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Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
SVI2009/005
Projekttitel
Forschungspaket Güterverkehr: Strategien zum wesensgerechten Einsatz der Verkehrsmittel im Güter-verkehr der Schweiz: TP E Informationstechnologien in der zukünftigen Transportwirtschaft
Projekttitel Englisch
Information technologies in future transport economy

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektbeschreibung
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Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
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Methoden
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Spezielle Geräte und Installationen
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Allgemeiner Stand der Forschung
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Projektziele
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Forschungsplan
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Umsetzung und Anwendungen
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Berichtsnummer
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Literatur
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Güterverkehr, Informationstechnologie, Prozessketten, Prozessoptimierung, Infrastrukturbewirtschaftung, Verkehrsnetze, Effizienz
Schlüsselwörter
(Englisch)
Freight transport, information technology, process chains, process optimization, infrastructural management, transport networks, efficiency
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Das Projekt ist konzipiert als Teilaufgabe im Rahmen des Forschungspakets „Strategien zum wesensgerechten Einsatz der Verkehrsmittel im Güterverkehr der Schweiz“. Die konsequente Anwendung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ist Grundlage zur Ausschöpfung vorhandener Optimierungspotenziale im Güterverkehr. Dies gilt vor allem für die unternehmensinternen und -übergreifen­den Prozessketten sowie die effiziente Bewirtschaftung der Infrastrukturen.

Dieser Ausgangslage entsprechend ist das Projekt für einen Regelkreis mit drei Ebenen konzipiert:

- Infrastrukturbewirtschaftung,

- Prozesskettenbetrieb und

- Unternehmensinterne Planung und Durchführung.

Eine ebenenübergreifende Rückkopplung ermöglicht die gegenseitige Nutzung der auf jeder Ebene gewonnenen Daten sowie der abgeleiteten Informationen. Dabei wird auf die Trennung zwischen internen und allgemein nutzbaren Daten besonders geachtet.

Sieben Arbeitspakete bilden die Grundlage für die Konzeption eines Informationssystems, das Infrastrukturbewirtschaftung und Prozesskettenbildung in optimierter Form, verkehrsträgerübergreifend für Straße, Schiene, Binnenschiff und Luftverkehr, verknüpft.

Ausgehend von einer ausführlichen Situationsanalyse hinsichtlich der heute eingesetzten (Teil-)Systeme und den absehbaren Trends der IT-Technologie werden deren Nutzen ermittelt und – wenn sinnvoll - ein monetäres Bewertungssystem vorgeschlagen. Die Optimierungspotenziale werden bestimmt und mit den weiteren Entwicklungstendenzen der IT-Technologien verglichen. Elastizitäten zur Abschätzung der Wirkungsbereiche werden erarbeitet und ebenfalls den Bewertungen zugrunde gelegt. Die Entwicklung von Migrationsstrategien gibt Aufschluss über zu erwartende Umsetzungszeiträume bzw. liefert Hinweise für ggf. einzusetzende unterstützende Maßnahmen.
Kurzbeschreibung
(Englisch)

The project is designed as a subtask within the research package “Strategies for the adequate operation of transportation in the Swiss freight transport sector”. The consistent application of modern communication and information technologies is the basis for maximizing the available improvement potentials in freight transport. This applies mainly to the intra-corporate and company-wide process chains as well as to efficient infrastructural management.

Given this context, the project concept is designed based on a circular model with three levels:

· Infrastructural management

· Process chain operation

· Intra-corporate planning and implementation

Feedback between all levels allows for a two-way usage of the data obtained at each level as well as the deduced information. In doing so, special focus will be on the separation of internal data and generally used data.

Seven work packages will be the basis for the design of an information system that combines infrastructural management and process chain formation in an optimized form. The system will cover all carriers regarding road traffic, rail traffic, inland water transportation and air transportation.

Based on a detailed situation analysis of the current implemented (partial) systems and the conceivable trends in information technology, the systems’ benefits will be calculated and monetarily evaluated. The potential for optimization will be calculated and compared to further development tendencies in information technology. The variances of the benefits will be determined in order to estimate their scope and are also a part of the evaluation. The development of merging strategies will provide information about the expected project periods and, if needed, supporting measures to be applied
Projektbeschreibung
(Deutsch)

In der Situationsanalyse werden zunächst die heute eingesetzten IT-Systeme mit ihren Funktionalitäten erfasst und die beteiligten Akteure mit ihren Anforderungen identifiziert. Neben einer intensiven Literaturauswertung werden ergänzend Felderhebungen bei ausgewählten Akteuren durchgeführt. Darüber hinaus wird der gegenwärtige Sachstand in Bezug auf Anwendungsmöglichkeiten der IT-gestützten Optimierung und effizienteren Nutzung der Infrastrukturen und Prozessketten anhand von Literaturauswertungen und einer Projektanalyse relevanter Projekte ermittelt.

