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Forschungsstelle
ART
Projektnummer
08.33.02.02
Projekttitel
Ökobilanzierung der Tierproduktion und von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft
Projekttitel Englisch
Life cycle assessment of animal production systems and food products
Kurztitel
Ökobilanzierung Tierproduktion/Nahrungsmittel

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Projektspezifische Kosten
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
life cycle assessment, animal production, food
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die Tierproduktion ist nicht nur wirtschaftlich bedeutend für die Schweizer Landwirtschaft, sondern bestimmt auch wesentlich deren Umweltwirkungen. So stammen beispielsweise wichtige Emissionen wie Ammoniak oder Methan überwiegend aus der Tierproduktion. Sie ist auch massgebend für die Landnutzung: Durch die Bewirtschaftung des Graslandes prägt sie die Landschaft. Zudem dient ein wesentlicher Teil der Ackerfläche der Erzeugung von Futtermitteln.

In verschiedenen europäischen Ländern wurden Ökobilanzstudien für Tierproduktionssysteme erstellt, welche aber wegen unterschiedlicher Bedingungen für schweizerische Verhältnisse kaum übertragbar sind. Im Grain Legumes Integrated Project (GLIP, EU-FP6, Abschluss Februar 2008) berechnet die ART bereits Ökobilanzen für Milch, Eier, Schweine- und Geflügelfleisch. Die Umweltwirkungen der Tierproduktion und deren Optimierungsmöglichkeiten wurden in der Schweiz aber bisher lediglich fallweise erforscht. Es fehlt eine systematische Untersuchung des Einflusses von Faktoren wie Tierhaltungssystem, Landbauform, Intensität, Herkunftsland (unter Berücksichtigung der Transporte), usw. welche als Grundlagen für eine ökologische Optimierung dienen können.

Die Nahrungsmittelbranche und die KonsumentInnen sind aber nicht nur an den Umweltwirkungen landwirtschaftlicher Produktionssysteme oder Produkte interessiert, sondern auch an jenen der Nahrungsmittel, die sie verkaufen bzw. kaufen. Es besteht eine Nachfrage nach ökologisch relevanten Informationen, welche einerseits bei Kaufentscheiden nützlich sind, anderseits aber eine ökologische Optimierung der Nahrungsmittelkette ermöglichen. Die somit angesprochene Untersuchung der gesamten Lebensmittelkette (bzw. wie hier betrachtet bis hin zum Ladentisch) entspricht den Bestrebungen von Gesellschaft, Behörden und Nahrungsmittelproduzenten zur Ökologisierung des Konsums (vgl. Strategie Nachhaltigkeit des Bundesrates – Stichwort Integrierte Produktpolitik, European Technology Platform „Food For Life“, Energieetiketten) oder anders gesagt gemäss dem neuen Grundsatz „farm-to-fork“ statt dem alten „farm-to-gate“. Mehrere oft gestellte Fragen (wie Inlandproduktion vs. Import von Nahrungsmitteln, ökologische Strategie für den Sektor Landwirtschaft) können ohne den Einbezug weiterer Aspekte der Nahrungsmittelkette nicht glaubwürdig untersucht werden.

Projektziele
(Deutsch)

Folgende Ziele werden verfolgt:

1. Umfassende Beurteilung der Umweltwirkungen der wichtigsten Tierproduktionssysteme und Produkte tierischer Herkunft (Analyse bis zum Hoftor) in der Schweiz. Exemplarische Vergleiche mit ausländischen Systemen. Ermittlung der wichtigsten Einflussfaktoren und der ökologischen Optimierungspotenziale. Als Einflussfaktoren kommen unter anderem Tierhaltungssystem, Landbauform (ÖLN, Bio), Intensität, Fütterung, Hofdüngermanagement, Label, Produktionsregion, Produktionstechnik und Herkunftsland in Frage.

2. Exemplarische Beurteilung der Umweltwirkungen für wichtige Nahrungsmittelprodukte tierischen Ursprungs (bis zum Ladentisch). Dabei wird der Frage der Umweltfolgen des Transports von Nahrungsmitteln im nationalen und internationalen Vergleich Beachtung geschenkt. Produkte aus dem Inland werden ökologisch mit importierter Ware verglichen.

Dadurch verfügen die Landwirte, Berater und Behörden über Grundlagen, um die Tierproduktion gezielt ökologisch zu optimieren. Die Konsumenten und die Nahrungsmittelbranche ihrerseits verfügen über Informationen über die Umweltwirkungen von Nahrungsmitteln, welche ihnen erlauben, einerseits ökologische Kriterien bei der Wahl der Rohstoffe bzw. bei ihren Einkäufen zu berücksichtigen, anderseits die Verbesserungsmöglichkeiten aus ökologischer Sicht bei den nachgelagerten Stufen (Transport, Verarbeitung, Verpackung, Lagerung, Verteilung, etc.) zu erkennen. Die Behörden bekommen Hinweise, in welchen Bereichen die inländische Produktion ökologischer ist als der Import von Nahrungsmitteln.

Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)

Baumgartner D., Crépon K. et Nemecek T., 2007. Analyse du cycle de vie de la production d’aliments pour poulets de chair et poules pondeuses : Influence du choix de matières premières. Journées de la Recherche Avicole, 7, 51-58.

Baumgartner D., Nemecek T., von Richthofen J.S. & Crépon K., 2006. Using European Grain Legumes in Meat Production: How can Environmental Impacts be moderated? Proceedings of the 5th Int. Conference LCA in Foods, Gothenburg, 25-26.4.2007.

Demmeler M. & Heissenhuber A., 2003. Life Cycle Assessment for Trading of Regional and Supraregional Food Stuff - a Comparison of Different Marketing Structures. Berichte über Landwirtschaft, 81: 437-457.

Foster C., Green K., Bleda M., Dewik P., Evans B., Flynn A. & Mylan J, 2006. Environmental impacts of food production and consumption: a report for the Department for Environment, Food and Rural Affairs. DEFRA, London, 199 p.

Nemecek, T., Huguenin-Elie, O., Dubois, D., Gaillard, G., 2005. Ökobilanzierung von Anbausystemen im schweizerischen Acker- und Futterbau. Agroscope FAL Reckenholz, Zürich; Schriftenreihe der FAL 58, 155 p.

Sonesson U. & Baumgartner D., 2006. Environmental benefits of grain legumes for food and feed. In: Proceedings of the GL-Pro Dissemination Event, 3 May 2006, Brussels, Belgium, 85-94.

Projektspezifische Kosten
(Deutsch)
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