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Forschungsstelle
BASPO
Projektnummer
2000.341112030.03
Projekttitel
Einsatz neuer Analysetechniken und -parameter in der Dopingbekämpfung und Beschreibung der "natural history" gesundheits- und leistungsrelevanter biochemischer und hämatologischer Parameter im Ausdauer-Spitzensport im Sinne einer "observational longitudinal study".

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Doping
Analytik
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Seit der Einführung der Dopinganalytik in den 60er Jahren haben sich die Ansprüche an eine sichere, zuverlässige und hochspezifische Analysentechnik sprunghaft erhöht. Waren es vor einigen Jahren noch hauptssächlich körperfremde Substanzen, welche im Urin oder im Blut nachgewiesen wurden, so stellen heute vor allem exogen zugeführte Substanzen, welche auch durch den Körper selbst produziert werden können, die Analytik vor grosse Probleme. Die Unterscheidung einer körpereigenen Ausschüttung von einer missbräuchlichen Zufuhr von aussen ist, wenn überhaupt, nur durch hochspezifische Analysemethoden möglich.
Ein Beispiel dafür ist der Missbrauch des männlichen Sexualhormons Testosteron. Testosteron und sein Epimer Epitestosteron werden bei gesunden männlichen Probanden etwa im Verhältnis 1:1 im Urin ausgeschieden. Wird nun von aussen Testosteron zugeführt, steigt das Verhältnis an. Die heutige Regelung lautet so, dass bei einem Verhältnis von 6 bis 10 weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um zu zeigen, ob eine natürliche Abweichung oder eine missbräuchliche Zufuhr von Testosteron vorliegt. Diese Untersuchungen sind sehr aufwändig und zeitintensiv, was für die betroffenen Personen äusserst unangenehm ist. In der internationalen Fachpresse wurde für derartige Nachweisverfahren die Bestimmung der Kohlenstoffisotopen beschrieben. Damit kann unter bestimmten Bedingungen nachgewiesen werden, ob ein Molekül durch den Körper selbst produziert oder von aussen zugeführt wurde. Das LAD in Lausanne hat kürzlich ein derartiges Gerät bestellt.

Ein anderer Ansatz in der Dopingbekämpfung ist die regelmässige Bestimmung von verschiedenen biochemischen und hämatologischen Parametern bei Athletinnen und Athleten, um so ihren Trainings- und Gesundheitszustand zu überwachen und die Bandbreite der natürlichen intra-individuellen Schwankungen leistungsrelevanter Parameter wie Hämoglobin, Hämatokrit oder gewisse Hormonspiegel kennen zu lernen. So können mit einer gewissen (nicht absoluten!) Wahrscheinlichkeit einerseits Übertrainingszustände frühzeitig erkannt und verhindert werden oder andererseits kann bei "unnatürlichen" Schwankungen indirekt auf einen Missbrauch von Dopingmitteln geschlossen werden. Die Internationale Union der Radfahrer (UCI) hat bereits für ihre Spitzenfahrer sogenannte Gesundheitstests eingeführt, welche 4 mal pro Jahr durchgeführt und in einen Gesundheitspass eingetragen werden müssen. In der Fachwelt ist aber die Aussagekraft der gewählten Parameter umstritten und deshalb sind diese Bestimmungen durch die schweizerische Fachkommission für Doping-Bekämpfung noch nicht aufgenommen worden.
Es geht nun darum, mit einer Gruppe von kooperationswilligen Leistungssportlerinnen und -sportlern ein aussagekräftiges Set von Parametern zu entwickeln.

Durch die Untererzeichnung der Konvention des Europarates gegen Doping 1993 hat der Bund Verantwortung in der Dopingbekämpfung übernommen. In Absprache mit dem privatrechtlichen Sport werden vom BASPO vor allem Dopinginformation / Prävention und Forschung betrieben. Das vorliegende Projekt ist mit der Fachkommission für Doping-Bekämpfung abgesprochen.
Projektziele
(Deutsch)
1. Das Verfahren zum Nachweis von Isotopenverhältnissen ist so zu entwickeln, dass es für verschiedene Bereiche in der Dopinganalytik eingesetzt werden kann. Die Möglichkeiten und Grenzen dieses Verfahrens sind aufzuzeigen.
2. Die wissenschaftlichen Grundlagen zur Einführung von Gesundheitstests und Gesundheitspässen für die Dopingprävention sind für die Ausdauersportarten zu entwickeln. Besondere Beachtung muss dabei der intra- wie der interindividuellen Bandbreite in der Reaktion leistungsrelevanter hämatologischer und biochemischer Parameter auf unterschiedliche, jedoch immer natürliche environmentale Stimuli und Reize (wie z.B. Training und Regeneration, Höhentraining und Nutzung künstlicher Höhe, Ernährung und Supplementation) geschenkt werden.