Die Fachhochschule Soziale Arbeit des Kantons Waadt hat im Auftrag des BAG fünf Kantone ausgewählt, die in der Gesundheits- und Sozialpolitik engagiert und innovativ sind. Diese Kantone umfassen einen Drittel der Wohnbevölkerung der Deutsch- und Westschweiz. Sie bilden sowohl die städtische als auch ländliche Schweiz ab. Für die Analyse wurden pro Kanton mit 9 bis 15 Persönlichkeiten aus Regierung, Verwaltung und diversen Gesundheitsinstitutionen halb strukturierte Interviews geführt. Zum Abschluss des Mandats wurden die Ergebnisse der Analyse im Dezember 2010 mit den an der Befragung beteiligten Kantonen diskutiert.
Aus der Analyse geht hervor, dass mehrheitlich das Verständnis besteht, dass die obligatorische Krankenversicherung und die Prämienverbilligung sowie spezifische Massnahmen für die Wohnbevölkerung, welche keine der Landessprachen spricht, ausreichend seien. Die Analyse zeigt weiter, dass die kantonalen Massnahmen zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheit aus einzelnen Teilbereichen bestehen, ohne jedoch eine abgestimmte Gesamtstrategie zu befolgen. Gesundheitliche Ungleichheit kann sowohl von der gesundheitspolitischen wie auch von der sozialpolitischen Seite angegangen werden. Ein gemeinsamer Referenzrahmen über die Politikbereiche auf Ebene Bund und Kantone wird als gewinnbringend eingeschätzt. Neben einem besseren sozialen Zusammenhalt geht es auch um die bessere Steuerung der Investitionen im Gesundheitswesen, welche zu vermehrter Gesundheit und Produktivität aller führt. Idealerweise müsste auch die Wirtschafts- und Bildungspolitik einbezogen werden.