Demonstration Wassermanagement und frachtorientierter Entsorgungstechnik in der Textilveredelungsindustrie

• Forschungsstelle: BAFU
• Projektnummer: UTF 47.02.01

Schlüsselwörter (Deutsch)

Textilveredlung, wasserlösliche Chemikalien, Entsorgung, Kläranlagen

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Textilien werden heute fast ausschliesslich mit wasserlöslichen Chemikalien veredelt (Vorbehandlung, Bleichen, Färben, etc.). Stand der Technik ist die Entsorgung der stark belasteten Abwasserfracht in aeroben kommunalen Kläranlagen.

Der vermehrte Einsatz von abbaubaren Chemikalien führt zu einer stärkeren organischen Belastung dieser kommunalen Kläranlagen. In vielen Gemeinden sind diese Anlagen bereits an der Belastungsgrenze angelangt. Hohe Kosten für den Ausbau der Kapazitäten wären die Folge.

Ergebnisse gemäss Vertrag (Deutsch)

Mit einem grosstechnischen Versuch in einem Textilveredelungsbetrieb sollen die neue Entsorgungsstrategie und die entsprechenden technischen Verfahren im alltäglichen Betrieb angewendet und getestet werden.

Dank der Partnerschaft von Tex-A-Tec AG (Planung, Anlagenbau), ETH Zürich (wissenschaftliche Begleitung) und Tintorio di Stabio SA (Textilveredelung) werden die gewonnenen Erkenntnisse rasch in weitere Projekte einfliessen können.

Die Resultate der Arbeiten werden für das BUWAL in einem technisch-wissenschaftlichen Bericht schriftlich zusammengefasst. Tex-A-Tec AG wird zuhanden zukünftiger Kunden eine Dokumentation zusammenstellen, welche die Vorteile der getesteten Produkte und Dienstleistungen präsentiert.

Projektziele (Deutsch)

Das Ziel dieses Projektes ist die Demonstration einer neuen Entsorgungsstrategie für Textilveredelungsanlagen. Diese reduziert die Abwasserfrachten in die kommunalen Kläranlagen und entlässt weniger Schadstoffe in die Umwelt. Die neue Entsorgungsstrategie ermöglicht zudem Kosteneinsparungen.

Beschreibung der Resultate (Deutsch)

Der im Rahmen des Projekts gebaute Abwasserreaktor wurde von der Firma Schoeller Textil AG übernommen und plangemäss im Frühjahr 2006 in Betrieb gesetzt. Die vorher vorgenommenen chemischen Analysen und Abbaubilanzen zeigen, dass bei der vorgesehenen Belastung des Abwassers (4000 - 5000 mg O₂/l) Abbaugrade von 75 - 80 % erreicht werden und die Restbelastung des Abwassers eine gute Biokompatibilität aufweist.

Publikationen / Ergebnisse (Deutsch)

Marte, W., M. Meyer, U. Meyer (2004). Oxidative Behandlung von Textilabwasser nach dem ORCAN-Verfahren. Melliand Textilberichte 85/1-2, S. 74-78. http://cmsftp.worldsoft-cms.info/t/tex-a-tec.com/uploads/ORCAN_Publikation_080205.pdf