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Research unit
FEDRO RBT
Project number
AGB2009/006
Project title
Experimental Trials to Detect Breaks of Reinforcing Bars with the Magnetic Flux Leakage Method

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
Key words
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Short description
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Project description
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Expected findings/ usefulness, beneficiaries
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Methods
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Special tools and infrastructure
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Overview of research activities
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Project aims
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Research agenda
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Transfer and application
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Berichtsnummer
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Literature
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Inserted texts


CategoryText
Key words
(German)
Zerstörungsfreie Prüfung, magnetische Streufeldmethode, Zustandserfassung, Betonstahlversagen, Ermüdung
Key words
(English)
Non-destructive Testing, Magnetic Flux Leakage Method, Condition Assessment, Reinforcing Steel Failure, Fatigue
Short description
(German)

Im Rahmen dieser Forschungsarbeit soll geklärt werden, ob Brüche von Betonstahlbewehrung mit der magnetischen Streufeldmethode detektiert und lokalisiert werden können.

Es werden Versuche durchgeführt, um typische Muster in der magnetischen Flussdichte zu entdecken und zusammenzutragen, die einerseits bei üblichen und planmässigen Unstetigkeiten der Bewehrung und andererseits bei Brüchen und Querschnittsreduktionen entstehen, Mit Kenntnis dieser Muster lässt sich die Anzahl an Fehlinterpretation minimieren.

Die Versuche sollen auch Aufschluss darüber geben, welche Magnete sich für die Aufmagnetisierung der Betonstahlbewehrung und welche Sensoren sich zur Messung der magnetischen Flussdichte eignen.

Für die Führung der Sensoren entlang den Betonoberflächen muss ein geeignetes Positionierungssystem entwickelt werden.

Ob bestehende/vorhandene Software zur Datenerfassung und -auswertung herangezogen werden kann oder neue Software entwickelt werden muss, wird ebenfalls zu prüfen sein.

Letztlich sollen die Daten graphisch dargestellt werden, um dem Ingenieurüber die Erkennung typischer Muster eine Aussage über das Vorhandensein eines Bruches zu ermöglichen
Short description
(English)

The scope of this research is to clarify whether breaks of reinforcing steel bars can be detected and localized with the magnetic flux leakage method.

Tests are executed to detect and collect typical patterns of the magnetic flux density for common and planned inhomogeneities on one hand and breaks and reductions in cross section on the other hand. With the knowledge of this pattern, the number of misinterpretations can be reduced.

The trials shall give information on which magnets are suitable to magnetize the mild steel reinforcement and which sensors work best to measure the magnetic flux density.

To guide the sensors along the concrete surfaces an appropriate positioning system has to be developed.

Whether existing/available software for data acquisition and interpretation can be used or whether new software has to be developed is also subject to further considerations.
Project description
(German)

Die Zustandserfassung von Bauwerken jeglichen Alters bekommt zunehmende Bedeutung, da im Rahmen von Überprüfungen abzuschätzen ist, ob die bereits vorhandene Bausubstanz den jetzigen und zukünftigen Anforderungen genügt, angepasst oder durch einen Neubau ersetzt werden muss.

Bezogen auf Stahl- und Spannbetonbauwerke ist die Betonstahlbewehrung ein wichtiger Bestandteil, deren Zustand durch ein zerstörungsfreies Prüfverfahren eruiert werden soll. Für die Detektion von korrodierender Bewehrung hat sich die Potenzialfeldmessung etabliert; sie weist auch darauf hin, wo Bewehrungen eventuell bereits gebrochen oder zumindest im Querschnitt reduziert sind. Für andere Schädigungsmechanismen wie die Ermüdung von Stahlbetontragwerken, welche in einem anderen Projekt der Forschungsstelle untersucht wird [2], ist diese indirekte Methode jedoch nicht anwendbar.

In den Normen SIA 261 [20], SIA 262 [19] und SIA 263 [21] sind keine Hinweise zur Feststellung des (Ermüdungs-) Zustandes des in Stahl- bzw. Spannbetonbauwerken verbauten Betonstahls zu finden. Die bisher erst als Entwurf vorliegenden Normen SIA 269 [22] und SIA 269/2 führen die Punkte Zustandserfassung und Ermüdung zwar auf, doch lassen sich hier ebenfalls keine konkreten Ausführungsbestimmungen finden.

