ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
AGB2008/012
Projekttitel
Anforderungen an den Karbonatisierungswiderstand von Betonen
Projekttitel Englisch
Requirements for the carbonation resistance of concrete mixes

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Projektbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
Anzeigen
-
-
-
Methoden
Anzeigen
-
-
-
Spezielle Geräte und Installationen
Anzeigen
-
-
-
Allgemeiner Stand der Forschung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Forschungsplan
Anzeigen
-
-
-
Umsetzung und Anwendungen
Anzeigen
-
-
-
Berichtsnummer
Anzeigen
-
-
-
Literatur
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Stahlbeton, Bewehrungskorrosion, neue Zementarten, Nachbehandlung, Dauerhaftigkeit, Karbonatisierungswiderstand, Prüfnorm
Schlüsselwörter
(Englisch)
Reinforced concrete, corrosion of the reinforcement (rebar), new cement types, durability, curing, carbonation resistance, testing standard
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

In der Schweiz wie auch in Europa wandelt sich der Zementmarkt in einem schnellen Tempo. Diese Veränderung setzte in der Schweiz Mitte der 1990er Jahre mit dem heute üblichen Zement CEM II/A-LL (Portlandkalksteinzement, PKZ) ein. Dieser verdrängt bzw. verdrängte zunehmend den Portlandzement CEM I. In den letzten Jahren sind diverse weitere Zemente dazugekommen. Dies ist ersichtlich aus der Tabelle NA.3 der SN EN 206-1. Darin sind die in der Schweiz für den Einsatz für Beton frei gegebenen Zemente aufgeführt. Die Entwicklung verläuft in Europa, mit einigen landesspezifischen Unterschieden, parallel.

Beim Einsatz der bisherigen Zemente konnte man davon ausgehen, dass bei neuen Bauten die Karbonatisierung des Betons kein direktes und relevantes Risiko für Bewehrungskorrosion mehr darstellte, da die heute gültige Norm SIA 262 eine deutlich höhere Bewehrungsüberdeckung fordert als früher. Mit den zu erwartenden neuen Zementen könnte sich die Situation aber erheblich verändern. Die Innovationen der Zementindustrie bergen damit gewisse Risiken bei der Dauerhaftigkeit der Betonbauten. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass der kritische Chloridgehalt für Korrosion mit abnehmendem pH-Wert des Betonporenwassers und damit mit der Karbonatisierung des Überdeckungsbetons kleiner wird.

Im Rahmen des Projektes soll der Einfluss der Betonzusammensetzung (Zementart und -gehalt, w/z-Wert) und von verschiedenen Nachbehandlungen auf den Karbonatisierungswiderstand von Betonen untersucht werden. Dazu wird der Karbonatisierungskoeffizient (Mass für den Karbonatisierungs­widerstand) unterschiedlicher Betone mit verschiedenen Prüfverfahren ermittelt und mit physikalischen und chemischen Parametern korreliert.
Kurzbeschreibung
(Englisch)

In Switzerland as well as in the rest of Europe the cement market is changing rapidly. These changes began in the middle of the 1990’s when in Switzerland the cement CEM II/A-LL (Portland-limestone cement) was launched. This cement has increasingly replaced the ordinary Portland cement CEM I. In the last few years a series of other cement types have been brought on the market. This can be seen in Table NA.3 of SN EN 206-1 which contains the cement types allowed to be used for concrete in Switzerland. This trend runs parallel to the rest of Europe, with some country-specific differences.

Up to now it could be assumed, that with the use of the existing cements for new constructions the carbonation of concrete did not represent a direct and relevant risk for rebar corrosion any longer, since the actual standards (codes) for concrete constructions required a far higher concrete cover than earlier. With the expected new cement types this situation might change considerably. Thus, the innovations of the cement producers might imply certain risks for the durability of concrete constructions. It has to be considered in this context that critical chloride content for corrosion decreases with a decreasing pH of the pore water and, therefore, with the advancing carbonation of the concrete cover as well as.

