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Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
FGU2008/006
Projekttitel
Energiegewinnung aus städtischen Tunneln, Systemevaluation
Projekttitel Englisch
Energy extraction from urban tunnels, Evaluation of systems

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektbeschreibung
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Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
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Methoden
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Spezielle Geräte und Installationen
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Allgemeiner Stand der Forschung
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Projektziele
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Forschungsplan
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Umsetzung und Anwendungen
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Publikationen / Ergebnisse
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Berichtsnummer
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Literatur
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Geothermie, Tunnel, Konstruktionsmethode, Thermisches Potenzial, Heizen und Kühlen, Absorber
Schlüsselwörter
(Englisch)
Geothermics, tunnel, construction method, thermal potential, heating and cooling, energy absorber
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt ihren CO2-Ausstoss bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 1990 um 20% zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die regenerativen Energien ausgebaut und verbessert werden. Die Geothermie weist unter den regenerativen Energiequellen einen besonderen Stellenwert auf, da sie unabhängig von Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung jederzeit zur Verfügung steht.

Ziel des Forschungsprojektes ist es, aufzuzeigen, ob die Gewinnung von Wärme und/oder Kälte aus schweizerischen Tunnels umsetzbar ist. Dafür sollen verschiedene Absorbersysteme, wie Anker oder Wärmeregister in den Tunnelwänden oder in vorgefertigten Betonbauteilen auf ihre Anwendbarkeit im Tunnelbau und ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden.

Die Untersuchungen werden für Normalprofile von Strassentunneln vorgenommen. Innerstädtische Strassentunnel oder Ortsumfahrungen eignen sich für die Nutzung der Erdwärme, da an den Portalen oder über dem Tunnel Wärmeabnehmer vorhanden sind.

Kann eine sinnvolle Energiegewinnung aufgezeigt werden, so wird empfohlen, die Untersuchung von Geothermie aus Tunneln in die Auflageprojekte für Tunnelneu- und Sanierungsbauten aufzunehmen. Weiterhin wird abgeklärt, ob ein Nachrüsten bestehender Tunnel möglich ist. In einem weiteren Schritt wird ein Praxisversuch geplant und für die finanzielle Unterstützung Industriepartner gesucht.
Kurzbeschreibung
(Englisch)

The objective of Switzerland in CO2 emission is to reach in 2020 a level of emission 20% smaller as in 1990. In order to reach that goal, renewable energies must be improved or developed. Of all the renewable energies available, geothermal energy has a specific place, in the sense that it is independent of wind, weather conditions or solar radiations. It is always available.

The purpose of the research project is to demonstrate if the heat and/or cold production from Swiss tunnels is viable. In order to do so, the feasibility and economical aspects of different heat exchange systems, like anchors, heat exchangers integrated in the tunnel wall or pre-integrated in concrete pieces will be evaluated.

Investigations will be lead for typical profiles of road tunnels. Urban road tunnels or local bypass can be suitable for heat production, as heat and cold consumers are located in the direct neighbourhood, above the tunnel or at the portal.

If a substantial energy potential of such structures can be demonstrated, it is suggested to include generally investigations of geothermal energy utilization in projects for new or existing tunnels. In a next step, a test case will be planed and industrial partners looked for financial support
Projektbeschreibung
(Deutsch)

Seit der Klimawandel durch den Ausstoss von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen wissenschaftlich und politisch akzeptiert ist, gibt es grosse Bestrebungen unseren Energiebedarf zu senken und vermehrt mit regenerativen Energien zu decken. Um das Ziel der Schweiz langfristig, 70% der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen, zu erreichen, ist noch ein hoher Effort in Forschung, Entwicklung und Ausbau notwendig. Gleichzeitig soll der Energiebedarf bis 2010 im Vergleich zum Jahr 1990 um 10% gesenkt werden (Ziele von BFE: EnergieSchweiz).

Ein grosses Einspar- und Verbesserungspotenzial besteht im Gebäudebereich. Die Schweiz weist einen sehr hohen Pro-Kopf-Ausstoss von CO2 für den Heizenergieverbrauch pro Wohnfläche auf, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Dies liegt am hohen Heizölanteil bei den Gebäudeheizungen. Diese Heizungen müssen in den nächsten Jahren ersetzt werden. Die Geothermie eignet sich hervorragend für die Gewinnung von Wärme für Niedertemperaturheizungen, da sie unabhängig von Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung jederzeit zur Verfügung steht.

