von AP 2 wird umfassend recherchiert, welche Trends in Bezug auf Anwendungsmöglichkeiten zur IT-gestützten Nutzung absehbar sind. Kern dieses Arbeitspaketes ist eine Marktanalyse des IT-Marktes hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Dazu werden entsprechende Fachliteratur ausgewertet, zugängliche Projekte analysiert und Fachmessen besucht. Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden hinsichtlich der Nutzbarkeit im Rahmen des Projektes ausgewertet und anschließend zusammengefasst aufbereitet und dargestellt. Ein besonderer Schwerpunkt von AP 2 liegt in der Analyse von IT-Trendstudien, wobei jeweils die Übertragbarkeit der Lösungsmöglichkeiten auf den Güterverkehr in der Schweiz im Vordergrund steht.
Als Ergebnis von AP 2 wird eine umfassende Darstellung der Trends strukturiert und nach Verkehrsträgern differenziert aufbereitet.
AP 3: Bedürfnisse und Spezifischer Nutzen
Ausgehend von den Erkenntnissen aus AP 1 und AP 2 kann die Lücke zwischen dem heutigen Zustand der IT-Systeme und den gewünschten Zielen dargestellt werden. Daraus lassen sich die Bedürfnisse der Akteure ableiten.
Ausgehend von der Untersuchung werden aus den Bedürfnissen resultierende spezifische Nutzen der einzelnen Technologien abgeleitet. Diese Nutzen werden beschrieben und soweit möglich deren Ermittlung mathematisch formuliert.
An dieser Stelle wird differenziert nach Nutzen speziell für die
· Infrastrukturbewirtschaftung,
· Prozessketten und
· unternehmensinterne Angelegenheiten
unterschieden.
Ergebnis von AP 3 ist eine Matrix der Bedürfnisse und der quantifizierten spezifischen Nutzen.
AP 4: Optimierung
Im Mittelpunkt von AP 4 steht die Bestimmung von Optimierungspotenzialen
· der Infrastruktur und
· der Prozessketten im Güterverkehr
unter Verwendung von IT.
Die Optimierungspotenziale werden zunächst benannt und zur besseren Übersicht einzelnen Themenbereichen zugeordnet (z. B. Zeit, Kosten, Qualität, Effizienz).
Die Unterscheidung in die Bereiche
· Infrastrukturbewirtschaftung,
· Prozessketten und
· unternehmensinterne Angelegenheiten
wird auch hier beibehalten, woraus sich eine Matrix der Optimierungspotenziale ergibt.
Im nächsten Schritt werden die erkannten Potenziale soweit möglich quantifiziert bzw. zumindest qualitativ dargestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass zwischen den Optimierungspotenzialen für
· Infrastrukturbewirtschaftung,
· Prozessketten und
· unternehmensinterne Angelegenheiten
Zusammenhänge bestehen. Daher werden zunächst für die einzelnen Bereiche Optima gesucht, in einem weiteren Schritt werden übergreifende Optima für das Gesamtsystem erarbeitet.
Ergebnis von AP 4 sind Optimierungspotenziale für die Bereiche Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten sowie ein Gesamtoptimum. AP 4 und AP 5 sind hier als getrennte AP dargestellt. In der Bearbeitung werden beide Schritte eng mit einander verzahnt umgesetzt, da Bewertungsaspekte für die Identifikation vor allem aber für die Quantifizierung von Optimierungspotenzialen relevant sind.
AP 5: Bewertung
Die monetäre Bewertung der Optimierungspotenziale findet im Rahmen von AP 5 statt. Hierzu liegen eigene Arbeiten vor, bei denen auch eine Wirtschaftlichkeitsbewertung der Wirkungen von Telematikmassnahmen durchführt wurde.
Basierend auf den Ergebnissen von AP 3 (Nutzen) und AP 4 (Optimierungspotenziale) wird eine monetäre Bewertung der Optimierungspotenziale angestrebt und soweit möglich ausgeführt. Ergänzend erfolgt eine nutzwertanalytische Betrachtung der nicht monetarisierbaren Größen. Zur Beurteilung des Gesamtsystems wird eine verkehrsträgerübergreifende Bewertung unter Zusammenführung der bisher zumeist verkehrsträgerspezifischen Bewertungsansätze erarbeitet. Angestrebt wird ein Ansatz auf der Basis von Nutzen-Kosten-Analysen.
Ergebnis von AP 5 sind monetär bewertete Optimierungspotenziale für die Bereiche Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten in Form einer verkehrsträgerübergreifenden monetären Bewertung.