With this project the influence of the concrete composition (cement type and content, w/c ratio) and the curing conditions on the carbonation resistance should be investigated. For this purpose the carbonation coefficient (mass for the carbonation resistance) of a variety of concrete compositions should be determined and correlated with physical and chemical parameters of the mixes.
Projektbeschreibung
(Deutsch)

Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren in der Schweiz vermehrt neue Zementarten mit einem zunehmend geringeren Klinkergehalt (Kompositzemente) eingesetzt werden. Diese Zementarten führen zu einem tieferen pH-Wert des Betonporenwassers und zu einem geringeren Ca(OH)2-Gehalt im Beton, was für den Korrosionsschutz der Bewehrung nachteilig sein könnte. Einige Zemente führen zudem nach unseren Erfahrungen auch dazu, dass die Betone empfindlicher auf eine ungenügende Nachbehandlung reagieren.

Die neuen Zementarten werden produziert, um den Energieverbrauch und die Emissionen bei der Zementherstellung zu reduzieren (Energiekosten, graue Energie, CO2-Gesetz bzw. CO2-Abgabe) [Lunk 2008]. Die Zementindustrie verursacht weltweit etwa 5 % des gesamten CO2-Ausstosses.

Die neuen werden die heute eingesetzten Zemente (Portlandzement CEM I und Portlandkalksteinzement CEM II/A-LL) zunehmend ersetzen/verdrängen. Ein klares Indiz dafür ist z.B. auch die stetig grössere Anzahl der in der Schweiz frei gegebenen Zemente (siehe aktuelle Fassung der Tabelle NA.3 des Nationalen Anhangs zur Betonnorm SN EN 206-1).

In Anbetracht des zu erwartenden vermehrten Einsatzes von Kompositzementen stellt sich die Frage nach den Auswirkungen auf den Karbonatisierungswiderstand von Betonen mit solchen Zementen und deren Prüfung. Wegen der zeitaufwändigen Untersuchungen sollte diese Fragestellung rasch angegangen werden.

In einigen Ländern (innerhalb und ausserhalb Europas) wurde die Bedeutung dieser Entwicklung und den entsprechenden Handlungsbedarf erkannt. In mehreren Ländern (z.B. Grossbritannien, Deutschland, Japan) sind dazu grössere Forschungsarbeiten lanciert worden, wobei deren Zielsetzungen jeweils stark auf die lokal verfügbaren Zemente (bzw. Zusatzstoffe) sowie auf die landesspezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Weitere Informationen dazu enthält das Kapitel „Stand der Forschung.“

Das Karbonatisierungsverhalten von Beton ist von vielen Faktoren abhängig [Hunkeler 1994, 1998, 2005]. Vorab wichtig sind Zementart und -gehalt (à pH-Wert des Porenwassers, Ca(OH)2-Gehalt), der w/z-Wert (à Porosität) und die Betonfeuchtigkeit wegen der Wirkung auf die Gas- bzw. CO2-Diffusion. Weiter haben Art und Dauer der Nachbehandlung einen wichtigen Einfluss.

Die Betonfeuchtigkeit ist ihrerseits stark abhängig von der Exposition des Bauteils (direkt bewittert bzw. dem Regen ausgesetzt, unbewittert, d.h. vor Regen/Bewitterung geschützt, relative Luft­feuchtigkeit). Regenmenge und relative Luftfeuchtigkeit können lokal und saisonal sehr unterschiedlich sein.

Mit abnehmendem Klinkergehalt in den Zementen (CEM I à CEM II à CEM III) bzw. mit der Zugabe von Zusatzstoffen zum Beton wird der Karbonatisierungswiderstand schwächer. Damit steigt das Risiko für Korrosion und Abplatzungen [Hunkeler 2006]. Aus Bild 1 gehen der starke Einfluss des w/z-Wertes und der Lagerung (innen, aussen) hervor. Weiter ist daraus ersichtlich, dass die Zugabe von Flugasche den Karbonatisierungswiderstand erheblich verschlechtert. Wird nicht der gesamte Bindemittelgehalt (Zement und Flugasche), sondern in Anlehnung an den k-Wert-Ansatz in der Norm SN EN 206-1 nur ein Teil des Flugaschegehalts für die Berechnung des w/z-Wertes (à w/zeq-Wert) berücksichtigt, können die Ergebnisse mit jenen der Betone ohne Flugasche korreliert werden. Das Bild macht deutlich, dass der Karbonatisierungswiderstand nicht über die Zusammensetzung, sondern nur über eine Prüfung beurteilt werden kann.

bild 1 siehe Tabelle1 unten

Bild 1: Karbonatisierungs­koeffizient von Betonen ohne und mit 30 % Flugasche in Abhängigkeit vom w/z- bzw. w/zeq-Wert. Daten von [Nagataki 1986].