Da im städtischen Bereich aber oftmals der Platz für die Bohrungen von Erdsonden fehlt, können städtische Tunnel und der damit aufgeschlossene Felsquerschnitt für die Wärmegewinnung genutzt werden. Tunnel weisen eine grosse geothermische Oberfläche auf, die mit speziellen Absorbertechnologien zur Wärmegewinnung herangezogen werden kann.

In der Schweiz werden in den nächsten Jahren viele städtische Tunnel, Umfahrungstunnel sowie Sicherheitsstollen für bestehende Tunnel geplant und gebaut. Damit wird ein grosses Energiepotenzial freigelegt, welches es zu nutzen gilt.

Ein weiterer Vorteil von städtischen Tunneln ist die Nähe zu den Energieverbrauchern. Tiefliegende Tunnel, wie zum Beispiel der Gotthard-Basistunnel, haben zwar ein viel höheres geothermisches Potenzial (Felstemperatur rund 40 °C), es sind aber selten Wärmeabnehmer in naher Umgebung der Portale vorhanden.

Bisher werden 6 Tunnel in der Schweiz geothermisch genutzt. Von den Tunneln Gotthard-Strassentunnel, Furka, Mappo-Morettina, Hauenstein und Ricken wird das Tunnelwasser genutzt. Am Grossen St. Bernard wird die Tunnelabwärme genutzt.

Anwendungen von Absorbertechnologien wie Energieanker oder Wärmeregister in der Innenschale wurden bisher noch nicht angewendet. Ein grosses Potenzial kann aber vermutet werden, wenn eine wirtschaftliche, konstruktive und baumethodisch anwendbare Lösung gefunden werden kann.

Erste Pilotprojekte für einen Energieanker und ein Energievlies in Österreich haben ermutigende Resultate gezeigt. Diese Systeme sollen überprüft und verbessert sowie weitere Absorbersysteme evaluiert werden.

Die Beantwortung eines auszuarbeitenden Fragenkatalogs soll die bestmöglichen Systeme aufzeigen. Diese werden weiterentwickelt, so dass in einem weiteren Schritt ein Praxistest geplant werden kann. Für diesen ist es notwendig Industriepartner zu suchen, um eine Pilotanlage finanzieren und betreiben zu können.

Sollte sich eine machbare und wirtschaftliche Anwendung ergeben, so kann diese Technologie zu den Klimazielen der Schweiz beitragen.
Erwartete Erkenntnisse/ Nutzen, Nutzniesser
(Deutsch)

In naher Zukunft werden viele städtische Tunnel (Strassentunnel aber auch Werkleitungsstollen und andere unterirdische Infrastrukturanlagen), Umfahrungen von Ortschaften sowie Sicherheitsstollen an bestehenden Strassentunneln geplant, gebaut oder saniert. Dadurch entsteht ein grosses Potenzial, die freigelegten Fels- oder Erdoberflächen geothermisch zu nutzen und so zu den Energieeinsparungszielen der Schweiz beizutragen.

Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, verschiedene Absorbersysteme zu evaluieren und auf die Anwendbarkeit in innerstädtischen Tunneln zu prüfen. Es soll sowohl eine geothermische, konstruktive, baumethodische sowie auch wirtschaftliche Abklärung stattfinden.

Zeigt das Forschungsprojekt die Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit von Geothermie aus Tunneln auf, so kann die Prüfung der Geothermie in die Auflageprojekte aufgenommen werden. Nur mit der rechtzeitigen Integration in die Planung ist eine Anwendung der Geothermie prüf- und umsetzbar.

Weiterhin soll die Planung eines Pilotversuchs durchgeführt werden.

Langfristig soll das geothermische Potenzial bei allen Neubauten, Sanierungen und Nachrüstungen an neu zu bauenden und bestehenden Tunneln und Stollen geprüft werden.

Der Tunnelbesitzer und Bauherr (z.B. ASTRA) kann die Wärme nutzen, um die eigenen Energiekosten zu senken oder er veräussert die Wärme weiter und kann so einen Mehrgewinn erreichen.
Methoden
(Deutsch)

Zusammenfassung

Nach einer Grundlagenstudie und der Prüfung des Stands der Technik, erfolgt eine systematische Analyse für Absorbersysteme, die in städtischen Tunneln zum Einsatz kommen können. Anhand eines zu erstellenden Fragenkataloges werden diese Systeme evaluiert und bewertet. Für das oder die besten Systeme werden eine Pilotanlage geplant.

