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Research unit
FEDRO RBT
Project number
FGU2007/002
Project title
Testing sulphate resistance of concrete according to SIA 262/1, appendix D: applicability and relevance for use in practice

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
Key words
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Short description
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Project description
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Expected findings/ usefulness, beneficiaries
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Methods
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Special tools and infrastructure
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Overview of research activities
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Project aims
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Transfer and application
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Publications / Results
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Berichtsnummer
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Literature
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Inserted texts


CategoryText
Key words
(German)

Sulfatwiderstand, Beton, Prüfung, Bergwasser, Untertagebau, Dauerhaftigkeit

Key words
(English)

Sulfatwiderstand, Beton, Prüfung, Bergwasser, Untertagebau, Dauerhaftigkeit

Short description
(German)
Untertagebauwerke sind von zentraler Bedeutung für das Verkehrsnetz und die Energiegewinnung durch Wasserkraft. Durch die Interaktion von Beton mit sulfathaltigem Bergwasser kann es zu einer Schädigung durch Sulfatangriff mit einer entsprechenden Reduktion der Lebensdauer von Untertagebauwerken kommen. Untersuchungen der Schädigungsmechanismen bei der Interaktion zwischen Beton und Bergwasser in verschiedenen schweizerischen Tunnels haben gezeigt, dass in allen untersuchten Fällen ein Sulfatangriff präsent war. Als vorbeugende Massnahme müssen wirkungsvolle Betonkonzepte (unter Umständen in Kombination mit Abdichtungssystemen) eingesetzt werden. Grundlage dazu ist eine zuverlässige und aussagekräftige Prüfung des Sulfatwiderstandes von Beton. Es hat sich gezeigt, dass die seit 2003 in der SIA 262/1 verankerte Prüfmethode gewisse Probleme aufweist. Hierzu gehören unter Anderem unerklärliche Ausreisser, grosse Streuungen bei Ringversuchen und wenig bis gar keine Kenntnisse über die ablaufenden Mechanismen während der Prüfung (insbesondere bei verschiedenen Zusatzstoffen). Dadurch sind aufgrund von Prüfresultaten optimierte Betonkonzepte mit einer grossen Unsicherheit bezüglich Dauerhaftigkeit behaftet. Entsprechend können kostenintensive Folgeschäden nicht ausgeschlossen werden. Mit gezielten Verbesserungen von Prüfablauf und -auswertung, die auf eine Matrix von Sulfatwiderstandsprüfungen an Beton einerseits und mikrostrukturelle Untersuchungen in Kombination mit Röntgendiffraktion und thermodynamischen Modellierungen andererseits abgestützt sind, sollen Aussagekraft und Zuverlässigkeit der Prüfergebnisse verbessert werden.
Short description
(English)

Wird vor Weiterleitung an die FOKO des ASTRA nachgeliefert.

Project description
(German)

Tunnelbauwerke stellen zentrale verkehrstechnische Objekte im schweizerischen Strassennetz sowie wichtige Verbindungen in der Nutzung der Wasserkraft und im Schienenverkehr dar. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an solche Objekte während der Nutzungszeit und somit an die Dauerhaftigkeit der verwendeten Baumaterialien.

Bei Betonkonzepten im Tunnelbau muss davon ausgegangen werden, dass es zum Kontakt zwischen Bergwasser und Beton kommt. Bei Tunnels ohne Abdichtungsmassnahmen ist dieser Kontakt unumgänglich. Bei Tunnels mit Abdichtungen können undichte Stellen auftreten und in solchen Bereichen muss der Beton dem Bergwasser Widerstand bieten. Entsprechend ist der Gefährdung des Betons durch sulfathaltige Wässer oder Böden durch eine zweckmässige Tragwerksanalyse, Bemessung, konstruktive Durchbildung und insbesondere durch die Wahl geeigneter Baustoffe zu begegnen.

