Kurzbeschreibung
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Ästhetisch wertvolle, landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaften in der Umgebung von urbanen Siedlungen können die Gesundheit der Bevölkerung positiv beeinflussen. Der gesundheitsfördernden Wirkung von Kulturlandschaften, insbesondere auf das psychische und soziale Wohlbefinden, wird bei der heutigen Raumgestaltung jedoch noch kaum Bedeutung beigemessen. Mit dem geplanten Forschungsprojekt werden anhand einer Fallstudie anwendungsorientierte Grundlagen erarbeitet, um Synergien von Kulturlandschaftserhaltung und Gesundheitsförderung optimal zu entwickeln und zu nutzen. Die Entwicklung geeigneter Green Care-Angebote im Bereich der Prävention bildet dazu eine zentrale Massnahme. Das Projekt wird als interdisziplinäre Aufgabenstellung angegangen, um das Wissen der unterschiedlichen Ansätze von Landschaftsentwicklung und Prävention optimal zusammenzuführen. Die Hauptgesuchstellerin, die Fachstelle Landschaft & Regionalentwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, und der Mitgesuchsteller, der Fachbereich Gesundheit und Prävention der Hochschule Luzern, haben sich für dieses Projekt zusammengeschlossen.
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Partner und Internationale Organisationen
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AT, BE, CH, CZ, DE, DK, FI, FR, GR, HU, IE, IS, IT, MT, NL, NO, PL, PT, SE, SI, TR, UK
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Abstract
(Deutsch)
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Forschungsresultate unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen bestätigen den positiven Zusammenhang zwischen Landschaft und der Förderung der menschlichen Gesundheit. Beispielsweise können landschaftsästhetisch wertvolle, landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaften in dicht besiedelten Räumen als Naherholungsgebiete die Gesundheit der Bevölkerung positiv beeinflussen. Die Erkenntnisse hinsichtlich der gesundheitlichen Risikofaktoren wie Lärm, schlechte Luft, Einschränkung des Bewegungsraumes etc. fliessen bereits heute in Konzepte der Landschaftsplanung und -gestaltung ein. Die meisten Interventionsansätze fokussieren jedoch auf die Reduktion und Eindämmung krankmachender Umweltfaktoren. Eine gezielte Berücksichtigung der gesundheitsfördernden Wirkung von Landschaft im Rahmen aktueller Instrumente der Planungspraxis fehlt weitgehend. Mit dem Planungsinstrument Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) steht der Landschaftsplanung ein Instrument zur Verfügung, das sich in der Praxis aufgrund des prozessorientierten und interdisziplinären Ansatzes für die nachhaltige Landschaftsentwicklung von Gemeinden und Regionen bewährt hat. Inwiefern vorhandene Konzepte und Planungsinstrumente der Landschaftsentwicklung den Zusammenhang zwischen Landschaft und Gesundheitsförderung bereits berücksichtigen, wird in der vorliegenden Studie untersucht. Hierfür werden die zwei Dokumente Werkzeugkasten LEK und das LEK der Gemeinde Cham exemplarisch beigezogen und mittels qualitativer Inhaltsanalyse untersucht. Auf der Basis eines theoriegeleiteten Kategoriensystems wird analysiert, inwiefern gesundheitsfördernde Aspekte berücksichtigt werden, beziehungsweise hinsichtlich welcher Aspekte das Planungsinstrument LEK allenfalls ergänzt werden könnte. Als Resultate liegen Handlungsempfehlungen und Umsetzungsvorschläge vor, mit welchen in Zukunft Aspekte der Gesundheitsförderung explizit in LEK einbezogen und dadurch gezielt berücksichtigt werden können. Insbesondere ist es auf der Basis dieser Studie möglich, gesundheitsfördernde Entwicklungsziele und -massnahmen für eine Agglomerationslandschaft zu formulieren und so die Nutzung des gesundheitsfördernden Potentials zu optimieren.
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