Für die Sachstandsermittlung der Trends werden die aktuellen Entwicklungen der Anwendungsmöglichkeiten der IT-gestützten Optimierung und der effizienten Nutzung der Infrastrukturen und Prozessketten ermittelt. Kern dieses Arbeitspaketes ist eine Marktanalyse des IT-Marktes hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Hierzu werden als Inputdaten Fachliteratur und vor allem Marktkenndaten der IT-Branche ausgewertet. Mit Portfolios, Zeitreihendarstellungen und Methoden der Marktanalyse wird abgeleitet, welche Informationstechnologien zur Verfügung stehen und welche Weiterentwicklungen zu erwarten sind.

Die Bestimmung der Nutzen und der Optimierungspotenziale erfolgt mit einer weiter nach Verkehrsträgern differenzierten Auswertung der bereits vorliegenden Information. Da Binnenschifffahrt und Luftfracht für den Schweizer Güterverkehr rein quantitativ eine eher untergeordnete Rolle spielen, wird auf eine vertiefte Betrachtung dieser Verkehrsträger verzichtet. Ausgehend von diesen Erkenntnissen kann die Lücke zwischen dem heutigen Zustand der IT-Systeme und den gewünschten Zielen ermittelt und dargestellt werden. Hieraus werden die Bedürfnisse der Akteure an weiterentwickelte und/oder zukünftige Systeme sowie – daraus abgeleitet – der spezifische Nutzen der einzelnen Technologien bestimmt. Diese werden differenziert nach den Ebenen Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmens-interne Angelegenheiten betrachtet.

Die Ableitung der Nutzen erfolgt anhand der Arbeitsbereiche Kostenreduktion, Dokumentation, Qualität und Effizienz sowie auf der Grundlage der Informationsbedürfnisse der verschiedenen Akteure des Güterverkehrs. Die Nutzen werden benannt, systematisiert und – soweit möglich – quantifiziert bzw. es werden Methoden zur Quantifizierung dargestellt.

Die Optimierungspotenziale werden ebenfalls differenziert nach den Ebenen Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten untersucht. Eine realitätsnahe Datengrundlage für die Prozessketten in der Schweiz kann durch eine Sendungsverfolgung für einige exemplarische Prozessketten bzw. Relationen erstellt werden. Hier ist eine Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie z. B. SBB Cargo oder Migros erforderlich, die im Vorfeld des Projektes noch nicht geklärt werden konnte.

Die Bewertung der Optimierungspotenziale, die Bestimmung von Elastizitäten und der Ermittlung von Migrationsstrategien bilden mit ihren Ergebnissen die Grundlage zur Beschreibung des zu konzipierenden Informationssystems. Basierend auf den Ergebnissen der Nutzenermittlung und der Auslotung der Optimierungspotenziale wird zunächst eine monetäre Bewertung der Optimierungspotenziale durchgeführt und nachfolgend durch eine qualitative Einschätzung ergänzt. Um auch das Gesamtsystem beurteilen zu können, wird eine verkehrsträgerübergreifende monetäre Bewertung vorgenommen. Dazu wird als erster Ansatz eine entsprechende Nutzen-Kosten-Analyse entwickelt. Ein Ansatz zur monetären Bewertung der Optimierungspotenziale der Infrastruktur ist die Bewertung jenes Zeitgewinns, der durch die Vermeidung von Engpässen erzielt wird. Basierend auf diesen Ergebnissen werden Elastizitäten ermittelt und die Ableitung von Migrationsstrategien vorgenommen.
Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
(Deutsch)

Die erwarteten Resultate sind konkrete Ergebnisse und Handlungsempfehlungen hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten und Trends bei der Kommunikations- und Informationstechnologie zur Prozessoptimierung und Infrastrukturbewirtschaftung bei den einzelnen Verkehrsträgern im Güterverkehr.

Darüber hinaus wird aufgezeigt, welche Entwicklungen am IT-Sektor zukünftig zu erwarten sind und wie sich die spezifischen Nutzen der IT differenziert nach

  • Infrastrukturbewirtschaftung,
  • Prozessketten und
  • unternehmensinterne Angelegenheiten

ausprägen.

