Grundlagen für die Düngung, Düngerzulassung und Nährstoffbilanzierung

• Forschungsstelle: ART
• Projektnummer: 08.31.02.10
• Projekttitel Englisch: Principles for fertilizer recommendation fertilizer admission and nutrient accounting
• Kurztitel: Grundlagen für die Düngung

Schlüsselwörter (Englisch)

GRUDAF, soil analysis, organic fertilizers, livestock manures, forage crop production, Suisse-Bilanz

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Gemäss Art. 8 der Verordnung vom 9. Juni 2006 über die landwirtschaftliche Forschung (VLF) überträgt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Agroscope Reckenholz-Tänikon ART folgende Kontroll- und Vollzugsaufgaben im Bereich der Düngung und Nährstoffbewirtschaftung:

- Düngungsgrundlagen;

- Düngungsrichtlinien für den Futterbau;

- Nährstoffbilanzen.

Oberziel dieses Prozesses ist somit die Erarbeitung und periodische Aktualisierung der fachlichen Grundlagen für die bedarfsgerechte und umweltschonende Düngung. Die Arbeiten im Rahmen dieses Prozesses dienen der Wahrnehmung der oben beschriebenen gesetzlichen Aufgaben. Wichtigstes Produkt des Prozesses sind die die 'Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futterbau' (GRUDAF), welche künftig alle vier Jahre in revidierter Form erscheinen sollen (jeweils im ersten Jahr nach Abschluss eines Arbeitsprogramms).

Projektziele (Deutsch)

1. Versuchstätigkeit zur periodischen Überprüfung und regelmässigen Aktualisierung der Düngungs­grundlagen der verschiedenen Kulturengruppen, insbesondere der GRUDAF:

a. Charakterisierung der Nährstoff- und Schwermetallgehalte von organischen Düngern im integrierten und biologischen Landbau:

i. Hofdünger, inkl. Dünger aus Hofdüngeraufbereitung und (Co-)Vergärung zur Bio­gasgewinnung;

ii. Recyclingdünger, unter besonderer Berücksichtigung neuer Düngerprodukte;

b. Untersuchung der Nährstoffverfügbarkeit (P, K, Mg) in Abhängigkeit von Bodeneigenschaften und integrierten Anbauverfahren in Düngungs-Langzeitversuchen als Grundlage zur Überprüfung und Weiterentwicklung von Interpretationsschemata für die verschiedenen Bodenuntersuchungsmethoden;

c. Überprüfung/Erhebung des Hofdünger- und Abwasseranfalls in Abhängigkeit des Aufstallungssystems und der Stalltechnik (Melk-, Entmistungsanlagen etc.) für verschiedene Tierarten zur Schaffung von verbesserten Datengrundlagen für die Berechnung der erforderlichen Hofdüngerlager (Güllelager, Mistlager).

d. Bestandesangepasste Düngung im Futterbau.

à Kundennutzen: Datengrundlage für die GRUDAF-Revision 2012 liegt vor.

2. Regionale Unterstützung von Agroscope Changins-Wädenswil ACW auf dem Gebiet der kultur­spezifischen Düngung im Ackerbau und der Bodenuntersuchung und Grunddüngung in den Spezialkulturen.

à Kundennutzen: aktuelle Düngungsnormen im Ackerbau und Interpretationsschemata für die Bodenuntersuchung in den Spezialkulturen liegen vor.

3. Redaktion und Veröffentlichung der revidierten 'Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futter­bau' (GRUDAF) (neu am Ende jedes Arbeitsprogramms):

a. Erarbeitung eines Konzepts für die künftig modulare Abfassung der Düngungsgrundlagen der verschiedenen Kulturengruppen;

b. Abfassung der GRUDAF, Revision 2012.

à Kundennutzen: revidierte GRUDAF liegen 2012 vor.

4. Wahrnehmung von weiteren gesetzlichen Aufgaben zugunsten des BLW (z. B. Beitrag zu Vollzugs­instrumenten wie der 'Suisse-Bilanz' oder fachliche Expertisen zu Düngerzulassungsdossiers).

à Kundennutzen: fachliche Grundlagen für entsprechende Aufgaben liegen vor oder werden spezifisch erarbeitet.

5. Wissenschaftliche Beratung von Bundesstellen im Bereich der Düngung sowie im Rahmen der Umwelt- und Landwirtschaftsgesetzgebung (u. a. Düngerverordnung, Düngerbuchverordnung, Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, Wegleitung für den stofflichen Umweltschutz in der Landwirtschaft).

à Kundennutzen: anfragende Stellen werden fachlich fundiert unterstützt.

6. Beitrag zur Koordination der Untersuchungen und Forschungsprojekte der Forschungsanstalten im Bereich von Pflanzenernährung und Düngung durch die Mitwirkung in der Arbeitsgruppe 'Düngung' der 'Koordinationsgruppe Boden und Düngung' (KBD) von Agroscope.

à Kundennutzen: die Forschungsarbeiten von ACW und ART erfolgen koordiniert und mit gegenseitiger Unterstützung.

7. Wissenstransfer in Abstimmung mit ACW und Beratungsorganen (AGRIDEA, kantonale Beratung etc.).

à Kundennutzen: im Arbeitsprogramm 2008 – 11 erarbeitete Ergebnisse sind in Beratungs­instrumente und –programme eingeflossen.

Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten (Deutsch)

· Durchführung von Beprobungskampagnen auf repräsentativ ausgewählten integrierten und biologischen Praxisbetrieben zur Charakterisierung der Nährstoff- und Schwermetallgehalte von Hofdüngern ausgewählter Tierarten;

· Durchführung von Beprobungskampagnen auf repräsentativ ausgewählten Betrieben der Recyclingdüngerbranche zur Charakterisierung der Nährstoff- und Schwermetallgehalte von neuen Düngerformen;

· Weiterführung von Langzeit-Düngungsversuchen zur Ableitung von Interpretationsschemata für die Bodenuntersuchung;

· Fachliche Überprüfung der Düngungsgrundlagenwerke und redaktionelle Abfassung von GRUDAF-Revisionen;

· Bearbeitung von Fachdossiers und –fragen im Bereich im Bereich der Düngung und der Umwelt– und Landwirtschaftsgesetzgebung;

· Erarbeitung von Grundlagen für und redaktionelle Beiträge zu Vollzugs- und Beratungsinstrumenten.