Bis heute ist es nur mit großem Aufwand möglich, Brüche in einbetonierten Bewehrungsstäben mit zerstörungsfreien Maßnahmen zu lokalisieren. Scheel [17] zeigt ZfP-Verfahren zur Detektion von Spannstahlbrüchen auf (z. B. Durchstrahlungsmethoden, Messung der Anziehungskraft auf einen jochförmigen Magneten, Einspeisung eines elektromagnetischen Impulses in den Spannkopf) und weist auf deren Anwendungsmöglichkeiten und Einschränkungen durch Messungenauigkeiten hin. Bei der Detektion von Schadstellen in Spanngliedern hat sich die magnetische Streufeldmethode bereits bewährt und wird in der Praxis angewendet. Aufgrund physikalischer Unterschiede zwischen Beton- und Spannstahl, können die bisher gewonnenen Erkenntnisse nur teilweise übernommen werden und es muss geprüft werden, ob Brüche von Betonstahlbewehrung mit der magnetischen Streufeldmethode detektiert und lokalisiert werden können.

Die Entwicklung und Bereitstellung eines zerstörungsfreien Messsystems zur Detektion von Betonstahlbrüchen, welches sich die Eigenschaften magnetischer Streufelder zu Nutze macht, ist geplant. Anhand von Versuchen sollen dann geeignete Magnete zur Aufmagnetisierung der Betonstahlbewehrung und Sensoren zu Messung der magnetischen Flussdichte bestimmt werden. Ebenso sollen typische Muster in der magnetischen Flussdichte ermittelt und zusammengetragen werden. Diese können einerseits bei üblichen und planmässigen Unstetigkeiten der Bewehrung und andererseits bei Brüchen und Querschnittsreduktionen entstehen.

Des Weiteren bleibt zu klären, wie die Führung der Sensoren entlang der Betonoberflächen realisiert werden kann. Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein zu entwickelndes Positionierungssystem in direkter Nähe der Sensoren keine Bauteile aus Materialien mit ferromagnetischen Eigenschaften aufweisen darf.

Darüber hinaus wird zu prüfen sein, ob für die Erfassung und Auswertung der Daten bestehende Software herangezogen werden kann oder neue Software entwickelt werden muss.

Die für dieses Vorhaben notwendige Technik kann nicht oder nur partiell käuflich erworben werden und ist somit durch Eigenleistungen zu entwickeln und herzustellen.
Expected findings/ usefulness, beneficiaries
(German)

Die Forschungsarbeit wird aufzeigen, ob und wie sich Brüche in der Betonstahlbewehrung über magnetische Felder detektieren lassen. Für die Entwicklung und Zusammenstellung eines Magnetisierungs- und Messsystems, bestehend aus Magnet(en), Sensoren und Datenerfassungsanlage, sollen geeignete Komponenten gefunden und für die Anwendung bei Zustandserfassungen getestet werden.

Darüber hinaus sollen typische Muster der magnetischen Flussdichte bekannter Bewehrungsanordnungen in einer Bibliothek gesammelt werden. Anhand dieser Muster sollen Fehlinterpretationen vermeintlicher Brüche verringert werden.

Die zerstörungsfreie Untersuchung der Betonstahlbewehrung von Stahlbetonbauwerken versetzt den Ingenieur in die Lage, mit einem verhältnismässig geringen Aufwand den Zustand der Bewehrung festzustellen. Nach der Untersuchung der übrigen Komponenten eines Stahlbetonbauwerks, wie Beton und allfällige Vorspannung etc., lassen sich dann Aussagen darüber anstellen, inwiefern das Bauwerk den aktuellen und zukünftigen Anforderungen genügt.