Mit dem Projekt soll die Basis für eine schweizerische Norm für eine Schnellprüfung für den Dauerhaftigkeitsnachweis und zur Qualitätssicherung (Betonhersteller, Baustelle, Freigabe/Zulassung neuer Zementarten und/oder Zusatzstoffen) gelegt werden. Diese soll das in der Technischen Spezifikation CEN/TS 12390-10 [CEN 2007] beschriebene Verfahren, dass teuer, zeitraubend und für den Baualltag nicht praktikabel ist, ersetzen.

Die Ergebnisse des Projekts sollen weiter ermöglichen, konkrete Anforderungen an den Karbonatisierungs­widerstand von Betonen (Ergänzung zu den jetzigen Anforderungen an die Tiefbaubetone des ASTRA) und an deren Nachbehandlung zu stellen.
Zugehörige Dokumente
Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
(Deutsch)
  • Erkenntnisse über den Einfluss von Zementart und -gehalt, w/z-Wert, Porenkennwerte, Gasdichtigkeit und der chemischen Zusammensetzung des Porenwassers auf den Karbonatisierungswiderstand.
  • Bauherren/Ingenieure: Empfehlung für Anforderungen (evtl. in Abhängigkeit von der Überdeckung und der Expositionsklasse bzw. von der Dauerhaftigkeitsklasse gemäss SIA-Merkblatt 2029).
  • Prüflabors: Prüfvorschrift für wirtschaftliche und zweckmässige Prüfung des Karbonatisierungswiderstandes von Betonen.
Methoden
(Deutsch)

Herstellung von Betonen mit unterschiedlicher Zusammensetzung im Labor

Bestimmung verschiedener Kennwerte für die Dichtigkeit (Wasserleitfähigkeit, Porenkennwerte und Gaspermeabilität)

Bestimmung des Na+-, K+- und Ca(OH)2-Gehaltes

Bestimmung des Karbonatisierungswiderstandes in Abhängigkeit von der Vorlagerung und dem CO2-Gehalt bei der Karbonatisierung

Korrelation zwischen Karbonatisierungswiderstand mit den Dichtigkeitseigenschaften und der Zusammensetzung der Betone (Zementart, Zementgehalt und w/z-Wert sowie Na+-, K+- und Ca(OH)2-Gehalt).
Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)

Ausrüstung für verschiedene Schnellkarbonatisierungsprüfungen

Stevenson-Screen (speziell konstruierter Behälter) für die unbewitterte Aussenlagerung von Prüfkörpern für die Karbonatisierung

Ausrüstung für sämtliche benötigten Frisch- und Festbetonprüfungen sowie für die chemische Bestimmung des Na-und K-Gehaltes sowie des Ca(OH)2-Gehaltes im Beton
Allgemeiner Stand der Forschung
(Deutsch)

Seit einigen Jahren beschäftigen sich weltweit erneut wieder mehrere Forschungsstellen mit der Karbonatisierung von Beton (Prüfung, Modellierung) [Audenaert 2007, Collepardi 2004, de Castro 2004, Gonen 2007, Jones 2006, Khunthong­keaw 2005, Lagerblad 2005, Lowke 2008, Meira 2006, Müller 2005, Müller 2006, Muntean 2008, Quan 2005, Sanjuán 2003, Sisomphon 2007, Takada 2005, Tangterm­sirikul 2005, Thomas 2000, 2004, VDZ 2007, Vollpracht 2008]. Anlass dafür waren einerseits die Schäden an den bestehenden Bauten und andererseits der vermehrte Einsatz von z.B. Flugasche als Zusatzstoffe zur Reduktion des Zementgehalts (Bild 2) oder zur Vermeidung von AAR-Schäden sowie zum Dauerhaftigkeitsverhalten von neuen Zementarten. Grosse Priorität hat auch das Bedürfnis, eine gesicherte Basis für das leistungsbezogene Entwurfsverfahren für die Expositionsklassen XC3 und XC4 zu schaffen. Zum letzten Punkt läuft in Grossbritannien eine sehr umfangreiche Arbeit. Insbesondere soll damit geklärt werden, ob mit bestimmten Vorgaben für Druckfestigkeit, w/z-Wert oder Zementgehalt das Ziel erreicht werden kann. Aus dem Zwischenbericht [Jones 2006] geht hervor, dass weder die Würfeldruckfestigkeit oder der w/z-Wert noch der Zementgehalt ein taugliches Mittel ist, um den Karbonatisierungswiderstand der Betone zu charakterisieren bzw. festzulegen.