Untersuchungen der Schädigungsmechanismen bei der Interaktion zwischen Beton und Bergwasser in verschiedenen schweizerischen Tunnels durch die Empa haben gezeigt, dass in allen untersuchten Fällen ein Sulfatangriff präsent war (Romer und Lienemann, 1998 / Holzer, 1999 / Pfiffner und Holzer, 2001 / Romer et al., 2003). Die Gefahr des Sulfatangriffes ist auch bei den Anforderungen und Betonkonzepten für die beiden neuen Alpentransversalen berücksichtigt worden. In der Phase der Eignungsprüfungen wurde die Sulfatprüfung nach AlpTransit Gotthard (ATG) eingesetzt, welche zwei Jahre dauert. Um den Sulfatwiderstand von Beton während der Ausführung in relativ kurzer Zeit prüfen zu können, wurde ein entsprechender Schnelltest entwickelt (Studer, 2001), dessen Aussage mit der ATG-Prüfung korreliert. Diese verkürzte Prüfung wurde in leicht abgeänderter Form in die SIA 262/1 (2003) übernommen. Die Prüfung gemäss SIA 262/1 hat gegenüber der ATG-Prüfung neben der kürzeren Prüfdauer (28 Tage anstatt 2 Jahre) den weiteren Vorteil, dass die Sulfataufnahme während der Prüfung bekannt ist. Die Aussage der Sulfatprüfung ist - wie bei jedem anderen Performance-Test auch - dass bei einer positiven (guten) Beurteilung in der Prüfung die Wahrscheinlichkeit für einen grossen Schaden am Objekt gering ist.

Nachdem dieses Prüfverfahren nun schon einige Jahre verwendet wird, liegen ausreichend Erfahrungen vor. Diese Erfahrung brachte neben einer detaillierteren Spezifierung des Prüfablaufes innerhalb der akkreditierten Baustoffprüflabors (VAB) auch einige offene Punkte und Fragen im Zusammenhang mit der Prüfung zu Tage:

· Weshalb werden zum Teil schlechte Wiederholbarkeiten und Vergleichbarkeiten erzielt?

· Wieso treten oft unerklärliche "Ausreisser" in der laufenden Produktionskontrolle auf?

· Welche Mechanismen (chemisch, physikalisch) laufen während der Prüfung ab und wie ist deren Vergleichbarkeit mit den am Bauwerk ablaufenden Mechanismen?

· Welche zusätzlichen Einflüsse gibt es und wie wirken sich diese auf die Prüfergebnisse aus?

· Wie wirken sich die Ausgangsstoffe und deren Zusammensetzung auf die Prüfergebnisse aus?

· Fragestellungen im Zusammenhang mit der Beurteilungsgrenze

Aufgrund der bisher gesammelten Erfahrung ist jetzt der richtige Zeitpunkt, diese offenen Fragen im Zusammenhang mit der Sulfatprüfung zu untersuchen. Die Kernpunkte des vorliegenden Forschungsprojektes beruhen dabei auf dem Vertiefen der Kenntnisse der Abläufe in der Sulfatprüfung mit den in der Rubrik "Projektziele" definierten Punkten.

Die Vertiefung der Kenntnisse soll über systematische Variationen bei der Durchführung der Prüfung, der Zusammensetzung der geprüften Betonmischungen sowie bei der Auswertung evaluiert werden. Zusätzlich werden die räumliche Verteilung der Reaktionsprodukte im Prüfkörper sowie deren Zusammensetzung analysiert und mit den Ergebnissen von thermodynamischen Modellierungen verglichen. Um die Auswertung besser beurteilen zu können, werden von den geprüften Betonmischungen zudem die Permeabilitätseigenschaften und mechanische Kenngrössen bestimmt
Expected findings/ usefulness, beneficiaries
(German)

Mit den Erkenntnissen zu den Abläufen in der Prüfung können oder müssen Prüfablauf, Auswertung und Grenzwert für die Beurteilung der Resultate angepasst optimiert werden.

Dadurch werden die korrekte Risikobeurteilung der Bauherren und die entsprechenden Kostenfolgen sichergestellt.