Für die Ingenieure der Praxis wie auch die Bauherrn bietet die zerstörungsfreie Untersuchung der Betonstahlbewehrung die Möglichkeit, sich mit geringerem Aufwand einen Überblick über den Zustand der Betonstahlbewehrung zu verschaffen. Kosten von durch zerstörende Untersuchungen verursachten Reparaturmassnahmen können gesenkt und für eventuell notwendige Instandsetzungsmassnahmen investiert werden. Überdies hinaus wird eine Minimierung der benötigten Zeit für die Zustandserfassung angestrebt.
Methods
(German)
Literaturrecherche, Laborversuche, graphische Messwertdarstellungen
Special tools and infrastructure
(German)
Permanentmagnete (Neodymium-Magnete), Elektromagnete, Sensoren (Hall-Sensoren), Datenerfassungsanlage (PC)
Overview of research activities
(German)

Prinzip der magnetischen Streufeldmethode

Durch das Anlegen eines äusseren Magnetfeldes lassen sich ferromagnetische Materialien magnetisieren. Es bildet sich ein eigenständiges Magnetfeld, das nach Abschalten oder Entfernen des primären Magneten als Rest- bzw. Remanenzmagnetismus verbleibt [24]. Die verschiedenen ferromagnetischen Materialien weisen unterschiedliche magnetische Hysterese-Kurven auf, aus denen die Beziehung von magnetischer Feldstärke des einwirkenden Feldes zu magnetischer Flussdichte des im Material etablierten Feldes ablesbar ist.

Die magnetische Streufeldmethode basiert auf der Tatsache, dass an Brüchen ein Streufeld entsteht, das an der Betonoberfläche durch Messung der magnetischen Flussdichte (Vorzeichenwechsel der stabparallelen Komponente) nachgewiesen werden kann.

Anwendungen im Stahlbau

Die magnetische Streufeldmethode hat ihren Anfang in den 1930er. Erste Einsatzgebiete magnetischer Prüfverfahren waren zunächst reine Werkstoffprüfungen, wie man sie heute beispielsweise bei der Prüfung an Radfelgen von Flugzeugen kennt [8].

Bei der Anwendung und Entwicklung eines auf Magnetismus basierenden ZfP-Verfahrens zur Detektion von Schad- bzw. Bruchstellen an Stahlbauteilen wurden verschiedene Ansätze verfolgt. Hierbei werden durch magnetische Wechselfelder Wirbelströme im zu prüfende Objekt induziert. Durch Einschlüsse und Risse ändert sich die magnetische Permeabilität des Materials und kann über die Wirbelstromdichte festgestellt werden. An der EMPA gehören die Wirbelstromprüfung, wie auch die magneto-induktive Seilprüfung zum angebotenen Leistungsumfang an ZfP-Verfahren [10].

Ein weiteres Anwendungsgebiet der magnetischen Streufeldmethode liegt in der Untersuchung von Pipelines [1].

Detektion von Spannstahlbrüchen

Zum Detektieren von Spanndrahtbrüchen wird die magnetische Streufeldmethode seit Beginn der 1980er Jahre in den USA und seit Ende der 1980er in Deutschland angewendet [17].

Bei der Spannstahlbruchortung kommen im Wesentlichen zwei Verfahren zum Tragen, welche sich in der Anordnung der Sensoren und im Zeitpunkt der Flussdichtemessung des Magnetfeldes unterscheiden. Zum einen können die Sensoren nahe dem Magneten bzw. zwischen dessen Jochenden angeordnet und die Messung der magnetischen Flussdichte während des Magnetisierungsvorganges durgeführt werden. Zum anderen sind Aufmagnetisierung und Messung des Magnetfeldes räumlich und/oder zeitlich getrennt.

Man spricht in beiden Fällen von der magnetischen Streufeldmethode, da sich Fehlstellen und Risse durch Störungen im Magnetfeld äussern, die mit Sensoren detektiert werden können. Die räumliche bzw. zeitliche Trennung von Aufmagnetisierung und Flussdichtemessung wird teilweise auch als Remanenzmagnetismus-Verfahren bezeichnet.