Die TFB beschäftigt sich seit langem mit der Karbonatisierung des Betons wie auch mit der dadurch verursachten Korrosion der Bewehrung [Hunkeler 1994, 2005, 2006]. Mitte der 1980er Jahre wurde in der TFB dazu eine Schnellprüfung mit 100 % CO2 entwickelt [CB 1988] und eingeführt. Seither wurde diese Methode weiter entwickelt und im Rahmen vieler Aufträge von privaten und öffentlichen Auftraggebern angewendet. Bild 3 zeigt beispielhaft den Einfluss des w/z-Wertes. Diverse Fragen sind aber noch nicht ausreichend geklärt (Art und Dauer der Vorlagerung, Einfluss des hohen CO2-Gehaltes auf den Karbonatisierungsverlauf, Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Praxis).

Aus der Auswertung verschiedener Untersuchungen sowie auf Grund theoretischer Überlegungen, kann bei der Prüfung mit 100 % CO2 grundsätzlich die Gleichung 1 zu Grunde gelegt werden.

Gleichung 1

dK Karbonatisierungstiefe, mm

vK Karbonatisierungskoeffizient, mm/Tag1/2 oder mm/Jahr1/2

t Zeit, Tage oder Jahre

N Karbonatisierung unter natürlichen Bedingungen

L Karbonatisierung im Labor bei erhöhtem CO2-Gehalt

Mit den vorgeschlagenen Untersuchungen kann dieser Zusammenhang überprüft werden.

In [Ishida 2004, 2008, Muntean 2008] wurde auf Grund von Modellrechnungen gezeigt, dass bei Schnellprüfungen der Wassergradient bzw. die Wassersättigung des Betons den zeitlichen Verlauf der Karbonatisierung stark beeinflusst. Diesem evtl. massgebenden Einfluss kann begegnet werden, wenn die Proben vor der Prüfung ausreichend getrocknet werden.

Ausdruck für den Regelungsbedarf beim Karbonatisierungswiderstand ist auch die Tatsache zu werten, dass auf europäischer Ebene das CEN aktiv geworden ist. Für Instandsetzungsmörtel wurde eine Prüfnorm [CEN 2004] und für Betone eine Technische Spezifikation (Vorstufe zu einer Norm) [CEN 2007] verabschiedet. Die bisherigen Erfahrungen der TFB mit den beiden Prüfmethoden sind sehr schlecht. Die Prüfungen sind sehr aufwändig, jene für Beton dauert darüber hinaus 2 Jahre, was für die Praxis nicht brauchbar ist.

 

Bild 2 siehe unten

Bild 2:

Einfluss des Flug­asche­gehaltes (Zement­ersatz) auf den (relativen) Karbonati­sierungs­koeffizienten. Daten von [Tangtermsirikul 2005, Khunthongkeaw 2005].

 

Bild 3 siehe unten

Bild 3:

Einfluss des w/z-Wertes bei schlechter Nachbehandlung (NB) auf die Karbonatisierung (Untersuchungen TFB).

Gleichuung y = kx + a;
k: Karbonatisierungs­oef­fizient, mm/Tag1/2.

Zugehörige Dokumente
Projektziele
(Deutsch)

Mit dem Projekt sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Festlegen der Anforderungen an den Karbonatisierungswiderstand von Betonen des ASTRA (Normanforderungen an Tiefbaubetone) mit neuen Zementarten und an deren Nachbehandlung (leistungsbezogene Festlegungen an den Beton, evtl. in Abhängigkeit von der Überdeckung und der Expositionsklasse bzw. von der Dauerhaftigkeitsklasse gemäss SIA-Merkblatt 2029).
  • Erarbeiten eines Vorschlags für eine schweizerische Norm für eine Schnellprüfung des Karbonatisierungswiderstandes von Beton (Dauerhaftigkeitsprüfung, Qualitätssicherung
Projektziele
(Englisch)