Optimierungspotenziale wurden identifiziert und bewertet, Elastizitäten bestimmt und geeignete Migrationsstrategien herausgefunden. Damit wird eine Grundlage für ein Informationssystem im Sinne einer Anforderungsspezifikation geschaffen, das die Infrastrukturbewirtschaftung und die Prozesskettenbildung in optimierter Form für die Verkehrsträger Straße, Schiene, Binnenschiff und Luftverkehr miteinander verknüpft. Das konzipierte Informationssystem erlaubt auf der Straße die Wahl einer zeitabhängig geeigneten Route für das Transportgut und ermöglicht insgesamt die Wahl einer geeigneten Prozesskette, ebenfalls verbunden mit dem Effekt der effizienten Nutzung des Verkehrsnetzes der Schweiz.

Der Nutzen der Untersuchung besteht:

  • für die Infrastrukturbewirtschaftung bei der Straße in einer Infrastrukturnutzung ohne Engpässe, wodurch flüssigere Verkehre ermöglicht, die Transporte günstiger und negative externe Effekte reduziert werden.
  • bei der Schiene in der informationstechnischen Schließung der Prozessketten, was unter anderem eine erleichterte Ladungsverfolgung und eine bessere Koordination zwischen dem Vor- und Nachlauf hervorbringt sowie einen Produktivitätsgewinn für den Transporteur und eine gesteigerte Qualität und Verlässlichkeit für den Versender ergibt.
unternehmensintern in der besseren Nachvollziehbarkeit der Abläufe der Transporte, womit Controllingvorgänge und Betriebsergebnisse verbessert werden.
Methoden
(Deutsch)

Das Projekt beruht auf einer umfassenden nationalen und internationalen Literaturauswertung zu den angegebenen Schwerpunkten. Die Ergebnisse werden systematisch sowohl nach den angesprochenen Ebenen als auch nach Verkehrsträgern geordnet, aufbereitet und dargestellt. Ergänzend erfolgt eine Marktstudie zum IT-Markt, die nach denselben Kriterien aufbereitet wird.

Die Durchführung von Feldversuchen ist in beschränktem Umfang mittels Fahrtenverfolgung vorgesehen, ist jedoch im Vorfeld des Projektes nicht mit in Frage kommenden Partnern geprüft und abgestimmt.

Die Resultate dieser Studie werden schrittweise erarbeitet und können den parallel laufenden Forschungsprojekten im Rahmen des Gesamtforschungspakets zur Verfügung gestellt werden.
Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)
Für die Bearbeitung des Projektes sind keine speziellen Geräte erforderlich
Allgemeiner Stand der Forschung
(Deutsch)

Die Nutzung der Infrastruktur und die Gestaltung der Prozessketten im Güterverkehr sind bereits seit geraumer Zeit Gegenstand weltweiter Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Die informationstechnische Entwicklung reicht bis an den Anfang der 1990er-Jahre zurück, als sich die Automatisierung der Informationssysteme in größerem Umfang durchzusetzen begann. In diesem Zeitraum entstand im Rahmen der Forschungsarbeiten des VWI eine Dissertation mit dem Titel „Automatisierte verkehrsträgerübergreifende Informationssysteme“[1].

Stand anfangs noch alleine die Information der am Verkehrsgeschehen Beteiligten im Zentrum der Forschung, so wurden in der Folge immer komplexere Systeme entwickelt. Speziell mit den satellitenbasierten Ortungssystemen, aber auch der Mobilfunktechnologie, wurde es möglich, den genauen Ort eines beliebigen Verkehrsteilnehmers zu ermitteln. So konnte nicht nur die Information zum Verkehrsteilnehmer gelangen, sondern es gelangte auch Information über den Verkehrsteilnehmer an Mobilfunknetzbetreiber, Kundenservicezentren und vergleichbare Einrichtungen. Im Öffentlichen Verkehr führte diese Entwicklung zur Einrichtung von Betriebsleitstellen die durch Zusammenführung mit Einrichtungen des Motorisierten Individualverkehrs zur integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ) führte. Gegenwärtig wird an der Weiterentwicklung von IVLZ gearbeitet, z. B. in Richtung einer immissionsabhängigen Verkehrssteuerung. Dabei gibt es jedoch bedeutende strukturelle Unterschiede zwischen der Straße und der Schiene. So ist die Infrastrukturbewirtschaftung bei der Straße auf Grund der Zufälligkeit der Nutzung deutlich schwieriger als bei der Schiene, wo die Verkehre viel genauer planbar und beherrschbar sind. Dafür sind bei der Schiene die Prozessketten zwischen den beteiligten Akteuren im Vergleich zur Straße noch wenig vernetzt.