Bereits im Jahr 1985 haben Kusenberger et al. [9] ein Patent zur Bruchdetektion bei Spanndrähten angemeldet. Für die Detektion von Querspanngliedern in Fahrbahnplatten wurde in den letzten Jahren an der TU Berlin ein fahrbarer, jochförmiger Elektromagnet und ein Rotationssensor [23] entwickelt, in dessen Armenden Hallsensoren installiert sind. Diese Apparatur ermöglicht es, ganze Fahrbahnstreifen auf einer Breite von 3.50 m zu magnetisieren, um anschließend die magnetische Flussdichte über die gesamte Breite zu messen. In den Arbeiten von Hillemeier [4], [5], [6] und Scheel [18] werden das Remanenzmagnetismus-Verfahren und damit durchgeführte Feldversuche ausführlich beschrieben.

In den Dissertationen von Kloster [7] und Scheel [16] sind diesbezüglich detailierte Informationen zu den verwendeten Geräten (Magnete, Sensoren, etc.) und Versuchsanordnungen festgehalten.

Sawades Forschungsarbeiten beziehen sich ebenfalls auf die magnetische Streufeldmethode, wobei sein Schwergewicht in der Erstellung mathematischer Modelle liegt [14], [15]. Ähnlich der FE-Methode werden die ferromagnetischen Bauteile in Elemente unterteilt, mit Hilfe der Magnetostatik die notwendigen Beziehungen zwischen den Elementen definiert und ein Algorithmus für das Gleichungssystem bereitgestellt. Bei Kenntnis der Einflussparameter lassen sich gute Übereinstimmungen mit in Versuchen gemessenen Streufeldern feststellen.

Entwicklung bildgebender Verfahren

Gaydecki und weitere mit ihm arbeitende Ingenieure befassen sich neben der Weiterentwicklung von Messeinrichtungen auch mit bildgebenden Verfahren zur Darstellung magnetischer Felder und der Erhöhung der Bildschärfe durch gezielte Anordnung von Sensoren bzw. Sensor-Arrays [3], [13].

Virmani [25], wie auch Makar und Desnoyers [11] gehen in ihren Veröffentlichungen auf die magnetische Streufeldmethode ein und weisen dabei auf die Weiterentwicklungen von Magneten, Sensoreinrichtungen und Software hin. Mietz und Fischer [12] haben die magnetischen Streufeldmessungen an ausgebauten Brückenteilen zweier verschiedener Institutionen (MPA Stuttgart und TU Berlin) direkt miteinander verglichen und so deren Praxistauglichkeit getestet.

Anwendung für Betonstahl

Im Gegensatz zu anderen ZfP-Verfahren hat die magnetische Streufeldmethode den Vorteil, dass der Beton für die Untersuchung keinerlei dämpfenden oder abschirmenden Einfluss aufweist, sofern keine ferromagnetischen Bestandteile eingearbeitet wurden. Der kritische Punkt ist vielmehr der Abstand zwischen der zu untersuchenden Bewehrung und dem Sensor. Da der Betonstahl eine kleinere Überdeckung als der Spannstahl aufweist, sollte dies die Untersuchung erleichtern.

Während der Literaturrecherche konnten keine Informationen darüber gefunden werden, ob es Bestrebungen im In- und Ausland gab oder gibt, Brüche in der Betonstahlbewehrung zu detektieren. Der Grund ist wohl darin zu suchen, dass im Spannbeton das Schwergewicht bei den Spanngliedern liegt und bei der schlaffen Bewehrung die Korrosion im Vordergrund steht, die mit der Potenzialmessung erkannt werden kann.
Project aims
(German)

Langfristig wird die zerstörungsfreie Detektion von Brüchen und Schadstellen von im Verbund liegender Betonstahlbewehrung angestrebt.

Zwischenziele dieser Forschungsarbeit sind:

- Identifizieren von geeigneten Magneten und Sensoren und Anpassung an die spezifischen Anforderungen der zu untersuchenden Materialien.

- Erkennung und Zusammentragen typischer Muster in den Messwerten der magnetischen Flussdichte für Kreuzungen, Stössen, Abbiegungen etc. einerseits und Brüche und Querschnittsreduktionen andererseits.

- Entwicklung einer graphischen Darstellung der Messergebnisse, so dass ein bildgebendes Verfahren entsteht.