The following goals should be achieved With this project:

  • Definition of the requirements for the carbonation resistance of concrete mixes of the ASTRA (standard specifications of concrete mixes for civil and underground constructions) with new cement types and for the curing (performance-related design methods for concrete, possibly in dependence on the concrete cover and on the durability class acc. to SIA-Merkblatt 20029).
  • Development of a proposal for a Swiss standard for a accelerated test methods of the carbonation resistance of concrete mixes (durability test, quality control).
Forschungsplan
(Deutsch)

Folgende Arbeiten sind geplant

A) Stufe 1: Optimierung der Prüfparameter

· Herstellung von 2 verschiedenen Betonsorten (zwei Zementarten, w/z-Wert: 0.5) im Labor

· Unterschiedliche Nachbehandlung der Betone (1 Tag, 7 Tage in der Schalung bzw. im Wasserbad) mit unterschiedlicher Lagerung der Betone vor der Karbonatisierungsprüfung:
a) Lagerung der Proben bei 70 % rel. Luftfeuchtigkeit bis zum 28. Tage (Beginn der Prüfung)
b) wie a), aber bis zur Massenkonstanz (ca. 3 bis 8 Wochen)
c) Lagerung der Proben bei 70 % rel. Luftfeuchtigkeit bis zum 28. Tage. Danach beschleunigtes Trocknen der Proben bis zur Massenkonstanz (z.B. bei 50 °C).

· Festbetonprüfungen: Druckfestigkeit, Wasserleitfähigkeit (Porenkennwerte) und Gaspermeabilität (Alter 28 Tage, verschiedene Nachbehandlungen).

· Bestimmung der Na2O-Äquivalent (Hinweis auf pH-Wert des Betonporenwassers) und des Ca(OH)2-Gehaltes (Hinweis auf Pufferkapazität / Widerstand gegen eine pH-Absenkung bzw. Karbonatisierung).

· Bestimmung des Karbonatisierungskoeffizienten der unterschiedlich nachbehandelten und vorgelagerten Betone mit verschiedenen Prüfverfahren.
a) Prüfung 1: Schnellprüfung, 100 % CO2, 36 Tage (TFB-Schnellprüfung in Anlehnung an [CB 1988])
b) Prüfung 2: Schnellprüfung bei 10 % CO2, 20 Wochen
c) Prüfung 3: Schnellprüfung bei 1 % CO2, 1 Jahr in Anlehnung an die SN EN 13295 [CEN 2004]
d) Prüfung 4: Laboratmosphäre bei normalem CO2-Gehalt (ca. 0.035 %) in Anlehnung an die Technische Spezifikation CEN/TS 12390-10 [CEN 2007], 2 Jahre.

B) Stufe 2: Untersuchungen zum Einfluss der Betonzusammensetzung und Betoneigenschaften

· Herstellung von 12 bis 14 verschiedenen Betonsorten (verschiedene Zementarten und Zementgehalte, unterschiedliche w/z-Werte) inkl. der zugehörigen Referenzbetone mit CEM I bzw. CEM II/A-LL.

· Wie bei Stufe 1, aber mit nur 2 Vorlagerungsarten und 2 Prüfungsarten (100 oder 10 % CO2, 1 % CO2 oder natürlicher CO2-Gehalt).

C) Aufarbeiten von Ergebnissen aus Feld- und Laboruntersuchungen zur Karbonatisierung von Beton

Auswertung von Literatur- und eigenen Ergebnissen. Insbesondere sollen der Einfluss der Lagerung (konstantes Laborklima, unbewitterte und bewittere Aussenlagerung bzw. Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit, Einfluss des CO2-Gehaltes), der Art und des Gehaltes an Zement und Zusatzstoffen und des w/z-Wertes herausgearbeitet werden.

D) Erarbeiten der Empfehlungen (Prüfung und Anforderungen)

E) Verfassen des Schlussberichts mit Empfehlungen für die Anforderungen an den Karbonatisierungswiderstand von Beton und dessen Prüfung.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über das Arbeitsprogramm. Die Meilensteine (gelb markiert) sind: Abschluss der Arbeiten für die Stufe 1 und 2, Vorlage des Entwurfs für die Empfehlungen, Schlussbericht.

siehe Tabelle unten

Zugehörige Dokumente
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Die Anforderungen an den Karbonatisierungswiderstand sollen in den Nationalen Anhang zur SN EN 206-1 einfliessen. Diese Norm bildet bei Betonbauten einen wichtigen Bestandteil von Ausschreibungen und Werkverträgen.

