Grundsätzlich umfasst das direkte Monitoring die gesamte Prozesskette, von der Probenahme, Aufbereitung, Analysen über die Qualitätssicherung bis zur Auswertung und Interpretation. Die Arbeiten können generell in ein Grundprogramm (Pflicht) und Begleitstudien (Optional) unterschieden werden. Die Ressourcen für das Grundprogramm im NABO-Referenznetz müssen gewährleistet werden (1. Priorität), während die Begleitstudien im Wesentlichen zur Optimierung und zur besseren Interpretation der zeitlichen Veränderungen von Bodeneigenschaften dienen und im Umfang und Dauer entsprechend den verfügbaren Ressourcen oder mit Drittmitteln realisiert werden müssen. Es ist somit angezeigt, den Prozess in zwei Teilprozesse zu gliedern: 1. Dauerbeobachtung Referenznetz (Grundprogramm) und 2. Begleitstudien. Für beide Teilprozesse wird NABO-intern bereits ein Planungsinstrument (Perspektiven-planung) unterhalten und jährlich aktualisiert. Die geplanten Arbeiten werden jährlich an der NABO-BEG Sitzung diskutiert und beschlossen.
1. Dauerbeobachtung Referenznetz
Kernprozess für die Dauerbeobachtung ist die laufende und rückverfolgbare Qualitätskontrolle (NABOquality) der chemischen (NABOchem), physikalischen (NABOphys) und biologischen (NABObio) Bodenmessungen und die laufende Optimierung der Qualitätssicherung. NABOquality gewährleistet das Qualitätsmanagement der oben aufgeführten Module und stellt in fachlicher aber auch organisatorischer Hinsicht den Ablauf der Prozessschritte gemäss den Vorgaben von „Standing Operation procedures“ (SOP) sicher. Für die langfristige Kontinuität der Dauerbeobachtung und der generierten Messreihen müssen die SOP eingehalten und weiterentwickelt werden. Für die Fortführung von NABOchem ist dies bereits weit fortgeschritten, während für den schrittweisen Aufbau von NABOphys und NABObio die Ergebnisse und SOP aus dem Projekt LAZBO (2001-2006) zu integrieren sind.
Für das AP08-11 stellt die Reorganisation des Referenznetzes eines der Hauptziele dar. Die Gründe für die Reorganisation wurden an der NABO-Fachtagung „Bodendauerbeobachtung-ein Zeitreihenproblem“ im März 2007 an der ART kommuniziert (siehe www.nabo.admin.ch). Zur Optimierung der Dauerbeobachtung sind folgende Arbeiten in diesem Teilprozess vorgesehen:
1. Hierarchisierung des NABO-Referenznetzes auf Grund verschiedener sachlicher und statistischer Kriterien: Niveau 1: Intensivstandorte mit jährlicher Beprobungsperiodizität und umfangreichem Messprogramm. Niveau 2: Wenn möglich jährlich sonst 5 jährige Beprobungsperiodizität mit Basismessprogramm.
2. Weiterentwicklung SOP, Dokumentation Standorte und Methoden, digitale Aufbereitung der Standortdokumentation.
3. Ausbau der Qualitätssicherung, insbesondere für Probenahme und Probenaufbereitung.
4. Aktualisierung der Repräsentanzanalyse des Referenznetzes in Bezug zu Standortmerkmalen (Bodentyp, Geologie, Nutzung, Klima, Höhe, u.a.) und geeigneten Raumgliederungen für die Bodenbeobachtung.
5. Aufgabe der technisch schwierigen Standorte.
6. Erhebung zusätzlicher Begleitparameter bei Bedarf und Optimierung der Analysenanzahlen.
2. Begleitstudien
Zu den laufenden Arbeiten werden Begleitstudien durchgeführt, die der Weiterentwicklung der Bodendauerbeobachtung und zur Validierung von Hypothesen dienen. Thematisch sind folgende Schwerpunkte zu nennen:
· Methodische Optimierung und Qualitätssicherung
· Methoden zur Erhebung von Begleitparameter
· Messung organischer Schadstoffe in Böden
· Interpretation der gemessenen zeitlichen Veränderung von Bodeneigenschaften
· Erhebung von Standorteigenschaften zur Quantifizierung relevanter Bodenprozesse für die Bodendauerbeobachtung (inkl. indirektes Monitoring).
· Fallstudien mit Partnern und Expertisen für Kantone.