Damit soll dem Ingenieur ein praxistaugliches Werkzeug zur Verfügung gestellt werden, anhand dessen (vor Ort) eine Aussage über das Vorhandensein eines Bruches bzw. einer Fehlstelle gemacht werden kann.
Project aims
(English)

In the long term the research aims at a non-destructive detection of breaks and deficiencies of reinforcing steel bars in bond with concrete.

Intermediate aims are:

- Identification of suitable magnets and sensors and adjustment to the specific conditions of the materials to be examined.

- Recognition and collection of typical patterns of the measured values for bar crossings, splices, bending-ups, etc.

- Development of graphical representations of the measured values, leading to an imaging technique.

Like this a practical tool for the engineer shall be provided, which enables him on site to make a statement on the existence of breaks or deficiencies.
Research agenda
(German)

Eigene Vorarbeiten

Die Forschungsstelle hat sich seit Juli 2008 mit eigenen Mitteln in das Gebiet eingearbeitet. Eine Literaturrecherche wurde bereits durchgeführt; die physikalischen Grundlagen müssen jedoch noch vertieft werden.

Erste Messversuche an Betonplatten (0.52 m x 0.52 m) mit unterschiedlichen Bewehrungsanordnungen wurden durchgeführt. Dabei haben sich die Messung mit einer Handsonde und die Ablesung einer analogen Anzeige als zu ungenau und zeitintensiv herausgestellt.

Versuche und Datenerfassung

An bereits erstellten Prüfkörpern erfolgt der Einstieg in die Anwendung und Nutzung der magnetischen Streufeldmethode. Der Ablauf von Versuchen und der Umgang mit der Technik werden geübt.

Wie schon erläutert, weist der Beton keine Eigenschaften auf, die magnetische Felder beeinträchtigen. Aus diesem Grund sind (anfängliche) Versuche auch ohne Einbetonieren der Bewehrung denk- und durchführbar.

Die bei diesen Versuchen gewonnenen Messdaten werden die Wahl der verwendeten Magnete bestätigen oder eine Anpassung (magn. Feldstärke, Magnetfeldausdehnung etc.) zur Folge haben. Die Wahl der Sensoren wird auf gleiche Weise evaluiert und angepasst.

Die genaue und schnelle Führung wie auch die Positionierung der Sensoren ist entscheidend für die Qualität der zu erfassenden Daten und der daraus gezogenen Schlüsse des Ingenieurs. Die Wahl eines geeigneten Führungs- und Positionierungssystem steht noch aus.

Auswertung

Mit den aufbereiteten Daten lassen sich Aussagen darüber treffen, ob ein Betonstahlbruch vorliegt und wo sich die Bruchstelle im Bauteil befindet. Verschiedene Ingenieure haben Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe die magnetische Flussdichte in Graustufenbildern dargestellt werden kann. Denkbar ist ebenfalls, diese um eine dreidimensionale Darstellung zu erweitern.

Die Auswertung aller durchgeführten Versuche soll aufzeigen, inwiefern die getroffenen Annahmen und Versuchseinstellungen zutreffend waren. Verbesserungsvorschläge zu Aufbau und Durchführung der Versuche können dann gezielt umgesetzt werden. Eine möglichst genaue Zuordnung der gesammelten Messdaten zu den verschiedenen Ist-Zuständen der Bewehrungsanordnung ist essentiell, da so Fehlinterpretation minimiert werden können.

Als erste Laboranwendung ist ein Einsatz im Rahmen des Forschungsprojekts zur Thematik der Ermüdung geplant. Über die magnetische Streufeldmethode sollen die durch Schallemissionen detektierten und georteten Brüche verifiziert werden.

Die Übertragung der im Labor gefundenen Erkenntnisse auf praxisnahe Fälle, wie auch die Aufdeckung nicht bedachter Fälle lässt sich idealerweise an einem real existierenden Bauwerk verifizieren. Die Durchführung solcher Versuche bleibt einem allfälligen Nachfolgeprojekt vorbehalten.