Für die Prüfung soll eine SIA-Empfehlung oder eine SIA-Norm erarbeitet werden.
Berichtsnummer
(Deutsch)
649
Literatur
(Deutsch)

Audenaert 2007

K. Audenaert, V. Boel and G. De Schutter, Carbonation of filler type self-compacting concrete, 12th International Congress on the Chemistry of Cement (ICCC 2007), 8 - 13 July 2007, Montréal, Canada.

CB 1988

Schnellverfahren zur Beurteilung der Betonkarbonatisierung, Cementulletin, Vol. 56, Nr. 8, August 1988.

CEN 2004

Norm SN EN 13295:2004 - Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken – Prüfverfahren – Bestimmung des Karbonatisierungswiderstandes.

CEN 2007

Technischen Spezifikation CEN/TS 12390-10:2007 – Prüfung von Festbeton – Teil 10: Bestimmung des relativen Karbonatisierungswiderstandes von Beton.

Collepardi 2004

M. Collepardi, S. Collepardi, J.J. Ogoumah Olagot, F. Simonelli, The influence of slag and fly ash on the carbonation of concretes, in: Proceedings of 8th CANMET/ACI International Conference on Fly Ash, Silica Fume, Slag and Natural Pozzolans in Concrete, Las Vegas, USA, 23-29 May 2004, pp. 483-494.

de Castro 2004

A. de Castro, R. Ferreira, A.M. Lopes, O. Cascudo and H. Carasek, Relationship between results of accelerated and natural carbonation in various concretes, International RILEM Conference on the Use of Recycled Materials in Buildings and Structures 8 - 11 November 2004, Barcelona, Spain.

Gonen 2007

T. Gonen and S.Yazicioglu, The influence of compaction pores on sorptivity and carbonation of concrete, Construction and Building Materials, 21, 2007, 1040-1045.

Hunkeler 1994

F. Hunkeler, Grundlagen der Korrosion und der Potentialmessung bei Stahlbetonbauten, VSS-Bericht Nr. 510, Mai 1994.

Hunkeler 1998

F. Hunkeler, Einfluss der Betonqualität auf den Chlorid- und Karbonatisierungswiderstand, Veranstaltung TFB 974761/62 „Dauerhafte Betonbauwerke – unser Ziel“ vom 18.2. und 13.5.1998.

Hunkeler 2005

F. Hunkeler, Corrosion in reinforced concrete: processes and mechanisms. In: Corrosion in reinforced concrete Structures, Edited by Hans Böhni, Woodhead Publishing Limited, Cambridge, England, 2005.

Hunkeler 2006

F. Hunkeler, Risiko von Betonabplatzungen infolge Bewehrungskorrosion, VSS-Bericht Nr. 603, Oktober 2006.

Ishida 2004

T. Ishida, K. Maekawa and M. Soltani, Theoretically identified strong coupling of carbonation rate and thermodynamic moisture states in micropores of concrete, Journal of Advanced Concrete Technology Vol. 2, No. 2, 213-222, June 2004, p. 213-222.

Ishida 2008

T. Ishida and Ch.-H Li, Modelling of carbonation based on thermo-hygro physics with strong coupling of mass transport and equilibrium in micro-pore structure of concrete, Journal of Advanced Concrete Technology, Vol. 6. 2008, No. 2 pp. 303-316.

Jones 2006

M.R. Jones, S. Kandasami, M.D. Newlands and T.A. Harrison, Carbonation resistance classes and bechmarking of UK concretes, University of Dundee, Concrete Technology Unit, Dec. 2006.

Khunthong­keaw 2005

J. Khunthongkeaw and S. Tangtermsirikul, Model for simulating carbonation of fly ash concrete, Journal of Materials in Civil Engineering, Sept./Oct. 2006, p. 570-578.

Lagerblad 2005

B. Lagerblad, Carbon dioxide uptake during concrete life cycle - State of the art, Swedish Cement and Concrete Research Institute, CBI Report 2:2005.

