Realisierung einer Pilotanlage zur Aufbereitung von Abwasser aus der Holzvergasung

• Forschungsstelle: BAFU
• Projektnummer: UTF 104.21.03

Schlüsselwörter (Deutsch)

Holzvergasung, Cascade System, Abwasser, HSW, A. Graber

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Die Hochschule Wädenswil hat im Rahmen des UTF-Projektes 0032.06.00 ein Verfahren entwickelt, womit Abwässer aus Biogasanlagen und Speisefischproduktionen genutzt und gereinigt werden können. Dieses Verfahren wird unter dem Namen „Cascade Systems“ erfolgreich vertrieben.

Bei der Holzvergasung fallen ebenfalls Abwässer an, die stark mit Phenolen und Ammonium verunreinigt sind. Eine Anpassung des Cascade System auf diese spezifische Problematik soll im Rahmen des vorliegenden Projektes geprüft werden. Insbesondere bedeuten die pflanzliche Fixierung und der Abbau der Phenole einen neuen Schritt in der Entwicklung dieser Technologie.

Ergebnisse gemäss Vertrag (Deutsch)

1. Messungen der kritischen Inhaltsstoffe im Abwasser der Holzvergasung im langfristigen Betrieb.

2. Messungen über die Abbauleistung des angepassten Cascade Systems, vor allem in Bezug auf Phenole und Ammonium, sowie die Ertragsleistungen der eingesetzten Pflanzen. Einschätzung der Geniessbarkeit dieser Pflanzen.

3. Erfolgreiche Inbetriebnahme bei der Hochschule Wädenswil einer möglichst automatisierten Pilotanlage mit dem angepassten Cascade System.

4. Berechnungen über die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens als Entscheidungsgrundlage für den Bau einer zukünftigen Pilotanlage im Industriemassstab bei der Firma Holzzollhaus in 1716 Schwarzsee.

Projektziele (Deutsch)

Das Ziel ist die Realisierung einer Pilotanlage, die im Kleinmassstab (1 Kilowatt) die Behandlung von Abwässern aus der Holzvergasung vollzieht.

Ökonomische Wirkung (Deutsch)

Bisher wurden keine Holzvergaser-Anlagen mit der entwickelten Rieselfilter-Technologie ausgerüstet. Aufgrund der noch nicht vorliegenden Daten zum Langzeitverhalten, und des immer noch grossen Adaptionsbedarfes der Holzvergaser-Technologie an europäische Standards, entschlossen sich die Projektpartner, bei Umsetzungsprojekten in der Schweiz auf eine projektinterne Wasseraufbereitung zu verzichten.

Beschreibung der Resultate (Deutsch)

Stand Ende 2008:

Die Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass die Rieselfilter-Technologie mit Blähton gute Abbauraten ermöglicht bezüglich Phenol und Ammonium. Offen blieb die Frage nach dem Langzeitbetrieb, es konnte nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Abbauleistung nicht auf Adsorptionsprozesse an den Blähton zurückzuführen ist. Prof. Junge präsentierte die Resultate am 04.11.2008 an der International Conference on Wetlands Systems for Water Pollution Control in Indore, Indien. Für das Journal Water Science & Technology verfassten wir einen Beitrag, der demnächst publiziert werden sollte.

Um die langfristige Reinigungsleistung zu testen, wurde in Indien eine 100kW-Holzvergaseranlage mit einem Rieselfilter von 3 m³ Blähton-Volumen ausgerüstet, bepflanzt mit Tomaten und Cyperngras. Dieses Folgeprojekt wurde vom DEZA und vom BAFU (UTF 156.21.05) finanziert. Nach mehreren Verzögerungen wurde die Anlage im Dezember 2006 fertig gestellt, die Projektpartner führten die geplanten Versuche leider nicht durch. Das Projekt wurde im Juni 2008 vorzeitig abgebrochen.

Die Fachstelle Ökotechnologie der ZHAW arbeitet weiter an den Themen Naturnahe Abwasserreinigung, Nährstoffkreisläufe, Schwimmteiche, auch vermehrt im Rahmen von Umweltbildung. Die Resultate und Berichte aus dem Pilotprojekt Holzvergasung sind allgemein zugänglich unter www.cascadesystems.ch oder direkt unter http://www.cascadesystems.ch/projekte/projektDetail.cfm?project=124

Publikationen / Ergebnisse (Deutsch)

Resultate und Berichte aus diesem Projket unten angeführt als PDF.

Zugehörige Dokumente

• Abwasser aus der Holzvergasung [PDF] 489 kB