Die Attraktivität des Fuss- und Veloverkehrs wird durch sichere, zusammenhängende und attraktive Wege erreicht. An Stellen, an denen sich Fusswege sowie Wege für den leichten Zweiradverkehr mit den Wegen des motorisierten Verkehrs kreuzen, sind die Anforderungen an attraktive Wege besonders hoch. Diese Querungsstellen können in einer Ebene, oder in Form von Unter- und Überführungen in zwei Ebenen ausgeführt werden. Die Grundlagen und Grundsätze für die Planung und Projektierung von Querungen für den Fuss- und Veloverkehr sind in der Norm SN 640 240 Querungen für den Fussgänger- und leichten Zweiradverkehr – Grundlagen festgelegt.
Auf dieser Basis sind nun die Grundlagen für die Projektierung der einzelnen Querungstypen zu erarbeiten. Für die Unter- bzw. Überführungen ist eine Forschungsarbeit in Bearbeitung. Für einzelne Aspekte der punktuellen Querungen liegen bereits gute Grundlagen vor. Andere Themen wie z. B. die Trottoirüberfahrt oder die punktuellen Querungen ohne Vortritt sind noch wenig erforscht. Insbesondere fehlt eine systematische und umfassende Betrachtung der punktuellen Querungen weitgehend.
Im Rahmen der Forschungsarbeit punktuelle Querungen mit und ohne Vortritt sind folgende Fragen von besonderem Interesse:
· Welche Querungselemente werden in der Literatur beschrieben? Welche in der Praxis angewendet?
· Welche Querungselemente sind für welche Nutzergruppen geeignet? Ergeben sich widersprüchliche Anforderungen an Querungen, z. B. von Sehbehinderten und von Velofahrenden?
· Welche Querungselemente sind für welche Strassenanlagen (Lage im Siedlungsgebiet, Umfeldnutzungen, Strassenraumgestaltung, Sichtverhältnisse, Strassentyp, Anzahl und Breite der Fahrstreifen, Menge und Geschwindigkeit des fahrenden Verkehrs, freie Strecke, Knoten usw.) geeignet?
· Welche Anforderungen an die Querungselemente ergeben sich aus dem Verkehrsrecht und anderen gesetzlichen Grundlagen, wie z. B. der „Verordnung über die technischen Anforderungen an die behindertengerechte Gestaltung des öffentlichen Verkehrs VAböV“?
· Welche Kriterien gibt es für die Anwendung der Querungselemente?
· Welche Projektierungselemente müssen unter Berücksichtigung von Sicherheit, Gestaltung und Betrieb für punktuelle Querungen mit und ohne Vortritt eingehalten werden?
Zu betrachten sind jeweils die folgenden Querungstypen:
· Punktuelle Querung mit Vortritt für Fussgänger (zu behandelnde Themen: Trottoirüberfahrten). Das Thema Fussgängerstreifen wird in zwei anderen Forschungsarbeiten des gleichen Forschungsbündels behandelt (s. unten „Koordination“).
· Punktuelle Querung mit Vortritt für leichte Zweiräder (zu behandelnde Themen: Radwegquerungen in und ausserhalb von Knoten; ohne die nach Schweizer Strassenverkehrsrecht nicht zulässige „Fahrradfurt“)
· Punktuelle Querung ohne Vortritt für Fussgänger (zu behandelnde Themen: Mittelinsel, Belagswechsel, horizontale und vertikale Versätze usw.)
· Punktuelle Querung ohne Vortritt für leichte Zweiräder (zu behandelnde Themen: Seitenwechsel, Radwegquerung ausserhalb von Knoten).
Koordination:
Zur Berücksichtigung sämtlicher Aspekte von punktuellen Querungen für den Fuss- und leichten Zweiradverkehr bedarf es einer Koordination der VSS-Fachkommissionen 2, 3 und 8. Diese wird durch eine entsprechende Zusammensetzung der Begleitkommission sichergestellt.
Das Forschungsprojekt ist Bestandteil des Forschungsbündels ‚Punktuelle Querungen für den Fussgänger- und leichten Zweiradverkehr’.
In der untenstehenden Abbildung sind die im Bündel zusammengefassten Forschungsarbeiten aufgeführt. Mit einer Koordination kann die inhaltliche Abstimmung (Entscheidungskriterien und Projektierungselemente) der verschiedenen Projekte gewährleistet werden. Die Hauptuntersuchung Fussgängerstreifen wird erst nach dem Vorliegen der Resultate der Grundlagenforschung ausgelöst.
Die zeitliche Koordination ist wie folgt vorgesehen (Meilensteine):
Durch die gegenseitige Vertretung in den beiden Begleitkommissionen ist die personelle Koordination gewährleistet:
- Lukas Ostermayer (Forschungsstelle VSS 2008/302 und EK 3.05 Präsident):
Vertreter in der EK 2.08
- Christian Pestalozzi (Forschungsstelle VSS 2008/203 und EK 2.08):
Vertreter in der EK 3.05