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Forschungsstelle
ACW (ina)
Projektnummer
01.16.3
Projekttitel
Bodenprobleme bei Spezialkulturen, insbesondere Nachbauprobleme in Kernobstanlagen
Projekttitel Englisch
Problèmes de sol en cultures spéciales, en particulier dans les cas de replantation en vergers de pommiers
Kurztitel
Nachbauprobleme bei Obstkulturen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Partner und Internationale Organisationen
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
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Projektspezifische Kosten
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Kunden/Berichterstattung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
apple replant disease, soil-borne pathogens, biofumigation, apple rootstock
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Nachbauprobleme verursachen im intensiven Obstanbau bis zu 50% Einkommensverluste. Jungpflanzen bewurzeln und entwickeln sich schlecht, wenn sie bei der Neupflanzung wieder in die gleichen Reihen gepflanzt werden. Die Wachstumsdepressionen in der Aufbauphase vermindern die Ertragsleistung irreversibel über die ganze Kulturdauer der Neuanlage. Der Zwang zur Neupflanzung im gleichen Streifen steigt auf Grund fest installierter Witterungsschutz-Systeme und Zäune. Chemische resp. thermische Bodendesinfektion sind auf Grund fehlender Zulassung resp. zu hoher Energiekosten als Sanierungsmassnahmen nicht mehr geeignet.
Bei Apple Replant Disease (ARD), wie das Phänomen im englischsprachigen Raum heisst, handelt es sich um einen Faktoren-Komplex.
Die verfügbare Literatur ist umfangreich und widersprüchlich. Hypothesen und erforschte Ursachen reichen von verschiedenen Mikroorganismen im Boden (Cylindrocarpon destructans, Phytophthora cactorum, Pythium spp. und Rhizoctonia solani) über Beeinflussung durch Nematoden (Pratylenchus penetrans, Longidorus sp.) und Bakterien (Actinomyceten) bis zum Einfluss von Wurzel-Exsudaten sowie Bodenverdichtung.
Als Bekämpfungsstrategien werden genannt: 1. Einsaaten zur Reduktion des Inokulums, 2. Bodenverbesserungsmassnahmen (z.B. Kompost, Biofumigation), 3. Verwendung geeigneter Unterlagen mit ARD-Toleranz.
Partner und Internationale Organisationen
(Deutsch)
Weisskopf P. u.a.
Stadler P. u.a.
Rühmer Th.
 
          ART Arbeitsgruppe Bodenfruchtbarkeit/Bodenschutz
LBBZ Arenenberg und weitere Fachstellen
Landwirtschaftliches Versuchszentrum Haidegg,
Österreich

 
Projektziele
(Deutsch)
Mussziele:
1. Ende 2008: Die gemäss Literatur wahrscheinlichsten Hauptursachen für ARD beim Apfel sind durch einen Survey an schweizerischen Standorten grob charakterisiert und deren Bedeutung für die Hauptanbaugebiete abgeschätzt worden.
Milestone Ende 2008: Basierend auf dem Survey kann über die Weiterführung des Projektes entschieden werden.
2. 2008 bis 2011: An ausgewählten Problemstandorten werden Praxisversuche zur Verifizierung der Hauptursachen und zur Wirkungsprüfung von Massnahmen durchgeführt. Ende 2011 liefert eine Erhebung der Jungbaumentwicklung erste Ergebnisse. Die Weiterführung der Versuche im Arbeitsprogramm 2012-2015 ist notwendig für die Ausarbeitung praxisreifer standortspezifischer Empfehlungen.
Wunschziele:
2009 bis 2011: Die Ursachen der Nachbauprobleme in der Schweiz werden vertieft untersucht. Ende 2008 werden Drittmittel-Anträge für die
benötigten Personalressourcen eingereicht sein.
Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
Neuere Studien untersuchten die Bodenbiologie an ARD-Standorten und zeigten eine Standortabhängigkeit sowohl bei Verursachern (Pilze, Nematoden) als auch bei unterdrückenden Bakterienpopulationen auf (Manici et al. 2003. Plant and Soil, 256 (2): 315-324; Mazzola. 1998. Phytopathology, 88 (9): 930-938). Erfolge in der ARD-Bekämpfung wurden mit Weizen-Zwischensaaten und Einarbeiten von Rapssamenmehl erzielt (Mazzola et al. 2002. Phytopathology, 92 (12): 1363-1366; Mazzola a Mullinix. 2005. Plant Disease, 89 (11): 1207-1213). Tolerante Unterlagen und Pflanzstelle erwiesen sich in Feldversuchen als wichtigere Faktoren als Biofumigation, Kompost und andere Bodenbehandlungen (Leinfelder & Mervin. 2006. Hortscience, 41 (2): 394-401; Yao et al. 2006. Soil Biol. & Biochem., 38 (3): 587-599; Rumberger et al. 2004. Plant and Soil, 264 (1-2): 247-260).
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
(Deutsch)
1. 2008: Survey in der Schweiz. Ziel ist die Charakterisierung der Ausgangslage und die Eingrenzung möglicher aus der Literatur bekannter Ursachen unter schweizerischen Bedingungen. Zusammen mit den kantonalen Fachstellen sollen in der ganzen Schweiz Parzellen mit und ohne ARD untersucht werden bzgl. einfacher Parameter: Zustand der Jungpflanzungen (durch Extension ACW), «Geschichte» der Parzelle/Pflanzung (Extension ACW), allenfalls Diagnose von Ursachengruppen (Extension ACW mit Diplomarbeit ETHZ o.ä., mit fachlich-methodischer Unterstützung durch die Pflanzenschutzforschung ACW), Zustand Boden physikalisch, chemisch und biologisch (ca. 20 Arbeitstage durch ART). Organisation und Koordination durch die Extension ACW. Basierend auf dem Survey werden Hypothesen und Methoden zur Behebung der Ursachen definiert. Anträge für Drittmittel werden formuliert und eingereicht.
2. Milestone Ende 2008: Falls der Survey Erfolg versprechende Lösungsansätze aufzeigt und falls Drittmittel gefunden werden, soll das Projekt weitergeführt werden (Diskussion mit Foren Forschung Obst, Entscheid ACW).
3. 2009 ff.: Versuche zur Überprüfung der Hypothesen aus dem Survey. In einfachen Praxisversuchen in Neupflanzungen on-farm und auf den Versuchsbetrieben von ACW werden Verfahren zur Vermeidung von ARD-Problemen geprüft. Nach heutigem Wissensstand sind z.B. folgende Verfahren denkbar: Biofumigation, Kompostgaben, Bodensterilisation (im Sinne einer Kontrolle), temporäre Baumstreifenbegrünung, Zwischenkulturen, die Förderung von Antagonisten durch Chitindünger oder Leguminosen-Einsaaten, Dammkulturen, verschiedene Unterlagen (analog zu den laufenden Versuchen zur Vermeidung des Steinobst-Sterbens). Der Erfolg der Verfahren soll vor allem anhand der Entwicklung von Jungbäumen beurteilt werden. Vertiefte Untersuchungen zum Ursachenkomplex durch Drittmittel.
Projektspezifische Kosten
(Deutsch)
Personal und Versuchsmaterial im üblichen Rahmen:
– Survey 2008: CHF 4'000.– für zusätzliche Bodenanalysen durch Privatlabor
– Versuche 2009 ff.
Drittmittel:
– Vertiefte Untersuchung des Ursachenkomplexes 2009 ff.: temporär angestellte Mitarbeiter (z.B. 1 Doktorand für 3 Jahre, 1. Jahr: CHF 34'200.–; 2. Jahr: CHF 37'200.–; 3. Jahr: CHF 40'200.–, + 15% Sozialkosten).
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
Kern- und Steinobstproduzenten, Kantonale Beratungsstellen. Berichterstattung über Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften sowie mit Vorträgen an Fachtagungen.