Vor allem im Straßengüterverkehr sind bereits seit Jahrzehnten Systeme im Einsatz, die der Gestaltung von Prozessketten dienen (Produktionsprozessmanagement lt. [2]). Mit dem Transport der Güter ist im Regelfall auch ein Transport von Information verbunden. Diente früher ein einfacher „Laufzettel“ zur Identifikation der Ware, so wird beispielsweise durch die Anwendung der RFID-Technologie [3] eine nachhaltige Verwendung der Information möglich.

Besonders im Bereich des Gütertransports wird aktuell an EDV-Systemen geforscht, die die Effizienz der Gütertransporte steigern sollen (siehe [4], [5], [6], [7]). Ein wesentlicher Aspekt aktueller Forschungen besteht in der Identifikation von Zeitineffizienz von Güterverkehren auf der Schiene (siehe [8]). Im Rahmen des Projektes CORRECT [9] zeigte sich, dass große Potenziale zur Optimierung der Prozessketten im Eisenbahngüterverkehr beim Durchlaufen von Knoten zu finden sind. Dennoch sind besonders im Bereich des grenzüberschreitenden Eisenbahngüterverkehrs und beim kombinierten Verkehr noch Fragen der Informationsweitergabe über Systemgrenzen hinweg zu klären. Auch im Straßengüterverkehr spielt die Telematik eine wesentliche Rolle (siehe [10]). Gegenwärtig bietet die Telematik im Güterverkehr grundsätzlich ein reiches Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten:

· Ortung von Fahrzeugen, allgemein von mobilen Einheiten

· Digitale Kommunikation zwischen Fahrer und Disponenten

· Tourenplanung und Navigation

· Disposition der Fahrzeuge und Ladungen

· Überwachung der Tour- und Auftragsarbeiten

· Erfassung und sofortige Übermittlung von Auftragsdaten und -status

· Änderungsaufträge direkt zum Fahrer/Techniker

· Ladungsidentifikation

· Be- und Entladungskontrolle

· Erfassung und Auswertung der Fahrzeugdaten (CAN-Bus, FMS)

· Datenerfassung für Personalabrechnung

· Datenerfassung und Übermittlung von Peripheriegeräten wie digitaler Tachograf, Temperaturfühler, Drucker oder Aufbautensteuerung

Aus den Möglichkeiten der Telematik lassen sich vielfältige Nutzen ableiten. Diese betreffen den Bereich Kostenreduktion (Kontrolle der Aufträge in Echtzeit, zeitoptimiertes Auftragsmanagement, effiziente Fahrzeugnutzung und Steuerung, Prozessoptimierung der gesamten Logistikkette, Minimierung der Leerfahrten, geringerer Fahrzeugverschleiß, geringerer Erfassungs- und Dispositionsaufwand pro Auftrag) aber auch die Dokumentation (automatischer, objektiver Leistungsnachweis mit Zeit- und Ortsstempel, Arbeitszeiterfassung, Spesenerfassung, Lenk- und Ruhezeiten, Fahrtroutendokumentation, Fahrverhalten, Verbrauchskosten). Auch im Bereich Qualität lassen sich Nutzen generieren (höhere Kundenzufriedenheit, Effizienzsteigerung, Strukturierung der Arbeitsabläufe, Kontrolle von Subunternehmen, Fehlervermeidung bei der Auftragsabarbeitung, lückenlose Informationskette ohne Medienbruch, frühzeitiges Erkennen von Verzögerungen im Tourablauf). Nicht zu vergessen sind die Nutzen für die Effizienz bei Anwendung von Telematiksystemen (Vermeidung von Standzeiten, Reduktion von Suchzeiten, Vermeidung von Mehrfacheingaben, Vermeidung von Unruhekosten, korrektive und objektive Datenerfassung und Datenkonsistenz, schnelle Auftragsübermittlung und -abwicklung, schnelle Fakturierung).

Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, den Güterverkehr über die rein wirtschaftlichen Aspekte hinaus in Bezug auf Umweltaspekte zu optimieren (siehe [11], [12]) und zu bewerten [9]. In der Schweiz standen im Jahr 2000 Fragen der Wirksamkeit und des Nutzens der Verkehrsinformation im Mittelpunkt der Forschung [13]. Es wurden zwar erste Schätzungen zum Nutzen der Verkehrsinformation vorgenommen, dennoch blieben einige Fragen offen. Diese betreffen die Abklärung der Nutzen im Bereich Verkehrssicherheit, die vertiefte Erforschung der Einflussfaktoren auf das Verkehrsverhalten und die Erfassung der Wirkungen von Telematikmassnahmen.
Projektziele
(Deutsch)

Das Forschungsprojekt soll für den Teilbereich der Informationstechnologien in der Gütertransportwirtschaft erste Antworten auf die Frage einer nachhaltigen Sicherung des Wirtschaftsstandortes Schweiz geben.

Anwendungsmöglichkeiten der Kommunikations- und Informationstechnologien werden dargestellt und Handlungsempfehlungen für die einzelnen Verkehrsträger abgeleitet. Zukünftige Entwicklungstrends im IT-Sektor werden beschrieben und deren Optimierungspotenziale speziell für die Gütertransportwirtschaft identifiziert. Migrationsstrategien beschreiben Zeitabläufe für die Umsetzung. Hierzu werden unterstützende Maßnahmen für eine beschleunigte Einführung diskutiert.

Der Fokus zielt dabei sowohl auf die Optimierung der internen und übergreifenden Prozessketten als auch auf eine nutzungseffiziente Infrastrukturbewirtschaftung.

Die Arbeiten sind Teil des Gesamtforschungspakets zum wesensgerechten Einsatz der Verkehrsmittel im Güterverkehr der Schweiz.
Projektziele
(Englisch)

In terms of the information technology part of the freight transport sector, the goal of this research project is to provide preliminary answers to the question of Switzerland as a sustainable business location.

Possibilities of applying communication and information technologies will be described and recommended actions will be deduced for each single carrier. Future development trends in the IT sector will be described and their potential for optimization, especially for the freight transport sector, will be identified. Merged strategies will describe time flows for the implementation of these actions. Supporting measures for an accelerated introduction of these xxx will be discussed.

At the same time, the focus is on optimizing the internal and overall process chains as well as the efficient infrastructural management.

This project is part of the overall research concept regarding the adequate operation of transportation in the Swiss freight transport sector.
Forschungsplan
(Deutsch)

Bei der Projektbearbeitung werden zunächst die grundlagenschaffenden Arbeitsschritte AP 1 bis AP 4 für die einzelnen Verkehrsträger getrennt durchgeführt. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten auf die Verkehrsträger Straße und Schiene (einschließlich des intermodalen Verkehrs), Luftverkehr und Binnenschifffahrt werden ergänzend betrachtet. Zur Erstellung eines vollständigen und umfassenden Bildes über das Gesamtverkehrssystem werden ein intensiver Informationsaustausch und eine enge Abstimmung zwischen den Projektpartnern gepflegt.

Das geplante Vorgehen gliedert sich in die nachfolgend dargestellten insgesamt 8 Arbeitsschritte, die um die Projektorganisation und -koordination ergänzt werden (eine weitere Differenzierung ist im Anhang dargestellt):

AP 1: Situationsanalyse

In AP 1 werden zunächst die gegenwärtigen IT-Systeme mit ihren Funktionalitäten erfasst und die beteiligten Akteure mit ihren Anforderungen identifiziert. Danach werden die grundsätzlichen Anwendungsmöglichkeiten der IT-gestützten Optimierung und effizienteren Nutzung der Infrastrukturen und Prozessketten dargestellt. Für diese Aufgaben werden Felderhebungen vorgenommen, die Fachliteratur studiert und relevante Projekte der Projektpartner und Dritter analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden darauf hin zusammengefasst, aufbereitet und dargestellt.

Ergebnis von AP 1 ist eine umfassende Sachstandsdarstellung in Bezug auf die heutigen IT-Systeme, die beteiligten Akteure und ihre Anforderungen. Zusätzlich werden die grundsätzlichen Anwendungsmöglichkeiten zur IT-gestützten Optimierung und effizienteren Nutzung der Infrastrukturen und Prozessketten aufgezeigt. Die Resultate werden dabei nach Verkehrsträgern differenziert.