Auf die Anforderungen abgestimmte Betonkonzepte können zuverlässiger im Rahmen der Vorversuche beurteilt und optimiert werden.

Für die Bauherren ist somit ein doppelter Nutzen vorhanden, indem das Risiko für grosse Instandsetzungskosten über die Nutzungsdauer verkleinert wird und bei der Erstellung der Objekte durch angemessene Konzepte die Erstellungskosten minimiert werden.
Methods
(German)

In einer Matrix von Betonversuchen werden gezielt Parameter bezüglich Prüfablauf und Betonzusammensetzung variiert. Durch mikrostrukturelle und chemische Untersuchungen werden die während der Prüfung ablaufenden Schadensmechanismen analysiert und in Zusammenhang zu den Messergebnissen gestellt. Mittels thermodynamischer Modellierung können die Versuchsergebnisse nachgestellt und danach durch Variation verschiedener Parameter (Betonzusammensetzung, Zementchemie, Sulfatlösung, Temperatur) die Versuchsmatrix theoretisch erweitert werden. Dies erlaubt eine genauere Abschätzung der möglichen in-situ-Abläufe.

Anpassung an Prüfablauf

Bei definierten Betonmischungen werden folgende Parameter variiert:

· Konzentration der Sulfatlösung

· Dauer der Lagerung in der Sulfatlösung (Anzahl Zyklen)

· Temperatur der Sulfatlösung

· Trocknungstemperatur

Anpassungen an die Auswertung

In Zukunft werden vermehrt Zemente mit Zusatzstoffen eingesetzt. Zudem weisen verschiedene Zemente verschiedene Aluminatgehalte auf. Dasselbe trifft auf die Zusatzstoffe zu. Aus diesem Grund werden Betonmischungen mit verschiedenen Zementen/Zusatzstoffen (insgesamt fünf Kombinationen) hergestellt und geprüft. Bei der Auswertung werden die tatsächlichen Aluminatgehalte berücksichtigt.

Die Porosität und Permeabilität des Betons wird in der jetzigen Form der Prüfung indirekt über die Sulfataufnahme msn gewichtet. Direkte Vergleiche mit der effektiven Porosität und Permeabilität sind jedoch noch nicht vorhanden. Deshalb werden von Betonmischungen mit unterschiedlichem w/z-Wert nicht nur der Sulfatwiderstand, sondern auch Porosität und Permeabilität bestimmt (Wasserleitfähikgkeit, Quecksilberdruckporosimetrie und Sauerstoffdiffusion).

Bei der Auswertung werden der effektive Aluminatgehalt, die Porosität und die Permeabilität berücksichtigt und gewichtet. Ein Vergleich mit den normgemäss ausgewerteten Messungen wird zeigen, ob sich die Aussagekraft der Prüfung durch diese Massnahme verbessern lässt.

Schadensmechanismen

Bei ausgewählten Betonmischungen wird die Mikrostruktur der Prüfkörper in verschiedenen Stadien der Prüfung mittels Elektronenmikroskop und Röntgendiffraktion analysiert. Diese Untersuchung soll einerseits Aufschluss über chemische Zonierungen innerhalb des Prüfkörpers inklusive der Zusammensetzung der Reaktionsprodukte geben und andererseits die zeitliche Entwicklung der Schädigung dokumentieren. Dadurch lassen sich die Schadensmechanismen bei der Prüfung ableiten. Wichtig dabei ist es zu klären, ob die Expansion nur durch die Bildung von Ettringit oder allenfalls auch durch einen Kristallisationsdruck von Natriumsulfat oder Gips zustande kommt. Daraus kann abgeleitet werden, ob die bei der Prüfung entstehenden Reaktionsprodukte mit den in-situ Erfahrungen übereinstimmen. Hierbei kann auf die grosse Erfahrung der beteiligten Institutionen mit Sulfatschäden an Tunnelbeton zurückgegriffen werden.