AP 6: Elastizitäten
Die Bestimmung der Elastizitäten als Inhalt von AP 6 erfolg auf der Erfahrungsgrundlage von beinahe 30 Jahren Bearbeitung der Modellierung der Transportnachfrage im Güterverkehr und der gesamtwirtschaftlichen Bewertungen für die Bundesverkehrswegeplanung. Im Rahmen der trinationalen Langfristplanung für den Knoten Basel konnten auch Erfahrungen für den Schweizer Raum gesammelt werden.
Elastizitäten spiegeln das Verhältnis der relativen Veränderung einer Variablen zur relativen Veränderung einer Einflussgröße dar. Im vorliegenden Fall liegt der Schwerpunkt auf dem Einfluss der IT auf die Transportnachfrage, daher werden im Rahmen dieses AP in Abstimmung mit dem Auftraggeber die zentralen relevanten Elastizitäten ermittelt und grafisch dargestellt. Dabei werden auch die Erkenntnisse aus der Studie „Modal Split Funktionen im Güterverkehr“ von Rapp Trans und dem IVT mit einbezogen. Der entsprechende funktionale Zusammenhang wird je nach Datenlage inhaltlich plausibilisiert oder aber mathematisch abgebildet. Da die empirische Erhebung kein Bestandteil dieses Forschungsvorhabens ist, können manche Elastizitäten möglicherweise nur abstrahiert oder im Extremfall sogar lediglich qualitativ ermittelt werden.
Ergebnis von AP 6 sind Elastizitäten, die den Einfluss der zentralen Treiber der IT-Technologie auf die Transportkosten und -zeiten sowie die Gesamtnachfrage darstellen.
AP 7: Migrationsstrategie
Die Ermittlung von Migrationsstrategien umfasst zwei Teilbereiche, wobei zunächst die möglichen Hindernisse für eine erfolgreiche Implementierung der in AP 4 identifizierten Optimierungspotenziale zu identifizieren sind. Diese können technischer und finanzieller, aber auch organisatorischer oder kultureller Natur sein. Für die Überwindung solcher grundsätzlicher Hindernisse gilt es frühzeitig geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Ein weiterer zu untersuchender Aspekt betrifft Fragestellungen des Datenschutzes, welche insbesondere bei IT-Systemen für Prozessketten mit vielen involvierten Akteuren von Bedeutung sein werden. Dabei muss glaubhaft dargelegt werden, dass wettbewerbssensible Daten nicht zu Konkurrenten gelangen können.
Mit diesen Erkenntnissen können in einem zweiten Teil mögliche Vorgehenspfade zur Implementierung erarbeitet werden. Dazu sollen insbesondere die organisatorischen Schritte zusammen mit den notwendigen Voraussetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten aufgezeigt und auf der Zeitachse dargestellt werden.
Ergebnis von AP 7 sind konkrete Vorgehenspfade für die Ausschöpfung der in AP 4 identifizierten Optimierungspotenziale in den Bereichen Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten. Zudem werden mögliche Hindernisse benannt und entsprechende Maßnahmen zu deren Überwindung aufgezeigt.
AP 8: Bericht
Gegenstand von AP 8 ist die Erstellung eines gemeinsamen Berichtes zum Teilprojekt E in gedruckter und elektronischer Form durch alle Projektpartner. Im Rahmen des zu erstellenden Syntheseberichtes des gesamten Forschungspaketes werden die Kapitel 3.4 „Welche Rolle spielen Telematik und andere IT-Anwendungen“ und 3.5 „Wo liegen die Angebotselastizitäten bzw. die Potenziale dieser Anwendungen“ vom Teilprojekt E redigiert und der Gesamtprojektleitung geliefert.
AP 9: Projektkoordination
Gegenstand von AP 9 ist die Koordination des Projektes. Die Projektkoordination umfasst die interne Koordination (Absprachen mit den Projektpartnern, Durchführen von Sitzungen) und die Koordination nach aussen (Kontakt zu Auftraggeber und zur Begleitkommission sowie zu den Projektkoordinatoren anderer Teilprojekte).
Meilensteine im Projekt
Meilenstein 1 nach Abschluss von AP 1 (4 Monate nach Projektbeginn)
Meilenstein 2 nach Abschluss von AP 4 (9 Monate nach Projektbeginn)
Meilenstein 3 nach Abschluss von AP 6 (16 Monate nach Projektbeginn)
Meilenstein 4 nach Abschluss von AP 7 (22 Monate nach Projektbeginn)
Projektabschluss (24 Monate nach Projektbeginn plus Abnahmezeit)