AP 2: Sachstandsermittlung Trends

Im Rahmen von AP 2 wird umfassend recherchiert, welche Trends in Bezug auf Anwendungsmöglichkeiten zur IT-gestützten Nutzung absehbar sind. Kern dieses Arbeitspaketes ist eine Marktanalyse des IT-Marktes hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Dazu werden entsprechende Fachliteratur ausgewertet, zugängliche Projekte analysiert und Fachmessen besucht. Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden hinsichtlich der Nutzbarkeit im Rahmen des Projektes ausgewertet und anschließend zusammengefasst aufbereitet und dargestellt. Ein besonderer Schwerpunkt von AP 2 liegt in der Analyse von IT-Trendstudien, wobei jeweils die Übertragbarkeit der Lösungsmöglichkeiten auf den Güterverkehr in der Schweiz im Vordergrund steht.

Als Ergebnis von AP 2 wird eine umfassende Darstellung der Trends strukturiert und nach Verkehrsträgern differenziert aufbereitet.

AP 3: Bedürfnisse und Spezifischer Nutzen

Ausgehend von den Erkenntnissen aus AP 1 und AP 2 kann die Lücke zwischen dem heutigen Zustand der IT-Systeme und den gewünschten Zielen dargestellt werden. Daraus lassen sich die Bedürfnisse der Akteure ableiten.

Ausgehend von der Untersuchung werden aus den Bedürfnissen resultierende spezifische Nutzen der einzelnen Technologien abgeleitet. Diese Nutzen werden beschrieben und soweit möglich deren Ermittlung mathematisch formuliert.

An dieser Stelle wird differenziert nach Nutzen speziell für die

· Infrastrukturbewirtschaftung,

· Prozessketten und

· unternehmensinterne Angelegenheiten

unterschieden.

Ergebnis von AP 3 ist eine Matrix der Bedürfnisse und der quantifizierten spezifischen Nutzen.

AP 4: Optimierung

Im Mittelpunkt von AP 4 steht die Bestimmung von Optimierungspotenzialen

· der Infrastruktur und

· der Prozessketten im Güterverkehr

unter Verwendung von IT.

Die Optimierungspotenziale werden zunächst benannt und zur besseren Übersicht einzelnen Themenbereichen zugeordnet (z. B. Zeit, Kosten, Qualität, Effizienz).

Die Unterscheidung in die Bereiche

· Infrastrukturbewirtschaftung,

· Prozessketten und

· unternehmensinterne Angelegenheiten

wird auch hier beibehalten, woraus sich eine Matrix der Optimierungspotenziale ergibt.

Im nächsten Schritt werden die erkannten Potenziale soweit möglich quantifiziert bzw. zumindest qualitativ dargestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass zwischen den Optimierungspotenzialen für

· Infrastrukturbewirtschaftung,

· Prozessketten und

· unternehmensinterne Angelegenheiten

Zusammenhänge bestehen. Daher werden zunächst für die einzelnen Bereiche Optima gesucht, in einem weiteren Schritt werden übergreifende Optima für das Gesamtsystem erarbeitet.

Ergebnis von AP 4 sind Optimierungspotenziale für die Bereiche Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten sowie ein Gesamtoptimum. AP 4 und AP 5 sind hier als getrennte AP dargestellt. In der Bearbeitung werden beide Schritte eng mit einander verzahnt umgesetzt, da Bewertungsaspekte für die Identifikation vor allem aber für die Quantifizierung von Optimierungspotenzialen relevant sind.

AP 5: Bewertung

Die monetäre Bewertung der Optimierungspotenziale findet im Rahmen von AP 5 statt. Hierzu liegen eigene Arbeiten vor, bei denen auch eine Wirtschaftlichkeitsbewertung der Wirkungen von Telematikmassnahmen durchführt wurde.

Basierend auf den Ergebnissen von AP 3 (Nutzen) und AP 4 (Optimierungspotenziale) wird eine monetäre Bewertung der Optimierungspotenziale angestrebt und soweit möglich ausgeführt. Ergänzend erfolgt eine nutzwertanalytische Betrachtung der nicht monetarisierbaren Größen. Zur Beurteilung des Gesamtsystems wird eine verkehrsträgerübergreifende Bewertung unter Zusammenführung der bisher zumeist verkehrsträgerspezifischen Bewertungsansätze erarbeitet. Angestrebt wird ein Ansatz auf der Basis von Nutzen-Kosten-Analysen.

Ergebnis von AP 5 sind monetär bewertete Optimierungspotenziale für die Bereiche Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten in Form einer verkehrsträgerübergreifenden monetären Bewertung.