Zusätzlich wird noch die häufig auftretende Frage des Einflusses von Luftporenbildner im Beton und einer möglichen Alkali-Aggregat-Reaktion (AAR) während der Prüfung mittels entsprechender Betonmischungen und anschliessender mikrostruktureller Untersuchungen behandelt.

Synthese

Der ermittelte Sulfatwiderstand der verschiedenen Betonmischungen wird unter Berücksichtigung der Variation der Prüfparameter mit den Resultaten von Porosität, Permeabilität, chemischer und mikrostruktureller Analyse kombiniert. Dieses Zusammenführen der Ergebnisse soll es gestatten, das formulierte Projektziel einer verbesserten Aussagekraft der Prüfung des Sulfatwiderstands nach SIA 262/1 über eine Anpassung des Prüfablauf und/oder der Auswertung zu erreichen.
Special tools and infrastructure
(German)
  •  Elektronenmikroskop mit EDX
  •  Röntgendiffraktion
  •  Thermodynamisches Modell
  •  Prüfeinrichtung Quecksilberdruckporosimetrie
  •  Prüfeinrichtung Sauerstoffdiffusion
Overview of research activities
(German)

Bei einem Sulfatangriff auf Mörtel oder Beton können die Sulfatmineralien Ettringit, Gips und Thaumasit gebildet werden. Die Bildung dieser Mineralien über Lösungs- und Ausfällungsprozesse können zu einem Kristallisationsdruck führen (Taylor and Gollop, 1997 / Scherer, 2004). Für die Ettringitbildung wird das im Zement vorhandene Aluminat benötigt. Entsprechend weisen die sogenannt "sulfatbestständigen" Zemente einen tiefen Gehalt an Aluminat auf. Allerdings hat sich gezeigt, dass die "sulfatbeständigen" Zemente eine Sulfatschädigung nicht in allen Fällen verhindern können (Monteiro and Kurtis, 2003). Es ist auch nicht klar, inwieweit das in den beiden Klinkerphasen C3A und C4AF vorhanden Aluminium der Reaktion zur Verfügung steht (Taylor, 1997 / Lothenbach and Wieland, 2006). Offenbar spielt das C4AF eine weniger wichtige Rolle als das C3A (Neubauer et al., 2002). Die Gipsbildung kann zwar zu einer Expansion führen (Kollmann, 1979 (1) / Kollmann, 1979 (2) / Kollmann and Strübel, 1978), scheint jedoch nur bei einem schädigenden Sulfatangriff im Labor einer Rolle zu spielen, da dort die Sulfatkonzentrationen wesentlich höher sind als bei Bauwerken (Koch and Steinegger, 1960 / Wittekind, 1960). Thaumasit kann sich in Beton mit tiefem und hohem Aluminatgehalt des Zementes bilden (Blanco-Varela et al., 2006 / Brown and Hooton, 2002 / Nobst and Stark, 2003). Wichtig ist, dass bei der Thaumasitbildung neben dem Sulfat auch eine Calciumquelle vorhanden sein muss (Thaumasite Expert Group, 1999 / Bensted, 1999 / Crammond, 1985 / Bensted, 2000 / Crammond and Halliwell, 1995). Diese Quelle kann entweder der im Zement vorhandene Kalksteinanteil oder eine kalkhaltige Gesteinskörnung sein. Zur Bildung von Thaumasit bestehen zwei Theorien: entweder wird er direkt gebildet oder seiner Entstehung geht die Bildung von Ettringit voraus ("Woodfordite-Bildung"). Neuste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die zweite Variante zutrifft (Schmidt, 2007).

In verschiedenen Forschungsprojekten wurden Aspekte der Sulfatschädigung bei Laborprüfungen untersucht. Diese Laborprüfungen weisen jedoch zum Teil beträchtliche Unterschiede zum Verfahren nach SIA 262/1 auf, weshalb die Übertragbarkeit der Resultate nicht gewährleistet ist. Entsprechend besteht bei der Prüfung des Sulfatwiderstandes nach SIA ein Forschungsbedarf.

