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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
UTF 100.17.03
Projekttitel
Definieren von technischen Empfehlungen für den Einbau von dauerhaft lärmarmen Strassenbelägen im Innerortsbereich mittels Grundlagen-Erhebung anhand von neu zu erstellenden Pilotstrecken sowie Lärmmessungen an bestehenden neueren Deckbelägen (Kurztitel: Pilotstrecken für lärmarme Strassenbeläge)

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Ergebnisse gemäss Vertrag
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Projektziele
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Ökonomische Wirkung
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Beschreibung der Resultate
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Umsetzung und Anwendungen
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Weiteres Vorgehen
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Strassenbeläge, Lärmmessungen, Parameter-Studien, Lärm
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Das Pegelminderungspotential lärmarmer Strassenbeläge im Innerortsbereich ist beträchtlich. Obwohl sie nach den heutigen Normen eingebaut werden, sind sie trotzdem nicht dauerhaft lärmarm. Die Gründe dafür liegen hauptsächlich in Veränderungen anfänglich günstiger Oberflächenstrukturen durch mechanische und thermische Beanspruchungen.

Parameterstudien weisen auf mehrere Einflussgrössen hin, die für die Erreichung dauerhaft lärmarmer Beläge von Bedeutung sind. Dazu gehören neben Korngrösse, Siebkurve und Hohlraumgehalt insbesondere die Qualität der Zuschlagsstoffe, die Eigenschaften des Bindemittels sowie die Einbautechnik.

Gegenstand des von BUWAL und ASTRA gemeinsam lancierten Projektes ist die Untersuchung dieser Einflussgrössen an Testbelägen. Auf diese Weise sollen Erkenntnisse für dau-erhaft lärmarme Innerortsbeläge gewonnen werden. Dabei soll den unterschiedlichen schweizerischen Gegebenheiten hinsichtlich Zuschlagstoffen, Aufbereitungs- und Einbauverfahren gebührend Rechnung getragen werden.
Ergebnisse gemäss Vertrag
(Deutsch)
1. Grundlagenbeschaffung, Synthesebericht:
Die bisher durchgeführten Lärmmessungen an verschiedenen Belägen im In- und Ausland werden beschafft, analysiert und ausgewertet. Ein Synthesebericht bildet die Grundlage für das Projekt und umschreibt die Auswahlkriterien für die zu erstellenden Pilotstrecken.

2. Belagskerngrössen und Messprogramm:
Es werden Belagsarten und Belagsrezepturen nach den neusten Erkenntnissen aus 1. festgelegt sowie das Lärmmessprogramm für einen Zeitraum von 4-5 Jahren definiert.

3. Pilotstrecken:
Die Kantone werden aufgefordert, geeignete lärmsanierungsbedürftige Strecken im Innerortsbereich vorzuschlagen. Daraus werden anhand der in 1. formulierten Auswahlkriterien 8-10 Strecken evaluiert und deren Projektierung durch die Beauftragten unterstützt.

4. Realisierung:
Die Ausführung der lärmarmen Deckbeläge wird durch die Beauftragte begleitet. Dabei werden die Belagsqualitäten laufend überwacht. Die gegenüber einem herkömmlichen Belagseinbau entstehenden Mehrkosten werden durch Bundesbeiträge subventioniert.

5. Monitoring:
Nach dem Belagseinbau werden Ebenheit, Griffigkeit und Oberflächentextur erfasst. Die Messungen der Verkehrslärmentwicklung werden vor und nach der Belagserneuerung durchgeführt. Die Erfassung dieser Daten wird, unter Miteinbezug von 8 – 10 bereits bestehenden, in den Jahren 2000-2003 erstellten Deckbelägen während einigen Jahren periodisch wiederholt. Die Resultate werden laufend in einer Datenbank erfasst, kontrolliert und analysiert.
Projektziele
(Deutsch)
Das Ziel ist die Erarbeitung von einheitlichen technischen Empfehlungen für Deckbeläge, die im Langfrist-Verhalten als dauerhaft lärmarm klassiert werden können. Dadurch werden gesamtschweizerisch Grundlagen in Form von typisierten Belagsrezepturen geschaffen.
Ökonomische Wirkung
(Deutsch)
Vergleichsrechnungen der vorgeschlagenen AC MR-Beläge mit konventionellen Belägen zeigen, dass deren Wirtschaftlichkeit in städtischen und halbstädtischen Gebieten praktisch immer gegeben ist. Mit der Anwendung dieser Beläge können die Gesamtkosten für die an den bestehenden Haupt- und übrigen Strassennoch verbleibenden Lärmsanierungen drastisch reduziert werden. Darüber hinaus generieren sie ein volkswirtschaftliches Nutzungspotenzial in Miliardenhöhe.
Beschreibung der Resultate
(Deutsch)

Es wurden 12 neue lärmarme Testbeläge evaluiert und an normalen Innerortsstrecken mit max. zugelassener Geschwindigkeit von 50 km/h eingebaut. Zudem wurden 9 weitere, bereits bestehende lärmarme Beläge mit guten Erfahrungswerten in das Untersuchungsprogramm einbezogen. Die Beläge wurden während 3 Jahren messtechnisch begleitet, die Ergebnisse in einer Datenbank erfasst und die akustischen und die belagstechnischen Kennwerte miteinander korreliert.

Bei allen neu eingebauten Testbelägen konnten hohe Anfangslärmminderungen von -3 bis -6 dBA gegenüber druchschnittlichen Asphaltbelägen erzielt werden. In den bisher beobachteten 3 Jahren wurde eine Abnahme der akustischen Leistung von 1 bis 3 dBA festgestellt. Hauptursache hierfür sind Veränderungen der Oberflächenstruktur, vor allem bedingt durch mechanische und thermisch Beanspruchungen, sowie Verschmutzungen. Deutlich erkennbar ist eine Abnahme der akustischen Leistung in Abhängigkeit der Verkehrsbelastung.

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Die Zielsetzung im Sinne des Forschungsauftrags konnte erfüllt werden. Das akkustische Verhalten der Testbeläge in den nächsten Jahren bedarf einer Bestätigung. Mit einer Weiterführung der messtechnischen Begleitung der eingebauten Testbeläge können hier die nötigen Erkenntnisse gewonnen werden.
Weiteres Vorgehen
(Deutsch)

Aufgrund der aktuellen Ergebnisse erweisen sich feinkörnige AC MR als viel versprechend, sowohl in akustitscher als auch in bautechnischer  Hinsicht. Empfohlen wird der Einbau von Dünnschichtbelägen AC MR 4 oder AC MR 8 mit erhöhtem Holraumgehalt auf einer stabilen Binderschicht. Damit bestehen gute Voraussetzungen für eine hohe Anfangslärmminderung und für einen einfachen und kostengünstigen Ersatz der Dünnschichtbeläge, sobald ihre akustische Leistung nicht mehr den Anforderungen entspricht.

PA-Beläge stellen hohe Anforderungen an den Einbau, sind teurer als dichte/semidichte Beläge, reagieren empfindlich auf mechanische Beanspruchungen und bedürfen eines speziellen Unterhalts. In Einzelfällen können PA-Beläge in Betracht gezogen werden. Für die breite Anwendung im Innerortsbereich sind sie zurzeit jedoch nicht zu empfehlen.