Darstellung typischer Tunnelquerschnitte

Das Forschungsprojekt beschränkt sich auf innerstädtische Tunnel (gelöscht Strassentunnel) sowie Tunnel von Umfahrungsstrecken. Wie in Kapitel 5.1. erläutert, eignen sich diese Tunnel besonders für die Nutzung der Erdwärme, da in unmittelbarer Portalnähe oder in geringem Abstand über dem Tunnel Abnehmer für die Wärme vorhanden sind.

Die typischen Strassentunnel-, Sicherheitsstollen- und andere unterirdische Infrastrukturstollen-querschnitte werden zusammengetragen.

Wahl der Absorberelemente

Anhand der typischen Querschnitte werden verschiedene Absorberelemente evaluiert. Dabei werden in einem ersten Schritt mögliche Einbauarten und –orte untersucht und aufgelistet. Erste Beispiele für Strassentunnel sind in den folgenden Bildern dargestellt:

siehe unten link: Bild1.pdf

Bild 1: Strassentunnel mit Zu- und Abluftkanal, Werkleitungskanal und Nischen

Absorber können Anker, Register in der Fahrbahnplatte oder Anordnungen von Registern in der Tunnelschale sein.

siehe unten link: Bild2.pdf

Bild 2: Strassentunnel als Hufeisenprofil mit Zwischendecke

Absorber können Register in der Zwischendecke oder Anordnungen von Registern in der Tunnelschale sein.

siehe unten link: Bild3.pdf

Bild 3: Strassentunnel mit Abluftkanal und vorgefertigtem Werkleitungskanal

Absorber können Register im Werkleitungskanal oder Anordnungen von Registern in der Tunnelschale sein.

Prüfung der Systeme

Um die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit für die einzelnen Systeme zu untersuchen, sind folgende Fragestellungen zu beantworten

siehe link:Fragestellungen.pdf

Basis für den Aufbau des Fragenkataloges sind folgende Fragestellungen:

Geothermische Fragen:

Ist das System thermisch nachhaltig, d.h. fliesst genug Wärme nach, um auch nach 10 Jahren noch genügend Wärme entziehen zu können?

Wie gross ist die maximale Energieausbeute und durch welche Anforderungen wird sie begrenzt (keine Auswirkungen auf Dauerhaftigkeit des Tunnels)?

Wie beeinflussen saisonale Schwankungen den Energiegewinn?

Wie und wie gut ist die Felstemperatur auf das Absorberelement übertragbar?

Wie muss die Abnehmerstruktur beschaffen sein, um die Tunnelwärme möglichst ohne Verluste tatsächlich nutzen zu können?

Konstruktive Fragen:

Wie hat ein Absorberelement auszusehen?

Wo kann es in den Tunnel integriert werden?

Wo können die Anschlüsse und Versorgerleitungen untergebracht werden?

Wie kann die Wartung und Instandsetzung erfolgen?

Baumethodische Fragen:

Wie müssen der Einbau und die Anordnung erfolgen, so dass es zu keiner Bauzeitverlängerung kommt?

Wie kann das System ausgelegt werden, so dass es den Baubedingungen im Tunnelbau gerecht wird?

Wie können bestehende Tunnel nachgerüstet werden?

Wie werden die Anschlussleitungen und die Hydraulik gesteuert und von wo?

Wie können der Einbau, die Wartung und der Betrieb des geothermischen Systems möglichst störungsfrei für den eigentlichen Zweck des Tunnels erfolgen?

Wirtschaftliche Fragen:

Ist die Anwendung der Geothermie aus Tunneln energiepolitisch gewünscht und wird sie unterstützt?

Kann eine finanzielle Sicherheit durch die Einspeisevergütung hergestellt werden?

Mit welchen Kosten muss für die Investition für eine geothermische Anlage im Tunnelbau gerechnet werden?

