Die Betriebserprobung sollte Aussagen über das Verhalten von zwei LL-Sohlensorten im alpenquerenden Verkehr liefern, z.B. Angaben zu Mehrkosten im Betrieb im Vergleich zu den heutigen Graugussbremsklötzen sowie eine Überprüfung der Lärmwerte im Betriebseinsatz. Getestet wurden die organische Sorte IB116* und die Sorte C952-1 aus Sintermetall.
Resultate:
a) Lärmmessung gemäss TSI nach 9000 bis 30000km Betriebseinsatz
Messwert IB116*: 80dB(A) und C952-1: 84 dB(A) - Grenzwert für umgebaute Wagen: 85 dB(A)
Damit ist ein Nachweis erfolgt, dass diese LL-Sohlen auch nach längerem Betriebseinsatz die Lärmgrenzwerte einhalten.
b) Klotzverschleiß umgerechnet auf 100000km
Grauguss: 46,5 mm – IB116*: 40,7 mm – C952-1: 11,6 mm
c) Radverschleiß umgerechnet auf 100000km
Grauguss: 0,9 mm – IB116*: 1,9 mm – C952-1: 2,1 mm
d) Äquivalente Konizitäten wurden bei allen Messungen ermittelt. Die äqu. Konizität ist ein berechneter Wert der sich aus den geometrischen Daten des Radsatzes und den tatsächlichen Radprofilen ergibt und als ein Kennwert für das kinematische Verhalten eines Radsatzes auf dem Gleis verwendet werden kann.
d) Betriebskosten
Die gemessenen Werte von Klotz- und Radverschleiß liegen in der Tendenz etwas über den sonst in anderen Versuchen gemessenen Werten, was auf den Einfluss der höheren Temperaturen bei Gefällefahrten zurückgeführt werden kann. Beobachtet wurde bei den organischen Bremssohlen ebenso vermehrt ein Austausch wegen Ausbröckelungen und Rissen.
Unter Berücksichtigung aller ermittelten Werte ergeben sind bei den Betriebskosten Mehrbelastungen bei Einsatz von LL-Sohlen pro Wagen von 0,0121 CHF/km (C952-1) bzw. 0,202 CHF/km (IB116*).