Kurzbeschreibung
(Deutsch)
|
Das Projekt befasst sich mit dem Vergleich von Fichtenholz aus Höhenlagen mit solchem aus Tiefenlagen. Dabei soll untersucht werden, inwiefern sich die beiden Wuchsgebiete auf die Sorptionseigenschaften des Holzes auswirkt.
|
Partner und Internationale Organisationen
(Deutsch)
|
AT, CH, CZ, DE, ES, FI, FR, IE, IT, NL, NO, PL, RO, SI
|
Abstract
(Deutsch)
|
Die Sorptionseigenschaften von Holz stellen in der täglichen Anwendung, insbesondere im Aussenbereich einen wichtigen Aspekt dar. Verstärkte Wasseraufnahme von Holz hat einen direkten, negativen Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen und führt zu erhöhtem Quellen der betroffenen Bauteile. Eine geringe Wasseraufnahme gewisser Holzsortimente wäre ein wichtiges Argument für den Einsatz zum Beispiel im Aussenbereich. Dies gilt nicht nur für den Einsatz von Massivholz beispielsweise bei Fassaden, sondern könnte auch bei der Rohstoffauswahl für die Herstellung von Holzwerkstoffen (Massivholzplatten) von Bedeutung sein. Es wird untersucht, ob und wie sich das Holz der vier verschiedenen Höhenlagen (500, 880, 1100 und 1500 m. ü. M.) beim Angleichen an eine Holzausgleichsfeuchte unterscheiden. Im Gegensatz zu einer Vielzahl von Untersuchungen, die über das Thema 'Sorption' veröffentlicht wurde, soll hier der zeitliche Ablauf der Be- und Entfeuchtung mitberücksichtigt werden, indem der Befeuchtungs- und Trocknungsprozess zwischen Ausgangsfeuchte und Holzausgleichsfeuchte aufgezeichnet wird. Die Probebäume (Picea abies) für die Untersuchungen wurden aus einem Fichtenbestand in der Zentralschweiz bei Schattdorf (UR) entnommen. Der Bestand befindet sich an einem nach Nord-West ausgerichteten Hang. Jeweils vier Bäume wurden pro Höhenlage gefällt. Resultate Allgemein gilt für Nadelholz die Theorie, dass mit zunehmender Jahrringbreite die Dichte des Holzes abnimmt (Niemz, 1993). Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen bezüglich der Höhenlage als möglichen Einflussfaktor auf die Dichte. In den Untersuchungen wurde die höchste Dichte (442 kg/m3) für das Holz der Höhenlage 880 m gemessen, wobei die niedrigsten Werte (388 kg/m3) für das Holz aus den Tieflagen ermittelt wurden. Die Dichte für das Holz aus 1100 m bzw. 1500 m lag mit ca. 410 kg/m3 zwischen diesen beiden Werten. Zu betonen ist, dass bedingt durch die Anzahl der Probebäume nur erste Tendenzen bezüglich der durchgeführten Untersuchungen aufzeigt werden können. Zudem wurde das Probenmaterial lediglich von einem Bestand entnommen. In den Befeuchtungsversuchen konnte festgestellt werden, dass während der ersten 12 Stunden, in denen die darrtrockenen Proben befeuchtet wurden, eine Differenzierung der prozentualen Feuchtigkeitsaufnahme zwischen Holz aus unterschiedlichen Höhenlagen stattfindet. Demnach nahm das Holz aus Höhenlagen um 500 m prozentual am meisten, und Holz aus Höhenlagen um 880 m nahm am wenigsten Feuchtigkeit auf. Bei der Entfeuchtung haben die Proben aus Tieflagen am meisten Wasser abgegeben (Abbildung 11). Die Proben aus der Höhenlage 800 m haben am langsamsten Feuchtigkeit abgegeben. Während der Entfeuchtung gab es bei den Proben mit stehenden Jahrringen grössere Unterschiede zwischen den verschiedenen Höhenlagen. Nach 8 Stunden betrug der maximale Unterschied in der Gewichtsabnahme für die Proben mit liegenden Jahrringen ca. 5%, bei den stehenden Jahrringen lag der Wert bei ca. 10%. In der hier durchgeführten Studie konnte auch gezeigt werden, dass Fichten in einer Höhenlage zwischen 800 und 1000 m offensichtlich die besten Wuchsbedingungen vorfinden. Sie bilden nicht nur das dichteste Holz, sondern zeigten auch den grössten Radialzuwachs (breiteste Jahrringe). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gebirgsholz aus Höhenlagen um die 900 m, welches in dieser Studie untersucht wurde, geringfügig bessere Eigenschaften aufweist verglichen mit Holz aus Tief- bzw. Hochlagen. Es konnte gezeigt werden, dass dieses Holz verzögert auf einen Wechsel der Luftfeuchtigkeit reagiert. In Bezug auf die relativ hohe Dichte ist auch das Quell- und Schwindverhalten als günstig zu bewerten. Die hier vorgestellten Ergebnisse werfen unter anderem die Frage auf, worauf die verzögerte Reaktion bezüglich des Sorptionsverhaltens des Fichtenholzes aus mittleren Höhenlagen bei sich ändernder Luftfeuchte zurückzuführen ist. Da bekannt ist, dass die Wasseraufnahme bzw. Abnahme hauptsächlich in den hemikristallinen Bereichen des Holzes stattfindet, könnte eine chemische Analyse der Holzproben diesbezüglich erste Ansatzpunkte liefern. Von Interesse ist dabei besonders der Anteil der Hemicellulose und aus welchen Polysacchariden sich diese zusammensetzt.
|