Die Sulfatkonzentration, die für die Prüfung verwendet wird, hat einen erheblichen Einfluss auf die gebildeten Reaktionsprodukte. Bellmann et al., 2006 haben gezeigt, dass unterhalb einer bestimmen Sulfatkonzentration in der Lösung kein Gips in den Prüfkörpern entsteht. Bei einer Konzentration über diesem Grenzwert (über dem sich auch die Lösungskonzentration bei der SIA-Prüfung befindet) bildet sich Gips, was zu Expansion und Mikrorissbildung führt. In realen Bauwerken ist eine schädigende Gipsbildung bisher jedoch nicht bestätigt worden.

Sowohl bei Laborprüfungen als auch bei Bauwerken treten Schäden durch eine Bildung von expansivem Ettringit auf. Neben Ettringit kann auch Thaumasit gebildet werden (Schmidt, 2007). Wie das Zusammenspiel zwischen Sulfateintrag und der Bildung von expansiven Sulfatmineralien abläuft, ist nicht bekannt. Aufgrund unterschiedlicher Bildungsbedingungen der verschiedenen Mineralien muss dabei von einer Zonierung über den Prüfkörperquerschnitt ausgegangen werden, deren Auswirkung auf die Prüfresultate bei der Sulfatprüfung nach SIA abzuklären ist. Zudem ergibt eine vermehrte Thaumasitbildung (anstatt Ettringit) zwar eine verminderte Expansion, aber auch einen erhöhten Kohäsionsverlust.

Die Temperatur kann einen erheblichen Einfluss auf die Sulfatdehnung haben, wobei die Auswirkungen sehr stark vom verwendeten Zement und vom Zusatzstoff abhängen (Lipus und Puntke, 2004). Es stellt sich daher die Frage, ob durch die Prüftemperatur von 20°C die Vorgänge im Tunnel, in dem die Temperatur teilweise stark abweicht, die ablaufenden Reaktionen richtig abgebildet werden.

Vermehrt werden Zemente mit Zusatzstoffen eingesetzt, die einen erheblichen, sowohl positiven als auch negativen Einfluss auf die Sulfatbeständigkeit haben können (Lipus und Punkte, 2004). Da diese Zusatzstoffe gleichzeitig dichtend wirken können, ist zu untersuchen, ob die Korrektur bei der Auswertung nach SIA 262/1 über die aufgenommene Sulfatmenge auch für diese Zusatzstoffe Gültigkeit hat. Zudem weicht bei der Verwendung von Zusatzstoffen der Aluminatgehalt oft stark von dem in der SIA-Prüfung angenommenen Wert ab. Dies kann zu einer Verfälschung des Sulfatwiderstands aufgrund der Auswertung führen.

Die Prüfung des Sulfatwiderstandes nach SIA 262/1 beruht im Wesentlichen auf der Korrelation zur zwei Jahre dauernden Prüfung des Sulfatwiderstandes nach der Methode ATG = AlpTransit Gotthard AG (Projektleitung Gotthard, 1996). Für diese Methode ATG wurde eine umfangreiche Literaturstudie durchgeführt, die die möglichen Schadensmechanismen am Bauwerk mit der Prüfung auf theoretischer Basis vergleicht (Paglia und Studer, 2000). Die Studie kommt zum Schluss, dass nur in wenigen Punkten Übereinstimmungen zwischen der ATG-Prüfung und den Verhältnissen am Bauwerk bestehen. Die Prüfergebnisse sind deshalb nur schwer interpretierbar und lassen auch nur beschränkte Aussagen über den Sulfatwiderstand am Bauwerk zu.

