Final report
(German)
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Dem Haushaltsbereich fällt weltweit ein beachtlicher Anteil des Energieverbrauchs zu. Um den Energieverbrauch zu senken, ist es daher auch lohnenswert, Massnahmen auf der Ebene der Haushalte anzusetzen. Für die Entwicklung von massgeschneiderten Massnahmen, die gezielt die individuellen Konsumentenbedürfnisse und -wünsche ansprechen, ist die Identifikation und die differenzierte Beschreibung der Energiekonsumententypen eine Grundvoraussetzung.
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurden in einem ersten Schritt die Energiekonsumenten nach ihrer sozialen Wertorientierungen differenziert. Aus den Auswertungen ging hervor, dass prosoziale Personen mehr Einschränkungsverhalten im Wohn-, Mobilitäts- und Lebensmittelbereich zeigen als kompetitive und individualistische Personen. Energieeffizienzmassnahmen, die keine Änderung des Nutzungsverhaltens erfordern und einen finanziellen Nutzen bieten, werden hingegen von allen gleichermassen ergriffen. In einer zweiten Studie wurden basierend auf den Sparverhaltensweisen und energiebezogenen psychosozialen Faktoren sechs Energiekonsumententypen identifiziert: idealistische, selbstlose inkonsequente, haushälterische, materialistische, bequemlichkeitsorientierte gleichgültige und problembewusste wohlbefindenorientierte Energiekonsumenten. Alle zeigen unterschiedliche Verhaltensmuster, was das Ausführen der verschiedenen Energiesparmassnahmen anbelangt. Es stellte sich heraus, dass auch Energiekonsumenten mit weniger ausgeprägten Energiesparbemühungen bereit sind, Energiesparmassnahmen zu ergreifen – zumindest diejenigen Massnahmen, die keine Nutzenreduktion mit sich bringen – und dass sie über förderliche energiebezogene Überzeugungen verfügen. Darüber hinaus wurden Energiesparer identifiziert, die beachtliche Sparanstrengungen erbringen, jedoch kein kaufbezogenes Sparverhalten zeigen.
Interventionen haben auch die Aufgabe, Missverständnisse bei der Einschätzung des mit spezifischen Handlungen verbundenen Energieverbrauchs auszuräumen. Diese Missverständnisse entstehen oft durch die Verwendung von Heuristiken und können ein Hindernis für das Ergreifen von wirksamem Energiesparverhalten darstellen. Aus diesem Grund bestand ein zweites Ziel dieser Forschungsarbeit darin, eine von uns neu postulierte Heuristik, genannt die Symbolkraftheuristik, nachzuweisen und die irreführende Wirkung dieser Heuristik zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen sich auf symbolisch aussagekräftige Verhaltensmerkmale (z.B. den Autotyp) stützen und dabei weniger symbolische Verhaltensweisen (z.B. die mit dem Auto zurückgelegte Strecke) vernachlässigen. Es zeigte sich, dass Personen dazu neigen, das Energiebewusstsein von Personen mit einem Verhalten, das symbolisch aussagekräftig für Energiefreundlichkeit ist, zu überschätzen und das Energiebewusstsein von Personen mit einem Verhalten, das symbolisch aussagekräftig für Energieunfreundlichkeit ist, zu unterschätzen. Dieser Effekt erwies sich als ausserordentlich stabil und als auf verschiedene Energieverbrauchsbereiche generalisierbar.
Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor: ETH-Zürich
Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors: Sütterlin,Bernadette
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Final report
(English)
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The household sector accounts for a substantial portion of energy consumed worldwide. In achieving a reduction in energy consumption, it is thus worthwhile to take measures at household level. In developing tailored interventions that address consumers’ individual needs and desires, the identification and differentiated description of energy consumer types is a prerequisite.
In a first step, energy consumers were differentiated according to their social value orientations. Results show that prosocials exhibit more curtailment behaviors in the housing, mobility, and food domains than competitors and individualists. Energy-efficiency measures, however, which require no change in use patterns and provide financial benefit, were equally adopted by the three social value orientation classes. In a second study, based on types of conservation behaviors and energy-related psychosocial factors, six energy consumer types were identified: idealistic, selfless inconsequent, thrifty, materialistic, convenience-oriented indifferent, and problem-aware well-being-oriented energy consumers. They all showed different behavioral patterns regarding adopted energy conservation measures. It was found that even consumer types with less pronounced saving efforts were willing to adopt energy conservation measures – at least the measures that entail no reduction in benefits – and that they dispose of supportive energy-related belief structures. Moreover, energy savers, who show considerable saving efforts but do not engage in purchase-related saving behaviors, were identified.
Interventions also need to clear up consumers’ misperceptions about the energy use involved in specific actions, which are often caused by the application of heuristics and may represent barriers to efficient energy conservation behaviors. Therefore, a second aim of this research was to examine a newly postulated heuristic, called the symbolic significance heuristic, and its misleading effects. Findings provide evidence that individuals rely on symbolic significant behavioral attributes (e.g., car type) while neglecting less symbolic behaviors (e.g., covered distance). It was found that individuals were likely to overestimate the energyconsciousness of persons engaged in behaviors that were symbolic significant for energyfriendliness, and to underestimate the energy-consciousness of persons engaged in behaviors that were symbolic significant for energy-unfriendliness. This effect was found to be remarkably stable, and to be generalizable to different energy consumption domains.
Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor: ETH-Zürich
Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors: Sütterlin,Bernadette
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