Lowke 2008

D. Lowke, K. Schmidt, P. Schiessl und D. Heinz, Dauerhaftigkeitspotentiale selbstverdichtender Betone, Beton- und Stahlbetonbau, Vol. 103, Heft 5, 2008, S. 324-333.

Lunk 2008

P. Lunk, Zement und Beton: heute – morgen, Swiss Steel, Fachtagung „Neue Wege im Stahlbetonbau II“, Emmenbrücke, 20.11.2008.

Meira 2006

G.R. Meira, I.J. Padaratz, J.C. Borba Júnior, Carbonatação natural de concretos: resultados de cerca de quatro anos de monitoramentd, ENTAC 2006, A construção do futuro, XI Encontro Nacional de Tecnologia do Ambiente Construído, Florianópolis, 2006.

Müller 2005

Ch. Müller und E. Lang, Dauerhaftigkeit von Beton mit Portlandkalkstein- und Portlandkompositzementen CEM II-M (S-LL), Teil 1, 2 und 3: in beton 3/2005 (S. 131-138), 4/2005 (S. 197-202) und 5/2005 (S. 266-269).

Müller 2006

Ch. Müller und E. Lang, Dauerhaftigkeit von Beton mit Portlandkalkstein- und Portlandkompositzementen CEM II-M (S-LL), VDZ, Betontechnische Berichte 2004 – 2006, S. 29-53.

Nagataki 1986

S. Nagataki, H. Ohga and E.K. Kim, Effect of curing conditions on the carbonation of concrete with fly ash and the corrosion of reinforcement in long term tests. In Proceedings, 2nd CANMET/ACI International Conference on the Use of Fly Ash, Silica Fume, Slag, and Natural Pozzolans in Concrete, Madrid, Spain, Apr. 21-25, 1986. Edited by V.M. Malhotra. American Concrete Institute, Detroit, MI, Special Publication SP-91, pp. 521-540.

Muntean 2008

A. Muntean, On the interplay between fast reaction and slow diffusion in the concrete carbonation process: a matched-asymptotics approach, Meccanica, to be published.

Quan 2005

H. Quan, Durability of fly ash concrete affected with particle sizes of fly ass and replacement ratio to Portland cement”, published in 10DBMC International Conference On Durability of Building Materials and Components Lyon, France, 17-20 April 2005.

Sanjuán 2003

M. A. Sanjuán, C. Andrade and M. Cheyrezy, Concrete carbonation tests in natural and accelerated conditions, Advances in Cement Research, 15, No. 4, October, 2003, p. 171–180.

SIA 2009

Nichtrostende Bewehrungsstähle – Ergänzende Festlegungen zu nichtrostenden Bewehrungsstählen, SIA-Merkblatt 2029 (in Arbeit).

Sisomphon 2007

K. Sisomphon and L. Franke, Carbonation rates of concretes containing high volume of pozzolanic materials, Cement and Concrete Research, 37, 2007, 1647-1653.

Takada 2005

Y.Takada, H.Nishi, H.Quan, H.kasami, Study of the quality improvement of fly ash concrete with durability improving admixture, 10DBMC International Conference On Durability of Building Materials and Components, Lyon, France, 17-20 April 2005.

Tangterm­sirikul 2005

S. Tangtermsirikul and J. Khunthongkeaw, Maintenance-free service life design of concrete subjecting to carbonation, Power Point Presentation, School of Civil Engineering and Technology, Thammasat Univ., Sirindhorn International Institute of Technology, Thailand. Internet 30.9.2008.

Thomas 2000

M.D.A. Thomas and J.D. Matthews, Carbonation of fly ash concrete, in: Proceedings of the 4th ACI/CANMET International Conference on the Durability of Concrete, (Ed. V.M. Malhotra), ACI SP-192, Vol. 1, 2000, pp. 539-556.

Thomas 2004

M. Thomas, The effect of curing and concrete quality on the durability of concrete with high-volumes of supplementary cementing materials, University New Brunswick, Fredericton, Canada, Department of Civil Engineering, 2004.

VDZ 2007

VDZ-Tätigkeitsbericht 2005-2007, VDZ, Düsseldorf.

Vollpracht 2008

A. Vollpracht und W. Brameshuber, Massenbeton mit bauaufsichtlicher Zulassung, ibac, Kurzbericht Nr. 142, 21, 2008.