Bei der Erarbeitung der Kurzprüfung, welche später in leicht abgeänderter Form in die SIA 262/1 aufgenommen wurde, wurden bereits umfangreiche Versuche mit unterschiedlichen Betonsorten durchgeführt (Studer, 2001 / Holzer, 2001). Allerdings wurde dabei das Augenmerk im Wesentlichen auf die Korrelation zur ATG-Prüfung gelegt und die entstehenden Reaktionsprodukte nur in ausgewählten Fällen und am Ende des Versuches untersucht. Zudem sind bei diesen Untersuchungen „Ausreisser“ aufgetreten, die nicht erklärt werden konnten.

Ein Ringversuch zum Thema „Sulfatwiderstand nach SIA 262/1, Anhang D (VAB, 2007) hat gezeigt, dass die Resultate trotz vorgängig festgelegter ergänzender Spezifikationen stark streuen und teilweise unerklärliche Ausreisser aufweisen. Zusätzlich wurde deutlich, dass Messunsicherheiten durch die verwendete Auswertungsformel („Extrapolationsfaktor“) insbesondere bei dichtem Beton mit tiefem w/z erheblich verstärkt werden können.

Project aims
(German)
Project aims
(English)
Wird vor Weiterleitung an die FOKO des ASTRA nachgeliefert
Transfer and application
(German)
Können Ablauf und Auswertung der Sulfatwiderstandsprüfung verbessert werden, soll eine entsprechende Revision der SIA 262/1 Anhang D eingeleitet werden. Im Rahmen dieser Revision ist auch die Bestimmung der Messunsicherheit der überarbeiteten Prüfung zentral. Bis zur dieser Umsetzung können Bauherren, Unternehmer und Prüflabore über eine Empfehlung orientiert werden
Publications / Results
(German)
.
Berichtsnummer
(German)
1355
Literature
(German)

Bellmann, F., Möser, B., and Stark, J. (2006): Influence of sulfate solution concentration on the formation of gypsum in sulfate resistance test specimen. Cement and Concrete Research, 36, 358-363.

Bensted, J. (1999): Thaumasite -- background and nature in deterioration of cements, mortars and concretes. Cement Concrete Composites, 21 (2), 117-121.

Bensted, J. (2000) Mechanism of thaumasite sulphate attack in cements, mortars and concretes. Zement Kalk Gips, 53, 704-709.

Blanco-Varela, M.T., Aguilera, J., and Martinez-Ramirez, S.(2006): Effect of cement C3A content, temperature and storage medium on thaumasite formation in carbonated mortars. Cement Concrete Research, 36 (4), 707-715.

Brown, P. and Hooton, R.D. (2002): Ettringite and thaumasite formation in laboratory concretes prepared using sulfate-resisting cements. Cement Concrete Composites, 24 (3-4), 361-370.

Crammond, N.J. (1985): Quantitative x-ray diffraction analysis of Ettringite, Thaumasite and gypsum in concretes and mortars. Cement Concrete Research, 15 (3), 431-442.

Crammond, N.J. and Halliwell, M.A. (1995): The thaumasite form of sulfate attack in concretes containing a source of carbonate ions -- a microstructural Overview. In International Symposium for Advances in Concrete Technology.

Holzer, L., (1999): Betonkorrosion durch aggressive Bergwässer und mikrobiologische Aktivität im Zugwaldtunnel (Vereina-Linie), p. 30. Empa Swiss Federal Laboratories for Materials Testing and Research, Dübendorf.

Holzer, L. (2001): Untersuchung zur Aussagekraft von Sulfatbeständigkeitsprüfungen, Empa-Bericht Nr. 201’593/4.

Koch, A. and Steinegger, H. (1960): Ein Schnellprüfverfahren für Zemente auf ihr Verhalten bei Sulfatangriff. Zement-Kalk-Gips, 7, 317-324.

Kollmann H. and Strübel G. (1978): Untersuchungen über Ausblühungs- und Treiberscheinungen durch Sulfate Teil 1. Betonwerk und Fertigteil-Technik, 10, 609-613.

Kollmann, H. (1979 (1)): Untersuchungen über das Ausblühungs- und Treiberscheinungen durch Sulfate, Teil 3. Betonwerk und Fertigteil-Technik, 12, 741-746.

