Mont Terri Projekt

• Forschungsstelle: SWISSTOPO
• Projektnummer: P1000

Schlüsselwörter (Deutsch)

Felslabor, internationale Forschungsplattform, Opalinuston, Methodikentwicklung, Charakterisierung Tongesteine, Demonstrationsexperimente, Geologisches Tiefenlager, Langzeitsicherheit, Technische Machbarkeit

Schlüsselwörter (Englisch)

Rock laboratory, international research platform, Opalinuston, methodology development, characterisation of clay rocks, demonstration experiments, geological depth camp, long-term security, technical feasibility

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Das Mont Terri Projekt:

Im Felslabor Mont Terri wird seit 1996 international geforscht. Das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) betreibt das Felslabor und leitet das Mont Terri Projekt. An den unterirdischen Forschungsvorhaben beteiligen sich dreizehn Organisationen* aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Japan, Kanada, Spanien und der Schweiz. Verschiedene weitere Länder ziehen Tongesteine ebenfalls als mögliche Wirtgesteine für geologische Tiefenlager in Betracht. Bei regelmässigen Treffen diskutieren die Projektpartner die Resultate laufender Experimente und beraten über die Durchführung und Finanzierung neuer Experimente. Jedes Jahr kann jeder Partner von neuem entscheiden, an welchen Experimenten er sich beteiligt.

*ANDRA (F), BGR (D), CRIEPI (J), ENRESA (S), GRS (D), HSK (CH), IRSN (F), JAEA (J), NAGRA (CH), NWMO (Kanada), OBAYASHI (J), SCK-CEN (B), SWISSTOPO (CH)

Ein Felslabor im Tongestein:

Das Felslabor Mont Terri liegt nördlich von St-Ursanne im Kanton Jura. Es befindet sich rund 300 Meter tief unter der Erdoberfläche und ist über den Sicherheitsstollen des Mont Terri Autobahntunnels der A16 Transjurane erreichbar. Die Laborstollen in der Opalinustonschicht sind insgesamt 500 m lang. Das Felslabor dient ausschliesslich Forschungszeichen; die Lagerung von radioaktiven Abfällen kommt hier nicht in Frage.

Projektziele (Deutsch)

Die Experimente im Felslabor Mont Terri konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte und Zielsetzungen:

1. Entwicklung von Methoden: weil in Tongestein so gut wie kein Wasser fliesst, müssen spezielle hydrogeologische Testmethoden und Programme zur Auswertung der Messdaten entwickelt werden. Dies betrifft zum Beispiel die Messung von Porenwasserdrücken, die Ermittlung der Durchlässigkeit und die Entnahme von Wasserproben. Die gekoppelten Prozesse (gegenseitige Beeinflussung von z.B. Temperatur, Wassergehalt und Druckverhältnissen) stellen neuartige Anforderungen an die Methoden zur Untersuchung von Prozessen, die im Felslabor studiert werden.

2. Charakterisierung des Opalinustons: das Einschlussvermögen des Opalinustons wird durch seine physikalischen und chemischen Eigenschaften charakterisiert. Dabei gilt das Hauptinteresse der Durchlässigkeit und der Fähigkeit zur Selbstabdichtung, sowie dem Diffusionsverhalten von Radionukliden. Dabei werden auch Migrationsexperimente mit radioaktiven Markierstoffen durchgeführt.

3. Demonstrationsexperimente: mit diesen Experimenten werden Verfahren zur Einlagerung von Abfallbehältern und Versiegelung von Stollen erprobt. Diese Experimente dienen dem Nachweis der Machbarkeit eines geologischen Tiefenlagers. Solche Experimente sind zudem geeignet, den Besuchern das Konzept der Tiefenlagerung anschaulich zu erklären.