Zur Beantwortung des Kataloges werden die vorhandenen Forschungsergebnisse vom Lainzer Tunnel, der U-Bahn Wien, dem Projekt Stuttgart 21 sowie der Untersuchung zum Projekt CEVA (Genf) ausgewertet. Diese Untersuchungen beziehen sich alle auf Bahntunnel, deshalb ist eine weiterführende Forschung für Strassentunnel notwendig. Es werden die Randbedingungen für Strassentunnel sowie ihre unterschiedliche Konstruktion (verschiedene Möglichkeiten des Einbaus von Elementen usw.) genauer untersucht.

Planung eines Pilotprojektes

Weiterhin soll die Planung für einen Praxistest sowie die Festlegung der notwendigen Messtechnik zur Evaluation der thermischen Leistungsfähigkeit der Anlage sowie zur Abschätzung der Dauerhaftigkeit ihrer kritischen Komponenten erfolgen. Im Rahmen des vorliegenden Projektes sollen Industriepartner zur Mitfinanzierung einer Pilotanlage gewonnen werden

Zugehörige Dokumente
Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)
Es sind keine speziellen Geräte notwendig. Die Software, die für die Bearbeitung des Forschungsvorhabens notwendig ist, wie Zeichnungs- und Modellierungsprogramme, steht in den forschenden Firmen zur Verfügung
Allgemeiner Stand der Forschung
(Deutsch)

Die Anwendung von Erdwärmesonden oder Erdregistern und Wärmepumpen im Einfamilienhausbau ist mittlerweile Stand der Technik. Erste Nutzungen von erdberührten Bauteilen, wie Schlitzwände oder Bohrpfähle haben gezeigt, dass vorhandene Strukturen im Untergrund genutzt werden können für die Wärmegewinnung. So wurden in Schlitzwänden von U-Bahnstationen Absorberleitungen eingelegt und die Stationen damit gewärmt oder gekühlt (U-Bahnlinie Wien U2).

Im Tunnelbau wurde bisher bei einzelnen Projekten das warme Tunnelwasser genutzt (5 Tunnel in der Schweiz). Diese Nutzung kann aber vor dem Bau des Tunnels kaum geplant werden, da sowohl die Schüttung wie auch die Wassertemperatur vor Auffahren des Tunnels nicht bekannt ist. Es gibt einen Tunnel in der Schweiz, von dem die warme Abluft genutzt wird. Projekte, bei denen die Felsoberfläche und die Felstemperatur zur Wärmegewinnung herangezogen werden, sind noch nicht umgesetzt worden.

Es gibt für einzelne Projekte, wie CEVA (U-Bahn) oder Stuttgart 21 (Bahntunnel) Potenzialstudien, die aufzeigen, dass das geothermische Potenzial für Tunnel gross ist. Für das Projekt CEVA wurde pro Tunnelmeter ein Potenzial von 3 MWh/Jahr Wärme, resp. 2.5 MWh/Jahr berechnet. Bisher wurde die technische Umsetzung nicht realisiert, da eine Planung von Geothermiesystemen in Tunneln sehr frühzeitig in den Projektablauf integriert werden muss. Spätere Änderungen im Layout des Tunnelquerschnitts (nach Auflageprojekt) sind unerwünscht, da sie die Bauzeit verlängern und die Baukosten erhöhen.

In Österreich wurden beim Neubau der U-Bahnlinie in Wien im Lainzer Tunnel verschiedene Absorberelemente in Pilotprojekten getestet. So kamen ein Energievlies sowie ein Energieanker zum Einsatz. Bei der Versuchsanlage LT22-Biehäuselberg (bergmännisch hergestellter Lainzer Tunnel) wurden 8 Energievliesbahnen installiert. Die gewonnene Wärme wurde über einen Radiator abgegeben. Es konnten Arbeitszahlen von 3.0 bis 4.2 erreicht werden (abhängig von Lufttemperatur, Erdreichtemperatur, Pumpenstärke, Volumenstrom). Wichtige Erkenntnisse aus diesen Teststrecken in Bezug auf die Materialwahl, den Einbau, die Arbeitsvorgänge und den Betrieb fliessen bei der Beurteilung der Absorbersysteme in dieses Forschungsvorhaben mit ein.

Die vorliegenden Forschungen beziehen sich auf Bahntunnel. Strassentunnel und anderer inner-städtische Tunnel wurden auf die Anwendung von Absorbersystemen bisher nicht geprüft. Diese Lücke soll mit diesem Vorhaben geschlossen werden. Dabei werden die bisherigen Forschungsergebnisse auf eine Übertragbarkeit auf innerstädtische Tunnel untersucht sowie innovative Lösungen für diese evaluiert.