Umsetzung und Bereitstellung

Die gewonnenen Erkenntnisse über die magnetischen Eigenschaften des Betonstahls, wie auch der Magnete und Sensoren werden die Entwicklung eines Messsystems erlauben, mit dessen Hilfe man Brüche im Betonstahl detektieren kann. Die wissenschaftlichen Grundlagen dieser Forschungsarbeit dienen der Herstellung und Verbesserung eines solchen Systems und können als Basis für weitere Forschungsarbeiten genutzt werden. Insbesondere die Auswertung und Darstellung der Daten fusst auf diesen Grundlagen. Sollte wider Erwarten eine Detektion von Betonstahlbrüchen in Stahlbetonbauwerken nicht möglich sein, wird dies durch die Forschungsarbeit aufgedeckt.
Transfer and application
(German)

Die zerstörungsfreie Untersuchung nimmt einen immer grösseren Stellenwert bei der Zustandserfassung bestehender Stahlbetonbauwerke ein. Mit einer Umnutzung bzw. der Änderung von Einwirkungen auf das Bauwerk, ist es für den Ingenieur wie auch den Bauherrn wichtig zu wissen, welche Anpassungen am Bauwerk notwendig sind, um die Anforderungen weiterhin zu erfüllen.

Die Entwicklung und Bereitstellung eines zerstörungsfreien Messsystems zur Detektion von Betonstahlbrüchen, welches sich die Eigenschaften magnetischer Streufelder zu Nutze macht, versetzt den praktisch tätigen Ingenieur in die Lage, genauere Aussagen über den Zustand der Bewehrung eines Bauteils zu machen. Dem Bauherrn können mit diesen Informationen gezielt Vorschläge für Instandsetzungsmassnahmen unterbreitet werden. Die sonst für aufwendige Untersuchungen, wie z.B. Inspektionsfenster etc., aufzubringenden finanziellen Mittel können so effektiver für Reparaturmassnahmen eingesetzt werden.

Wie das Beispiel des effektiven Verkehrswachstums und der Erhöhung der zulässigen Achslasten zeigt, sind viele Brückenbauwerke Belastungen unterworfen, die sich zum Zeitpunkt der Projektierung nicht vorhersagen liessen. Eine möglichst genaue Zustandserfassung der Bewehrung ist daher wünschenswert. Wie bereits erwähnt, werden in Zukunft vermutlich ältere Bauwerke häufiger instandzusetzen sein, was dazu führt, dass Bewehrungspläne mit der tatsächlich ausgeführten Bewehrungsführung abgeglichen werden müssen. Die magnetische Streufeldmethode ist dann ein adäquates Mittel für diese Aufgabe, da sie doch die Lage der Bewehrung und deren Zustand für die hier diskutierte Fragestellung erfassen kann.

Ziel soll die Entwicklung und der Aufbau eines Mess- und Auswertungssystem sein, welches durch entsprechend geschulte Ingenieure in der Praxis eingesetzt werden kann.
Berichtsnummer
(German)
652
Berichtsnummer
(English)
652
Literature
(German)

Babbar, V. and Clapham, L. (2003). Residual Magnetic Flux Leakage: A Possible Tool for Studying Pipeline Defects; Journal of Nondestructive Evaluation; 22, 4; pp. 117-125.

[2] Fehlmann, P. (2008). Ermüdungsfestigkeit von Bewehrungsstahl aus bestehenden Brücken; Institut für Baustatik und Konstruktion (interner Bericht); Zürich; 1-24 pp.

[3] Gaydecki, P. A. and Burdekin, F. M. (1994). An Inductive Scanning System for Two-Dimensional Imaging of Reinforcing Components in Concrete Structures; Measurement Scientific Technologies; 5; pp. 1272-1280.

[4] Hillemeier, B. and Scheel, H. (1999). Neue Methoden der zerstörungsfreien Prüfung im Stahlbeton- und Spannbetonbau; Fachtagung Bauwerksdiagnose - Praktische Anwendungen Zerstörungsfreier Prüfungen, München; Januar 21-22, 1999; pp. 27-34.

[5] Hillemeier, B. and Scheel, H. (2002). Non-Destructive Location of Prestressing Steel Fractures in Post-Tensioned and Prestressed Concrete; Transportation Research Board (TRB) Committee A2C03, Washington D.C., USA; January 16, 2002; pp. 1-11.

