Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die geplanten Massnahmen zur Konfliktprävention insgesamt bewährt haben. Das Wohnmodell geht vom Verständnis aus, dass wo immer Menschen zusammenleben, es zu Konflikten kommen kann. Das Ziel muss ein konstruktiver und lösungsorientierter Umgang damit sein sowie die aktive Beteiligung der Bewohnerschaft.
Konfliktpotentiale traten vor allem in den gemeinsam genutzten Räume auf, und entzündeten sich an unterschiedlichen Vorstellungen von Ordnung und Unordnung, von Dreck und Sauberkeit oder hinsichtlich Erziehung und Kinderbetreuung. Das familienfreundliche Wohnumfeld im Brunnenhof, die neue Bausubstanz mit grosszügigen Grundrissen und der gute Lärmschutz tragen zur Wohnqualität in der Siedlung bei. Neben baulichen Massnahmen hat sich auch die soziale Arbeit vor Ort als geeignetes Instrument erwiesen. Diese wurde von der Mieterschaft mitgetragen und hat massgeblich zum Aufbau von Angeboten und Aktivitäten in der Siedlung beigetragen.
Das Beispiel zeigt ferner auf, dass der Bau einer Siedlung mit vielen Kindern und einem hohen Anteil an fremdsprachigen Familien für die Schule und quartiernahen Institutionen eine grosse Herausforderung darstellt. Bei neuen Bauvorhaben sollte deshalb mit den verantwortlichen Stellen (Schulamt, Freizeiteinrichtungen) in einer frühen Planungsphase das Gespräch gesucht und für flankierende Massnahmen angemessene Ressourcen bereitgestellt werden.