Biomasse-Energie-Systeme zwischen 70 und 1'000kW Kesselleistung haben mehr als andere Leistungsklassen mit der Wirtschaftlichkeit zu kämpfen, um die Grenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) einzuhalten. Diese Anlagen können ohne Sekundärmassnahmen wie Staubfilter oft nur knapp die Staubemissionsgrenzwerte einhalten. Die Sekundärmassnahmen wie Multizyklon und Elektro- oder Gewebefilter sind aber im Verhältnis zur Anlagenleistung mit hohen Investitions- und Unterhaltskosten verbunden.
Ziel dieses Projektes war, einen Unterschubkessel für Holzschnitzel für die oben erwähnte Leistungsklasse zu entwickeln, der ausschliesslich druch Primärmassnahmen einen stabilen Verbrennungsprozess mit geringen Staubemissionen gewährleistet. Eine optimale Abstimmung der Anlagekomponenten in der Primär- und Sekundärverbrennung soll auch bei ändernden Holzbrennstoffparametern wie Wassergehalt und Feinanteil eine emissionsarme Verbrennung ermöglichen (Brennstoffelastiziät). Der Kesselbetrieb hat ohne Staubabscheidesysteme für alle naturbelassenen Holzbrennstoffe die LRV-Staubgrenzwerte einzuhalten.
In der abschliessenden Projektperiode wurde vom Industriepartner basierend auf den Erfahrungen mit Funktionsmustern ein serienfähiger Prototyp eines Kessels mit Unterschubfeuerung, Treppenrost und Abgasrezirkulation gebaut und vom Ökozentum Langenbruck getestet und gemessen. Die Brennstoffelastizität konnte mit feuchten und trockenen Brennstoffen gezeigt werden. Im weiteren konnten durch die neuartige Glutbettführung und die Abgasrezirkulation Partikelemissionsreduktionen um Faktor 2 (für die Gesamtstaubmenge) bis Faktor 6 (für die physiologisch relevanten Feinstpartikel) erreicht werden.