[6] Hillemeier, B. and Scheel, H. (2003). Location of Prestressing Steel Fractures in Concrete; Journal of Materials in Civil Engineering; 15, 3; pp. 228-234.

[7] Kloster, A. (2008). Aufbau einer Entwicklungsplattform für niederfrequente magnetische Prüfverfahren; Universität des Saarlandes, Saarbrücken, 138 pp.

[8] Krause, H.-J. (2000). Application of HTS SQUIDs in Nondestructive. Evaluation of Aircraft Parts and Concrete Bridges; Future Perspectives of Superconducting Josephson Devices, Acquafredda di Maratea; July 1-6, 2000; pp. 1-13.

[9] Kusenberger, F. N., Lozano, A. S. et al. (1985). Magnetic Inspection of Reinforcing Steel using Sensor Array; http://www.freepatentsonline.com/4531091.html, Patent-Number: 4,531,091; 21 pp.

[10] Lüthi, T. (2008). Zentrum für Zerstörungsfreie Prüfung (ZZfP); http://www.empa.ch/plugin/template/empa/*/4009/---/l=1

[11] Makar, J. M. and Desnoyers, R. (2001). Magnetic Field Technique for the Inspection of Steel Under Concrete Cover; NDT&E International; 34, 7; pp. 445-456.

[12] Mietz, J. and Fischer, J. (2005). Verifizierung zerstörungsfreier Prüfverfahren zur Detektion von Spannstahlschäden an Spannbetonbauteilen mit nachträglichem Verbund; Beton- und Stahlbetonbau; 100, 8; pp. 656-663.

[13] Quek, S., Benitez, D. et al. (2008). Modeling Studies on the Development of a System for Real-Time Magnetic-Field Imaging of Steel Reinforcing Bars Embedded Within Reinforced Concrete; IEEE Transaction on Instrumentation and Measurement; 57, 3; pp. 571-576.

[14] Sawade, G. (1999). Numerische Modellierung der magnetischen Streufeldmessung zur Ortung von Spannstahlbrüchen, Werkstoffe und Werkstoffprüfung im Bauwesen, Stuttgart, pp. 338-351.

[15] Sawade, G. and Krause, H.-J. (2007). Inspection of Prestressed Concrete Members using the Magnetic Leakage Flux Measurement Method - Estimation of Detection Limit, Advances in Construction Materials. Springer, Berlin Heidelberg, pp. 639-649.

[16] Scheel, H. (1997). Spannstahlbruchortung an Spannbetonbauteilen mit nachträglichem Verbund unter Ausnutzung des Remanenzmagnetismus; Technische Universität Berlin, Berlin, 202 pp.

[17] Scheel, H. (2006). Spanndrahtbruchortung mit der magnetischen Streufeldmethode; Beton- und Stahlbetonbau; 101, 8; pp. 614-621.

[18] Scheel, H. and Hillemeier, B. (1997). Capacity of the Remanent Magnetism Method to Detect Fractures of Steel in Tendons Embedded in Prestressed Concrete; NDT&E International; 30, 4; pp. 211-216.

[19] SIA (2003). Betonbau; Zürich, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein; Norm SIA 262:2003; 130 pp.

[20] SIA (2003). Einwirkungen auf Tragwerke; Zürich, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein; Norm SIA 261:2003; 142 pp.

[21] SIA (2003). Stahlbau; Zürich, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein; Norm SIA 263:2003; 130 pp.

[22] SIA (2007). Grundlagen der Erhaltung von Tragwerken; Zürich, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein; Normentwurf SIA 269:2007; 35 pp.

[23] Szielasko, K., Kloster, A. et al. (2006). High-Speed, High-Resolution Magnetic Flux Leakage Inspection of Large Flat Surfaces; EC NDT, Berlin; September 25-29, 2006; pp. 1-8.

[24] Tipler, P. A. and Mosca, G. (2004). Physik - Für Wissenschaftler und Ingenieure; Elsevier GmbH, München; 1388 pp.

[25] Virmani, P. (2000). Magnetic-Based NDE of Prestressed and Post-Tensioned Concrete Members - The MFL System; Federeal Highway Administration; Lanham; 1-4 pp