AP 6: Elastizitäten

Die Bestimmung der Elastizitäten als Inhalt von AP 6 erfolg auf der Erfahrungsgrundlage von beinahe 30 Jahren Bearbeitung der Modellierung der Transportnachfrage im Güterverkehr und der gesamtwirtschaftlichen Bewertungen für die Bundesverkehrswegeplanung. Im Rahmen der trinationalen Langfristplanung für den Knoten Basel konnten auch Erfahrungen für den Schweizer Raum gesammelt werden.

Elastizitäten spiegeln das Verhältnis der relativen Veränderung einer Variablen zur relativen Veränderung einer Einflussgröße dar. Im vorliegenden Fall liegt der Schwerpunkt auf dem Einfluss der IT auf die Transportnachfrage, daher werden im Rahmen dieses AP in Abstimmung mit dem Auftraggeber die zentralen relevanten Elastizitäten ermittelt und grafisch dargestellt. Dabei werden auch die Erkenntnisse aus der Studie „Modal Split Funktionen im Güterverkehr“ von Rapp Trans und dem IVT mit einbezogen. Der entsprechende funktionale Zusammenhang wird je nach Datenlage inhaltlich plausibilisiert oder aber mathematisch abgebildet. Da die empirische Erhebung kein Bestandteil dieses Forschungsvorhabens ist, können manche Elastizitäten möglicherweise nur abstrahiert oder im Extremfall sogar lediglich qualitativ ermittelt werden.

Ergebnis von AP 6 sind Elastizitäten, die den Einfluss der zentralen Treiber der IT-Technologie auf die Transportkosten und -zeiten sowie die Gesamtnachfrage darstellen.

AP 7: Migrationsstrategie

Die Ermittlung von Migrationsstrategien umfasst zwei Teilbereiche, wobei zunächst die möglichen Hindernisse für eine erfolgreiche Implementierung der in AP 4 identifizierten Optimierungspotenziale zu identifizieren sind. Diese können technischer und finanzieller, aber auch organisatorischer oder kultureller Natur sein. Für die Überwindung solcher grundsätzlicher Hindernisse gilt es frühzeitig geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Ein weiterer zu untersuchender Aspekt betrifft Fragestellungen des Datenschutzes, welche insbesondere bei IT-Systemen für Prozessketten mit vielen involvierten Akteuren von Bedeutung sein werden. Dabei muss glaubhaft dargelegt werden, dass wettbewerbssensible Daten nicht zu Konkurrenten gelangen können.

Mit diesen Erkenntnissen können in einem zweiten Teil mögliche Vorgehenspfade zur Implementierung erarbeitet werden. Dazu sollen insbesondere die organisatorischen Schritte zusammen mit den notwendigen Voraussetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten aufgezeigt und auf der Zeitachse dargestellt werden.

Ergebnis von AP 7 sind konkrete Vorgehenspfade für die Ausschöpfung der in AP 4 identifizierten Optimierungspotenziale in den Bereichen Infrastrukturbewirtschaftung, Prozessketten und unternehmensinterne Angelegenheiten. Zudem werden mögliche Hindernisse benannt und entsprechende Maßnahmen zu deren Überwindung aufgezeigt.

AP 8: Bericht

Gegenstand von AP 8 ist die Erstellung eines gemeinsamen Berichtes zum Teilprojekt E in gedruckter und elektronischer Form durch alle Projektpartner. Im Rahmen des zu erstellenden Syntheseberichtes des gesamten Forschungspaketes werden die Kapitel 3.4 „Welche Rolle spielen Telematik und andere IT-Anwendungen“ und 3.5 „Wo liegen die Angebotselastizitäten bzw. die Potenziale dieser Anwendungen“ vom Teilprojekt E redigiert und der Gesamtprojektleitung geliefert.

AP 9: Projektkoordination

Gegenstand von AP 9 ist die Koordination des Projektes. Die Projektkoordination umfasst die interne Koordination (Absprachen mit den Projektpartnern, Durchführen von Sitzungen) und die Koordination nach aussen (Kontakt zu Auftraggeber und zur Begleitkommission sowie zu den Projektkoordinatoren anderer Teilprojekte).

