Der Marktanteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus sinkt seit einigen Jahren kontinuierlich. Der Anteil an der Neubautätigkeit beträgt derzeit rund 50% der Quote, welche zur Haltung des Marktanteils notwendig wäre. Zudem verteilen sich die Neubauaktivitäten auf wenige Regionen.
Die Gründe für die ungenügende Wohnbautätigkeit der Wohnbaugenossenschaften sind vielschichtig. Wesentliche Aspekte sind jedoch der Mangel und die fehlende Verfügbarkeit von Bauland, sei es infolge einer generellen Angebotslücke, der fehlenden Marktmacht der gemeinnützigen Wohnbauträger, des hohen Preisniveaus oder der Zurückhaltung bei der Nutzung eigener Land- bzw. Ausnützungsreserven.
Sollen daher die gemeinnützigen Bauträger ihre wichtige Tätigkeit in der Wohnraumversorgung weiter ausbauen können, ist besonders in Städten und Agglomerationen ein besserer Zugang zum Bodenmarkt unabdingbar. Im Rahmen der übergeordneten Strategie zur Stärkung und Revitalisierung der gemeinnützigen Bauträger wollen daher deren Verbände und das BWO dem Bodenproblem grössere Beachtung schenken, wozu ein genauerer Überblick über die aktuelle Lage und die Diskussion geeigneter Massnahmen gehören. Im Zentrum stehen dabei die Rolle und Möglichkeiten der öffentlichen Hand. Auch diese tendiert nämlich dazu, das Land an die Meistbietenden zu verkaufen. Gemeinnützige Wohnbauträger kommen meistens nur zum Zug, wenn bodenpolitische Massnahmen zugunsten des gemeinnützigen Wohnungsbaus schon Tradition haben, oder der Gemeinde daraus ein direkter Nutzen für die Erfüllung konkreter Anliegen erwächst.
Mit der Untersuchung soll der Spielraum für bodenspezifisches Handeln für gemeinnützige Wohnbauträger untersucht werden. Es geht zum Beispiel um Informationen über das effektiv und latent vorhandene Bodenangebot im eigenen und öffentlichen Besitz, um die Abschätzung der Chancen, mit öffentlichen Landeigentümern ins Geschäft zu kommen, um Fragen der Markttransparenz oder um die Erhellung der Mechanismen, die auf dem Markt zur Bevorzugung oder Ablehnung gemeinnütziger Wohnbauträger führen. Die Ergebnisse sollen zeigen, wo der Schuh drückt, welche bodenspezifischen Strategien den gemeinnützigen Wohnbauträgern dienlich und welche Massnahmen dafür zweckmässig wären.