Kollmann, H.(1979 (2)): Untersuchungen über Ausblühungs- und Treiberscheinungen durch Sulfate, Teil 2. Betonwerk und Fertigteil-Technik 11, 671-677.

Lipus, K., und Puntke, S. (2004): Sulfatwiderstand unterschiedlich zusammengesetzer Betone. Betontechnische Berichte 2001-2003, Verein Deutscher Zementwerke e.V., 169-179, ISBN 3-7640-0461-4.

Lothenbach B., and Wieland, E. (2006): A thermodynamic approach to the hydration of sulphateresiting Portland cement. Waste management, 26 (7), 706-719.

Monteiro, P.J. and Kurtis, K.E. (2003): Time to failure for concrete exposed to severe sulfate attack. Cement Concrete Research, 33 (7), 987-993.

Neubauer, J. and Götz-Neunhoeffer, F. (2002): Efficiency of high sensitive heat flow calorimetry in examination of OPC hydration. Proc 24th Int. Conf. Cement Microscopy, San Diego, California.

Nobst, P. and Stark, J. (2003): Investigations on the influence of cement type on thaumasite formation. Cement Concrete Composites, 25 (8), 899-906.

Paglia, C., und Studer, W. (2000): Reaktionsmechanismen und Beständigkeitsvorhersage bei Sulfatangriff auf Beton, AGTM, Bericht Nr. 96110-16.

Pfiffner, M., und Holzer L. (2001): Schädigungsmechanismen der Zementsteinkorrosion: Auslaugung und Sulfatangriff. In Bergwasserproblematik in Tunnelbauwerken, Symposium durchgeführt durch die EMPA Akademie, Dübendorf, 30. November 2001, 9-33.

Projektleitung Gotthard (1996):Prüfungssystem für Betonmischungen, Dokumentation für die Stufen 2 und 3: ATG Abschnitt Gotthard-Basistunnel.

Romer, M., und Lienemann, P. (1998): Versalzung und Korrosion von Spritzbeton (Sicherheitsstollen des Gotthard-Strassentunnels). Chimia, Neue Schweizerische Chemische Gesellschaft, 52, 197-201.

Romer, M., Holzer, L., und Pfiffner, M. (2003): Swiss tunnel structures: concrete damage by formation of thaumasite. Cement & Concrete Composites, 25, 1111-1117.

Scherer, G.W. (2004): Stress from crystalisation of salt. Cement and Concrete Research, 34 (9), 1613-1624.

Studer, W. (2001): Sulfat-Kurzprüfung Erste Ergebnisse und Bewertung des Verfahrens Vergleich mit der ATG-Prüfung, Fachkommission „Beton“ AlpTransitGotthard AG, Bericht Nr. 2/043-1.

Studer, W. (2001): Prüfung der Sulfatbeständigkeit, In „Bergwasserproblematik in Tunnelbauwerken“, Symposium durchgeführt durch die EMPA Akademie, Dübendorf, 30. November 2001, 35-41.

Schmidt, T. (2007): Sulfate attack and the role of internal carbonate on the formation of thaumsite. PHD-thesis, EPFL Lausanne

Taylor, H.F.W. (1997): Cement Chemistry. London: Thomas Telford.

Taylor, H.F.W. and Gollop, R.S. (1997): Some chemical and microstructural aspects of concrete durability. In Mechansisms of chemical degradation of cement-based systems, K.L. Scrivener and J.F. Young, Editors. E & FN Spon: London. p. 177-184.

The Thaumasite Expert Group (1999): The thaumasite form of sulfate attack: risks, diagnosis, remedial works and guidance on new constructions. London. p. 180.

VAB / ALA Vereinigung Akkreditierter Baustoffprüflabors (2007): VAB-Ringversuch Sulfatwiderstand nach SIA 262/1, Anhang D.

Wittekindt, W. (1960): Sulfatbeständige Zemente und ihre Prüfung. Zement-Kalk-Gips, 12.