Meilensteine im Projekt

Meilenstein 1 nach Abschluss von AP 1 (4 Monate nach Projektbeginn)

Meilenstein 2 nach Abschluss von AP 4 (9 Monate nach Projektbeginn)

Meilenstein 3 nach Abschluss von AP 6 (16 Monate nach Projektbeginn)

Meilenstein 4 nach Abschluss von AP 7 (22 Monate nach Projektbeginn)

Projektabschluss (24 Monate nach Projektbeginn plus Abnahmezeit)
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Die Grundlage für ein Informationssystem, das die Infrastrukturbewirtschaftung und die Prozesskettenbildung miteinander in optimierter Form für die Verkehrsträger Straße, Schiene, Binnenschiff und Luftverkehr verknüpft, weist einen hohen praktischen Wert auf und ist zur Anwendung in der Schweiz vorgesehen. Eine Umsetzung des Informationssystems, das über die Beschreibung der Systemarchitektur hinausgeht, erfordert allerdings noch nachgereihte Entwicklungsschritte, die nicht Bestandteil des dieses Projektes sind.

Die Anwendung des Informationssystems führt zu effizienterer Infrastrukturnutzung, erlaubt die informationstechnische Schließung der Prozessketten und bringt unternehmensintern verbesserte Controllingvorgänge.

Die Anwendung ist für das Eidgenössische Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK gedacht, um einen permanenten Überblick über die Güterverkehrsströme der Schweiz zu haben.
Berichtsnummer
(Deutsch)
1447
Literatur
(Deutsch)

Dobeschinsky, Harry: „Automatisierte verkehrsträgerübergreifende Informationssysteme“; Bericht 18 der Forschungsarbeiten des Verkehrswissenschaftlichen Instituts an der Universität Stuttgart; Stuttgart 1991

[2[ Berndt, Thomas: „Eisenbahngüterverkehr“; Teubner;; ISBN 3-519-06387-5; Stuttgart/Leipzig/Wiesbaden 2001

[3] www.verkehrsforum.de/fileadmin/dvf/pdf_downloads/Newsletter05/2_2005.pdf

[4] Pape, Martin und Kai Virgin: „EDV-Systembaukasten für Bahnen“; Fachzeitschrift Güterbahnen, Heft 3/2008; S.41-43

[5] Informationen zu dispolino unter http://www.sky-eye.com/index.php/Deutsch.html

[6] Ruhnow, Dieter: „Just-in-Time-Belieferung machbar auch auf Schienen“; Fachzeitschrift Güterbahnen, Heft 3/2008; S.44-45

[7] Schweng, Herwig: „IT-Lösungen schaffen freie Bahn für Cargo-Bahnen“; Fachzeitschrift Güterbahnen, Heft 3/2008; S.46-47

[8] „Moderner Schienengüterverkehr: Technologie, Ökonomie, Ökologie“; 2008, ISBN 978-3-940727-09-1

[9] Universität Stuttgart (VWI e.V.), Universität Karlsruhe (IWW, ISE-E), Nouveaux Espaces de Transport en Europe Applications de Recherche (NESTEAR), Railion Deutschland, SNCF Fret: „Verbundprojekt CORRECT: Corridor for Rail Equilibrium and Cooperation in Transport“; FE-Vorhaben 19 G 4022 B. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sept. 2004 – August 2006 (VWI e.V.); Sept. 2004 – August 2007 (Gesamtprojekt)

[10] Janker, C. und R. Lasch: „Telematik in Straßengüterverkehr - Stand der Umsetzung und Nutzungspotenziale“; in: Logistik Management - Supply Chain Management und e-Business, Teubner Stuttgart, 2001.

[11] „Nachhaltige Mobilität durch Innovationen im Güterverkehr“
(Download unter: www.oeko.de/oekodoc/372/2007-021-de.pdf)

[12] Symposium Verkehrsvermeidung im Güterverkehr (Download unter: www.bmu.bund.de/pressearchiv/13_legislaturperiode/pm/pdf/521.pdf)

[13] Vereinigung Schweizerischer Verkehrsingenieure SVI, Bundesamt für Straßen: Forschungsauftrag SVI 2000/386 „Wirksamkeit und Nutzen der Verkehrsinformation“

[14] Lingwood, S., Schlup M., Schaufelberger, W., Boysen, J.: „Datenverarbeitung für eine verkehrsträgerübergreifende Mobilitätssteuerung“, Forschungsauftrag VSS 2003/901; 2008

[15] Bebi, J., Guha P.: „Telematikanwendungen im kombinierten Güterverkehr“; Forschungsauftrag VSS 1999/256; 2003