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Forschungsstelle
ACW (ina)
Projektnummer
01.16.5
Projekttitel
Nachhaltige Bekämpfung bodenbürtiger Pilzkrankheiten im Gemüsebau
Projekttitel Englisch
Lutte efficace contre les maladies fongiques du sol en cultures maraîchères
Kurztitel
Bodenbürtige Krankheiten im Gemüsebau

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Partner und Internationale Organisationen
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
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Projektspezifische Kosten
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Kunden/Berichterstattung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
biocontrol of soil-borne pathogens, Chalara, Plasmodiophora, Verticillium, Pyrenochaeta, vegetable production
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Nach den ACW zur Verfügung stehenden Daten sind in den intensiv genutzten Gemüsebau- und Beerenbauflächen bodenbürtige Krankheitserreger weit verbreitet und gefährden mittelfristig die Produktion einzelner Kulturen oder den Anbau ganzer Pflanzenfamilien (Freiland- und Gewächshauskulturen). Bei der Bekämpfung bodenbürtiger Krankheitserreger ist von besonderer Bedeutung, dass ein Einsatz von Fungiziden wegen ungenügender Wirkung aussichtslos ist und dass eine physikalische Bekämpfung durch Dämpfen selbst in Gewächshäusern nur begrenzt sinnvoll ist. Als wichtige Beispiele können folgende Krankheitserreger aufgelistet werden: Plasmodiophora brassicae; Rhizomanie: Adern-Gelbfleckigkeits-Virus und Polymyxa betae bei Gänsefussgewächsen; Pythium sp.; Phytophthora sp. Schliesslich sind Chalara elegans und Chalara thielavioides in vielen Böden als Wurzelfäule-Erreger bei Karotten, Leguminosen, Solanaceen, Nüssler, Salaten, Johannis- und Strauchbeeren in der ganzen Schweiz verbreitet. Weiter sind als Problem-Pathogene zu nennen: Fusarium, Pyrenochaeta lycopersici bei Tomate, Aubergine, Peperoni, Gurke, Salat; Rhizoctonia, Sclerotinia und Verticillium bei Nachtschattengewächsen und Salaten im gedeckten Anbau. Da gegen bodenbürtige Pathogene keine einfachen Strategien bekannt sind, wird die Entwicklung der notwendigen Bekämpfungsmassnahmen und angepassten Produktionssystemen intensive Entwicklungsarbeit erfordern.
Partner und Internationale Organisationen
(Deutsch)
Binz Markus                 Strafanstalt Wauwilermoos 
Projektziele
(Deutsch)
1. Entwicklung von praxistauglichen Strategien zur Senkung der Dichte des Inokulums von Chalara-Pilzen in gemüsebaulich genutzten Böden auf ein Niveau bringen, welches langfristig die Produktion von Karotten sichert.
1.1 Entwicklung von Monitoringmethoden: Klassische oder molekularbiologische Methoden zur halbquantitativen oder quantitativen Bestimmung der Inokulum-Dichte von Chalara-Pilzen im Boden stehen ab Projektjahr 3 zur Verfügung.
1.2 Mehrjährige Versuche in Praxisbetrieben zeigen, mit welchen kulturtechnischen Massnahmen die Populationsdichte der Schwarzfäulepilze beim Anbau von anfälligen Kulturen unter die wirtschaftliche Schadschwelle gedrückt werden kann (Beurteilung der Massnahmen in den Jahren 3 und 4).
2. Entwicklung von Alternativen zum Dämpfen und für chemische Methoden, um das Inokulum von Pyrenochaeta und Verticillium in Böden des gedeckten Anbaus auf ein Niveau zu senken, welches langfristig eine Produktion von Fruchtgemüse sichert.
2.1 Mehrjährige Versuche auf Praxisbetrieben zeigen, mit welchen kulturtechnischen Massnahmen die Populationsdichte von Pyrenochaeta oder Verticillium unter die wirtschaftliche Schadschwelle gedrückt werden kann (jährliche Beurteilung der Wirkung, Praxisempfehlungen im Jahr 4).
Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
Heller W., 2000. Schwarzfleckenpilze: Unterschätzte Krankheitserreger der Karotte. AgrarForschung 7, 420-423.
Heller W., Bosshard E. & Baroffio C.A., 2005. Aktuelle Situation bei den Schwarzflecken-Pilzen in der Schweiz. Der Gemüsebau/Le Maraîcher
3, 7.
Punja Z.K., Chittaranjan S. & Gaye M.M., 1992. Development of black root-rot caused by Chalara elegans on fresh- market carrots. Can. J. Plant Pathology 14, 299-309.
Punja Z.K. & Chittaranjan S., 1994. Prevalence and inoculum density of Chalara elegans in soils in the Fraser valley of British-Columbia. Can. J. Plant Pathology 16, 21-24.
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
(Deutsch)
Bei Freilandkulturen stehen wegen der hohen Verseuchung grosser Teile des Mittellandes Chalara elegans und Chalara thielavioides im Zentrum des Interesses. Es kann kaum mit der Entwicklung von Methoden gerechnet werden, mit welchen die verseuchten Flächen vollständig von den bodenbürtigen Krankheiten befreit werden können.
Ziel 1, 1.2, 2, 2.1: Bekämpfungsstrategien: Die Zielorganismen C. elegans, C. thielavoioides, P. lycopersici und V. dahliae sind Deuteromyceten, deren Hauptbestandteil der Zellwände Chitin ist. Die Düngung und andere Bekämpfungs- und Bewirtschaftungsmassnahmen (z.B. Einsatz von Kompost, unterschiedlichen Chitinformen, Biofumigation) sind so zu optimieren, dass die Chitin abbauende Bodenmikroflora zu hohen Popu-
lationen und Stoffwechselaktivitäten angeregt werden kann. Den bodenchemischen und bodenphysikalischen Bedingungen entsprechend müssen schonende Bearbeitungstechniken eingesetzt werden, um die Bedingungen für die Entwicklung der Bodenmikroflora zu optimieren. Diese Strategien werden einzeln und in Kombination auf Produktionsflächen der Praxis während mehreren Jahren getestet, wobei die Dichte
des Inokulums verfolgt wird, um den Erfolg der Strategien zu prüfen. Nur mit einer angepassten Monitoring-Technik kann der Erfolg von Bekämpfungsmassnahmen abgeschätzt werden.
Ziel 1.1: Monitoring Chalara: Die nach Literatur zur Verfügung stehenden Monitoring-Techniken für Verticillium sp. sollen bei ACW eingeführt, auf die Eignung für den Chalara-Nachweis geprüft und gegebenenfalls adaptiert werden. Falls diese Adaptation nicht möglich sein sollte, müssen neue klassische oder molekularbiologische Methoden zur halbquantitativen oder quantitativen Bestimmung der Inokulum-Dichte im Boden für die Krankheitserreger entwickelt werden.
Die für das Monitoring notwendige Entwicklungsarbeit kann aus Kapazitätsgründen nicht vom Extension-Team Gemüsebau ohne eine Reduktion der Extensionleistung erbracht werden. Deshalb wird eine Zusammenarbeit mit ACW-externen Forschungsinstituten angestrebt mit dem Ziel, gemeinsam genügend Ressourcen für eine Erfolg versprechende Bearbeitung dieses Projektteils bereitzustellen.
Projektspezifische Kosten
(Deutsch)
Chitinhaltige N-Dünger zur Versorgung der Kulturen während der gewählten Fruchtfolge (CHF 850.– bis 1’000.–/t) + Saatgutkosten für Biofumigation (CHF 500.–/100 kg), durch ordentliches Budget gedeckt.
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
Produzenten des Freiland- und Gewächshaus-Gemüsebaus, Kantonale Fachstellen Gemüsebau (ZH, AG). Fachzeitschriften, Internationale Fachpresse, Vorträge.