In den Forschungsprojekten zu Stuttgart 21 und CEVA wurde festgestellt, dass die Bedingungen im Tunnel einen grossen Einfluss auf die Absorberelemente haben, diese Bedingungen wurden aber noch nicht genauer spezifiziert. Hier soll dass Forschungsvorhaben in Bezug auf die städtischen Tunnel Werte liefern.
Projektziele
(Deutsch)
  • Mögliche Absorbersysteme für Wärme- und Kältegewinnung aus Tunneln untersuchen 
  • Bestmögliche Absorbersysteme für verschiedene Tunnel (Querschnitte, Felstemperaturbereiche, Tunnellage) untersuchen
  • Die Wirtschaftlichkeit einer Erdwärmenutzung durch städtische Tunnels untersuchen
  • Installationslogistische Praxistauglichkeit prüfen und Testanlage für die Bestimmung der thermischen Leistung planen
  • Industriepartner für Praxistest suchen
Projektziele
(Englisch)
  • Investigate possible heat/cold exchangers for tunnels
  • Determine the best possible heat exchanger system for different tunnels (section type, field temperature, tunnel situation), paying special attention to the Swiss tunnel conditions.
  • Economical viability of heat from the ground thanks to urban tunnels will be evaluated.
  • Testing the logistic suitability of such systems and planning test installations for the determination of thermal efficiency of such systems.
  • Identification of industrial partners
Forschungsplan
(Deutsch)

Forschungsplan

Organisation

Da dieses Forschungsvorhaben interdisziplinär die Gebiete des Tunnelbaus, der Geothermie sowie der Heizungsinstallationen betrifft, haben sich die Firmen Amberg Engineering AG (Tunnelbau), Geowatt AG (Geothermie) sowie die VersuchsStollen Hagerbach AG (VSH) (Baumethode, Pilotprojekt) zusammengeschlossen. Die Leitung und Koordination des Forschungsvorhabens übernimmt die Amberg Engineering AG.

Amberg Engineering AG

Die Firma Amberg Engineering AG mit Sitz in Regensdorf-Watt ist spezialisiert im Untertagbau und weist ein grosses Fachwissen in der Planung und Umsetzung von Strassen-, Eisenbahn- und Infrastrukturtunneln in der Schweiz und weltweit auf.

Referenzen im Strassentunnelbau in der Schweiz sind Gubristtunnel, Galgenbucktunnel, Uetlibergtunnel, Umfahrung Flims, Umfahrung Saas, Umfahrung Trin, Umfahrung Herisau, Verkehrsentlastung Rapperswil, Zürich Airport, Tunnel Uznaberg u.a.

Geowatt AG

Die Firma Geowatt AG mit Sitz in Zürich ist spezialisiert im Bereich Geothermische Energienutzung und Hydrogeologie. Im vorliegenden Projekt kann sie ihre spezifischen Erfahrungen aus der Planung von grossen Erdwärmesondenanlagen sowie den verschiedenen numerischen Simulationen für Tunnelprojekte einbringen.

Referenzen sind CEVA (geplante Bahnverbindung Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse in Genf, Modellierung geothermisches Potenzial), Voraussage von Wassereinbrüchen in Tunneln anhand von Temperaturmessungen, Vorhersage Felstemperatur im Gotthard-Basistunnel, sowie wärmepumpenbetriebene Erdwärmesondenanlagen wie Hotel Dolder Grand, Science City ETH Zürich und verschiedene Europäische Forschungsprojekte im Bereich Geothermie.

VersuchsStollen Hagerbach AG (VSH)

Der VSH bietet neben optimalen Bedingungen für Entwicklungs- und Forschungsarbeiten auf den klassischen Gebieten des Untertagbaus (Bohren, Sprengen, Betonieren, Injizieren, Ankern, Abdichten, etc.) auch ideale Randbedingungen für Untersuchungen und Tests in anderen Fachgebieten als dem Tunnelbau.

Referenzen sind die Erfahrungen in der Durchführung von Grossversuchen von Tunneleinrichtungen (u.a. Cofiroute, GBT), langjährige Erfahrungen im untertägigen Bau und Betrieb einer Stollenanlage, interdisziplinäre Ingenieursdienstleistungen, Entwicklung neuer Spritzbetonsysteme, Tests von Bohrgeräten (u.a. Hilti AG), Herstellung, Tests und Evaluierung von Tunnelabdichtungen, Europäische Vernetzung durch ein EU-Projekt (LSurf), akkreditiertes Prüflabor und zertifizierte Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen.

Arbeitsplan

Für das Forschungsvorhaben werden 4 Monate veranschlagt. In diesem Zeitraum werden folgende Arbeiten umgesetzt:

Arbeit Bearbeitungszeitraum

Startsitzung (Amberg, Geowatt, VSH) 1 Tag

Überprüfung Stand der Technik 2 Wochen

Zusammentragen aller Normalprofile für Strassentunnel (Amberg) 1 Woche

Fragenkatalog erstellen 2 Woche

Absorbersysteme zusammentragen 2 Wochen

Evaluation von Absorbersystemen (Amberg, Geowatt) 3 Wochen

Beantwortung des Fragenkatalogs (Amberg, Geowatt, VSH) 3 Wochen

Festlegen des Systems / der Systeme für ein Pilotprojekt (Amberg, Geowatt, VSH) 1 Tag

Planung des Pilotprojekts (Amberg, Geowatt, VSH) 3 Wochen

Kostenschätzung eines Pilotprojektes 2 Wochen

Industriepartner suchen 5 Wochen

Schreiben des Abschlussberichts (Amberg, Geowatt, VSH) 3 Woche

Meilensteine

Beginn Forschungsprojekt 06. Juli 2009

Startphase 24. Juli 2009

Systemevaluation 04. September 2009

Planung Pilotprojekt 09. Oktober 2009

Schlussbericht verfassen 30. Oktober 2009

Arbeitsplan siehe Tabelle1 unten

 

Zugehörige Dokumente
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Dieses Forschungsvorhaben stellt eine theoretische Grundlage dar, für eine Pilotanlage (Planung des Praxistests ist im vorliegenden Vorhaben inbegriffen) sowie den späteren Einsatz in der Praxis.

Städtische Tunnelbauwerke sind bislang noch kaum als geothermische Wärmetauscher ausgerüstet; die Entwicklung steht noch ganz am Anfang. Dies liegt sicher daran, dass die Planung solcher Anlagen frühzeitig; schon vor dem Auflageprojekt, integriert werden muss. Bisher haben Planungsbüros dieses Potenzial kaum genutzt. Geothermische Planer erfahren meist zu spät von Tunnelprojekten, die für die Energiegewinnung interessant sein könnten. In diesem Projekt soll durch die Zusammenarbeit von Tunnelplanern und Geothermieexperten nun eine frühzeitige Zusammenarbeit gefördert werden
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
.
Berichtsnummer
(Deutsch)
1330
Literatur
(Deutsch)

[1] Bitzer, Frank; Storz, Roman; Nutzung geothermischer Energie, Erdwärmenutzung – Stand und aktuelle Entwicklung; Aus: Felsbaumagazin, Heft 2, 2008

[2] Adam, Dietmar; Oberhauser, Andreas; Kosten und Nutzen der Geothermie für die Verkehrsinfrastruktur; Aus: Eisenbahningenieur, März 2008

[3] Rybach, Ladislaus; Tunnelwärmenutzung an Beispielen aus der Schweiz; Aus: Eisenbahningenieur, Januar 2008

[4] Wittke, Walter; Schmitt, Dieter; Nutzung der Geothermie im Tunnelbau; Aus: Geotechnik 28, Nr. 4, 2005

[5] Oberhauser, Andreas; Verfahrens- und Komponentenentwicklung zur Planung von Tunnelthermie®-Anlagen; Dissertation; TU Wien, Juni 2006

[6] Kohl, Thomas; Andenmatten, Nathalie; Rybach, Ladislaus: Geothermal resource mapping – example from northern Switzerland

(7)Thomas, Schlosser; Michael, Schmidt; Marcus, Schneider; Pieter, Vermeer; Potenzial der Tunnelbaustrecke des Bahnprojektes Stuttgart 21 zur Wärme- und Kältenutzung, Institut für GebäudeEnergetik, Universität Stuttgart, Juli 2007